„Gott Vater“, Teil einer Trilogie
Das Heft kreist um die christlichen Gottesvorstellungen und näherhin um Gott als Vater. Damit bietet es den Auftakt einer Trilogie - 1/2017 Gott (Vater), 4/2017 Sohn (Gottes), 7/2017 Heiliger Geist, die Schülerinnen und Schülern eine elementare Erschließung der Dreifaltigkeit Gottes ermöglichen möchte. Die Postmoderne ist u.a. durch synkretistische Glaubensvorstellungen, eine zunehmend schwache kirchliche Sozialisation und durch das Auflösen traditioneller christlicher Gottesbilder in der breiten Schicht der Bevölkerung gekennzeichnet. Soll die Sprache über den dreieinen Gott nicht leeres Wort bleiben, bedarf es mehr denn je eines korrelativen Ansatzes, der die Schülerinnen und Schüler dort abholt, wo sie sind.
Schwerpunkte dieser Ausgabe
Die didaktischen Ansätze gehen aus von Bildern von Vätern und Müttern, hier beispielhaft an einer dem Stil der 50er-Jahre nachempfundenen Werbung (M1). M2 schließt mit dem Gestalten von Selfies an die Lebenswelt der Jugendlichen an und bietet eine erste Verknüpfung zu Gottesvorstellungen. Vater- und Mutterrollen sind gesellschaftlich bedingt und spiegeln historische Entwicklungen wider, kaum anders verhält es sich mit Gottesvorstellungen. Der Liedermacher Konstantin Wecker verleiht in dem Song „An meine Kinder“ (M3) im lyrischen Ich seinen Vorstellungen von der Vater-Kind-Beziehung dichterisch Ausdruck. Hier finden sich weitere Chancen, das kolportierte Vaterbild mit Gottesvorstellungen in Verbindung zu bringen. Korrelation bedeutet auch, dass die - vielleicht aus christlicher Warte betrachtet zunächst diffusen - Vorstellungen von Jugendlichen ernst genommen werden müssen. Genau das intendieren die unterschiedlichen Impulse auf M4. Deshalb erhalten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, persönliche Gottesvorstellungen zu artikulieren und in der Auseinandersetzung, u.a. mit biblischen und christlichen Gottesbildern, ihre eigenen Vorstellungen zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Analog zu den Männer- und Frauenbildern in der Werbung untersuchen die Schülerinnen und Schüler in den folgenden Materialblättern die Gottesbilder in der Bibel. M5 richtet den Fokus auf die Vielfalt der sowohl männlichen wie auch weiblichen Attribute Gottes in der Bibel, die in der Forschung als Zeugnisse einerjahrhundertelangen Entwicklung der Theologie in Israel verstanden werden. M6/1-4 und M7 nehmen dabei diejesuanische Rede von Gott als Vater in den Blick, die exemplarisch am Gleichnis vom barmherzigen Vater bzw. vom verlorenen Sohn aufgearbeitet wird (Lk 15,12-32). M8 bietet unterschiedliche Übersetzungen zu ausgewählten Textpassagen der Bibel und zeigt, wie die Sprache der Übersetzerinnen und Übersetzer auch immer hermeneutische Entscheidungen beinhaltet. Die Auseinandersetzung mit dem alttestamentlichen Bilderverbot (M9) will den Erkenntniszuwachs ermöglichen, dass die menschlichen Gottesvorstellungen Gottes Sein nur annähernd skizzieren, nie aber sein Wesen durchdringen können (M9). Nach christlicher Vorstellung ist Gott selbst Gemeinschaft: Eine Annäherung an das trinitarische Gottesbild bieten M10-14. Dabei bietet M10 eine Anforderungssituation, die folgenden Materialblätter liefern das notwendige theologische Sachwissen, elementar aufbereitet.
M15-M16 bieten die Gelegenheit, den Lernzuwachs abzufragen, den Kompetenzerwerb zu überprüfen. Der Cliffhanger bietet einen geeigneten Anknüpfungspunkt für die zwei in diesem Jahr folgenden Ausgaben zur Dreieinigkeit.
Inhaltsverzeichnis
1. EINFÜHRUNG 1
2. DIDAKTISCHE HINWEISE 2–10
3. MATERIALIEN 11–32
Väter-/Mütterdarstellungen
M1 Bilder von Vätern und Müttern – Lernstandserhebungen. 11
M2 Selfie! Mein Vater/Meine Mutter und ich – Selfies interpretieren; Selfies schießen. 12
M3 „An meine Kinder“ (Konstantin Wecker) – Liedinterpretation. 13
Gottesdarstellungen entdecken und verstehen
M4 Bilder für Gott – Gottesideen in modernen Fotomotiven entdecken. 14
M5 Biblische Bilder von Gott – Sprachbilder für Gott in biblischen Texten analysieren. 15
M6/1 Ein Gleichnis vom Vater – Bibeltextarbeit. 18
M6/2 Ein Gleichnis vom Vater – Bibeltextarbeit. 19
M6/3 Ein Gleichnis vom Vater – Bildanalyse (Alte Kunst). 20
M6/4 Ein Gleichnis vom Vater – Bildanalyse (Cartoon). 21
M6/5 Ein Gleichnis vom Vater – (nur auf der CD-ROM)
M7 Ein Gleichnis vom Vater – reloaded – Anleitung „Stop-Motion-Film“. 22
M8/1 Bilder von Gott – verschieden übersetzt – Basisinformation „Bibelübersetzung“. 23
M8/2 Bilder von Gott – verschieden übersetzt – Auswahl an Textstellen. 24
M8/3 Bilder von Gott – verschieden übersetzt (nur auf der CD-ROM)
M9 In Bildern von Gott reden – Basisinformation „Bilderverbot“. 25
Das trinitarische Gottesverständnis im Christentum
M10 „Ihr glaubt doch an verschiedene Götter?!“ – Kleines Mißverständnis zur Trinität. 26
M11/1 Expertenchat – Verständnishilfen zur Dreieinigkeit. 27
M11/1 Expertenchat – Verständnishilfen zur Dreieinigkeit. 28
M12/1 Das Spiegeldreieck – Optische Effekte öffnen Sicht- und Verständnisweisen. 29
M12/2 Das Spiegeldreieck (Folie 1)
M13/1 Drei und eins – Bilder, Metaphern und andere Beispiele für Dreieinigkeit. 30
M13/2 Drei und eins (Folie 2)
M14 Ein Gedicht (nur auf der CD-ROM)
Lernzuwachs
M15 Gott-Cloud: unsere Sprachbilder – Eine Word-Cloud erstellen. 31
M16 Cliffhanger – Anknüpfung an das folgende Heft „Sohn Gottes“. 32