Inhaltsverzeichnis
ZUM INHALT 1
MATERIALIEN 4
Modul 1: Filme als Quelle und Medium 4
M 1.1 Interview mit der Historikerin Annerose Menninger (2011) 4
M 1.2 Verschiedene Typen von Filmen: Worüber geben Sie Auskunft? 5
M 1.3 Dokumentation - Fiktion 6
M 1.4 Authentizität 6
M 1.5 Gemälde (1665) 6
Modul 2: Filmdokumente 7
M 2.1 Der Quellenwert von Filmdokumenten 7
M 2.2 Inszenierung von Nachrichtenbildern: Sturz der Saddam-Statue (2003) 8
Modul 3: Historienfilm: Friedrich II. von Preußen im Film 9
M 3.1 Interview mit dem Historiker Michael Kaiser (2011) 9
M 3.2 Historienfilm als große Erzählung -Geschichte als Heldenepos (2007) 10
M 3.3 "Der alte und der junge König". Warnungen vor einem "Preußen-Film" (2006) 11
M 3.4 Standbilder aus "„Der alte und der junge König" (1935) 12
M 3.6 "Preußisches Märchen" (1980) 13
M 3.7 Standbild und Texttafel "Der Thronfolger" (1980) 14
M 3.8 "Kronprinzenopposition" (1980) 14
Modul 4: Dokumentarfilm (Geschichtsdokumentationen) 15
M 4.1 Zeitgeschichte: Ein Volk in der Zeitmaschine 15
M 4.2 Wissenschaft versus "Nazikitsch"? 15
M 4.3 Oral History als geschichtswissenschaftliche Methode 18
M 4.4 Interview mit dem Historiker Norbert Frei: "Kopfsalat mit Zeitzeugen" 18
Vertiefungsmodul: Bildsymbolik im Film 19
M 5.1 Standbild aus "Hitlerjunge Quex" (1933) 19
Erweiterungsmodul: Geschichte vermarkten 20
M 6.1 Methodenkarte: Programmplanergespräch 20
M 6.2 DVD-Coverabbildung: Braveheart (1995) 21
Folien
M 3.5 Friedrich II. von Preußen (Anton Graff, 1781) Folie 1
M 3.9 Standbild "Der Thronfolger" (1980) Folie 1
M 5.2 Pieta von Villeneuve-les-Avignon (um 1460) Folie 2
UNTERRICHTSVERLAUF 22
LITERATUR 3. Umschlagseite
Verlagstext
"Geschichte betrifft uns" bietet Planungsmaterial für einen modernen und interessanten Geschichtsunterricht in der Sek. II unter Berücksichtigung der Klassen 9 und 10. Jede Ausgabe enthält: eine Einführung ins Thema, kopierfertige Vorlagen der Texte, Übersichten, Schaubilder, Karikaturen und Fotos, Vorschläge für den Unterrichtsverlauf, Tafelbilder und einen Klausurvorschlag. In jeder Mappe finden Sie außerdem zwei farbige OH-Folien.
Abstracts
Jochen Pahl/Marco Berscheidt
Methoden im Geschichtsunterricht III
Filme als Quelle und Medium
Im vorliegenden dritten Methodenheft wird der Film als Quelle und Medium behandelt. Kaum ein anderes Medium zielt so stark auf die Emotionen der Rezipienten ab wie der Film. Die sinnliche Intensität und die Suggestivität der mehr oder weniger versteckten Botschaften sind groß. Die Komplexität der Informationen auf sprachlich-inhaltlicher, auditiver und visueller Ebene stellt die Schülerinnen und Schüler vor eine große Herausforderung bei der im Unterricht gefragten kritischen Analyse.
Grundsätzlich gilt aber, dass das Medium Film ein wesentlicher Bestandteil der alltäglichen Geschichtskultur von Schülerinnen und Schülern ist. Gerade der Konsum von Spielfilmen prägt deren Geschichtsbewusstsein stärker als (popu(är)wissenschaftliche Vermittlungsversuche. Entscheidend für die Ausbildung eines kritischen Geschichtsbewusstseins- ist die Fähigkeit, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden - gerade deshalb müssen fiktionale -Vermittlungsformen auch Bestandteit des Geschichtsunterrichts sein. Es bedarf dazu jedoch einer methodischen und durchdachten Herangehensweise.
Filme verführen dazu, die Abbildung der Wirklichkeit für die Wirklichkeit selbst zu halten. Wir haben uns deshalb dafür entschieden, in einem ersten Modul das Spannungsverhältnis von Fiktionalität und Faktualität zu reflektieren. Dazu werden gängige geschichtsdidaktische "Klassifikationen von Filmen mit historischen Inhalten erläutert. So kann die grobe Differenzierung von Michael Sauer (M 1.2, Differenzierungsmodul 1) ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Filmmaterial einerseits als historische Quelle über alle Gattungen und Genres hinweg Auskunft über seine Entstehungszeit und damit über eine vergangene Epoche geben kann. Filme können andererseits
aber auch als Darstellung von Geschichte gesehen werden, als eine Art Historiografie in bewegten Bildern. Systematische Einteilungen dienen immer der Frage nach dem Erkenntniswert des zu bearbeitenden Materials, sie unterstützen bei der Hypothesenbildung. Je stärker der Fiktionalitätsgrad von Filmen ist, desto eher wird man davon ausgehen können, dass die
Geschichtserzählung konstruiert ist.
In der Praxis ist die klare Grenzziehung zwischen Quelle/Darstellung einerseits und Fiktionalität/Faktualität andererseits nicht immer aufrechtzuerhalten. Betrachtet man konkrete Filme, so zeigt sich etwa, dass sowohl Spielfilm als auch Geschichtsdokumentation nach gleichen erzählerischen Mustern konstruieren. Alleine schon die filmische Montage, der Filmschnitt, erschafft eine Fiktion, indem in der Wirklichkeit unverbundene Ereignisse ausgewählt und in eine neue Anordnung gebracht werden. Letztlich kann auch jeder Film, unabhängig davon, ob er selbst als Dokumentation oder Spielfilm historische Stoffe thematisiert, als historisches Quellenmaterial fungieren. Entscheidend ist hier immer die Fragestellung des Historikers, der Kenntnisse über die Vergangenheit gewinnen will. Die Module in dieser Ausgabe, die "Filmdokumente", "Historienfilm" und Geschichtsdokumentationen" behandeln, wollen also nicht als starre und mustergültige Klassifikation von Filmmaterial verstanden werden, sondern problematisieren jeweils Spezifika der gängigsten Filmtypen, die im Geschichtsunterricht eingesetzt werden ...