 | Thema dieses Romans ist die Vergangenheitsbewältigung in Ostdeutschland nach der "Wende" mit dem Mauerfall 1989/90. »Die Möglichkeit von Glück« ist das Prosadebüt der in Berlin lebenden Dramatikerin Anne Rabe (geb. 1986), deren Protagonistin Stine im Roman (nicht nur) ihr Geburtsdatum kurz vor der deutschen Wiedervereinigung teilt. Eine Familiengeschichte wird mit gesellschaftlichen Fragestellungen wie den Kontinuitäten von Gewalt verknüp... |  | Dieses Graphic Novel aus Taiwan erzählt die Geschichte des Mannes Tsai Kun-lin. Im Jahr 1930 wurde er in Taipeh geboren. In dem vorliegenden Band werden die ersten Lebensjahre geschildert. Die Leser*innen erfahren viel über seine Familie, seine Kindheit und Jugend. Die häufigen Veränderungen der Machthaber, von denen jeder das Land verändern wollte - in den Bildungseinrichtungen, der Sprache und der Kultur. Die Besetzung Japans im zweiten We... |
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Stefan Heym, einer der bedeutendsten Schriftsteller der DDR, (* 1913 in Chemnitz als Helmut Flieg; † 2001), Sohn einer jüdischen Chemnitzer Kaufmannsfamilie, zeitweise auch US-amerikanischer Staatsbürger, von 1994 bis 1995 Abgeordneter der PDS im 13. Deutschen Bundestag, wurde bereits 1931 als Antifaschist vom Gymnasium verwiesen, floh nach dem Reichstagsbrand 1933 in die Tschechoslowakei und 1935 mit dem Stipendium einer jüdischen Student... |  | Jakob Hein gelingt in diesem leichtfüßigen Roman eine schöne Parabel, die zwischen Tragik und Komik changiert. Das örtliche Setting in der Enge eines kleinen DDR-Dorfs im Odertal steht im Kontrast zu den großartigen Reisen, die der Protagonist Micha seinen Kunden ermöglicht. Es sind allerdings Reisen, die dank Michas Hypnose nur im Kopf stattfinden - sie verändern Michas Kundschaft aber dennoch grundlegend.
Für die zeitgeschichtlich inte... |
 | Ein faszinierender Roman über Erinnerung und Verantwortung, in dem sich Vergangenheitsbewältigung und gegenwärtige Herausforderungen zu einer dichten Erzählung verzahnen. Ivan Ivanij weiß anspielungsreich und mit zahlreichen literarischen Bezügen zu überzeugen und brillant zu erzählen.
Ob der Band als Schullektüre geeignet ist, ist wahrscheinlich stark vom Interessensschwerpunkt der Schülerinnen und Schüler abhängig - für die histor... |  | Zuletzt hat die junge Wiener Autorin Raphaela Edelbauer, geb. 1990, mit ihrem Debüt-Roman "Das flüssige Land" 2019 (ebenfalls bei Klett-Cotta, ISBN 9783608964363), einer Anti-Heimatliteratur gegen Österreich, auf sich aufmerksam gemacht und die verdrängte NS-Vergangenheit Österreich thematisiert. - Jetzt sind in diesem komplexen Science-Fiction-Roman "DAVE" (Name eines Megacomputers) à la Orwells "1984" Terror durch digitale Kontrolle und K... |
 | Dies ist der erst spät (wieder) entdeckte zweite Roman des im Alter von nur 27 Jahren getöteten Autors Ulrich Alexander Boschwitz (1915-1942), der zwar vor den Nazis fliehen und diesen Roman fertigstellen konnte, aber dann doch auf der Rückreise von Australien nach England, durch einen deutschen U-Boot-Angriff getötet wurde. - Der Roman "Der Reisende" ist zum einen ein erschütterndes fiktiv-realistisches Zeitzeugnis im deutschen Faschismus n... |  | Das Buch spielt im Jahr 1956. Zu dieser Zeit herrscht ein totalitäres System mit einer "Präsidentin" an der Spitze. Der 15-jährige Standish Threadwell lebt bei seinem Großvater in Zne 7, bei den "Unreinen". Seine Eltern sind verschwunden. Nach und nach schaut Standish hinter die Fassade der Propagandawelt des "Mutterlandes". So demaskiert Standish die Diktatur und kommt zu der Überzeugung, das auch öffentlich mitteilen zu müssen.
Anspie... |
 | Eine idyllische Szene: Der zwölfjährige Jo hütet auf den Dorfwiesen die Schafe und schläft dabei ein. Doch diese friedliche Situation wird jäh unterbrochen, als ein Bär die Herde bedroht. Der Bär wird von den Dorfbewohnern erlegt, doch Jo kann die Freude darüber nicht teilen. Auf der Suche nach seinem Hirtenhund findet er das verlassene Bärenjunge und einen geheimnisvollen Fremden, der das Bärenkind versorgen wird. Doch das muss ein Geh... |  | Bei "Detektivgeschichte" denkt man zunächst an die klassische Detektivgeschichten mit Sherlock Holmes, Miss Marple oder Hercule Poirot. Doch das ist hier nicht gemeint: Der Ich-Erzähler mit Namen Antonio Martens ist kein Detektiv, sondern ein ehemaliges Mitglied der Geheimpolizei und Folterknecht. Und doch stimmt der Titel "Detektivgeschichte" in einem anderen Sinn: Imre Kertesz begibt sich in der Erzählung des Antonio Martens auf eine Spurens... |