Inhaltsverzeichnis
ZUM INHALT 1
MATERIALIEN 4
Einführung: Die außenpolitische Lage Deutschlands 1888/1890 4
M 1.1 Der Historiker Michael Stürmer zur außenpolitischen Lage um 1887 4
M 1.2 Fürst von Bülow blickt zurück 4
M 1.4 Volker Ullrich über das "persönliche Regiment" Wilhelms II. 5
M 1.5 Die Nichterneuerung des Rückversicherungsvertrags mit Russland 5
Grundkurs: Der außenpolitische Anspruch des Deutschen Reiches unter Wilhelm II. 6
1. Teil: Ökonomische und gesellschaftspolitische Faktoren 6
M 2.2 Flottenpolitik 6
M 2.3 Der Alldeutsche Verband 7
M 2.4 Wirtschaftsdaten und Statistiken 9
2. Teil: Außenpolitische Konsequenzen: China 10
M 2.5 Bierflaschenetikett 10
M 2.6 Ein "Platz an der Sonne" 10
M 2.7 Holländische Karikatur von 1898 10
M 2.8 Telegramm Wilhelms II. an das Auswärtige Amt vom 6.11.1897 11
M 2.9 Zeitgenössische Einschätzungen der Kolonie Kiautschou 11
M 2.10 Karten der Kolonie Kiautschou 12
3. Teil: Außenpolitische Konsequenzen: Bagdadbahn 14
M 3.1 Die Bagdadbahn: Kooperation oder Konflikt mit England? 14
M 3.2 ökonomische Interessen Deutschlands in der Türkei 14
M 3.3 Moderne Urteile über die Bagdadbahn 15
M 3.4 Deutsch-britische Verhandlungen (1910-1912) 18
Aufbaumodul: Beurteilung der wilhelminischen Außenpolitik 19
M 4.1 Der Historiker Sönke Neitzel in einem Interview über Wilhelm II. und seine Außenpolitik 19
M 4.2 Der Historiker Hans-Ulrich Wehler 21
Erweiterungsmodul: Die Persönlichkeit Wilhelms II. 22
M 5.1 Porträt Wilhelms II. 22
M 5.2 Besuch in Doorn 1990 22
M 5.3 Meinungen über Wilhelm II. 22
Folien
M 1.3 Europa um 1890 Folie 1
M 2.1 Ein 100-Mark-Schein von 1910 Folie 2
Klausurvorschlag
Zwei Historikerurteile über Wilhelm II. 24
UNTERRICHTSVERLAUF 25
LITERATUR 3. Umschlagseite
Verlagstext
"Geschichte betrifft uns" bietet Planungsmaterial für einen modernen und interessanten Geschichtsunterricht in der Sek. II unter Berücksichtigung der Klassen 9 und 10. Jede Ausgabe enthält: eine Einführung ins Thema, kopierfertige Vorlagen der Texte, Übersichten, Schaubilder, Karikaturen und Fotos, Vorschläge für den Unterrichtsverlauf, Tafelbilder und einen Klausurvorschlag. In jeder Mappe finden Sie außerdem zwei farbige OH-Folien.
Leseprobe
Martin Grosch
Wilhelminische Außenpolitik 1890-1914
Der Weg in den Krieg
Historische Einordnung 1888 - "Dreikaiserjahr" im Deutschen Reich: Wilhelm I. starb, Friedrich III. nach 99 Tagen Herrschaft ebenfalls, und somit war eine Generation übersprungen, als Wilhelm II. am 15. Juni den Thron bestieg und eine Ära einläutete, die bis zum 9. November 1918 dauern sollte und geprägt war von seinem "persönlichen Regiment", eine Amtsführung, die in den wichtigsten politischen Fragen die Entscheidung nicht dem Reichskanzler, den Staatssekretären oder gar dem Parlament überlassen wollte. Noch war davon im Jahre 1888 wenig zu spüren: Bismarck hielt als langjähriger Reichskanzler in Form eines komplizierten Bündnissystems die Fäden auf der außenpolitischen Bühne in den Händen, und auch innenpolitisch trat der Generationenkonflikt zwischen dem 29-jährigen jugendlichen Kaiser und dem 73-jährigen Kanzler noch nicht offen zutage.
Doch am 20. März 1890 war der Bruch zwischen den beiden Persönlichkeiten auch für die Öffentlichkeit vollzogen: Bismarck wurde von Wilhelm II. wegen persönlicher und sachlicher Gegensätze (Beziehung zu Russland und Fragen zu Sozialpolitik und Arbeiterschaft, speziell zur Sozialdemokratie) entlassen. Was waren die Konsequenzen?
"Mit Volldampf voraus" wollte Wilhelm II. das Staatsschiff weiter sicher durch die Untiefen der außenpolitischen Diplomatie lenken. Als erste aufsehenerregende Maßnahme wäre hier die Nichtverlängerung des Rückversicherungsvertrags mit Russland zu nennen. Doch musste dies eine Abkehr von der defensiven, friedensorientierten Außenpolitik des Kanzlers bedeuten, die die Saturiertheit des Reiches bei gleichzeitiger Isolierung Frankreichs betonte und Kontroversen der europäischen Großmächte an die Peripherie des Kontinents ablenken sowie eine gegen das Deutsche Reich gerichtete Allianz verhindern sollte? Noch zugespitzer formuliert: Musste das nun einsetzende "persönliche Regiment' Wilhelms, der "Neue Kurs", automatisch in einen Krieg führen? Agierte Wilhelm II. nicht wie viele Persönlichkeiten seiner Zeit nach den "Spielregeln" des Imperialismus oder zeichnete sich die deutsche „Weltpolitik" durch eine besondere Variante aus? Wer die Außenpolitik der Wilhelminischen Epoche untersucht, mag den Eindruck gewinnen - so wie es auch der Untertitel dieses Heftes nahelegt-, im Ablauf der Ereignisse, die zum Ersten Weltkrieg führten, eine Zwangsläufigkeit zu erkennen. Doch bei differenzierter historischer Analyse erweisen sich politische Entscheidungen niemals ohne Alternativen, sodass durchaus auch für eine andere Entwicklung Raum und Gestaltungsmöglichkeit gewesen wäre. Dieser Aspekt ist ein Ansatz dieses Heftes: Die Schüler/ -innen zur Fragestellung ermuntern, "was wäre gewesen, wenn ...", und sie somit multiperspektivisch nach historischen Lösungsvarianten forschen zu lassen, die gleichzeitig aber auch einen wesentlichen Beitrag zur politischen Bildung beinhalten. Außen- und geopolitische sowie ökonomische Interessen, Entscheidungen und Kontroversen prägen, ja determinieren in unserer zunehmend globalisierten Welt nach wie vor die Handlungsoptionen der Staaten und Organisationen als internationale Akteure. Anregungen zu vermitteln, mittels selbstständigen Lernens historische Vergleiche anzustellen, Gegenwartsbezüge herzustellen und entsprechende Rückschlüsse zu ziehen, ist somit ein zentrales Anliegen dieser Unterrichtseinheit.
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