Lernen und lehren -
mal anders...
Die Grundsätze klingen spannend: kurze Vorträge ohne den Einsatz von Powerpoint, eine Agenda, die ad hoc gemäß Besucherinteresse entsteht, aktive Teilnehmer, deren Zwischenfragen ausdrücklich erwünscht sind... Was ein BarCamp ausmacht, erinnert in Teilen an das Veranstaltungsformat Open Space. Und in der Tat: Das Prinzip der Selbstorganisation, das bei dieser Art „Unkonferenz" wirkt, lässt in Großgruppen erfahrene Trainer aufhorchen und Veranstaltungsmanager einen Blick auf die Internet-Community werfen.
Denn BarCamps machen ihrem Namen keine Ehre: Sie haben weder mit Trinken noch mit Zelten zu tun. Mit Letzterem zumindest nicht mehr. Über Umwege gehen die Idee und das Wort auf Tim O'Reilly zurück, jenen Verleger, der uns schon den Begriff Web 2.0 beschert hat. Der Internetpionier veranstaltete vor vier Jahren das erste Camp: Er lud Gleichgesinnte zu einem freien Brainstorming ohne Regeln ein, verbunden mit einem gemeinsamen Zelten.
Seine Veranstaltung trug den Namen „FooCamp" - Foo als Abkürzung für Friends of O'Reilly. Den Spirit dieser Veranstaltung griffen andere Internet-Auguren auf, missinterpretierten Foo als IT-Fachbegriff und ersetzten ihn durch einen ebensolchen -Bar. Inzwischen finden Camps auf der gesamten Welt statt. Organisiert werden sie von Enthusiasten für Enthusiasten, die ungezwungen lernen und Wissen weitergeben wollen, manager-Seminare war Ende August bei einem Camp in Köln dabei. Von den Eindrücken der Teilnehmer, den Erfahrungen des Organisators und den Einschätzungen des Formats durch die Trainer-und Veranstaltungsbranche berichtet unser Autor Constantin Gillies ab S. 42.
Live erlebt haben wir auch Doug Stevenson - das Mittel gegen langweilige Präsentationen und Trainings. Mit der GSA-Convention und der Zukunft Personal boten sich gleich zwei Gelegenheiten, den Guru des Storytellings in Aktion zu erleben. Wir befragten den US-Amerikaner nach seinem Ansatz StoryTheatre. Wer nicht selbst Zeuge des „theatralischen Geschichtenerzählers" sein konnte, kann daher ab S. 60 nachlesen, wie nachhaltige Wissensvermittlung via Schauspielerei gelingt.
Nicole Bußmann
Chefredakteurin
Inhaltsverzeichnis
Führung jenseits der Lehre
Mut zum Musterbruch
Darüber, wie Führung funktioniert, ist sich die Managementlehre weitgehend einig. Sieben Regeln der Führung stehen wie in Stein gemeißelt. Und doch gibt es erfolgreiche Manager, die gegen diese Grundregeln verstoßen. Hans A. Wüthrich, Dirk Osmetz und Stefan Kaduk haben das Führungsverhalten der so genannten Musterbrecher untersucht und sind auf Muster im Musterbruch gestoßen. Diese können die Grundlage für eine neue Führungshaltung bilden.
Serious Games
Turbo für das E-Learning
Serious Games lautet das neue Schlagwort der E-Learning-Branche. Gemeint sind damit Spiele mit ernstem Bildungs-auftrag. Weiterbildungsexperten erhoffen sich von diesen Lernprogrammen, die in ihrer Machart den populären Spielen im Netz gleichen, neue Impulse für die Vermittlung von Management-Skills.
Das Veranstaltungsformat BarCamp
Das organisierte Chaos
Der offene Geist der hippen Internet-Community hat ein neues Veranstaltungsformat hervorgebracht. Es heißt BarCamp und geht über Umwege auf Web-2.0-Erfinder Tim O´Reilly zurück. Es erinnert an Open Space, die weiteren Kennzeichen lauten Kostenlos-Kultur, WLAN und Wiki. managerSeminare mit einem Einblick in die „Unkonferenz“.
Shared Service Center
Herausforderung HR-Fabrik
All-inclusive – dieses Prinzip entwickelt sich in Sachen HR-Arbeit zum Ausläufermodell. Zumindest lagern zunehmend mehr Unternehmen rein administrative Aufgaben des Personalmanagements an so genannte Shared Service Center aus. Die Personaler im Hause können sich somit auf die Gestaltung der Personalentwicklung konzentrieren. Doch so einfach das klingt: Ein Shared Service Center erfolgreich zu implementieren, ist eine schwierige Aufgabe.
Doug Stevenson und die Methode StoryTheatre
„Theatralisches“ Training
„Theatralisches Storytelling“ – so heißt das Mittel gegen langweilige Trainings und Präsentationen. In persona heißt die Adrenalinspritze Doug Stevenson. Im September 2007 konnte man den US-Amerikaner gleich zweimal in Deutschland erleben: erst auf der Convention der German Speakers Association in München, danach auf der Messe Zukunft Personal in Köln. managerSeminare traf den Storyteller. Im Interview erläutert er seinen Ansatz StoryTheatre.
Personalvorstand Zygmunt Mierdorf im Interview
Der HR-Manager als Wertsteigerer
Lust auf Leistung machen, Mitarbeiter auf längere Berufswege vorbereiten, Ältere zum Lernen ermutigen, die digitale Lernrevolution nutzen, Weiterbildungsinhalte neu verpacken, das Employer-Marketing stärken… Über diese und weitere Themen zur Zukunft der HR-Arbeit sprach managerSeminare-Autor Axel Gloger mit Zygmunt Mierdorf, Personalvorstand der Metro AG.
Fachkongress Bildungscontrolling
Woran Weiterbildung scheitert
Wer glaubte, neue Modelle zur Berechnung des Return on Investments von Weiterbildung mitnehmen zu können, hatte sich verrechnet: Auf dem 5. Deutschen Fachkongress für Bildungscontrolling ging es um solche nicht einmal am Rande. Über Qualitätssicherung in der Weiterbildung wurde aber dennoch diskutiert. Zum Beispiel darüber, woran Seminare häufig scheitern. Auch über Gegenstrategien erfuhren die rund 60 Teilnehmer einiges.
Serie Business English
Business travel: English on the move
Lässig kommen Sie am Check-in-Schalter an, souverän nennen Sie Ihre Wünsche. Doch dann fragt Sie die Dame im blauen Kostüm, ob Sie einen “aisle seat” wünschen. Leere in Ihrem Kopf. Was zum Teufel soll das sein? Keine Bange: Die wichtigsten Vokabeln für eine entspannte Geschäftsreise werden Sie bald im Gepäck haben.
Speakers Corner: Susanne Alwart
Wir brauchen kein Doping für einen Tag
Susanne Alwart über Führungstrainings
Projektorganisation
Von der Macht im Multiprojektmanagement
Projektmanagement ist heute mehr als das Management einzelner Projekte. In vielen Organisationen läuft eine Vielzahl an Projekten gleichzeitig. Doch wie hat erfolgreiches Multiprojektmanagement auszusehen, das Ressourcenkonflikte im Griff und Synergiepotenziale im Blick hat? Studienergebnisse zeigen, dass man mit Weisheiten aus dem Einzelprojektmanagement nicht weit kommt.
Critical Chain Project Management
Turboantrieb für Projekte
Zu spät und zu teuer – so enden viele Projekte. Denn beim Projektmanagement den Zeit- und Finanzrahmen einzuhalten, gelingt oft nicht. Der Ansatz Critical Chain Project Management soll für mehr Effizienz sorgen – mit Methoden, die von der Führung im Unternehmen den Bruch mit althergebrachten Konventionen verlangen.
Projektmanagement-Kompetenz
Zugkräftige Zertifikate
Wer sich in Sachen Projektmanagement fit machen will, stößt auf ein – zumindest für den deutschen Weiterbildungsmarkt – ungewohntes Phänomen: Es gibt von schlagkräftigen Verbänden getragene Qualitäts- und Ausbildungsstandards für Projektmanager. Und sogar Zertifikate, die international bekannt und anerkannt sind.
Erfolgsfaktoren im Projektmanagement
Soft Skills machen den Unterschied
Deutschlands Unternehmen sind Projektfriedhöfe. Jedes dritte Projekt endet im Nirwana. Liegt es daran, dass die Vorhaben zu ambitioniert, die Rahmenbedingungen zu schwierig sind? Experten sagen: nein. Oft fehlt es im Projektmanagement schlicht an Sorgfalt und – vor allem – Führung. Doch immerhin: Von Top-Projektperformern lässt sich lernen.
Internationales Projektmanagement
„Nichts ist wertvoller als gemeinsam erarbeitete Regeln“
Vom Brückenbauprojekt in China bis zum IT-Projekt im international aufgestellten Konzern: Projektmanagement wird zunehmend globaler – und damit schwieriger. Denn zu den „normalen“ Stolpersteinen der Projektarbeit kommen noch interkulturelle Schwierigkeiten hinzu. Ein Gespräch mit Hans-Erland Hoffmann. Als Berater für internationales Projektmanagement kennt er die Fallstricke.