Inhaltsverzeichnis
ZUM INHALT 1
MATERIALIEN 5
Einstiegsmodul: Sach- und Zeitwissen zu Adolf Hitler und „Mein Kampf“ 5
M 1.1 Kommentierte Chronologie 5
M 1.2 Die Beteiligten am Putsch vom November 1923 6
M 1.3 Sachwissen zur Entstehungsgeschichte von „Mein Kampf“ 7
M 1.4 Sachwissen zur „Kritischen Edition“ des IfZ München 7
Grundkurs: „Mein Kampf“ in Gegenwart und Vergangenheit 8
1. Teil: Stellungnahmen zur „Kritischen Edition“ von „Mein Kampf“ 8
M 2.1 Barbara Zehnpfennig, „Mein Kampf“ – ein unterschätztes Buch 8
M 2.2 Die Erstausgabe von „Mein Kampf“, Juli 1925 8
M 2.3 Andreas Wirsching zur „Kritischen Edition“ des Instituts für Zeitgeschichte 9
M 2.4 Stellungnahmen zur „Kritischen Edition“ aus politisch-juristischer Sicht 10
M 2.5 Thomas Sandkühler zum historischen Lernen mit „Mein Kampf“ 10
M 2.6 Peter Longerich in einem Interview der Deutschen Welle 11
M 2.7 Jeremy Adler, Interview zur Veröffentlichung der „Kritischen Edition“ von „Mein Kampf“ 12
2. Teil: Zeitgenössische Reaktionen auf „Mein Kampf“ 13
M 3.1 Mitteilung des Präsidenten der Reichsschrifttumskammer, 11.10.1938 13
M 3.2 Die „Neue Zürcher Zeitung“ vom 8. November 1925 13
M 3.3 Die „Frankfurter Zeitung“ vom 11. November 1925 14
M 3.4 „Der Stürmer“, 4. Jg., Nr. 52, Dezember 1926 14
3. Teil: Auszüge aus „Mein Kampf“ 15
M 4.1 Hitler zum Umgang mit „hebräischen Volksverderbern“ im Ersten Weltkrieg 15
M 4.2 Hitler zu den „Erziehungsgrundsätzen des Völkischen Staates“ 18
M 4.3 Hitler zu „Staatsangehöriger und Staatsbürger“ 19
M 4.4 Hitler zur „Rassenkreuzung“ 20
Aufbaukurs: Hitler 1924 und 1945 22
M 5.1 Der Autor Adolf Hitler: „Warum mußte ein 8. November kommen?“, April 1924 22
M 5.2 Hitlers „Politisches Testament“, 29. April 1945 23
M 5.3 Sowjetische Soldaten in der „Neuen Reichskanzlei“ 24
Folien
M 2.8 Hitler zum „Elternhaus“, Seite 92 der „Kritischen Edition“ Folie 1
Hitler zum „Elternhaus“, Seite 93 der „Kritischen Edition“ Folie 2
Klausurvorschlag 25
• Simplicissimus-Karikatur von Erich Schilling, Titelbild vom 31. August 1925 25
• Der Historiker Thomas Sandkühler zum aktuellen Hitlerbild 25
UNTERRICHTSVERLAUF 26
LITERATUR 3. Umschlagseite
VIDEOFILME Video 01–Video 04
ERGÄNZENDE MATERIALIEN Extra
Verlagstext
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Leseprobe
Giuseppe Vazzana und Wolfgang Voelk
Adolf Hitlers „Mein Kampf“
Möglichkeiten des Einsatzes im Geschichtsunterricht
Die Ausgangslage Am 1. Januar 2016 lief der Urheberschutz auf Adolf Hitlers „Mein Kampf“ ab (70 Jahre nach dem Tod des Autors). Bis dahin hatte der bisherige Rechteinhaber, der Freistaat Bayern, eine Neuausgabe dieses Buches in Deutschland untersagt. Grundtenor bis zu diesem Zeitpunkt war, dass dieses Werk zumindest in Deutschland in Buchform nicht wieder zugänglich gemacht werden sollte. Für Außenstehende und nicht historisch Interessierte mutete die Diskussion darüber allerdings eigenartig an: Im Internet stand „Mein Kampf“ jederzeit und ohne Einschränkungen in zahlreichen Varianten ausländischer Anbieter zur Verfügung; am 12. Juni 2016 war der italienischen Zeitschrift „il Giornale" ein Exemplar von „Mein Kampf" beigelegt; antiquarisch war und ist es fast überall leicht möglich, an ein Exemplar zu kommen - dazu addieren sich die noch in Haushalten befindlichen Ausgaben, die in der NS-Zeit als Staatsgeschenk bei offiziellen Anlässen verteilt wurden. „Hitlers Elaborat findet sich in Datenbanken, existiert als eBook und lässt sich jederzeit (für 99 Cent) bei iTunes herunterladen", so die „Kritische Edition“ (S. 9).
Die Verfügbarkeit von „Mein Kampf“ im Internet lässt aber noch keine Rückschlüsse darauf zu, inwieweit die Inhalte des Buches noch heute eine solche Relevanz gerade bei Jugendlichen besitzen, um darüber ins rechte Spektrum abzudriften. Hier dürfte es gerade im Bereich der modernen Medien und der Musik noch gefährlichere Angebote geben, die den Jugendkulturen näher sein dürften als ein umfangreiches, sprachlich nicht einfach zu erschließendes Buch aus den 1920er-Jahren. Die Debatte um eine Neuveröffentlichung von „Mein Kampf“ in Deutschland wurde nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch juristisch geführt: Erfüllt ein Neudruck von „Mein Kampf“ den Tatbestand der Volksverhetzung nach § 130 des Strafgesetzbuches (StGB)? Erste Ermittlungen wurden zwar gestartet, jedoch hat sich diese Frage mittlerweile der öffentlichen Diskussion weitgehend entzogen. Grundsätzlich stand auch jenseits der philologischen Streitigkeiten über die Begrifflichkeit einer „Kritischen Edition“ und deren praktische Umsetzung die Frage im Raum, ob man einem solchen Werk überhaupt diese erneute Öffentlichkeit bieten sollte. Darf man nach so vielen Jahrzehnten das Buch eines Menschen wieder veröffentlichen, von dem der Historiker lan Kershaw in seiner epochalen Hitler-Biographie schrieb: „Niemals in der Geschichte ist ein solches Ausmaß an Zerstörung materieller und sittlicher Art mit dem Namen eines einzigen Mannes in Verbindung gebracht worden. [...] Hitlers Name steht zu Recht für alle Zeiten als der des obersten Anstifters des tiefreichendsten Zusammenbruchs der Zivilisation in der Moderne“ (Kershaw, Hitler, Bd. 2, S. 1081).
Konzept und Veröffentlichung der „Kritischen Edition“ In der politischen Debatte setzte sich, nicht nur in Bayern, die Position durch, dass „Mein Kampf“ im Rahmen der historisch-politischen Bildung zu berücksichtigen ist. Dabei schien bereits vor einigen Jahren eine Lösung in Sicht, die beide Positionen miteinander in Verbindung setzen sollte: ein Neudruck der Ausgabe in Form einer kritischen Aufarbeitung, die auf die Lügen, Verfälschungen und Halbwahrheiten, Vereinfachungen und Fehler und auf die Hasspropaganda in Hitlers Weltsicht aufmerksam machen sollte. Hierzu wurde das renommierte Institut für Zeitgeschichte in München beauftragt. Dessen Direktor, Andreas Wirsching, begründete die „Kritische Edition“ damit, dass „Mein Kampf“ eine zentrale historische Quelle sei, die man keineswegs für irrelevant erklären sollte: „Es wäre wissenschaftlich, politisch und moralisch nicht zu verantworten, dieses rassistische Konvolut der Unmenschlichkeit gemeinfrei und kommentarlos vagabundieren zu lassen, ohne ihm eine kritische Referenzausgabe entgegenzustellen, die Text und Autor gewissermaßen in die Schranken weist“ (s. Vorwort der „Kritischen Edition“). Hierzu entwickelten die Herausgeber der Edition ein Konzept, das Hitlers Text durch Fußnoten und Sachinformationen einrahmt. Die auf zwei Bände angelegte „Kritische Edition“ entfachte rund um den Veröffentlichungstermin Diskussionen aus philologischer Sicht über die Art und Weise, wie ein solcher Text zu edieren sei. Auch wurde das äußere Erscheinungsbild der Ausgabe kritisiert. [...]