Griseldis Basmer/Gunther vom Stein
Orte der Reformation Martin Luther -
zwischen Anpassung und Widerstand
Das Thema
Luther-Darstellungen seit seiner Zeit - Lucas Cranach-Darstellungen, „Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten“ (hrsg. von Gabriele Stüber/Holger Bogs im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland) bis zur Playmobil-Figur - prägen die Lutherdekade 2008-2017. In diesen Jahren wird das weite Themenspektrum der Reformation aufgenommen und entfaltet: Bildung, Bild und Bibel, Eine Welt sind einige der zentralen Themen (siehe www.ekd.de und www.luthertour.eu). „Die Reformation war eine breite Bewegung. Sie verdankt sich der initiative vieler Männer und Frauen. Und doch ist sie in besonderer Weise mit einer Gestalt verbunden: mit Martin Luther.“ (Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland)
Martin Luther auf der Schwelle zur Neuzeit: Entdeckungen und Erfindungen bestimmen diese Zeitepoche. In der Mitte des 15. Jahrhunderts liegt die Erfindung des Buchdrucks, 1492 entdeckt Kolumbus Amerika, Martin Behaim entwickelt seinen ersten Globus, Peter Henlein die erste Taschenuhr. Kulturell ist die Epoche von der Renaissance geprägt: Raffael, Michelangelo in italien, Dürer, Cranach, Grünewald und Ríemenschneider in Deutschland greifen auf die antike Formgestaltung zurück und setzen sie kreativ um. Der Humanismus besinnt sich unter Hinzunahme des griechischen Denkens auf die literarischen Leistungen des Römischen Reiches in seiner Blütezeit. Das Deutsche Reich ist in Fürstentümer, Hansestädte und Reichsstädte aufgeteilt, deren oberster Herrscher Kaiser Maximilian I. ist. Von 1519-1556 regiert Karl V., einer der mächtigsten Kaiser der europäischen Geschichte. Das vorliegende Unterrichtsmaterial konzentriert sich auf entscheidende Orte, die mit einschneidenden Wenden im Leben Luthers verbunden sind. Dabei wird deutlich, dass er nicht nur der Widerständige („Hier stehe ich ...“), sondern in manchen Situationen auch ein angepasster Mensch war. Luther war kein Heiliger, sondern „ein Mensch mit Ecken und Kanten“. (In diesem Sinne äußerte sich auch Philipp Melanchthon.) Mögliche Kompetenzen (in Anlehnung an Beispiele aus den Kernlehrplänen verschiedener Bundesländer)
Wahrnehmungskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler nehmen eigene Erfahrungen und religiöse Überzeugungen wahr und beschreiben Grunderfahrungen des Menschen als Ausgangspunkte für religiöses Fragen, indem sie Luthers Leben mit all seinen Ecken und Kanten kennenlernen und mit ihren eigenen Erfahrungen reflektiert in Zusammenhang bringen. Deutungskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler untersuchen biblische und reformatorische Aussagen und deuten diese für das heutige Leben. Urteilskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler bewerten ansatzweise gesellschaftliche und individuelle Handlungsweisen vor dem Hintergrund biblischer Maßstäbe, wenn sie sich mit dem reformatorischen Gedankengut Luthers auseinandersetzen und sie lernen begründet Stellung zu den Unterschieden zwischen katholisch und evangelisch zu beziehen. Methodenkompetenz: Die Schülerinnen und Schüler beschreiben methodisch geleitet religiöse Inhalte und Kriterien. Handlungskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Bedeutung religiöser Ausdrucksformen und vergleichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
Inhaltsverzeichnis
1. EINFÜHRUNG 1
2. DIDAKTISCHE HINWEISE 2–10
3. MATERIALIEN 10–32
Martin Luthers Kindheit und Jugendzeit
M1 Klassenfahrt nach Gotha; eine Reise beginnt – Kennenlernen der Protagonisten. 11
M2 Luthers Leben in GPS (Folie 1; siehe auch CD-ROM) 16
M3 Der Anfang – Woher stammt Luther/Erklärung seines Namens. 12
M4/1 Erziehung? – Mittelalterliche Erziehungsmethoden. 13
M4/2 Erziehung? – Mittelalterliche Erziehungsmethoden. 14
M5 Eisenach ... – Theologie Luthers anhand der Lutherrose (nur auf der CD-ROM)
Martin Luther als Student
M6/1 Erfurt – Studentenleben im Mittelalter. 15
M6/2 Erfurt – Studentenleben im Mittelalter (nur auf der CD-ROM)
M7 Stotternheim: „Werdepunkt der Reformation“ – Luther gibt Gott ein Versprechen. 18
Der Reformator
M8 Erster Aufenthalt in Wittenberg– Ablassverständnis zur Zeit Luthers. 19
M9 Leipzig: „Die Wahrheit wird im Streit geboren“ – Disputation mit Johannes Eck. 20
M10/1 Worms: „95 Thesen – Einige Thesen im Wortlaut kennenlernen. 21
M10/2 Worms: „95 Thesen – Bibelstellen aus dem Römerbrief. 22
M10/3 Worms: „95 Thesen – Luthers Begründung nachvollziehen. 23
M11 Wartburg – Luther als
Bibelübersetzer (nur auf der CD-ROM)
M12 Jost Heyder, Sola Scriptura (Folie 2) 17
Schatten in Luthers Leben
M13/1 Wieder in Wittenberg – Forderungen der Bauern. 24
M13/2 Wieder in Wittenberg – Zwei Textauszüge aus Lutters Ermahnungen. 25
M14 Von den Juden – Zwei Textauszüge zeigen Luthers scharfen Ton gegen Juden. 26
Von weltlichen Dingen
M15/1 Von weltlicher Obrigkeit – Die Zwei-Reiche-Lehre Luthers. 27
M15/2 Von weltlicher Obrigkeit – Gesetze und Rechte. 28
M16/1 Katharina von Bora – Die Ehefrau Martin Luthers. 29
M16/2 Katharina von Bora – Frau, Organisatorin, Managerin. 30
Rückblick
M17 Luthers Tod – Bewertung und Reflexion des Leben Luthers. 31
M18 Nachruf auf Martin Luther – Einen Nachruf verfassen. 32