Inhaltsverzeichnis
ZUM INHALT 1
MATERIALIEN 5
Einstiegsmodul: Basiswissen zur Europäischen Union (EU) 5
M 1.2 Die Europäische Union - Charakter 5
M 1.3 Die Europäische Union - Funktionsweise 5
M 1.4 Struktur und Aufgaben der EU 6
M 1.5 Weltmacht in der Regionalliga? Eine kritische Stellungnahme 6
Grundkurs: Die europäische Integration in historischer Perspektive 7
1. Teil: Fiktion vom Frieden: Europaentwürfe bis 1945 7
M 2.2 Europa - Grenzen im Wandel 7
M 2.3 Feinde oder Verbündete: Richard Coudenhove-Katergis Gedanken zu Europa (1924) 8
M 2.4 Aristide Briand über eine föderative Union in Europa (1930) 8
M 2.5 Resolution Europäischer Föderalisten (1945) 8
2. Teil: Kooperation statt Konfrontation: Die Europabewegung der Nachkriegszeit 9
M 3.1 Churchill: Vereinigte Staaten von Europa (1946) 9
M 3.2 Schuman: Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (1950) 9
M 3.3 Adenauer: Eine absolute Notwendigkeit (1951) 9
M 3.4 Bourdin: Endstation Europa? (1954) 10
M 3.5 Walter: Europa ohne England? (1954) 10
3. Teil: Stationen der europäischen Integration 11
M 4.1 Orientierungswissen I - Etappen der europäischen Einigung 11
M 4.2 Orientierungswissen II - Der Weg zum gemeinsamen Markt 12
M 4.3 Orientierungswissen III - Die Erweiterung der Europäischen Union 13
M 4.4 Römische Verträge 14
M 4.5 Vertrag von Maastricht 15
Urteilsmodul: Motive zur europäischen Einigung nach 1945 18
M 5.1 Schulze: Hitler und Stalin als Motoren der europ. Einigung? (1994) 18
M 5.2 Pfetsch: Eine neue europapolitische Epoche (2005) 18
M 5.3 Dülffer: Europa zwischen nationaler Rückbesinnung und Globalisierung (2004) 19
M 5.4 Verheugen: Angst vor Deutschland (2010) 19
Erweiterungsmodul: Chancen und Herausforderungen des Integrationsprozesses am Beispiel der Türkei 20
M 6.1 Motive der Türkei für einen EU-Beitritt 20
M 6.2 Chronologie des Beitrittsbestrebens der Türkei 20
M 6.3 Kriterien und Ablauf des Beitrittsverfahrens zur EU 21
M 6.4 Karikatur: „Europäische Grundwerte" 21
M 6.5 Ruprecht Potenz: Die Türkei gehört in die EU 22
M 6.6 Thilo Sarrazin: Türken nicht integrierbar 22
M 6.7 Cem Özdemir: Integration - Blockaden abbauen statt verschärfen 22
Folien
M 1.1 "Europa - noch größer, noch bunter" (2004) Folie 1
M 2.1 Humoristische Karte von Europa (1870) Folie 2
Klausurvorschlag
Leon de Winter: Wo steckt Europas Seele? 23
UNTERRICHTSVERLAUF 24
LITERATUR 3. Umschlagseite
Verlagstext
"Geschichte betrifft uns" bietet Planungsmaterial für einen modernen und interessanten Geschichtsunterricht in der Sek. II unter Berücksichtigung der Klassen 9 und 10. Jede Ausgabe enthält: eine Einführung ins Thema, kopierfertige Vorlagen der Texte, Übersichten, Schaubilder, Karikaturen und Fotos, Vorschläge für den Unterrichtsverlauf, Tafelbilder und einen Klausurvorschlag. In jeder Mappe finden Sie außerdem zwei farbige OH-Folien.
Abstracts
Robby Krämer
Europäische Integration
Die heutige Europäische Union besteht aus 27 Mitgliedstaaten. Allein die Größe und die Bevölkerungszahl der EU der 27 lassen auf ihr enormes Potenzial schließen: Mit rund 4,3 Millionen Quadratkilometer Fläche nimmt sie den weltweit vierten Platz ein, und rund 503 Millionen Einwohner bedeuten hinter China und Indien den dritten Rang auf der Welt. Dass dieses Potenzial nicht ungenutzt bleibt, belegt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU, welches im Jahr 2010 mit rund 12 268 387 Millionen Euro den weltweiten Bestwert bedeutete. Das BIP der EU, d.h. die Erzeugung von Waren und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft, wächst ständig. Seit dem Beitritt der neuen Mitgliedstaaten anno 2004 liegt es über dem der Vereinigten Staaten.
Die weltweit führende wirtschaftliche Bedeutung der EU schlägt sich auch im internationalen Kaufkraftvergleich nieder (Rang drei auf der Wett). Der Lebensstandard in Europa ist im letzten Jahrzehnt erheblich gestiegen und gehört zu den höchsten der Welt. Die wirtschaftlichen Erfolge der EU basieren auf einem wachsenden Dienstleistungssektor, während Industrie- und Agrarsektor zunehmend an Bedeutung verlieren. Noch in den 1950er-Jahren arbeiteten mehr als 20 Prozent der Bevölkerung der EU in der Landwirtschaft und etwa 40 Prozent in der Industrie. Seitdem hat die Beschäftigung in der Landwirtschaft und in der Industrie abgenommen, während die Anzahl der Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor rapide zugenommen hat. Die Anzahl der Arbeitsplätze in der Industrie blieb dagegen weitgehend stabil.
Obwohl in der EU nur etwa 7 Prozent der Weltbevölkerung leben, erwirtschaftet sie rund ein Fünftel der weltweiten Ein- und Ausfuhren.
Zwei Drittel des gesamten EU-Handels entfallen auf den Handel zwischen den EU-Mitgliedstaaten. Allerdings bestehen hinsichtlich des Umfangs Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten. Der Binnenmarkt hat den Handel zwischen den EU-Mitgliedstaaten sehr vereinfacht, da sich nun Waren, Menschen und Kapital und Dienstleistungen ungehindert über nationale Grenzen hinweg bewegen können.
Im Jahre 2005 verzeichnete die EU 18,1 Prozent der Weltexporte und 18,9 Prozent der Weltimporte und war damit bedeutendster Exporteur der Welt sowie zweitgrößter Importeur.
An der Attraktivität eines EU-Beitritts können angesichts der genannten Zahlen keine Zweifel bestehen. Allerdings besteht Unsicherheit in der Frage, welche Länder überhaupt noch aufgenommen werden können. Wie weit reicht Europa? An der Beantwortung dieser Frage, mit welcher sich die Europäische Union verstärkt konfrontiert sieht, seit sie Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aufgenommen hat, scheiden sich die Geister. Experten aller Couleur mischen sich in die Diskussion ein und versuchen, mithilfe ihrer Begriffsbestimmungen die Idee der Ausdehnung der EU bis an die syrische Grenze zu unterstützen bzw. zu verwerfen. Für eine möglichst exakte Begriffsbestimmung müssen geografische, historische, soziokulturelle, wirtschaftliche, politische und religiöse Aspekte berücksichtigt werden.
Geografen ziehen zur Abgrenzung Europas in erster Linie natürliche Grenzen heran. Diese werden auf dem Wasser durch Barentssee, Europäisches Nordmeer, Nordatlantik, Mittelmeer, Marmarameer und Schwarzes Meer gebildet. Allerdings steckt auch hier der Teufel im Detail. So wird Island ohne schlüssigen Grund zu Europa, Grönland hingegen zu Amerika gerechnet. Ähnlich schwer fällt die Festlegung der europäischen Grenzmarken in der Ägäis, am Bosporus, an den Dardanellen sowie im Falle Zyperns. Noch schwieriger ist die Festlegung geografischer Grenzen auf dem Land. Hier lässt sich eine Grenze zu Asien oft nur per Definition festlegen. Die heute anerkannte Abgrenzung zwischen Europa und Asien wurde 1730 von Strahlenberg vorgeschlagen und von da an mit kleinen Abweichungen immer wieder bestätigt. Diese Grenze verläuft vom Uralgebirge über den Uralfluss bis zum Kaspischen Meer, von dort durch die Manytsch-Niederung zum Schwarzen Meer und an den Bosporus. Nach dieser Auslegung gehören Armenien und Georgien als überwiegend christliche Länder nicht
zu Europa, wohl aber Teile des islamisch geprägten Aserbeidschan und Kasachstan sowie ganz Tschetschenien und etliche weitere vorwiegend islamische Territorien im Nordkaukasusgebiet. ...