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rpi-Impulse

Übersicht

Impressum

2019

3/19
Da bin ich mit dabei

 
2/19
Wunderbar verwundbar

 
1/19
Mehr Hoffnung wagen

 

2018

4/18
Ich werde am DU

 
3/18
Digitale Kompetenz vermitteln

 
2/18
"Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!"

 
1/18
Erzähl mir was.

 

2017

4/17
Über den Religionsunterricht hinaus

 
3/17
Religion gemeinsam lernen

 
2/17
Wie geht Frieden

 
1/17
Gott neu entdecken

 

2016

4/16
Evangelisch von Beruf.

 
3/16
Auf den Punkt

 
2/16
Reformation Heute

 
01/16
Angekommen?

 

2015

02/15
... denn er schuf ihn als Mann und Frau

 
01/15
Pluralitätsfähigkeit

 
1/15
total digital

 

2014

4/14
Damit wir allen gerecht werden

 
3/14
Evangelischer Glaube und Politik

 
2/14
Trauer, Tod und Auferstehungshoffnung

 
1/14
Du bist ein Segen

 

2013

4/13
Toleranz üben üben

 
3/13
Soziale Gerechtigkeit

 
2/13
Reli 2.0.

 
1/13
Religionsunterricht in der Stadt

 

2012

4/12
Beteiligungskompetenz

 
3/12
Gottesvorstellungen

 
2/12
Kompetenzorientierung konkret!

 
1/12
Opfer?

 

2011

4/11
Der Andere bin ich

 
3/11
Globales Lernen und Soziale Gerechtigkeit

 
2/11
Kompetenzorientierung konkret

 
1/11
Das neue Religionspädagogische Institut der EKHN

 

2010

4/10
VERGRIFFEN - Religionsunterricht und Kunst

 
2/10
Bibel erfahren

 
1/10
VERGRIFFEN - Lehrergesundheit: Schaffe ich die Schule oder schafft sie mich?

 
3/10
Hört Gott unser Beten?

 

2009

4/09
Albert Schweitzer - Leben mit einer Vision

 
3/09
Anderes entdecken - Eigenes vergewissern in der Grundschule

 
02/09
Auf dem Weg zu einer lebensrelevanten Konfirmandenarbeit

 
1/09
Unterrichten mit der kostbarsten Bibel der Welt - dieses Heft ist leider vergriffen

 

2008

4/08
Dem Kirchenkampf in Hessen und Nassau auf der Spur

 
3/08
Quo vadis Religionsunterricht

 
2/08
Unterrichtsentwürfe für schwierige Themen in der Grundschule

 
1/08
Im Spannungsfeld zwischen Schöpfung und Evolution: Der Mensch und das Wunder des Lebens

 

2007

4/07
Zwischen Leistungsmessung und Wertschätzung

 
3/07
Vernetzt oder gefangen?

 
2/07
Aus der Praxis

 
1/07
40 Jahre RPZ

 

2006

1/06
Lebensbegleitung junger Menschen in Unterricht und Seelsorge

 
4/06
Anderes entdecken - Eigenes vergewissern

 
3/06
Impulse für die Förderschule

 
2/06
Kult in der Arena

 
rpi-Impulse 4/2006 - Anderes entdecken - Eigenes vergewissern

rpi-Impulse 4/2006

Anderes entdecken - Eigenes vergewissern

Religionen begegnen sich im Unterricht. Interreligiöses Lernen - Interreligiöser Dialog



 
RPI der EKKW und der EKHN - Verlagswebsite besuchen
ISSN 0170-6128

2006
30 Seiten, geheftet, 21 x 30 cm www.rpz-ekhn.de
 
2.00 Euro
 

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Liebe Leserinnen und Leser,

seit jeher ist Schule und Unterricht ein Ort des Lernens und des Lehrens, aber auch der Begegnung und Kommunikation. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Was sich allerdings geändert hat, sind die Menschen, die sich an diesem Ort »Schule« begegnen. Unsere Gesellschaft ist in den vergangenen Jahrzehnten bunter und vielfältiger geworden, Menschen mit ihren unterschiedlichen kulturellen und religiösen Wurzeln haben in Deutschland eine neue Heimat gefunden. Darunter auch viele Menschen muslimischen Glaubens, die selbstverständlich – wie sollte es auch anders sein – ihre Traditionen und Überzeugungen in unsere gesellschaftliche Wirklichkeit mit einbringen. Ein allmählicher und unerlässlicher Prozess der wechselseitigen Beeinflussung und Veränderung.

Die Kinder und Enkel dieser Generation neuer Einwanderer sind in unserem Land geboren, wachsen hier auf und besuchen die öffentlichen Schulen. Vor dem Hintergrund dieser demografischen Entwicklung stellt das interreligiöse Lernen, der interreligiöse Dialog nicht nur ein vielzitiertes Schlagwort dar, sondern beschreibt eine bleibende Herausforderung, der sich unsere ganze Gesellschaft stellen muss. Geht es doch um nichts Geringeres als das Einüben eines angemessenen, respektvollen und würdigen Umgangs miteinander. Die gesellschaftliche Perspektive ist dabei das Entscheidende: Es ist an der Zeit oder sogar längst überfällig, dass Menschen unterschiedlicher kultureller und auch religiöser Herkunft nicht mehr nur nebeneinander her leben, sondern miteinander leben lernen.

Einer der ganz wenigen gesellschaftlichen Orte, wo dies sinnvoll geschehen kann, ist die Schule. In sie müssen alle Menschen irgendwann einmal gehen, in einer ganz wichtigen und prägenden Entwicklungsphase ihres Lebens – als Kinder und Jugendliche. Was in dieser Zeit in der Schule im Blick auf die Wahrnehmung von und die Begegnung mit anderen Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit und auch Fremdheit gelernt und eingeübt wird, kann für ein Leben Bestand haben. Denn das Zusammenleben in einer zunehmend pluralistisch geprägten Gesellschaft vollzieht sich nicht konfliktfrei und ohne Probleme. Vorbei sind die Zeiten, in denen schöne Illusionen und Träume einer »gefühlten« multikulturellen Gleichmacherei jenseits aller gesellschaftlichen Wirklichkeit ihren Raum hatten. Es gibt Unterschiede zwischen Menschen, auch die Grenzen der Konfessionen – und der Religionen – haben nach wie vor ihre Bedeutung.

Gerade weil das so ist, kann das interreligiöse Lernen letztlich nur eine Aufgabe für die gesamte Schule sein, wie dies einige Beiträge in diesem Heft zu Schulprojekten im Rahmen des Wettbewerbs »Schulen im Trialog« der Herbert-Quandt-Stiftung eindrucksvoll belegen.

Auch wenn das interreligiöse Lernen von der ganzen Schule verantwortet werden muss, so hat doch der konfessionell begründete Religionsunterricht seine spezifischen Kompetenzen in Bezug auf die Wahrnehmung und Deutung aller Formen und Phänomene von gelebter Religion einzubringen. Denn der interreligiöse Dialog findet nicht zwischen abstrakten Größen wie zum Beispiel dem Christentum und dem Islam statt, sondern zwischen Menschen, die in diesen Religionen auf ihre je eigene, unverwechselbare Art und Weise beheimatet sind.

Um in diesen Dialog treten zu können, ist es unerlässlich, sich zur eigenen religiösen Identität - dem eigenen Glauben und der eigenen Überzeugung – zu bekennen. Nur dadurch wird dem Gegenüber ermöglicht, auf den Dialogpartner zu reagieren, ihn zu befragen – mehr noch: ihm tatsächlich zu begegnen. So, wie es der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber prägnant ausdrückt: »Alles wirkliche Leben ist Begegnung«. Damit wird erst ein gegenseitiges Verständnis möglich. Die Entdeckung und Erfahrung des Fremden und Unbekannten führt unweigerlich zur Vergewisserung des Eigenen. Das ist der qualitative Vorteil eines religiös beheimateten und motivierten Religionsunterrichts gegenüber einem Fach »Religionskunde«. In diesem Sinne wird ein pluralitäts- und zukunftsfähiger Religionsunterricht das interreligiöse Lernen und den interreligiösen Dialog als eine seiner zentralen Grundlagen ansehen. Deshalb wird mit Sicherheit auch in den kommenden Jahren dieses Thema auf der religionspädagogischen Tagesordnung bleiben.

Weitere Materialien, Internet- und Medientipps sowie Literaturhinweise zum Schwerpunktthema finden Sie in der Internet-Version dieses Schönberger Heftes unter www.rpz-ekhn.de.

In der Hoffnung, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch in dieser Ausgabe einige Anregungen für Ihren Unterricht finden, wünsche ich Ihnen im Namen der Redaktion eine besinnliche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest.

Björn Uwe Rahlwes

Inhaltsverzeichnis

Editorial
Björn Uwe Rahlwes 1

Pluralitätsfähiger Religionsunterricht in Europa:
Reise und Heimat, informativ und normativ
Harmjan Dam 2

»Das muss jeder für sich selbst entscheiden!«
Über den Umgang mit einer Killerphrase im Religionsunterricht
Dirk Alpermann 7

Den Koran in die Hand nehmen
Versuch einer Koraninterpretation im Unterricht einer Berufsschule
Volker Dettmar 9

Reden wir über das Gleiche?
Was verstehen die Religionen unter Glaube und Religiosität?
Hans-Martin Barth 11

»Der Kalender der Religionen« im Landkreis Gießen
Hintergründe und Ziele eines regionalen Projekts im interreligiösen Dialog
Bernd Apel 17

Ein Wettbewerb zum Thema »Schulen im Trialog« –
gefördert von der Herbert-Quandt-Stiftung
Gabriele Sies 18

Eine Website im Religionsunterricht gestalten
Ruth Haueisen 18

Die Ricarda-Huch-Schule in Gießen im Trialog der Kulturen
Sabine Roth-Nagel 20

»Schulen im Trialog – ein Weg zum friedlichen Miteinander«
Karin Frisch 23

Eine gewerbliche Schule im interkulturellen Dialog
Manfred Schäfer, Sigrid Götz-Geisberger, Carl-Heinz Alsmeier 24

Der Schatz vor der Haustür – Eine religionspädagogische Entdeckungsreise
per CD-Rom zu drei bedeutenden Kirchen in der Frankfurter Innenstadt
Bernd Durst, Johannes Kalchreuter 26

Wegzehrung für Religionspädagogen
Hans Heller 29