Gottesbilder
Menschenbilder
Das Thema
„Wenn Dreiecke einen Gott hätten, würden sie ihn mit drei Ecken ausstatten.“
(Charles-Louis Baron de Montesquíeu, französischer Philosoph, 1689-1755)
Dieses Material bietet die Möglichkeit, sich mit einer Auswahl der bekanntesten Gottesbildern zu beschäftigen. Sie werden über großformatige Abbildungen ins Zentrum der Arbeitsmaterialien gestellt- und, soweit möglich, den biblischen Textstellen zugeordnet. Ziel dieser Zusammenstellung ist es dabei weniger, ein umfangreiches Detailwissen über die einzelnen Sujets zu erlangen, sondern die Erkenntnis zu ermöglichen, dass Gottesbilder durchgängig und notwendig anthropomorph gefärbt sind. Damit verlieren diese und andere - hier ggf. nicht vorgestellte - Gottesbilder nicht an Bedeutung oder Aussage- kraft. Sie lassen vielmehr erkennen, auf welches Bedürfnis, aufwelche Frage oder Hoffnung, aufwelche weltan- schauliche Sehnsucht die unterschiedlichen Motive Antwort geben. Das Material erhebt dabei weder den Anspruch auf Vollständigkeit der geläufigen Gottesbilder noch auf ihre vollständige theologische Durchdringung, die häufig genug ausreichend Material für eine ganze Ausgabe der Reihe hergeben würde. Die theologischen Themen „Offenbarung“ und „Dreifaltigkeit“ werden hier nur soweit thematisiert, dass sie eine erste Orientierung ermöglichen. Aufgrund der Komplexität des Themas „Dreifaltigkeit“ (oder „trinitarisches Gottesbild“) werden im kommenden Jahr gleich mehrere Ausgaben der Reihe aufeinander aufbauendes Unterrichtsmaterial dazu anbieten. Die Schülerinnen und Schüler dürfen sich auf die Erkenntnis einlassen, dass Gottesbilder dem Wandel unterlie- gen und wahrscheinlich ebenso viel Wahrheit über den Urheber des Bildes verraten wie über Gott. Dabei sind sie aufgefordert, ihren eigenen Gottesbildern mutig nachzuspüren. Dass die Mehrzahl der heute gebräuchlichen Gottesbilder einen partnerschaftlichen Gott thematisieren, ven/veist darauf, dass ein reflektiertes Gottesbild auch immer mit einem Menschenbild korrespondiert. Oder in der Sprache der Schülerinnen und Schüler ausge- drückt: „Vor Gott braucht man keine Angst zu haben. Aber ernst nehmen muss man ihn schonl“ Mögliche Kompetenzen (in Anlehnung an Beispiele aus den Kernlehrplänen verschiedener Bundesländer) Wahrnehmungskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler nehmen eigene Erfahrungen und religiöse Überzeu- gungen wahr und beschreiben Grunderfahrungen des Menschen als Ausgangspunkte für religiöses Fragen, in- dem sie ihnen schon bekannte und bisher unbekannte Gottesbilder kennenlernen und mit ihren eigenen Erfah- rungen reflektiert in Zusammenhang bringen. Deutungskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler beziehen biblische Texte aufAbbildungen der antiken und gegenwärtigen Kunst, erkennen Übereinstimmungen und Abweichungen und deuten sie epochenabhängig. Urteilskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler lernen begründet zu unterscheiden zwischen objektiver Wahrnehmung und anthropomorph gefärbter Wahrnehmung. Methodenkompetenz: Die Schülerinnen und Schüler beschreiben methodisch geleitet religiöse Motive. Handlungskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Bedeutung religiöser Ausdrucksformen und vergleichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
Inhaltsverzeichnis
1. EINFÜHRUNG 1
2. DIDAKTISCHE HINWEISE 2–10
3. MATERIALIEN
Jeder hat so seine Vorstellung von Gott 11–32
M1/1 G O T T ist – Begriffe klären und einer individuelle Bewertung unterziehen. 11
M1/2 G O T T ist ... (Folie 1) 16
M2 „Fisch ist Fisch?“ – Die Grenzen der Vorstellungskraft erkunden. 12
M3 Woher wissen wir denn überhaupt etwas von Gott? – Basisinformationen. 13
M4 Vielleicht ist Gott ja ganz anders (als erwartet) – Cartoon interpretieren. 14
Die Klassiker
M5 Gott, der Schöpfer – Bildinterpretation/biblischen Text zusammenfassen. 15
M6/1 JHWE, der Gott des Alten Testaments – Bibelstellen zuordnen. 18
M6/2 JHWE, der Gott des Alten Testaments – (nur auf der CD-ROM)
M7 Der alte Mann mit dem langen weißen Bart – Zwei Cartoons in Beziehung setzen. 19
M8/1 Gott zeigt sich ohne Gestalt – Biblischen Text mit einer Abbildung abgleichen. 20
M8/2 Gott zeigt sich ohne Gestalt – s.o. 21
Der von Jesus vermittelte Gott
M9 Der Gute Hirte – Bildvergleich/Bibeltextvergleich. 22
M10/1 Gott, der Weltenherrscher (Pantokrator) – Ein Bild anfertigen nach Beschreibungen.23
M10/2 Gott, der Weltenherrscher (Pantokrator) – Aus dem Richter wird der Heiland. 24
M10/3 Gott, der Weltenherrscher (Pantokrator) – (nur auf der CD-ROM)
M11 Das Lamm Gottes – Bildinterpretation. 25
Menschen versuchen in der Kirchengeschichte, sich Gott zu erschließen
M12 Gott ist die Liebe (sagt der Evangelist Johannes) – Bildvergleich/Bibeltextvergleich. 26
M13 Obwohl Gott einer ist, besteht er aus drei Personen (?!) – Textimpulse zuordnen. 27
Menschenbilder
M14 Sehnsucht nach Sinn und Erkenntnis – Bildinterpretation. 28
M15 Sehnsucht nach Führung und Halt – Bildinterpretation. 29
M16 Sehnsucht nach ausgleichender Gerechtigkeit – Bildinterpretation. 30
M17 Sehnsucht nach einer guten Zukunft und Vollendung – Bildinterpretation. 31
In Gottesbildern steckt viel Menschliches
M18/1 Was ist hier Gottesbild und was ist Menschenbild? – Ergebnissicherung. 32
M18/2 Was ist hier Gottesbild und was ist Menschenbild? (Folie 2) 17