 | Liebe Kolleginnen und Kollegen,
das jüdische Mädchen Anne Frank ist das bekannteste Opfer der Schoa und ihr Tagebuch gehört zu den meist gedruckten und gelesenen Dokumenten, auch im Schulunterricht. Ausstellungen, die Anne-Frank-Stiftung und das Museum in Amsterdam sind vielfach bekannt und besucht. Anne Frank steht deshalb hier - auch wenn sie an keiner Stelle in den Materialien direkt vorkommt - stellvertretend für die ungezählten jüdisc...... |  | Das Buch des Gütersloher Psychiatrie-Professors Klaus Dörner „Tödliches Mitleid“ ist eines der engagiertesten und profiliertesten Bücher zum Themenbereich Sterbehilfe und „Euthanasie“, das ich kenne. Es analysiert die Argumentationsmuster und die sozialgeschichtlichen Bedingungen für die Massenvernichtungen im Nationalsozialismus, ohne im Historischen stecken zu bleiben. Denn – so Dörner – die Argumentationsmuster wirken bis heu... |
 | Olaf Windeln
Katholische Kirche und Nationalsozialismus
Eine Geschichte von Behauptung und Versagen
Einführung
Die Rolle der katholischen Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus ist auch heute noch ein heiß diskutiertes Thema. Man muss nur die Auseinandersetzung um das letzte Buch von Daniel Jonah Goldhagen verfolgen (Die Katholische Kirche und der Holocaust, München 2002), um einen Einblick in die emotionsgeladene Atmosphäre diese...... |  | Dietrich Bonhoeffers theologische Position ist wie kaum eine andere von der wechselseitigen Durchdringung von Theologie und Leben bestimmt; dafür mag der Titel seiner Bergpredigt-Auslegung „Nachfolge“ exemplarisch stehen. – Das hier anzuzeigende Buch des amerikanischen Paul Lehmann-Schülers Clifford J. Green stellte bei seinem Erscheinen 1972 eine der gelungensten Gesamtdarstellung der Theologie Bonhoeffers dar und darf heute als „ein K... |
 | Verbunden mit der umfangreichen wissenschaftlichen Edition der Werke Dietrich Bonhoeffers (DBW) sind zwei Ergänzungsbände, deren einer hier vorliegt. Er dokumentiert den Briefwechsel von Gerhard Vibrans (1907-1942), der zu Bonhoeffers ersten Vikaren im Predigerseminar der Bekennenden Kirche in Finkenwalde gehört hat. Gerhard Vibrans ist am 3. Febr. 1942 in der Sowjetunion gefallen. Der Band dokumentiert Briefe aus dem Zeitraum von 1933-1942, v... |  | Im Nachwort der Herausgeber (S. 989) heißt es sicherlich treffend: „Keine Phase in Bonhoeffers Wirken scheint heute verschlossener, abweisender zu sein als die Finkenwalder Zeit. Sie mobilisiert in nicht wenigen Lesern Widerspruch. Der akademische, der ökumenische, der politische Bonhoeffer ist vielen, die sich seinem Werk zuwenden, wohl willkommener als der Bonhoeffer, der uns hier begegnet: der herausfordernd kirchliche, der radikal biblisc... |
 | Unmittelbar vor der Wiederaufnahme der unterbrochenen illegalen Theologenausbildung für die Bekennende Kirche schreibt Dietrich Bonhoeffer in einem Brief an seinen ältesten Bruder Karl-Friedrich am 29.11.1937: „Es tut mir leid, wenn Mama so beunruhigt ist und andre noch in diese Unruhe mit hineinzieht. Es liegt aber tatsächlich garkein Grund dafür vor. Daß es mir durch den Erlaß von Himmler einmal ebenso gehen kann wie es bereits Hunderte... |  | In seinen Briefen aus der Haft, die Eberhard Bethge posthum unter dem Titel „Widerstand und Ergebung“ nach dem Krieg veröffentlicht hat, setzt sich Dietrich Bonhoeffer mit der Frage der Zukunft der Religion auseinander und entwickelt besonders in den Briefen ab dem 30.04.1944 fragmentarische Visionen eines „religionslosen Christentums“ und einer „nicht-religiösen Interpretation biblischer Begriffe“. – Sind diese Überlegungen heut... |
 | Dieser letzte Band der historisch-kritischen Ausgabe „Dietrich Bonhoeffer Werke“ (DBW 16) dokumentiert den letzten Lebensabschnitt des von den Nazis gegen Kriegsende ermordeten Dietrich Bonhoeffer – mit all seinen erschreckenden, aber auch ermutigenden Dokumenten. Erschreckend, weil hier am biographischen Schicksal abermals die Menschenverachtung des Nationalsozialismus deutlich wird und die Dokumentation des Prozessverlaufs dieses aufzeigt... |  | Die Kirchen und das sog. Dritte Reich – oder besser gesagt: Die Kirchen und ihr mangelhafter Widerstand gegen den Nationalsozialismus – das ist ein wiederum dunkles Kapitel der Kirchengeschichte, wie es ja nicht wenige dunkle Kapitel in der Kirchengeschichte gibt und der christliche Antisemitismus auf seine Weise einen Nährboden für den rassistischen Antisemitismus des Nationalsozialismus gebildet hat. Die Evangelische Kirche hat sich wohl ... |
 | Dietrich Bonhoeffers Habilitationsschrift von 1929 liegt als Band 2 der DBW sorgfältig ediert nun in 2. Aufl. vor. Bonhoeffer ist erst 23 Jahre alt – und bereits habilitiert. Wer Bonhoeffers Schrifttum eher vom Spätwerk her kennen gelernt hat, von der „Nachfolge“, der „Ethik“ oder den posthum erschienen Briefen aus der Haft „Widerstand und Ergebung“, der wird freilich irritiert sein: ist das derselbe Bonhoeffer? Der Titel der Habi... |  | Dietrich Bonhoeffer sitzt im Tegeler Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis ab 5. April 1943 ein, also noch weit vor dem 20. Juli 1944. Die Isolation und die Situation in einem Gefängnis dürften auch bei Dietrich Bonhoeffer einen Haftschock ausgelöst haben, - zumal er um eine drohende Todesstrafe wissen konnte … Seine Beteiligung am Widerstand war auch im September 1943 noch nicht entdeckt, als Anklage wegen Wehrkraftzersetzung erhoben wurde, - e... |