Inhaltsverzeichnis
ZUM INHALT 1
MATERIALIEN 5
Einstiegsmodul: Weltwirtschaftskrise 1929 und Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2007. Gibt es Parallelen? 5
M 1.2 Foto aus dem Jahr 2009 5
M 1.3 Vergleichende Grafik: Weltwirtschaftskrise 1929-1932 und Finanzkrise seit 2007 5
M 1.4 Die Weltwirtschaft am Abgrund 5
Grundkurs: Weltwirtschaftskrise USA und Deutschland 7
1. Teil: Der große Crash 1929: Verlauf, Ursachen, Folgen 7
M 2.1 Der Börsenticker streikt 7
M 2.2 Aktionäre vor dem Nichts 9
M 2.3 Dow Jones Index Charts 1923-1933 und 1928-1930 9
M 2.4 Ursachen: Die "Goldenen Zwanziger Jahre" ― Prosperität und Konsumkultur 10
M 2.5 Die "Goldenen Zwanziger Jahre" ― eine Mittelstandsgesellschaft auf Pump 10
M 2.6 Folgen: die Große Depression 11
M 2.7 Krise des demokratisch-kapitalistischen Systems 12
2. Teil: Deutschland und die Weltwirtschaftskrise 1929-1933 13
M 3.1 Stimmungsbild: Weihnachten 1929 13
M 3.2 Zeitungsmeldungen 1930: Zunahme von Selbstmordzahlen 13
M 3.3 Folgen der Weltwirtschaftskrise 14
M 3.4 Das Ende von Weimar 15
3. Teil: Die Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2007 18
M 4.2 Ursachen der Krise: Immobilienblase USA 18
M 4.3 Die Blase platzt ... 19
M 4.4 Folgen der Immobilienkrise: Zeltstädte in den USA 21
M 4.5 Weltwirtschaftskrise 2008/09 22
Vertiefungsmodul: Die Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2007 24
M 5.1 Der Dokumentarfilm "Inside Job" (2010) 24
Folien
M 1.1 SPIEGEL-Titelseite (27.04.2009) Folie 1
M 4.1 Die Lehman-Pleite am 15.09.2008 Folie 2
Klausurvorschlag
1929 und 2008. Kommentar von Ulrich Schäfer, Süddeutsche Zeitung vom 26.09.2008 26
UNTERRICHTSVERLAUF 27
LITERATUR 3. Umschlagseite
VIDEOFILME Video 01—05
ARBEITSMATERIALIEN ZU DEN FILMEN EXTRA
Verlagstext
"Geschichte betrifft uns" bietet Planungsmaterial für einen modernen und interessanten Geschichtsunterricht in der Sek. II unter Berücksichtigung der Klassen 9 und 10. Jede Ausgabe enthält: eine Einführung ins Thema, kopierfertige Vorlagen der Texte, Übersichten, Schaubilder, Karikaturen und Fotos, Vorschläge für den Unterrichtsverlauf, Tafelbilder und einen Klausurvorschlag. In jeder Mappe finden Sie außerdem zwei farbige OH-Folien.
Leseprobe
Doris Pfleiderer
Weltwirtschaftskrise gestern und heute ein Vergleich
Am frühen Montagmorgen, dem 15. September 2008, war nach 158 Jahren Schluss. Lehman Brothers, die viertgrößte Investmentbank der Welt, musste in New York Konkurs anmelden, nachdem die amerikanische Regierung eine Rettungsaktion abgelehnt hatte. Mit dem Zusammenbruch einer der traditionsreichsten Wall-Street-Banken erreichte die seit 2007 infolge der geplatzten Immobilienblase schwelende Finanzkrise ihren Höhepunkt. Die Bilder der Knall auf Fall gefeuerten Lehman-Banker, die mit einem Karton ihre Habseligkeiten aus den Bürotürmen in New York und London abholten, gingen um die Welt (siehe auch Folie 2). Innerhalb weniger Tage verloren rund 25.000 Mitarbeiter ihren Job. Der "Schwarze Montag" führte zu einer weltweiten Talfahrt der Börsenkurse und versetzte die globalen Finanzmärkte in eine Art Schockzustand. Das Vertrauen in die Märkte war erschüttert. In der Folge weitete sich die Finanzkrise zu einer globalen Wirtschaftskrise aus und weckte traumatische Erinnerungen an die Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre. Die Wochenzeitschriften "Der Spiegel" und "Wirtschaftswoche" benutzten als Aufmacher ihrer Titelseiten das gleiche, aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise allseits bekannte Foto eines arbeitssuchenden Mannes mit einem Schild auf der Brust "Ich suche Arbeit jeder Art" (siehe Folie 1). Das amerikanische "Time Magazine" prophezeite mit langen Schlangen von Arbeitslosen aus der Zeit der Großen Depression harte Zeiten ("The New Hard Times", Ausgabe vom 13.10.2008). Auch der amerikanische Ökonom und Wirtschaftsnobelpreisträger von 2008, Paul Krugman, sah "massive Anzeichen einer neuen Depression" und warnte in seinem 2008 veröffentlichten Buch "The Return of Depression. Economics and the Crisis of 2008" vor einer ähnlichen Entwicklung wie in den dreißiger Jahren, falls die Politik nicht die richtigen Lehren aus der Geschichte ziehen würde. Doch sind die mit der Weltwirtschaftskrise der dreißiger Jahre assoziierten Folgen und Ängste auf die heutige Krise übertragbar? Wiederholt sich die Geschichte etwa? Ist ein Vergleich zwischen der Weltwirtschaftskrise 1929/30 und 2008/2009 angebracht? Welche Parallelen und welche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Krisen? Und schließlich, was kann man aus einem Vergleich der Krisen gestern und heute lernen?
Parallelen zur Krise der 30er-Jahre
Damals wie heute nahm die Krise ihren Ausgang in den USA, dem größten Finanzmarkt der Welt. Auch damals wurden Finanzanlagen hauptsächlich auf Kreditbasis finanziert. Desgleichen gab es vor dem Börsencrash 1929 eine große, wenn auch lokal auf Florida begrenzte Immobilienblase, die 1926 platzte. Wie vor der heutigen Krise waren die Einkommen ungleich verteilt. Die obersten fünf Prozent der Einkommensempfänger verfügten 1929 über 30 Prozent des gesamten Volkseinkommens, 2007 entfielen auf das oberste Fünftel der Einkommen 49,7 Prozent des gesamten Haushaltseinkommens. Um ihren Lebensstandard zu finanzieren, nahmen viele Menschen, damals wie heute, immer höhere Kredite auf. Beide Krisen trafen die Menschen scheinbar aus heiterem Himmel und daher auch umso härter. Auch weiß man heute, dass die US-Wirtschaft sowohl vor 1929 als auch vor 2008 alles andere als gesund war. Zwar gibt es auf den ersten Blick viele Parallelen zwischen den Krisen, doch liegen die Unterschiede im Detail.
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