Der konfessionelle Religionsunterricht vor steigenden Herausforderungen
Die allgemeine religionsdemografische Entwicklung führt mancherorts zu einem rapiden Rückgang der christlich-konfessíonell gebundenen Schüler/-innen, was den konfessionellen Religionsunterricht vor z.T. beträchtliche schulorganisatorische Herausforderungen stellt. Die parallele Einrichtung von homogenem katholischen und evangelischen Religionsunterricht ist vielerorts - vor allem in Großstädten und Ballungszentren - oft nicht mehr möglich, während in bestimmten (ländlichen) Regionen weiterhin konfessionelle Majoritäten zumindest die Etablierung des RU je einer Konfession gestatten. Aus diesen und anderen organisatorischen Gründen - oder einfach aus Lehrermangel - wird mancherorts und in manchen Schulformen der RU in einer rechtlichen Grauzone konfessions- und religionsübergreifend im Klassenverband erteilt. in diesem steigt zudem derzeit die Anzahl muslimischer wie konfessionsloser Schüler/-innen, so diese keine eigenen parallelen Lernangebote er- halten oder wünschen.
Beide Kirchen haben die angedeutete religionsdemografische Entwicklung in ihren offiziellen Stellungnahmen mehrfach antizipiert und versucht, vor diesem Hintergrund ihre Vorstellung religiöser Bildung neu zu profilieren und so den Lernort RU in der Schule zu stärken. Konfessioneller RU müsse, um zukunftsfähig zu bleiben, sich stärker dialogisch öffnen für die steigende Pluralität, angefangen mit der Öffnung für die christliche Ökumene. Parallel dazu versuchten seit den späten 90er-Jahren verschiedene Modellversuche vor allem in Baden-Württemberg und Niedersachsen Erfahrungen mit einer erweiterten, über die bisher möglichen Projektzuschnitte hinausgehenden Kooperation von katholischem und evangelischem Religionsunterricht zu sammeln und wissenschaftlich auszuwerten. Mehr oder weniger übereinstimmend zeigt sich auch in weiteren, recht verschiedenen Kooperationsprojekten eine Stärkung des Bewusstseins der konfessionellen Prägung wie der Kirchenzugehörigkeit sowohl aufseiten der Lernenden wie der Unterrichtenden. Auf der Basis dieser Ergebnisse und der gleichzeitigen Konfrontation mit der genannten religionsdemografischen Problemanzeíge eröffnen die katholischen Bischöfe im Herbst 2016 in ihrer Schrift zur „Zukunft des konfessionellen Religionsunterrichts“ die Möglichkeit, eben diesen dadurch weiterzuentwickeln, dass sie Rahmenempfehlungen für eine „erweiterte Kooperation“ zwischen evangelischem und katholischem Religionsunterricht formulieren? Als evangelisches Pendant erscheint im Frühjahr 2018 der EKD Text „Konfessionell-kooperativ erteilter Religionsunterricht“. Beide kirchlichen Positionspapiere legen nunmehr in großer Übereinstimmung theologische Grundlagen, religionspädagogische Empfehlungen, Standards und Zielsetzungen einer erweiterten Kooperation im Religionsunterricht vor. Auch darin stimmen sie überein: Aufgrund der je unterschiedlichen demografischen Gegebenheiten kann hier keineswegs ein bundeseinheitliches Modell vorgegeben werden, sodass für die Konzeptionierung des koko RU in den einzelnen Bundesländern ein gewisser Freiraum bleibt.
Inhaltsverzeichnis
1. EINFÜHRUNG 1–4
2. MATERIALIEN 5–23
3. DIDAKTISCHE HINWEISE 24–32
5./6. Klassenstufe mit dem Schwerpunkt „Gemeinschaft der Heiligen“
M 1 Anforderungssituation: Ein Grund zum Feiern? – Fiktiver Dialog. 5
M 2 Wer ist ein Heiliger/eine Heilige? – Einen Heiligen/eine Heilige recherchieren. 6
M 3 Heilige in konfessioneller Sicht – Konfessionelle Unterschiede wahrnehmen. 7
M 4 Heilige prägen Namen, Orte und Zeiten (nur auf der CD-ROM/BONUS)
M 5/1 Allerheiligen, Allerseelen, Halloween ... (nur auf der CD-ROM/BONUS)
M 5/2 Allerheiligen, Allerseelen, Halloween ... (nur auf der CD-ROM/BONUS)
M 6 Märtyrer in unserer Zeit (nur auf der CD-ROM/BONUS)
M 7 Global heroes und/oder local heroes (nur auf der CD-ROM/BONUS)
7./8. Klassenstufe mit dem Schwerpunkt „Petrus und Paulus“
M 8 Anforderungssituation: Was tun, wenn Streit entsteht? (nur auf der CD-ROM/BONUS)
M 9 Wer ist eigentlich dieser Petrus? – (Bibel-)Textarbeit. 8
M 10/1 Wer ist eigentlich dieser Paulus? – (Bibel-)Textarbeit. 9
M 10/2 Wer ist eigentlich dieser Paulus? – Standbild. 10
M 10/3 Wer ist eigentlich dieser Paulus? (Folie 1)
M 10/3-4 Wer ist eigentlich dieser Paulus? (nur auf der CD-ROM/BONUS)
M 11/1 Christinnen und Christen unterschiedlicher Herkunft – (Bibel-)Textarbeit. 11
M 11/2 Christinnen und Christen unterschiedlicher Herkunft 12
M 11/3 Christinnen und Christen unterschiedlicher Herkunft (Folie 2)
M 12/1 Die ersten Christen im Konflikt – Arbeit mit dem POZEK-Schlüssel. 13
M 12/2 Die ersten Christen im Konflikt – Arbeit mit dem POZEK-Schlüssel. 14
M 13 Die Einigung auf dem Apostelkonzil (nur auf der CD-ROM/BONUS)
M 14/1 Paulus und die Verbreitung des christlichen Glaubens – (Bibel-)Textarbeit. 15
M 14/2 Paulus und die Verbreitung ... (nur auf der CD-ROM/BONUS)
M 14/3 Paulus und die Verbreitung des christlichen Glaubens – (Bibel-)Textarbeit. 18
M 15 Petrus und der Weg der christlichen Kirche (nur auf der CD-ROM/BONUS)
M 16/1 Petrus und Paulus in Rom begegnen (nur auf der CD-ROM/BONUS)
M 16/2 Petrus und Paulus in Rom begegnen (nur auf der CD-ROM/BONUS)
9./10. Klassenstufe mit dem Schwerpunkt „Mehr als Brot und Wein“
M 17 Anforderungssituation: EineHerausforderung – Szenischer Einstieg. 19
M 18 Die Elemente einer Feier – Konfessionelle Unterschiede wahrnehmen. 20
M 19 Die Einsetzung – Konfessionelle Unterschiede wahrnehmen. 21
M 20 Was geschieht beim Abendmahl? – Einen theologischen Text erarbeiten. 22
M 21 Wandlung von Brot und Wein – Einen theologischen Text erarbeiten. 23
Zusätzlich auf der CD-ROM/BONUS:
Sachtexte zur konfessionskundlichen Vertiefung für die Lehrkraft.