Inhaltsverzeichnis
ZUM INHALT 1
MATERIALIEN 3
Einführungsmodul: Die Außenpolitik des Deutschen Reiches im Überblick 3
M 1.1 Deutsche Außenpolitik im Wandel der Zeit – Mittel und Voraussetzungen 3
Grundkurs: Deutsche Außenpolitik von 1871–1945 4
1. Teil: Die Ära Bismarck (1871–1890) 4
M 2.1 Die Grundsätze Bismarck’scher Außenpolitik 4
M 2.2 Bismarck zu den Zielen der Außenpolitik 4
M 2.3 Das Bismarck’sche Bündnissystem 5
M 2.5 Die europäischen Bündnisse 1871–1890 und 1890–1914 – ein Vergleich 6
2. Teil: Das Wilhelminische Kaiserreich (1890–1918) 7
M 3.1 Rückblick und Neuausrichtung 7
M 3.2 Die Nicht-Verlängerung des Rückversicherungsvertrages (1890) 7
M 3.3 Hammer oder Amboss 7
M 3.4 Die deutsche Schlachtflotte 8
M 3.5 Die Marokko-Krisen (1905/06 und 1911) 9
3. Teil: Die Weimarer Republik (1918–1933) 10
M 4.2 Die Verträge von Locarno (1925) 10
M 4.3 Späte außenpolitische Erfolge der Weimarer Republik 11
4. Teil: Das Dritte Reich (1933–1945) 13
M 5.1 Wort und Tat im Widerspruch – die Taktik Hitlers 1933–1939 13
M 5.3 Das Verhältnis zu Polen 15
M 5.4 Abkommen und Bündnispolitik Hitlers 19
Erweiterungsmodul: Die deutsch-russisch/sowjetischen Beziehungen 1871–1941 20
M 6.1 Russland und der Nutzen des Rückversicherungsvertrages 20
M 6.2 Der Friede mit dem bolschewistischen Russland 1918 21
M 6.3 Der Vertrag von Rapallo (16.4.1922) 22
M 6.4 Zusammenarbeit mit der Roten Armee 22
M 6.5 Der sog. Berliner Vertrag (24.4.1926) 22
M 6.6 Hitlers außenpolitische Ziele 23
M 6.7 Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt (23.8.1939) 24
M 6.8 Hitler über den Nichtangriffspakt 24
Folien
M 2.4 Der Außenpolitiker Bismarck in der Karikatur Folie 1
M 4.1 Der Versailler Vertrag 1919 Folie 2
M 5.2 Hitlers Außen- und Revisionspolitik 1933–1939 Folie 2
Klausurvorschlag 25
Besprechung Kaiser Wilhelms mit den Spitzen von Heer und Marine (1912)
UNTERRICHTSVERLAUF 26
LITERATUR 3. Umschlagseite
VIDEOFILME Video 01–Video 04
ERGÄNZENDE MATERIALIEN Extra-01 und Extra-02
Verlagstext
"Geschichte betrifft uns" bietet Planungsmaterial für einen modernen und interessanten Geschichtsunterricht in der Sek. II unter Berücksichtigung der Klassen 9 und 10. Jede Ausgabe enthält: eine Einführung ins Thema, kopierfertige Vorlagen der Texte, Übersichten, Schaubilder, Karikaturen und Fotos, Vorschläge für den Unterrichtsverlauf, Tafelbilder und einen Klausurvorschlag. In jeder Mappe finden Sie außerdem zwei farbige OH-Folien.
Leseprobe
Alexander Begert
Deutsche Außenpolitik von Bismarck bis Hitler
Einleitung
Das vorliegende Heft will die Brüche und Kontinuitäten in der Außenpolitik des Deutschen Reiches behandeln und aufzeigen. Sicherung des Bestehenden, Streben nach Weltgeltung, Bemühen um den Wiederaufstieg und schließlich Kampf um die Weltherrschaft, das sind die vier Phasen deutscher Außenpolitik in der Zeit von 1871-1945. Bündnisse, Aufrüstung, Drohungen und Verhandlungen waren die jeweiligen Mittel, um die Ziele zu erreichen. So unterschiedlich Mittel und Ziele waren, so unterschiedlich war auch der jeweilige Erfolg.
Das deutsche Kaiserreich unter Bismarck
Mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 änderten sich die Paradigmen der europäischen Außenpolitik. Aus der kleinsten der fünf Großmächte wurde die größte. Großbritannien sah die
balance of power bedroht, man fürchtete eine deutsche Hegemonie auf dem Kontinent. Bismarck als leitender Staatsmann der „verspäteten Nation“ sah wiederum die Problematik, das Erreichte zu bewahren. Die prekäre Mittellage des Reiches zwischen den Großmächten Russland und den in den Kriegen von 1866 und 1870/71 besiegten Österreich und Frankreich bestimmte von Anfang an sein Denken. Für ihn hatte Deutschland nichts mehr zu gewinnen, nur zu verlieren. Frankreich war auf Revanche bedacht und stand als Feind fest. Bismarcks Test der internationalen Lage in der „Kriegin-Sicht-Krise“ 1875 zeigte ihm, dass die Zeit militärischer Konflikte, in denen Deutschland nur einem einzigen, isolierten Gegner gegenüberstand, vorüber war. Einen weiteren Machtausbau würden die anderen Großmächte nicht mehr zulassen. Da ohnehin keine weitere Expansion sinnvoll erschien, konzentrierte sich Bismarck auf eine friedenserhaltende Außenpolitik, die das Deutsche Reich durch zahlreiche Bündnisse absichern sollte. Seine Doktrin war, dass alle Staaten (außer Frankreich) des deutschen Partners bedürften, aber untereinander in Rivalität lebten. Dies setzte er auch politisch weitgehend um. Bündnisse und Abkommen mit Russland, Österreich-Ungarn, Italien, Rumänien und zumindest indirekt auch Großbritannien isolierten Frankreich.
Die Wilhelminische Ära
Kaum war Bismarck 1890 entlassen worden, wurde sein Bündnissystem „vereinfacht“ und „ehrlicher“, so die Meinung des Kaisers und seiner führenden Politiker. Man entledigte sich des russischen Partners, da man in ihm ohnehin einen künftigen Feind sah und weil man die Abmachungen als unvereinbar mit dem deutsch-österreichischen Bündnis ansah. Auf Österreich-Ungarn als einzigen potenten Bundesgenossen wurde das Deutsche Reich dann auch schließlich beschränkt, was es von diesem abhängig machte und 1914 zum sogenannten „Blankoscheck“ und dann zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte.
Die Annäherung an Großbritannien, die der Kaiser durchaus auch aus persönlicher Neigung anstrebte, misslang, da Wilhelm II. das Reich zu einer Weltmacht machen wollte. Hierzu strebte er nicht nur nach Stützpunkten im Pazifik sondern auch nach einer großen Flotte. Beides kollidierte mit britischen Interessen, obwohl man in Berlin sogar auf die groteske Idee kam, Großbritannien gerade wegen der deutschen Flotte als Bündnispartner gewinnen zu können. Es war schlicht für Berlin nicht vorstellbar, dass sich London mit Paris und Sankt Petersburg verständigen könnte, was dann aber 1904 und 1907 dennoch geschah. [...]