Inhaltsverzeichnis
ZUM INHALT 1
MATERIALIEN 5-26
Grundkurs: Kampf um Stalingrad 1942/43 5
1. Teil: Planung und Angriff 5
M 1.1 Tagesparole 15.9.1942 5
M 1.2 Tagesparole 3.2.1943 5
M 1.3 Schlagzeilen vom 18.9.1942 und 4.2.1943 5
M 1.4 Weisung Nr. 41 vom 5.4.1942 6
M 1.5 Karte 6
M 1.6 Tagebucheintrag General Halder 23.7.1942 6
M 1.7 Karikatur 7
M 1.8 Operationsbefehl Nr. 1 vom 14.10.1942 7
M 1.9 Rede Hitlers vom 8.11.1942 8
M 1.10 Befehl Hitlers vom 17.11.1942 8
M 1.11 Sowjetischer Befehl vom 1.9.1942 8
2. Teil: Gegenangriff und Kessel 9
M 2.1 Funkspruch Paulus' vom 23.11.1942 9
M 2.2 Kräfteverhältnis im Raum Stalingrad 9
M 2.3 Befehl Hitlers vom 24.11.1942 10
M 2.4 Karte 10
M 2.5 General Seydlitz an General Paulus 11
M 2.6 Rumäniens Staatschef Antonescu an General Manstein, 9.12.1942 13
M 2.7 Lagebesprechung im "Führerhauptquartier", 12.12.1942 13
M 2.8 Feldpostbriefe 13
M 2.9 "Madonna" von Stalingrad 15
3. Teil: Untergang und Ende 18
M 3.1 Schlagzeile vom 10.1.1943 19
M 3.2 Rede Görings vom 30.1.1943 18
M 3.4 Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom 3.2.1943 19
M 3.5 Karikatur 20
M 3.6 Verantwortung 20
M 3.7 "Sterbende Armee" 21
Erweiterungsmodul: Forschung und Erinnerung 22
M 4.2 Mythos Stalingrad 22
M 4.2.1 Die nationalsozialistische Version 23
M 4.2.2 Die antimilitaristische Lesart 23
M 4.2.3 Verlorener Sieg: Stalingrad in den Generalsmemoiren 23
M 4.2.4 Die kommunistische Deutung 24
M 4.2.5 Die westdeutschen und österreichischen Stalingrad-Bünde 24
M 4.2.6 Wege der bundesdeutschen Stalingrad-Historiographie 25
M 4.2.7 Stalingrad und Vernichtungskrieg 25
Folien
M 3.3 "Erinnerung an Stalingrad", Franz Eichhorst. 1943 Folie 1
M 4.1 Antifaschistisches Plakat, 2003 Folie 2
Klausurvorschlag
Bewertung des sowjetischen Kapitulationsangebots 26
UNTERRICHTSVERLAUF 27
LITERATUR 3. Umschlagseite
Verlagstext
"Geschichte betrifft uns" bietet Planungsmaterial für einen modernen und interessanten Geschichtsunterricht in der Sek. II unter Berücksichtigung der Klassen 9 und 10. Jede Ausgabe enthält: eine Einführung ins Thema, kopierfertige Vorlagen der Texte, Übersichten, Schaubilder, Karikaturen und Fotos, Vorschläge für den Unterrichtsverlauf, Tafelbilder und einen Klausurvorschlag. In jeder Mappe finden Sie außerdem zwei farbige OH-Folien.
Leseprobe
Andreas Coenen
Stalingrad
Ereignis und Erinnerung
Mythos Stalingrad Stalingrad war der Ort einer bedeutenden Schlacht im Rahmen der militärischen Auseinandersetzung zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg und ist ein Synonym für die militärische Niederlage Hitlerdeutschlands. Dort erreichte der deutsche Angriff auf die Sowjetunion seinen Kulminationspunkt. Vor Stalingrad lag die militärische Initiative in deutscher Hand. Nach der Vernichtung der 6. Armee in der Wolgametropole begann der etappenweise Rückzug bzw. die Vertreibung der deutschen Wehrmacht aus den okkupierten Gebieten der Sowjetunion. Das Ende der 6. Armee nahm in kleinerem Maßstab die Kapitulation vom Mai 1945 vorweg.
Aus dieser eher äußerlichen Betrachtung des Kriegsverlaufs leitet sich die auch heute noch weit verbreitete Annahme ab, dass Stalingrad der Wendepunkt des deutsch-sowjetischen Krieges und des Zweiten Weltkrieges insgesamt gewesen sei. Hinter dieser These verbirgt sich implizit die Auffassung, Hitler und die Wehrmacht hätten vor der Schlacht an der Wolga eine reale Chance auf einen militärischen Sieg besessen. Dies muss nach dem Stand der heutigen Forschung bezweifelt werden. Doch wie konnte dieser Mythos entstehen, obwohl die zentralen strategischen Entscheidungen - das Scheitern des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion im Herbst 1941 und der Kriegseintritt der USA im Dezember desselben Jahres - im Sommer 1942, als die 6. Armee auf Stalingrad vorrückte, bereits gefallen waren?
Aus der Perspektive der Zeitgenossen stellte sich die Lage unübersichtlicher dar. Auch nach dem militärischen Rückschlag vor Moskau im Winter 1941/42 war die Ansicht verbreitet, dass im folgenden Sommerhalbjahr die angebliche Überlegenheit der deutschen Truppen mit dem Ergebnis einer Gesamtniederlage der Roten Armee wieder zur Geltung gebracht werden könne.
Offensichtlich war, dass sich das Zeitfenster für eine offensive Kriegführung der deutschen Seite schloss. Bevor die Vereinigten Staaten in der Lage waren, in Europa militärisch entscheidend einzugreifen, sah sich Hitler gezwungen, die Sowjetunion als nennenswerten Machtfaktor auf dem europäischen Kontinent auszuschalten, um mit allen Kräften einer Invasion der westlichen Mächte in Frankreich erfolgreich begegnen zu können. In der Rückschau zeigt sich, dass die Wehrmacht 1942 nicht in der Lage war die Rote Armee zu besiegen. Auch aus der Sicht des Jahres 1942 war dies bereits für die militärischen Experten fraglich, wie die deutschen Angriffsplanungen belegen.
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