 | Briefe verraten immer etwas über die Gedankenwelt ihrer Verfasser. Insbesondere wenn man einen Briefwechsel über einen längeren Zeitraum vorliegen hat, kann man auch etwas über die Entwicklung der Verfasser und ihrer Beziehungen erkennen.
In der vorliegenden Ausgabe liegt nun der Briefwechsel zwischen den Philosophen Hans-Georg Gadamer und Martin Heidegger vor, den sie über 50 Jahre lang - von 1922 bis 1976 - pflegten. Insgesamt sind 219... |  | „Ideen haben keine eigentliche Heimat auf der Erde. Sie schweben in der Luft zwischen den Völkern, zwischen den Menschen und es gibt kaum eine Erkenntnis, einen Glauben, eine Religion, die nicht Eigenes mit Übernommenen vermengte, wie es doch kein reines Erdichten gibt: alles Erfundene ist ein Gefundenes.“ Dieses schrieb Stefan Zweig (1881-1942) am 2.3.1938 aus London in einem Brief an Sigmund Freud. Zugleich gibt dieser Einblick in die kos... |
 | Es ist sehr notwendig geworden wieder ein Tagebuch zu führen. Mein unsicherer Kopf, Felice, der Verfall im Bureau, die körperliche Unmöglichkeit zu schreiben und das innere Bedürfnis danach.“ Diese Zeilen notierte Franz Kafka (1883-1924) am 2.5.1913 in sein Tagebuch, genauer in sein achtes Quartheft. 2024 erschienen die Oxforder Quarthefte 7 & 8, benannt nach ihrem Format und ihrem Aufbewahrungsort der Bodleian Library (Oxford) im Rahmen de... |  | Es ist schwierig einzuordnen, für welche Altersgruppe das vorliegende, sehr ästhetisch gezeichnete, anspruchsvolle Bilderbuch geeignet ist. Ganz sicher nicht nicht kleine Kinder. Für sie wäre der Inhalt zu anspruchsvoll: Herr Taube fährt in seinem Lieferwagen zu den Vögeln und verkauft ihnen Glück in Dosen. Jedes Tier wird ganz eigen charakterisiert, wobei Kinder die Charaktereigenschaften so vermutlich noch nicht erkennen. Der eine Vogel ... |
 | Alfred Schütz (1899-1959) gilt als Begründer der phänomenologischen Soziologie. Bekanntheit erlangte der Wissenschaftler durch seine Bücher ”Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt. Eine Einleitung in die verstehende Soziologie”(1932) und ”Strukturen der Lebenswelt”(1975), vollendet von seinem Schüler, dem Soziologen Thomas Luckmann. Bei seiner Begründung einer phänomenologischen Soziologie rekurrierte Schütz auf die Schriften des ... |  | Klaus Mertes ist ein erfahrener Lehrer und Pädagoge - das merkt man in jeder Zeile dieses hervorragenden Sachbuchs, in dem er ein deutliches Plädoyer für die Bildung des Herzens hält. Dabei legt er den Fokus auf die Bildung der jungen Generation und lenkt so den Blick auf Schule, Ausbildung und Universität. Als spirituelle Quellen stehen ihm vor allem biblische Texte (z.B. das Gleichnis vom barmherzigen Samariter) sowie die jesuitische Tradi... |
 | Das beeindruckende Lebenswerk des Theologen und Sozialarbeiters Karl Rottenschlager ist Thema dieser spannenden Biographie: Die Emmausgemeinschaft in St. Pölten kümmert sich um Obdachlose, Haftentlassene, Kranke und Einsame, indem sie für all diese Menschen einen gastlichen Lebensraum eröffnet. Der Weg zur Gründung führte Rottenschlager nach Kindheit und Jugend in Internaten zum Theologiestudium, später arbeitete er als Sozialarbeiter in e... |  | Im digitalen Zeitalter erfolgt die Mathematisierung und Quantifizierung der Welt mithilfe von Algorithmen, mathematischen Regeln zur Strukturierung von Daten. Führt die Omnipräsenz von Algorithmen zu einer Verantwortungslücke und zur Diskriminierung? Verändern sich Anerkennungsverhältnisse durch KI? Revolutionieren KI-Systeme die soziale Kommunikation oder wird durch diese die Diskussionskultur zerstört? Sind soziale KIs, zum Beispiel Pfleg... |
 | Kann KI emotional werden? Welche Rolle spielt Affective Computing in unserem Alltag? Sind soziale Bots ethisch unproblematisch oder wird durch diese die Privatsphäre verletzt? Entwickeln sich durch Computermodelle von Emotionen ein neues Mensch-Maschine-Verhältnis? Ist der Aspekt der Täuschung durch simulierte Emotionen für den Menschen relevant? Sollen wir Menschen uns an emotionale KIs annähern? Wie können wir produktiv und verantwortungs... |  | An der Spitze der deutschsprachigen Bestseller-Liste in der Kategorie Sachbuch findet man seit mehr als einem Jahrzehnt nicht nur politische und historische Werke, sondern auch populärphilosophische. Als bekanntester Weltbestseller in diesem Genre gilt das 2007 erschienene Werk von Richard David Precht „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“. Während dieser sich in seinen Büchern bestimmten philosophischen Fragestellungen widmet, geht Wolfra... |
 | Angesichts der Rückkehr des Krieges nach Europa und der russisch-orthodoxen, religiös-ideologischen Rechtfertigung des Angriffskrieges durch Patriarch Kyrill als einem metaphysischen Kampf zur Befreiung der »russischen Geschwister« in der Ukraine von westlicher kultureller Überformung ist das Thema Krieg und Frieden in der Kirchengeschichte leider wieder aktuell geworden. Die Wissenschaftliche Gesellschaft für Theologie setzt sich immer wie... |  | Das Credo in Form des Apostolischen Glaubensbekenntnisses oder wie hier in Form des etwas differenzierteren Nicäno-Konstantinopolitanums ist wohl die bekannteste Kurz-Form der Summe christlichen Glaubens. Diese großen Glaubensbekenntnisse sind in Jahrhunderte langem theologischen Ringen und kirchlichen Streiten auf den Konzilien von Nizäa (325) und Konstantinopel (381) entstanden und zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt der ganzen Christenh... |