Liebe Kolleginnen und Kollegen,
im Mittelpunkt dieser Ausgabe von "Religion betrifft uns" steht eine Form offenen Unterrichts. Wir haben sie Lernzirkel genannt: andernorts finden Sie auch die Begriffe Stationenarbeit oder Stationenlernen.
Offene Unterrichtsverfahren vverden in vielen Kollegien kontrovers diskutiert. Denn: Den Zielen "Förderung der Selbstständigkeit" und "Stärkung der Methodenkompetenz von Schülerinnen und Schülern" steht die berechtigte Sorge gegenüber, dass die Zeit und die Mühe, die auf das Erlernen solcher Verfahren verwendet vverden müssen, einem vertiefenden inhaltlichen Arbeiten verloren gehen.
Natürlich benötigt und verbraucht die Einführung offener Unterrichtsverfahren Zeit. Schließlich wird die Methode zunächst zum Gegenstand des Unterrichts. Wird das Verfahren aber vveitgehend beherrscht, entstehen daraus neue Möglichkeiten des inhaltlichen Lernens. Aufgabe der Lehrenden ist es, Materialien, Fragestellungen und zulässige Sozialformen dafür so aufzubereiten, dass ein angemessener inhaltlicher Ertrag erzielt vverden kann. Schülerinnen und Schüler müssen dabei vvissen, dass ihr Arbeiten nicht beliebig ist, sondern sie eine klare "Produkt"-Erwartung zu erfüllen haben.
Zugleich sieht der Religionsunterricht in der Oberstufe nicht nur für die Vermittlung inhaltlicher und methodischer Kenntnisse, sondern vvill auch ein mehrdimensionales Lernen anregen, damit die persönliche und religiose Freiheit von Schülerinnen und Schülern Gestalt annehmen kann.
Offene Unterrichtsverfahren - so meinen vvir - können an der Schnittstelle von kognitivern und persönlichkeitsorientiertem Lernen ihren besonderen Beitrag liefern.
Ihre Autoren
Hans-Michael Mingenbach Burghard Eichhorn
AUTOREN
Hans-Michael Mingenbach, * 9.1.1960 Hundforter Benden 9, 52134 Herzogenrath unterrichtet als Studienrat an der Betty-Reis-Gesamtschule in Wassenberg die Fächer Gesellschaftslehre, Religionslehre und Erdkunde. Moderator in der Lehrerfortbildung des Regierungsbezirks Köln und Lehrbeauftragter am Fachbereich 1, Katholische Theologie, der Universität GH Essen.
Burkhard Eichhorn, * 7.3.1964 Wibbelrather Weg 41, 42329 Wuppertal unterrichtet als Lehrer im Montessorizweig der Realschule Vogelsang in Solingen Freiarbeit sowie die Fächer Biologie, Geschichte und Religionslehre.
Inhaltsverzeichnis
Lernzirkel - Wasser ist Leben
SACHINFORMATIONEN
REALISATIONSSCHRITTE
ERWARTUNGSHORIZONT ZU DEN EINZELNEN STATIONEN
MATERIALIEN
Station 1: Wasser als globale Ressource
M 1 Das Wasser der Erde
M 2 Verteilung des erneuerbaren Dargebotes (in mm)
M 3 Schema des WasserkreisIaufes
M 4 Wassernutzer
M 5 Entwicklung der Welt-Wassernutzung
Station 2: Wasserproblematiken und ihre Folgen
M 6 Wasserinfrastruktur in Entwicklungsländern
M 7 Grundwasser - Unerschöpfliches Reservoir in der Tiefe?
M 8 Ursachen des Wassermangels
M 9 Formen und Ursachen der Wasserverschmutzung
M 10 Wassergewinnung in Deutschland
M 11 Wassernutzung und Trinkwasserverbrauch in Deutschland
M 12 Vergleich der Trinkwasserpreise in Europa
M 13 Nachhaltige Wassernutzung
Station 3: Kampf ums Wasser
M 14 Internationale Konflikte um gemeinsame Wasserressourcen
M 15 Fallbeispiel: Amudarja und Syrdarja (Aralsee)
M 16 Fallbeispiel: Jordanbecken
M 17 Regionale Wasserkonflikte als Sicherheitsbedrohung
Station 4: Wasser heilt
M 18 Wasser in Volksfrömmigkeit und Brauchtum
M 19 Wassertherapie
Station 5: Wasser in Musik und Märchen
M 20 "Wassermusiken"
M 21 Wasser im Märchen
M 22 Frau Holle
Station 6: Wasser in der jüdisch-christlichen Tradition
M 23 Biblische Wassererfahrungen
M 24 Das Zeichen des Jona
M 25 Ertrinken
Station 7: Wasser in nicht christlichen Religionen
M 26 Wasser im Islam
M 27 Wasser im Hinduismus
M 28 Exkurs: Der Ganges - Indiens heiliger Fluss
M 29 Wasser im Buddhismus
M 30 Das Bild des Wassers in der afrikanischen religiösen Tradition
FOLIEN
Folie 1: Julie Wolfthorn, zwei Frauen am Strand, Berlinische Galerie
Folie 2: Lernzirkel: Wasser ist Leben - Stationen im Klassenraum