Elisabeth Schnocks
Biblische Geschichten von Tieren und Pflanzen
Erschließung der Bibel mithilfe der Methode „Lernbuffet" Zum hier gewählten Ansatz
Wie ein ständiger Appell zieht sich im Bereich „Sprache der Bibel" die Zielsetzung/Perspektive „Sachgemäßer Umgang mit den Dokumenten des Glaubens (Bibel, kirchliche Überlieferungen)" durch die gesamten Richtlinien für katholische Religionslehre in der Sekundarstufe I am Gymnasium. (Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen [Hrg.], Richtlinien und Lehrpläne katholische Religion. Gymnasium. Sekundarstufe I. © 1993 by Verlagsgesellschaft Ritterbach mbH, Frechen.) Gerade in den beiden ersten Klassen der weiterführenden Schule können gut die Grundlagen für einen Umgang mit der Bibel gelegt werden. Dabei sollte es nicht nur darum gehen, biblische Geschichten kennenzulernen, sondern es sollte auch schrittweise eingeübt werden, sie in die beiden großen Teile der Bibel richtig einzuordnen und sie nachschlagen zu können.
Gerade für Kinder in der 5. und 6. Jahrgangsstufe ist der narrative Aspekt der Bibel wichtig. Darüber hinaus sind Schüler/-innen gerade in diesem Alter besonders empfänglich für Tier- und Pflanzengeschichten. Die Bibel über diesen Weg kennenzulernen, kann daher motivierend sein. Hierbei handelt es sich auch nicht um ein Randthema der Bibel. Die Pflanzen- und Tierwelt ist in der Bibel intensiv präsent. Ihre Kenntnis hilft beim Bibelverständnis. In der Bibel werden rund 40 Tierbezeichnungen auch für Menschen verwendet. Hier sei das klassische Beispiel „Jona" die Taube genannt. Während wir Tiernamen heute eher als Schimpfwörter für Menschen verwenden, sind die Tiervergleiche in der Bibel positive Charakterisierungen. (Vgl. Keel, O., Küchler, M., Uehlinger, Ch., Orte und Landschaften in der Bibel. Bd. 1. ©1984 by Benzinger Verlag Zürich, Einsiedeln, Köln. 101.)
Ein weiterer Aspekt ist die Erweiterung unseres Blickes weg von uns Menschen hin auf unsere Mitgeschöpfe. Häufig wird die Bibel alleine vom anthropozentrischen Gesichtspunkt aus betrachtet. Hier geht es darum, Pflanzen und Tiere in der Bibel als Teil der von Gott gewollten Schöpfung wahrzunehmen. Ein solcher Blick kann helfen, sich als ganzheitlicher Mensch zu begreifen. Denn wer mit Tieren und Pflanzen bewusst umgeht, kann besondere Fähigkeiten einüben: Achtsamkeit, Geduld, Beharrlichkeit, Liebe, Respekt, Distanz und Gottvertrauen.
Wir können uns intensiv um eine Pflanze kümmern. Dazu müssen wir ihre Bedürfnisse wahrnehmen und ihnen nachkommen. Doch letztlich ist ihr Gedeihen nicht ganz in unserer Hand. Die Kommunikation mit einem Tier kann uns gelingen oder auch nicht. Wir Menschen erleben in diesem Zusammenhang immer wieder die Grenzen dessen, was durch uns machbar ist und damit unsere Verwiesenheit auf Gott. Dieses Heft kann und will nicht dies alles mit den Schülerinnen und Schülern einüben. Doch wird für eine Unterrichtsreihe den Mitgeschöpfen eine zentrale Rolle zuteil. Vielleicht gelingt es dadurch, den respektvollen Blick auf Tiere und Pflanzen zu weiten und damit eine Liebe zur Schöpfung aufzubauen, die nicht nur den Menschen im Blick hat.
Der Zugang zu den unterschiedlichen Bibelstellen geschieht über die Methode „Lernbuffet", die diesem Heft zugrunde liegt. Dabei entscheiden die Schüler/-innen selbst, mit wem sie welches Thema wann und in welchem Tempo bearbeiten. Auch hierdurch werden Grundhaltungen durch die gewählte Sozialform wie auch in der Eigenständigkeit der Schüler/-innen bei der Bearbeitung der Themen gefördert, die im Miteinander hilfreich sein können.
Inhaltsverzeichnis
1. EINFÜHRUNG 1
2. DIDAKTISCHE HINWEISE 2–9
3. MATERIALIEN 10–32
Einstieg: Tiere und Pflanzen erzählen von Gott 10–12
m1 Tiere und Pflanzen erzählen von Gott – Zuordnung von Gen 1,11-31 in ein „Haus des Lebens“.
m2 Begleitblatt zum Lernbuffet – Zuordnung: In welchen bibl. Büchern werden diese Tiere erwähnt?
m3 Laufzettel: Wie arbeite ich am Lernbuffet – Formblatt zur Unterstützung der vollständigen Arbeit.
Grundkurs: Wie finde ich mich in der Bibel zurecht? 13–14
m4/1 Wie finde ich mich in der Bibel zurecht? – Kleine Anleitung zum Finden von Bibelstellen.
m4/2 Wie finde ich mich in der Bibel zurecht? – Kleine Anleitung … (s.o.)
Lernbuffet: Biblische Tier- und Pflanzengeschichten 15–32
m5 Die Schlange – Welche der verschiedenen Aussagen stimmt?
m6 Wenn Tiere sprechen: Bileams Eselin – Eine komplexe Perikope aus der Perspektive eines Esels.
m7/1 Die Arche Noah– Eine Geschichte von reinen und unreinen Tieren.
m7/2 Die Arche Noah– Ein Spiel mit Partnerarbeit.
m8 Die Arche Noah / Schafan (Folie 1)
m9 Was ist ein Schafan? – Auch kluge Leute machen beim Übersetzen Fehler: Zuordnung.
m10 Die Tiere an der Krippe – Textanalyse.
m11/1 Jotam – Fotos und Text: Pflanzen zuordnen.
m11/2 Jotam – Textanalyse.
m12 Manna – Bis heute ist ungeklärt, was mit Manna eigentlich gemeint ist.
m13 Der Granatapfel – Textanalyse.
m14 Weihrauch und Myrrhe – Sachinformation: Zur symbolischen Bedeutung der Rauchwerke.
m15 Taube – Der Heilige Geist – Ein Tier symbolisiert den Heiligen Geist.
m16/1 Die Symbole der Evangelisten – Textarbeit und Zuordnungsaufgabe.
m16/2 Die Symbole der Evangelisten – Textarbeit und Zuordnungsaufgabe.
m17 Jesus erschafft Sperlinge (Spatzen) – Ein Evangelium, das nicht aus der Bibel stammt.
m18 Lösungsblatt – Selbstständige Kontrollmöglichkeit für die Schüler/-innen.
m19 Pflanzen und Tiere im Kontext der Bibel (Folie 2) – Die Motive der Materialien in der Detailansicht.