Inhaltsverzeichnis
ZUM INHALT 1
MATERIALIEN 4
Grundkurs: Amerikanische Revolution/American Revolution 4
1. Teil:Kolonisation//Colonization 4
M 2.1 Orientierungswissen 4
// Contextual Knowledge 6
M 2.2 Augenzeugenberichte 4
// Eyewitness Accounts 6
2. Teil: Abhängigkeit und Auflehnung 11 Dependence and Upheaval 8
M 3.1 Orientierungswissen 8
// Contextual Knowledge 10
M 3.2 Stempelsteuergesetz (22. März 1765) 8
// Stamp Act (March 22, 1765) 10
M 3.3 Rede im englischen Unterhaus (14. Januar 1766) 9
// Speech to the House of Commmos (January 14, 1766) 11
M 3.4 Augenzeugenbericht von der Boston Tea Party(16. Dezember 1773) 9
// Eyewitness Account of the Boston Tea Party (Dezember 16, 1773) 11
M 3.5 "The Bostonians Paying the Excise-Man, or Tarring and Feathering" (1774) 12
3. Teil: Revolution und Unabhängigkeit//Revolution and lndependence 13
M 4.1 Orientierungswissen 13
// Contextual Knowledge 15
M 4.2 Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung (4. Juli 1776) 13
//The Declaration of lndependence (July 4, 1776) 15
M 4.3 Thomas Paines "Common Sense" (Januar 1776) 14
// Thomas Paine's "Common Sense" (January 1776) 16
M 4.4 John Dickinsons Rede gegen die Unabhängigkeit (1. Juli 1776) 14
// John Dickinson's Speech against lndependence (July 1, 1776) 16
4. Teil: Verfassung und Staatsgründung//Constitution and Formation of the New State 19
M 5.1 Orientierungswissen 19
// Contextual Knowledge 20
M 5.2 Die "Virginia Bill of Rights" (12. Juni 1776) 19
// Virginia Bill of Rights (June 12,1776) 20
M 5.4 Eine kritische Stellungnahme: Interview mit der US-amerikanischen Soziolinguistin Iman M. Laversuch 21
Abschlussmodul: Rollenspiel 22
M 6.1 Rollenspiel "We the People" 22
// Role Play "We the People" 23
Folien
M 1.1 "Liberty Enlightening the World" Folie 1
M 2.3 The Thirteen British Colonies Folie 2
M 5.3 "We the People" - The Constitution of the United States Folie 1
Klausurvorschlag
De Crevecoeur: "Der Amerikaner" (1782) 24
// De Crevecoeur: "What Is an American" (1782) 25
UNTERRICHTSVERLAUF 26
LITERATUR 3. Umschlagseite
Verlagstext
"Geschichte betrifft uns" bietet Planungsmaterial für einen modernen und interessanten Geschichtsunterricht in der Sek. II unter Berücksichtigung der Klassen 9 und 10. Jede Ausgabe enthält: eine Einführung ins Thema, kopierfertige Vorlagen der Texte, Übersichten, Schaubilder, Karikaturen und Fotos, Vorschläge für den Unterrichtsverlauf, Tafelbilder und einen Klausurvorschlag. In jeder Mappe finden Sie außerdem zwei farbige OH-Folien.
Leseprobe
Christiane M. Bongartz/Myrle Dziak Mahler
Amerikanische Revolution/American Revolution
Die Amerikanische Revolution des Jahres 1776 steht in einer Reihe mit der Englischen Revolution des 17. Jahrhunderts und der Französischen Revolution von 1789. Die "Bill of Rights" von 1689 dokumentiert ein Modell der parlamentarischen Kontrolle des Monarchen, das sich als Gegenentwurf zur absoluten Monarchie dauer-haft historisch durchgesetzt hat. Die "Virginia Bill of Rights" von 1776 ist das erste Dokument einer Proklamation der Menschen- und Bürgerrechte. Die Französische Revolution brachte das Ende des "alten Europa". Sie war eine Zuspitzung der Ideen der beiden vorangegangen Revolutionen und zog eine umfassende und drastische Änderung der politischen Ordnungen auf dem Kontinent nach sich. Alle drei Revolutionen stehen für den Beginn der Moderne und sind aufeinander bezogen.
Vom Steuerstreit zur Unabhängigkeit
Die Französische Revolution ist aus den Lehrplänen und (Zentral-)Abiturvorgaben nicht wegzudenken; die Amerikanische Revolution hat diesen Stellenwert nicht, obgleich sich mit ihr der bis dahin nur theoretische Terminus der Volkssouveränität in die politische Praxis umsetzte. Wenngleich sich die Kolonisten Nordamerikas zu-vorderst ganz in der Tradition ihres Mutterlandes sahen und sich auf die "Rechte jedes freien Engländers" beriefen, so änderte sich diese Haltung schnell.
Als England für die Kolonien Nordamerikas die Steuerlast nach dem sehr kostspieligen Siebenjährigen Krieg (1756-1763) erhöhen wollte, ohne eine Möglichkeit zur Mitsprache einzuräumen, begehrten die Kolonisten auf: Ihr Wahlspruch "No taxation without representation" bedeutete den Auftakt zur Revolution. Die 13 nordamerikanischen Kolonien lösten sich von England und gründeten die Vereinigten Staaten von Amerika. Sie entwickelten dabei ein neues Verständnis von Recht, das der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 ihren revolutionären Charakter gab.
Thomas Jefferson, der die "Declaration of Independence" im Wesentlichen verfasste, sah seine politisch-philosophische Heimat bei John Locke, und das merkt man der Unabhängigkeitserklärung auch an: Maßstab der Regierung und ihrer Gewalten waren die Bürger (bzw. ihre Sicherheit und Zufriedenheit) selber. Der Grundsatz aller staatlichen Gewalt sollte sein, "dass alle Menschen gleich geschaffen sind; dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind; dass dazu Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören; dass zur Sicherung dieser Rechte Regierungen unter den Menschen eingesetzt werden, die ihre rechtmäßige Macht aus der Zustimmung der Regierten herleiten; dass, wann immer irgendeine Regierungsform sich als diesem Ziel abträglich erweist, es Recht des Volkes ist, sie zu ändern oder abzuschaffen und eine neue Regierung einzusetzen".
Die neue politische Ordnung wurde entsprechend eingerichtet: Bei der Verfassungsgebung war das Prinzip der Volkssouveränität von Beginn an die Basis. "Alle Macht ruht im Volke und leitet sich folglich von ihm her" heißt es in der "Virginia Bill of Rights"; diesem Grundsatz trug man im Prozess der Verfassungsgebung Rechnung und hierbei spielten die Einzelstaaten in wichtige Rolle. Der Staat Massachusetts nahm eine Vorreiterrolle ein, indem dort das erste Mal eine spezielle verfassungsgebende Versammlung mit der Ausgestaltung einer Verfassung beauftragt wurde. Alle männlichen Einwohner des Staates konnten an allem, was die Verfassung anging, mitwirken; der Verfassungsentwurf wurde allen Gemeinden zugänglich gemacht und musste dort akzeptiert werden (mit Zweidrittelmehrheit). Als Abschluss der Revolution wird die Unionsverfassung (1778) betrachtet.
Kritik an der Perspektive Mit Recht wird von vielen Seiten die Sichtweise auf die Amerikanische Revolution kritisiert, die in Publikationen für die Schule (die hier vorgelegte Materialsammlung nimmt sich aus) dargelegt wird. Die Rolle und Bedeutung der Frauen in der Revolution und auch die Natives und African Americans würden zu wenig beleuchtet und die Perspektive sei eurozentriert. Dieser Kritik wird durch ein Interview (M 5.4) Rechnung getragen, das diese Sichtweise in Frage stellt und eine andere Perspektive vermittelt.
Bilingualer Geschichtsunterricht als Bereiche-rung
Geschichtsunterricht auf Englisch ist umstritten. Oft wird das fachliche und das fremdsprachliche Lernen gegen-einander gestellt und Gegner des bilingualen Geschichtsunterrichts befürchten, dass der Fachunterricht dem Fremdsprachenunterricht untergeordnet werde. Befürworter des Konzeptes sehen ein "Mehr- für die Schülerinnen und Schüler, das vor allem in der Erweiterung der interkulturellen Kompetenz liege. Die hier vorgelegten zweisprachigen Materialien wollen zeigen, dass es möglich ist, auf diverse Art und in unterschiedlicher Intensität Englisch - als lingua franca - in den Geschichtsunterricht zu integrieren. Die Materialien verstehen sich nicht zuletzt auch als ein Plädoyer für einen stärker fächerübergreifend angelegten Unterricht. ...