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Evangelische Kirchenhistoriker im 'Dritten Reich'  Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie
Band 21
Evangelische Kirchenhistoriker im 'Dritten Reich'


Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie

Band 21

Thomas Kaufmann, Harry Oelke (Hrsg.)

Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579026732 (ISBN: 3-579-02673-9)
392 Seiten, kartoniert, 15 x 23cm, 2002

EUR 44,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie

Band 21
Rezension
Die Kirchen und das sog. Dritte Reich – oder besser gesagt: Die Kirchen und ihr mangelhafter Widerstand gegen den Nationalsozialismus – das ist ein wiederum dunkles Kapitel der Kirchengeschichte, wie es ja nicht wenige dunkle Kapitel in der Kirchengeschichte gibt und der christliche Antisemitismus auf seine Weise einen Nährboden für den rassistischen Antisemitismus des Nationalsozialismus gebildet hat. Die Evangelische Kirche hat sich wohl noch bereitwilliger „gleichschalten“ lassen als die Katholische, die Evangelischen haben auch im Wahlverhalten eine größere Affinität zum Nationalsozialismus gehabt als die vielfach „Zentrums“-orientierten Katholiken. Insofern ist es hilfreich und überfällig, dass sich die Kirchengeschichtswissenschaft selbst, und zwar die Evangelische, selbstkritisch ihrer eigenen Geschichte stellt – und auch hier findet sich wieder manches Dunkle … Aber es ist ein Lichtblick, dass dieses nun benannt werden kann … - Sicherlich ist der (Inhalt des) Band(es) nicht unmittelbar für Schule und Religionspädagogik geeignet, wer aber das Thema „Kirche und Nationalsozialismus“ lehrplanmäßig bearbeitet, der wird hier interessante Hintergründe erfahren.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wer stand wo? Eine lohnende Lektüre für zeitgeschichtlich interessierte Leserinnen und Leser.

Die Frage nach Gestalt und Inhalt der Kirchengeschichtsschreibung zur Zeit des Dritten Reiches und die noch wichtigere Frage nach den sie tragenden Personen wurde bisher noch kaum umfassend behandelt. Dieser Band bietet einen ersten Anstoß, die evangelische Kirchengeschichtsschreibung jener Zeit am Beispiel prominenter Fachvertreter und Themen der kirchlichen Historiographie exemplarisch zu rekonstruieren. Eine lohnende Lektüre nicht nur für Kirchenhistoriker, sondern für alle zeitgeschichtlich interessierten Leser.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Einleitung: Evangelische Kirchenhistoriker im >Dritten Reich«

Harry Oelke
I. Problembestimmung und Forschungsperspektiven 12

Thomas Kaufmann
II. Anmerkungen zu generationsspezifischen Bedingungen und Dispositionen 32

Anhang: Später Rückblick. Ein Briefwechsel Hirsch-Dörries aus dem Jahre 1970 55

Einzelbeiträge

Martin Ohst
Der l. Weltkrieg in der Perspektive Emanuel Hirschs 64

Thomas Kaufmann
»Anpassung« als historiographisches Konzept und als theologiepolitisches Programm. Der Kirchenhistoriker Erich Seeberg in der Zeit der Weimarer Republik und des >Dritten Reiches« 122

Berndt Hamm
Hanns Rückert als Schüler Karl Holls. Das Paradigma einer theologischen
Anfälligkeit für den Nationalsozialismus 273

Hanns Christof Brennecke
Der sog. germanische Arianismus als >arteigenes< Christentum. Die völkische Deutung der Christianisierung der Germanen im Nationalsozialismus 310

Harry Oelke
Bekennende Kirchengeschichte.
Der Kirchenhistoriker Kurt Dietrich Schmidt im Nationalsozialismus 330
Anhang:
Zwei Schreiben K. D. Schmidts an Reichwissenschaftsminister Rust aus dem Jahre 1935 360

Hartmut Lehmann
Heinrich Bornkamm im Spiegel seiner Lutherstudien von 1933 und 1947 367


Register
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Sachen 388
Die Autoren und Herausgeber 393