 | Ein bestimmendes Thema des zweifachen Pulitzer-Preisträgers Colson Whitehead ist der institutionelle Rassismus, die Rassenhierarchie in allen Bereichen der US-Gesellschaft, wie er sie z.B. in seinem Roman "Nickel Boys" darstellt. Der tief verwurzelte Rassismus und das nicht enden wollende Trauma der amerikanischen Geschichte in diesen Tagen einer womöglich erneuten populistisch-rassistischen Amtszeit Donald Trumps tritt wieder deutlich vor Auge... |  | Le Corbusier hat New York eine "wunderbare Katastrophe" genannt. New York ist vielleicht die einzige wirkliche Weltmetropole. Nirgendwo sonst findet man eine derartige Vielfalt an unterschiedlichen Kulturen, die friedlich Tür an Tür wohnen. Bummelt man hier durch ein asiatisches Viertel, steht man einen Block weiter in einer orthodox-jüdischen Straße oder im scheinbar ungeordneten Chaos eines orientalischen Basars: ein Patchwork unterschiedli... |
 | Wer diesen Roman liest, wird emotional und wird sich empören, - aber das Verdienst des Autors ist es, es nicht darauf angelegt zu haben: Whitehead zeigt, wie sich Rassismus anfühlt, und nimmt den Leser gerade durch die nüchterne Darstellung mit in die Verantwortung! Solcher Rassismus empört grundlegend, die Empörung muß nicht emotional befeuert werden. Dem Leser wird die Empörung nicht aufgedrängt, - wie nicht selten in politischen Romane... | |