Liebe Leserin,
lieber Leser!
Kurz vor Beginn des Seminars kommt eine Studentin zu mir und bittet darum, eine Ankündigung machen zu dürfen. Aus dem Stand hält sie dann ein kleines Referat zum Th ema »Tage religiöser Orientierung«, das mit der sehr persönlich getragenen Einladung an die Kommilitoninnen und Komilitonen endet, Teamerinnen und Teamer zu werden. Ihr Werbeslogan lautet: »Das sind ganz wichtige Erfahrungen für Schülerinnen und Schüler und bringt auch euch weiter!« Ich sitze da und freue mich über ihr Engagement, grüble aber auch darüber nach, wie es sein kann, dass meine Studentin nahezu wortgetreu den Eingangsartikel dieses Hefts der Katechetischen Blätter zitiert, das doch noch gar nicht erschienen ist? Ganz offenkundig sind »Tage religiöser Orientierung« höchst populär, wirksam und mehr als nur eine gute Strategie der Schülerpastoral!
Das von Eileen Krauße und Bianka Mohr besorgte Heft bietet Einblicke in die Vielfalt unterschiedlicher Programme und Initiativen und weitet den Blick über das »klassische« Angebot hinaus. Zugleich fi nden sich hier zahlreiche praktische Inspirationen für die Integration der im Rahmen von Orientierungstagen entwickelten Ansätze und Methoden. Deren theologischen Tiefgang betont sehr nachdrücklich die pastoraltheologische Grundlegung von Hans Hobelsberger, und der Beitrag von Eileen Krauße markiert die Schnittstellen der pädagogischen und theologischen Zugänge in der Praxis. Ich freue mich, dass mit diesem Schwerpunktthema die Katechetischen Blätter einen jugendpastoralen Akzent setzen.
Der zweite Heft schwerpunkt zum Th ema »Beten in der Schule« widmet sich einer sensiblen Dimension schulischen Religionsunterrichts. Das Team um Annegret Reese-Schnitker macht deutlich, was es dabei religionspädagogisch zu bedenken gilt. Erprobte Praxiszugänge weisen Wege zu einer spirituellen Praxis in der Schule.
So – mein Editorial ist geschrieben. Wieder eine kleine Aufgabe, die ich von meiner To-do-Liste streichen kann! Zufrieden grüßt Sie sehr herzlich
Ihr Erdmännchen Nr. 9
Rita Burrichter
Schriftleiterin
Inhaltsverzeichnis
AUFTAKT
Eileen Krauße
160 Orientierung fürs Leben
Tage religiöser Orientierung als wertvoller Ort für die persönliche Weiterentwicklung.
REFLEXION
Hans Hobelsberger
163 Eine pastoraltheologische Reflexion
Welche Aufgaben für die Verwirklichung der
Sendung der Kirche (Pastoral) ergeben sich im Kontext der jeweiligen Orte.
Eileen Krauße
168 Religiöse Orientierung ist Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben
Pädagogische und theologische Zugänge zum Format Tage religiöser Orientierung.
PRAXIS
Juliana Baron, Daniela Hälker
174 Tage der Orientierung mit Förderschulklassen
Eine abgestimmte Methodenauswahl erleichtert die Arbeit für Schulbegleiter, Lehrer und Teamer.
Sascha Zink
180 Zum WELTfairÄNDERER werden
Das Projekt »Werde WELTfairÄNDERER« möchte Kinder und Jugendliche für das Thema der Schöpfungsbewahrung sensibilisieren.
Silke Dorn, Andreas Kosmalla
185 Ethische Orientierung als »Kooperationsmaschine«
Die »Tage ethischer Orientierung« schaff en eine Plattform für Pädagoginnen und Pädagogen aus unterschiedlichen Handlungsfeldern.
Julia Mölders
190 »Wir werden klasse!« – Projekt für eine gute Klassengemeinschaft
Das Projekt »Wir werden klasse!« richtet sich an fünfte Klassen aller Schulformen und bietet eine besondere Art der Eingewöhnung und Orientierung nach dem Schulwechsel.
Daniel Meyer zu Gellenbeck
194 »Erdmännchen, Gefühlsmonster und Co«
Zum Einsatz von Bildkarten in der Kursarbeit.
Josef Meyer zu Schlochtern
195 Botschaft aus einer anderen Welt: Tizians Verkündigung
Der weltberühmte Maler Gerhard Richter hat in seiner gescheiterten Kopie von Tizians Verkündigung
einen wichtigen Beitrag für den Umgang mit überlieferter christlicher Kunst geliefert.
Bettina Rühm
200 Akzent Kirchgänge
Aufbruch – Kirche Dio Padre Misericordioso in Rom
202 Gefunden und notiert
Beten in der Schule
Marion Hanser, Annegret Reese-Schnitker, Jesus Sola Requena
204 Beten: (K)ein Problem im Religionsunterricht?
Ein Workshop mit dem Arbeitstitel: ›Mit erhobenen Händen – eine erhabene Geste? Haltungen im und
zum Gebet‹.
Georg Schädle
212 »Gebet« im RU der Grundschule
Professionelles praktisches Handeln als Religionslehrer steht in Beziehung zu den offiziellen Vorgaben zum Religionsunterricht.
Ayline Plachta
216 Religiöse Kinderwoche 2015
Thema: »Giovannis Traum – eine Religiöse Kinderwoche mit Pfiff !«
Siegfried Heinemann
217 Zur Schule gehen und über ein Gebet sprechen
Das Gebet in der Schul-Zeit: Dazu gibt es unterschiedliche Ideen und Ansätze – allerdings ohne Erfolgsgarantie.
Paul Metzlaff
222 Im Blick: Jugendarbeit
Anbetung heute – Einblicke in Jugendspiritualität
228 Bücher
233 Auslese
234 Impressum
Praxisbeilagen
Praxis RU primar 2/15
Bandolinos im RU.
Eine ganzheitliche Methode zum Lernen, Üben, Wiederholen und Reflektieren
Praxis RU sekundar 2/15
Das ist ein Sehnen tief in uns. Wie Jugendliche sich heute spirituell ansprechen lassen