 | Zwei Momente haben das Verhältnis zwischen Pädagogik und Sexualität nach Auffassung der Autorin im vergangenen Jahrzehnt besonders beleuchtet: Die Vorfälle sexueller Gewalt an der reformpädagogischen Odenwaldschule, die mit ihren demokratischen und familiennahen, gemeinschaftlichen Lebensformen nahezu ein Jahrhundert lang als Vorzeigeinternat galt, entzogen die Gewissheit, dass Schule als sicherer Ort für das Aufwachsen gelten könne. Zweit... |  | Eine der Kernthesen (vgl. Kap. 14) dieses Buchs lautet: "In der öffentlichen Erziehung fehlen Männer, so genannte ´öffentliche` Väter"! Jawohl! Anstatt Werbung für Frauen in die Bundeswehr zu schalten wäre es höchste Zeit, mehr Männer in die KiTas und Grundschulen zu bringen ... Hier versagt die Bildungspolitik bislang auf breiter Linie. Denn der Autor hat Recht: "Die Jungen sind die Emanzipationsverlierer, die in ihrer männlichen Eigen... |
 | In den gegenwärtigen Erziehungswissenschaften tauchen immer wieder - nicht immer klar definierte und unterschiedene - Begrifflichkeiten auf, um die es in dieser Darstellung geht: Heterogenität - Intersektionalität - Diversity (vgl. Inhaltsverzeichnis). Heterogenität wird primär in der Schul- und der interkulturellen Pädagogik verhandelt, Intersektionalität in der Geschlechterpädagogik, Diversity insbesondere in der Sozial- und interkultur... |  | Hier sei auf eine neue, für Lehrer/innen sehr interessante Reihe aus dem Ferdinand Schöningh Verlag aufmerksam gemacht: "HELP - Hilfe für Eltern, Lehrer, Pädagogen" möchte Eltern, Lehrer und Pädagogen mit gut aufbereiteten Materialien bei der Bewältigung grundsätzlicher Probleme helfen mit praxisnahen Inhalten und alltagsbezogenen Übungen. - Insbesondere in der Grundschule und in der Sekundarstufe gelten Jungen nicht selten als "Problemf... |
 | Dieses aus dem Amerikanischen übersetzte Buch zeigt sehr pragmatisch und an Fallbeispielen orientiert, warum Jungen häufiger als Mädchen den Anschluss im Unterricht verlieren und was wir Lehrer/innen dagegen tun können. Dabei geht es insbesondere darum, die negative Einstellung von Jungen zum Lernen zu verändern, eine positive Beziehung zum Lernort Schule aufzubauen und Jungen Soft Skills zu vermitteln, die Lernen ermöglichen. Das Buch arbe... |  | Inklusion - dieses Wort wird im pädagogischen Bereich gerade stark diskutiert. Oft wird es als gemeinsame Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung oder mit und ohne Migrationshintergrund verstanden; dann entspricht es weitgehend dem Begriff Integration. Mit Inklusion ist aber eine völlig andere Denkweise gemeint: Menschliche Vielfalt wird als Gewinn betrachtet, Heterogenität als Chance zur gegenseitigen Anregung und Entwicklung, Untersch... |
 | Nachdem es viel Literatur über die Förderung von Mädchen gibt, zeigt Brauner in seinem 122-seitigen Paperback auf, wie eine jungenspezifische Förderung vonstatten gehen kann.
Das Buch beginnt mit einer fundierten theoretischen Einleitung; Dieser ist mit zwei Dutzend Seiten ausreichend umrissen und bietet eine gute Zusammenfassung des sozialtheoretischen Ansatzes.
Der Hauptteil hingegen beschreibt zwölf Einheiten, die Pädagogen und Lehre... |  | Grundlegend für eine sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung ist die Aussage, dass Geschlecht ein soziokulturelles Phänomen ist. Also stehen nicht die sog. natürlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Mittelpunkt ("sex"), sondern die Gesamtheit der sozialen Zuschreibungen, die mit der Geschlechtszugehörigkeit verbunden sind ("gender"). Für eine sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung ist es weiterhin konstitutiv, sich... |
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von Christian Prior
Männlichkeit im gymnasialen Alltag? Als Lehrer an einem Gymnasium erschien mir dieser Arbeitstitel als höchst interessant und durchaus lesenswert.
Leider war Titel doppelt so interessant wie die Arbeit von Herrn Budde an sich.
Nach sehr intensiver und auf´s höchste Maß an wissenschaftlichen Erörterungen über Geschlecht, Männlichkeit und Gender, wird zunächst noch die vorliegende Methode beschrieben.
Spät... |  |
Nach anfänglicher Skepsis und recht plakativer Schreibweise des Autors, überrascht einen das Buch von Seite zu Seite mehr.
Inhaltlich wird detailliert und wissenschaftlich fundiert dargestellt, warum Männer und Jungen in unserer Gesellschaft ernsthaft ausgegliedert werden. Dies betrifft nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene und nicht nur in einzelnen Bereichen des Lebens, sondern in nahezu allen Bereichen werden Männer mehr oder wen... |
 | von Christian Prior
Ich bin froh, dass ich ein Jungen bin! Ja genau das kann ich nur bestätigen.
Uli Boldt gelingt ein großer Spagat mit seinem Werk. So bringt er dem Leser nicht nur pädagogische Hintergründe zum Thema Jungenarbeit und deren Vielfältigkeit und Sinnhaftigkeit näher, sondern er motiviert seinen Leser auch selbst aktiv zu werden in diesem Bereich.
Er nimmt einem die Ungewissheit, ob man überhaupt fähig ist, so etwa... |  | Zum Vorteil aller sollten wir - auch die Männer selbst - männliche Eigenschaften wieder mehr schätzen lernen - das ist die Grundthese dieses Buchs, das damit mit einer jahrzehntelangen Tradition seit den 68ern bricht, in der Normen und Verhaltensstandards für Jungs und Männer vorwiegend von Frauen definiert werden und was in vielerlei Hinsicht zu einer vaterlosen Gesellschaft geführt hat. Allmählich scheint Frau aber umzudenken und Mann si... |