Inhaltsverzeichnis
ZUM INHALT 1
MATERIALIEN 5
Einstiegsmodul: Die Berlin-Blockade 1948/49 5
M 1.1 Bruch der „Anti-Hitler-Koalition“ und Formierung zweier Machtblöcke 5
M 1.2 Besatzungszonen und Luftkorridore 5
M 1.3 Zeitungsbericht aus „Die Neue Zeitung“ vom 24. Juni 1948 6
M 1.4 Zeitungsbericht aus der „Berliner Zeitung“ vom 24. Juni 1948 7
M 1.5 Zeitungsbericht aus „Die Neue Zeitung“ vom 27. Juni 1948 8
M 1.6 Ausschnitt aus einem Interview mit einer Berliner Zeitzeugin (*1920) 8
M 1.7 Ausschnitt aus einem Interview mit einem Berliner Zeitzeugen (*1932) 9
Grundkurs: Atomwaffen und Feindbilder
1. Teil: Atomarer Overkill und Abschreckung: Atomkrieg in Deutschland? 10
M 2.1 Orientierungswissen: Machtblöcke und atomare Bedrohung 10
M 2.2 „On no account to be used ...“ (Karikatur) 10
M 2.3 Atomwaffen in Deutschland? (Kabinettsprotokoll) 11
M 2.4 Göttinger Manifest der 18 Atomwissenschaftler, 1957 11
M 2.6 (Zivil)Schutz bei atomaren Angriffen 12
M 2.7 Aus einem internen Schreiben des Bundesinnenministeriums (1950) 12
M 2.8 Aus einem Schreiben des Bundesinnenministers an das Kanzleramt (1955) 12
M 2.9 Ausweichsitz ― Steckbrief 13
M 2.10 Aus einem Interview mit Ernst Benda 13
M 2.11 „Als Minister Lücke Bundeskanzler Ueb war“ ― „fallex 66“ 14
2. Teil: Propaganda und Feindbilder in Ost und West 15
M 3.1 Willi Stoph zur Schaffung einer Nationalen Volksarmee in der DDR 15
M 3.2 Konrad Adenauer beim Besuch der neuen Streitkräfte der Bundeswehr 15
M 3.3 SED-Plakat (1959) 18
M 3.4 CDU-Plakat gegen Befragung zur Atombewaffnung (1958) 18
M 3.6 Karikatur zur Wiederbewaffnung der BRD (1956) 19
M 3.7 „Lieber einen Acheson an der Hand ...“ (Karikatur, 1949) 19
M 3.8 „Pack’ die Badehose ein“ (Satireversion 1952) 20
M 3.9 „Wir sind wachsam“ (1961) 20
Aufbaumodul I: Einfrieren des „Status quo“ ― die Berliner Mauer 21
M 4.1 Orientierungswissen: „Friedliche Koexistenz“ und Mauerbau 21
M 4.2 Mauerbau am 13. August 1961 in Berlin 21
M 4.3 Radiokommentar zu West-Berlin als „Störenfried“ (1.8.1961) 22
M 4.4 Ansprache von Bundeskanzler Konrad Adenauer am 13.8.1961 22
M 4.5 Erklärung Willy Brandts vom 13.8.1961 22
M 4.6 Antwortbrief Kennedys an Willy Brandt (18.8.1961) 23
M 4.7 Karikatur aus der Schweizer Zeitschrift „Nebelspalter“ (1962) 23
Aufbaumodul II: „Frieden schaffen ohne Waffen“ ― Abrüstung und Friedensbewegung
M 5.1 Michael Schöfer: Die Folgen eines Atomkrieges (1983) 24
M 5.2 Orientierungswissen: Zwischen Abrüstung und neuer Konfrontation 25
M 5.3 „Die Lage der Nation“ (Karikatur, 1983) 25
M 5.4 Erklärung des Bundestages zum NATO-Doppelbeschluss 26
M 5.5 Flugblatt gegen die Stationierung von US-Atomraketen 26
Folien
M 2.5 SPD-Plakat zur Bundestagswahl 1957 Folie 1
M 3.5 „An der deutschen Einheit werden sie zerschellen!“ (1951) Folie 2
Klausurvorschlag 27
UNTERRICHTSVERLAUF 28
LITERATUR 3. Umschlagseite
VIDEOFILME Video 01―Video 08
ERGÄNZENDE ARBEITSMATERIALIEN EXTRA-01 und EXTRA-02
Verlagstext
"Geschichte betrifft uns" bietet Planungsmaterial für einen modernen und interessanten Geschichtsunterricht in der Sek. II unter Berücksichtigung der Klassen 9 und 10. Jede Ausgabe enthält: eine Einführung ins Thema, kopierfertige Vorlagen der Texte, Übersichten, Schaubilder, Karikaturen und Fotos, Vorschläge für den Unterrichtsverlauf, Tafelbilder und einen Klausurvorschlag. In jeder Mappe finden Sie außerdem zwei farbige OH-Folien.
Abstracts
Dirk Zorbach
Deutschland im Fokus des Kalten Krieges
Von der Berlin-Krise zum NATO-Doppelbeschluss
Dass Frieden mehr ist als nur die Abwesenheit von Krieg — zu wenigen Zeiten in der Geschichte war diese Einsicht so deutlich wie in der Ära des Kalten Krieges. Große Teile der heutigen Weltbevölkerung sind mit klaren ideologisch und politisch geprägten Weltbildern sozialisiert worden, in denen die Welt in Gut und Böse, in Freunde und Feinde eingeteilt wurde. Spannungen zwischen den Lagern waren durch das militärische Abschreckungspotential, auf dem sich die Sicherheit des Status quo zu weiten Teilen begründete, dazu geeignet, immer neue „Endzeitszenarien" auszumalen, die letztlich die globale Vernichtung bedeuten konnten.
Allen Gefahren und Spannungen zum Trotz lieferte das System des Kalten Krieges aber auch beruhigende Gewissheiten: Die scheinbar auf ewig festgefahrenen Strukturen brachten klare Feindbilder mit sich, es gab klar abgegrenzte Einflussbereiche und Machtstrukturen. Angesichts der heute in der globalisierten Welt immer komplexeren politischen und wirtschaftlichen Verknüpfungen erscheint die Welt des Kalten Krieges fast überraschend überschaubar.
Da diese geschichtliche Ära die Welt über gut vier Dekaden geprägt hat und gleichzeitig klare Einblicke in die Entwicklung von Ideologien und politischen Strategien bietet, eignet sie sich hervorragend für die Behandlung im Geschichtsunterricht. Weil zudem die deutsche Zeitgeschichte ohne die Aufteilung der Welt in zwei Machtblöcke nicht erklärbar ist und das Schicksal der Deutschen eng mit dem Kalten Krieg verknüpft ist, ist es auch in didaktischer Hinsicht lohnend, den deutschen Blick auf die weltgeschichtliche Ära in den Fokus zu nehmen. Dabei ist sowohl denkbar, die deutsche Entwicklung im Unterricht deduktiv vor dem Hintergrund bereits erworbenen Wissens über den Kalten Krieg zu bearbeiten, oder auch induktiv die Ereignisse in Deutschland als Kristallisationspunkte zu sehen, aus denen sich Erkenntnisse über die weltweite Situation er-geben. Zu fünf ausgewählten Themen-bereichen bietet dieses Heft Materialien an, die hier Verknüpfungsmöglichkeiten aufzeigen.
Deutschland als Spiegel
Wesentliche Entwicklungen im Kalten Krieg spiegeln sich letztlich auf der er-eignisgeschichtlichen Ebene in Deutsch-land wider. Ursächlich fußt der ideologische Konflikt der beiden Weltanschauungen bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert. Vor allem in den USA und in einigen europäischen Staaten etablierte sich ein auf liberalen und demokratischen Annahmen begründetes Staats- und Weltbild, das in der freien Entfaltung des Einzelnen und der Freiheit wirtschaftlicher Prozesse zentrale Garanten einer stabilen und humanen Ordnung sah. Im anderen, vom Kommunismus geprägten Lager herrschte die Ansicht vor, dass man in einer kollektiven Lösung gesellschaftlicher Probleme mittels stärker zentralistisch organisierter Systeme und einer dem Allgemeinwohl untergeordneten persönlichen Freiheit den Gegebenheiten des Industriezeitalters am besten begegnen konnte. Beide Haltungen brachten sehr unterschiedliche, aber gleichermaßen stabile Ordnungen her-vor, die ohne größere Berührungspunkte nebeneinander existieren konnten: das demokratisch-kapitalistische Modell der USA, das vor allem auf liberalen Prinzipien fußte einerseits und andererseits das zentralistisch organisierte System in der Sowjetunion, in der das Schicksal des Landes mit den ideologischen Zielen der kommunistischen Parteiführung verknüpft wurde.
Als nun USA und UdSSR am Ende des Zweiten Weltkriegs als Verbündete gegen Hitler eine siegreiche Koalition bildeten, musste eine gemeinsame politische Linie im Umgang mit dem besiegten Deutschland gefunden werden. Das erwies sich als schwierig, da bereits in der Frage der Behandlung der Besiegten die unterschiedlichen Denk-weisen unvereinbar waren. Auch der Umstand, dass die jeweilige Sieger-macht jeweils ihr Gesellschaftsmodell auf das besiegte Deutschland übertragen und damit auch klare Einflussbereiche in Europa schaffen wollte, stand einer gemeinschaftlichen Nachkriegspolitik im Wege. Vor diesem Hintergrund wurde das besiegte Deutschland zum Schauplatz, auf dem der Konflikt der beiden Systeme ausgetragen wurde. „Deutschland hat den Kalten Krieg nicht ausgelöst, wurde aber schon bald zu seinem Hauptschauplatz. Selbst in der Niederlage war Deutschland der Schlüssel für die Zukunft Europas. Wer Deutschland beherrschte, beherrschte Europa." (Steininger, S. 14)
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