Keine Gewalt im Namen Gottes

Zur Idee und zum Aufbau dieses Materials

Täglich werden Menschen heute in den verschiedenen Medien mit dem Thema Gewalt konfrontiert. Häufig taucht dieses im Zusammenhang mit Religionen, insbesondere dem Islam, auf. Dabei sind Diskussionen oft durch Halbwissen, zahlreiche Vorurteile und Klischees geprägt.
Für den Religionsunterricht gilt es hier Aufklärungsarbeit zu leisten: Schülerinnen und Schüler inhalts- und methodenbezogene Kompetenzen zu vermitteln und diese einzuüben, um sie sprach- und dialogfähig zu machen. Dazu gehört auch die kritische Auseinandersetzung, um zu einem eigenen, begründeten Standpunkt zu gelangen. Das vorliegende Material hat sich dies zum Ziel gesetzt. Es entstand auf der Grundlage der Erklärung „Keíne Gewalt im Namen Gottes! Christen und Muslime als Anwälte für den Frieden“ (2016) des Gesprächskreises „Christen und Muslime“ im Zentralkomitee der deutschen Katholikenl. Dieser Kreis, der sich aus Katholiken, Protestanten und Muslimen zusammensetzt, wurde 1999 - analog zum seit 1971 bestehenden Gesprächskreis „Juden und Christen“ - auf Initiative der Vollversammlung und des Präsidiums des Zdk eingerichtet, um die Entwicklung einer multireligiösen Gesellschaft, in der der Islam zunehmend präsent ist, zu unterstützen. Das erklärte Ziel dieses Arbeitskreises besteht darin, auf der Grundlage des Glaubens Stellung zu konkreten gesellschaftspolitischen und praktischen Fragen des Zusammenlebens von Christen und Muslimen zu beziehen, auf gemeinsame Interessen zu verweisen und auf diese Weise Verantwortung in unserer Gesellschaft zu übernehmen.
Da sich der Gesprächskreis in seiner Erklärung klar und gut verständlich positioniert sowie Fragen heutiger Schülerinnen und Schüler aufgreift, habe ich mich entschieden, den Text auch für den Unterricht „fruchtbar“ zu machen und die Erklärung in ihrer Öffentlichkeitswirkung zu unterstützen. Demgemäß liegt der Schwerpunkt des vorliegenden Unterrichtsmaterials auf dem Aspekt „Gewalt und Frieden im Christentum und Islam“.2

Im Aufbau der Unterrichtseinheit(en) bzw. des Unterrichtsmaterials erfolgt im ersten Schritt eine Annäherung an den thematischen Aspekt „Gewalt“. Es wird versucht, Gewalt wahrzunehmen und im Folgenden inhaltlich zu füllen. Dazu gehört auch die weiterführende Frage nach dem Umgang mit Gewalt. Die sich anschließenden Schritte verstehen sich als Ausweitung der Fragestellung auf den Bereich der Religionen, genauer auf das Christentum und den Islam. Mithilfe von Bibel und Koran wird Fachwissen vermittelt und das eigene Urteilen ermöglicht bzw. vorbereitet. Das neu erworbene Wissen findet schließlich Anwendung in der Auseinandersetzung mit lebensnahen Beispielen eines christlich-muslimischen Dialogs, in dem sich Christen und Muslime als Anwälte des Friedens zeigen. Dadurch entstehen Grundlagen, die den Boden für die Entwicklung eigener Ideen bereiten, wie Christen und Muslime einen solchen Dialog gestalten und damit Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen können.

Inhaltsverzeichnis

1. EINFÜHRUNG 1

2. DIDAKTISCHE HINWEISE 2–8

3. MATERIALIEN 9–32




Annäherungen an die Themen „Gewalt“ sowie „Religion und Gewalt“

m1 Wortwolke „Gewalt“ – ... 9
m2/1 Wie mit Gewalt umgehen? – ... 10
m2/2 Wie mit Gewalt umgehen? (Folie 1.1)
m3 Gewalt im Namen von Religionen? – ... 11



„Gewalt“ in Christentum und Islam

m4 Gewalt in der Geschichte des Christentums – ... 12
m5/1 Gewalt in der Geschichte des Islam – ... 13
m5/2 Gewalt in der Geschichte des Islam – ... 14
m6/1 Gewalt in den Heiligen Schriften von Christentum und Islam? – ... 15
m6/2 Gewalt in den Heiligen Schriften von Christentum und Islam? – ... 18
m7/1 Wie mit den Texten der Bibel und des Koran umgehen? – ... 19
m7/2 Wie mit den Texten der Bibel und des Koran umgehen? – ... 20
m8 Bibel und Koran: kontra Gewalt und pro Frieden! – ... 21
m9/1 Keine Gewalt in Gottes Namen – ... 22
m9/2 Keine Gewalt in Gottes Namen (Folie 1.2)
m10 Wie sich Christen und Muslime verständigen können – ... 23
m11 Interreligiöser Dialog – was ist das? – ... 24



Christen und Muslime als Anwälte des Friedens

m12 Mode mit einer Mission – ... 25
m13 Christen und Muslime als Anwälte für den Frieden – ... 26
m14/1 Christlich-muslimische Jugendaktion – ... 27
m14/2 Christlich-muslimische Jugendaktion – ... 28
m15 Datteltäter: Fünf Freunde sagen NO zu Vorurteilen ... – ... 29
m16 meingottdeingott.de – ... 30
m17 Wort zum Sonntag – Wort zum Freitag? – ... 31
m18 Ein musikalischer Dialog zwischen Christen und Muslimen (nur auf der CD-ROM)
m19 Keine Gewalt im Namen Gottes (Folie 2)
m20 Lernzielkontrolle/Metakognition – ... 32