Liebe Leserin,
lieber Leser!
Zwei Voraussetzungen gibt es für Religionsunterricht: »Die Wahrheit des Kindes und die Wahrhaft igkeit des Lehrers. Der oft erschreckenden Realität des Alltags halte ich nur stand, wenn ich ihr mit meiner Realität, das heißt, mit meinem ganzen Menschsein begegne. Authentizität als Notwendigkeit. Jede religiöse Floskel fällt ab. Nur was ich selber glauben kann, was als Erfahrung in mir lebt, ist wichtig.« So beschreibt es Inger Hermann in ihrem berühmt gewordenen Buch »Halt’s Maul, jetzt kommt der Segen. Kinder auf der Schattenseite des Lebens fragen nach Gott« (Stuttgart
1999).
Vielleicht ist Ihr Alltag nicht ganz so »am Rande«, wie Inger Hermann es berührend geschildert hat, vielleicht haben Sie andere Herausforderungen in der Arbeit mit Ihren Schülerinnen und Schülern. Gewohnt, auf Schule und Unterricht, auf Schülerinnen und Schüler, auf Disziplin und Eltern und Kirche zu schauen, machen Religionslehrpersonen jedoch eines oft nur selten: bewusst und genau auf sich selbst zu schauen. Dabei ist es so wichtig, dass es auch uns selbst, den Lehrpersonen, gut geht, dass elbststeuerung und Gestaltungsmöglichkeiten, dass Ausgleich und Erholung, dass Reflexion und Humor Platz haben. Matthias Bahr und Hans Mendl haben den Themenschwerpunkt »Religionslehrer/in sein« zusammengestellt – damit wir nicht vergessen, uns selbst in den Blick zu nehmen,
uns selbst ernst zu nehmen. Vielfältig und bunt sind die Beiträge zu dem, wie Religionslehrer/in sein gelingen kann, in grundlegender Reflexion wie in handfester Praxis. Wenn Sie nach einem langen Tag erschöpft nach Hause kommen, lesen Sie den Beitrag von Susanne Gerdes (S. 30ff ).
Mir hat er den Abend gerettet ...
Und mit einem Augenzwinkern gibt Michael Wedding Ihnen in diesem Jahr in unserer Rubrik Akzent »unzeitgemäße Tugenden« mit (S. 54f). Vielleicht hätten wir die Reihe auch »zeitgemäße Untugenden« nennen können – einen Vorsatz für das neue Jahr sind sie allemal wert!
Helga Kohler-Spiegel Schriftleiterin
Inhaltsverzeichnis
Editorial
Seite 1
Inhaltsverzeichnis
Seite 2 - 3
Religionslehrer/in sein
Willkommen im »Fach des Lächelns«
Religionslehrerinnen und -lehrer stehen zwischen einer Vielzahl von Erwartungen.
von: Matthias Bahr
Seite 4 - 7
»Zeugen bürgten für Brückenbau«
Die Religionslehrer-Metaphern in neueren kirchlichen Dokumenten.
von: Rita Burrichter
Seite 8 - 12
Berufsprofil »Religionslehrer/in«
Wesentliche Aufgabe ist es, für religiöse Weltdeutung zu sensibilisieren. Daran lässt sich das eigene Berufsbild schärfen.
von: Konstantin Lindner
Seite 13 - 17
Wer Visionen hat, muss nicht zum Arzt!
Sechs Argumente, warum Supervision für ReligionslehrerInnen von Vorteil ist.
von: Michael Wedding
Seite 18 - 22
Referendariat in »Religion«
Eine Zeit der Rollenfindung: Wie sieht das Handwerkszeug für den Beruf aus?
von: Sabine Gramlich
Seite 23 - 27
Eine Segensfeier zum Universitätsabschluss
Der Übergang vom Studium in den Beruf ist ein wichtiger Knotenpunkt des Lebens.
von: Birgitta Greif / Martin Olf
Seite 28 - 29
Aus dem Alltag einer Hauptschullehrerin
Erfahrungen und Eindrücke aus zwölf Jahren Religionsunterricht.
von: Susanne Gerdes
Seite 30 - 32
Wie Religion unterrichten Freude macht
Den Sinn der eigenen Arbeit erleben: Impulse aus der systemischen Beratung.
von: Martina Wölfel-Ternes
Seite 33 - 35
»Ist einer von euch krank? Dann ...« (Jak 5,14)
Wie der Religionsunterricht für eine kranke Mitschülerin zum Segen wurde.
von: Kurt Neumeyr
Seite 36
Innovative Lehrkultur in der Oberstufe
Eine Bereicherung auch für die Lehrenden.
von: Katharina Köppl
Hier geht es zu den im Artikel genannten Links.
Seite 37 - 40
Kleines Abc der Stärkung
Anregungen, um im Alltag den Schwung zu behalten und die Berufszufriedenheit zu steigern.
von: Matthias Bahr
Seite 41 - 43
Spirituelle Begleitung von Religionslehrenden
Persönliche Haltung und Lebensstil prägen auch den Unterricht. Umso wichtiger sind spirituelle Angebote.
von: Jan Woppowa
Seite 44 - 47
Zwölf Apostel – Gesandte des Herrn
Die Apostelbilder von Thomas Werk sind auch Anstoß, die eigene Berufung zu bedenken.
von: Patrik Scherrer
Seite 48 - 53
Akzent »Unzeitgemäße Tugenden«
Ganz unbescheiden: Bescheidenheit ist wirklich eine Zier!
von: Michael Wedding
Seite 54 - 55
Gefunden und notiert
Seite 56 - 57
Theologie- und Kirchenkritik
Theologie- und Kirchenkritik im RU
Die Fähigkeit zur Kritik ist ein elementarer Bestandteil religiöser Kompetenz.
von: Andreas Benk
Seite 58 - 62
Die Fundamentalkritik von Hubertus Halbfas
Religionsunterricht nach dem Glaubensverlust: Anfragen von und an Hubertus Halbfas.
von: Lothar Kuld
Seite 63 - 66
Die Lücke im Glaubensbekenntnis
Ist das Credo der Jesusbotschaft der Evangelien abträglich?
von: Günter Lange
Seite 67 - 68
»Über Wunden – überwunden«
Der Ökumenische Kreuzweg der Jugend 2013.
von: Markus Hartmann
Seite 69
Im Blick: Jugendarbeit
Bibeldidaktische Bausteine: Die LEGO-Bibel-Methode
von: Helmut Jansen
Seite 70 - 73
Zusatzdownload:
LEGO-Bibel: Storyboard
(zum Artikel von Helmut Jansen)
Bücher
Seite 74 - 76
Auslese
Shlomo Sand, Die Erfindung des jüdischen Volkes
von: Hubertus Halbfas
Seite 77
Impressum
Seite 78
Praxisbeilage
Materialbrief GK 1/2013
»Mir fehlen die Worte ...« – Gebete zur Sprache bringen
(weiteres Material unter http://gemeindekatechese.katecheten-verein.de/)