» Zur gesamten Fächerübersicht auf lehrerbibliothek.de
Glaube und Lernen

Übersicht

Impressum

2014

GuL 2/14
Bibel und Musik

 
GuL 1/14
Thema: Diakonie

 

2013

GuL 2/13
Thema: Neuer Atheismus

 
GuL 1/13
Thema: Abraham

 

2012

GuL 2/12
Thema: Inklusion

 
GuL 1/12
Thema: Kreuz

 

2011

GuL 2/11
Thema: Geist

 
GuL 1/11
Thema: Toleranz

 

2010

GuL 2/10
 
GuL 1/10
Thema: Ewiges Leben

 

2009

GuL 2/09
Thema: Didaktik der Religionen

 
GuL 1/09
Thema: Bildung und Teilhabe

 

2008

GuL 2/08
Thema: Paulus

 
GuL 1/08
Thema: Schöpfung und Natur

 

2007

GuL 1/07
Thema: Lernort Geschichte

 

2006

GuL 2/06
Thema: Willensfreiheit

 
GuL 1/06
Thema: Religion und Ökonomie

 

2005

GuL 2/05
Thema: Sünde

 
GuL 1/05
Thema: Bibel lesen

 

2004

GuL 2/04
Thema: Was ist Leben?

 
GuL 1/04
Jesus Christus

 

2003

GuL 2/03
Thema: Dialog der Religionen - eine Illusion

 
GuL 1/03
Gott in der Stadt

 

2002

GuL 2/02
Thema: Nach innen und nach außen: Mystik und Dogmatik

 
GuL 1/02
Thema: Trinität

 

2001

GuL 2/01
Thema: Ökumene

 
GuL 1/01
Thema: Erziehung und Tradition

 

2000

GuL 2/00
Thema: Religion oder Kirche?

 
GuL 1/00
Thema: Diakonie: Aufgaben und Zukunftsperspektiven

 

1999

GuL 2/99
Thema: "Geld regiert die Welt"

 
GuL 1/99
Thema: Apokalyptik

 
Glaube und Lernen 2/2009 - Thema: Didaktik der Religionen

Glaube und Lernen 2/2009
Theologie interdisziplinär und praktisch

Thema: Didaktik der Religionen


Christofer Frey, Religion in der Erfahrung, Erfahrung mit Religionen
Thomas Pola, Von den Engeln für die Völker zum metallenen Koloss
Wolfgang Gantke, Entwicklung und Paradigmen der Religionswissenschaft
Ulrich Dehn, Fremdheit als Programm
Harry Harun Behr, Was Muslime und Nicht-Muslime über den Islam wissen sollten
Jörg Imran Schröter, Das Christentum im Bildungsplan für den islamischen Religionsunterricht
Ulrich Löffler» „... bloß, dass ihn die Buddhisten nicht wie einen Gott ansehen!"
Wolfram Kerner, Peter Schreiner / Ursula Sieg /Volker Elsenbast (Hg.): Handbuch Interreligiöses Lernen
 
Vandenhoeck & Ruprecht - Verlagswebsite besuchen
ISSN 0179-3551

2009
92 Seiten, paperback, 15 x 23 cm
 
13.90 Euro
 

Bestellen per eMail
Zu diesem Heft
Christofer Frey

Erleben und Erfahren scheinen unmittelbar vor sich zu gehen. Aber viele Menschen erleben offenbar wenig oder nichts, wenn andere - bei derselben Gelegenheit - viel erleben. Um etwas zu erfahren, muss die Wahrnehmung für Strukturen sorgen; sie werden meist nur im Laufe lang erworbener Erfahrung erworben. Die bunte Welt der Religionen erschließt sich deshalb wohl nicht in den Extremen des intuitiven Erlebens oder der bloßen Sammlung von religiösem Aussagen. Wege zwischen diesen beiden Extremen suchen die folgenden Beiträge.
Das Kennwort versucht zu argumentieren, dass Erfahrung auch das Nichterfahrbare einschließt. Wenn schon die eigene Religion oft befremdlich wirkt, so gilt das manchmal umso mehr für die Begegnung mit anderen Religionen. Deshalb braucht die Erfahrung von Religion im Allgemeinen und Religion«? im Besonderen einen hohen Grad von rationaler Reflexion. Kann diese Reflexion auch bei Religionen vorausgesetzt werden, die nicht durch die Aufklärung gegangen sind?
Hermeneutische Perspektiven und nicht nur kulturwissenschaftliche Neutralität sind für den Umgang mit Religion und Religionen notwendig. In diesem Sinn zeigt der Dortmunder Alttestamentier Thomas Pola, dass das alte Israel eine Mehrzahl von Göttern bei anderen Völkern als selbstverständlich annahm, bis später zur Abwehr fremder Staatsideologien und der hinter ihnen stehenden Macht ein Monotheismus notwendig wurde. Der Frankfurter Religionswissenschaftler Wolfgang Gantke sieht den Ursprung seiner Disziplin in der Aufklärung. Er möchte sie von der in der Aufklärung gewonnenen Distanz zur Religion wegführen und zu einer praktischen Religionswissenschaft erweitern, die mit dem Postulat der Wertneutralität vorsichtig umgeht. Der Hamburger Religionswissenschaftler Ulrich Dehn konzentriert sich auf Erfahrungen mit dem Islam, die häufig durch Stereotype geprägt sind. Beispielsweise führte die Abfolge der Äußerungen der EKD zum Islam von größerer Dialogoffenheit zu einer gewissen Abgrenzung. Dehn weist damit auf eine Gefahr des Fremdheitskonzepts hin, das unter Anderen der Philosoph Waidenfels betont hat: Es kann zu einem Programm werden.
Angesichts dessen erscheint es als notwendig, Möglichkeiten reziproker Erfahrung im Islam kennen zu lernen. Zwei Muslime, die Lehrer/innen für den islamischen Religionsunterricht ausbilden, äußern sich dazu. Der Erlanger Religionspädagoge Harry Harun Behr zeigt den hohen Wert der Erfahrung im muslimischen Gebet und seiner Praxis. Christen sollten sich in der Begegnung mit islamischer Gebetskultur bei aller verbleibender Fremdheit auf ihre eigenen Erfahrungen mit dem Gebet prüfen. Der Karlsruher Religionspädagoge Jörg Imran Schröter begrüßt die Integration des Islam in die Schulen, was zur Integration der Muslime in die Gesellschaft führen kann. Er blickt auch auf das Christentum und vertritt dabei ein islamisches Pluralitätskonzept, dass die konfessionellen Differenzen bis zum Jüngsten Tag zu bewahren erlaubt. Der Heidelberger Schuldekan Ulrich Loeffler berichtet von Unterrichtsversuchen mit Texten des Dalai Lama. Schülerinnen und Schüler konstatieren vor allem ethische Überschneidungen. Erfahrungen, so scheint es, werden immer dort gewonnen, wo die eigene Identität ins Spiel kommt.

Inhaltsverzeichnis

Zu diesem Heft
Christofer Frey........................................................... 99

Kennwort
Religion in der Erfahrung, Erfahrung mit Religionen
Christofer Frey.......................................................... 101

Theologische Klärung
Von den Engeln für die Völker zum metallenen Koloss.
Wahrnehmung und Beurteilung der Religionen im Alten Testament
Thomas Pola............................................................. 118

Gespräch zwischen Disziplinen
Entwicklung und Paradigmen der Religionswissenschaft
Wolfgang Gantke......................................................... 129

Fremdheit als Programm. Wahrnehmung nichtchristlicher
Religionen, insbesondere des Islam, in Deutschland
Ulrich Dehn.............................................................. l41

Impulse für die Praxis
Was Muslime und Nicht-Muslime über den Islam wissen sollten.
Zur Reformulierung des Essenziellen am Beispiel des Themas
,Gebet' im Islamischen Religionsunterricht
Harry Harun Behr......................................................... 152

Das Christentum im Bildungsplan für den Islamischen Religionsunterricht
Jörg Imran Schröter...................................................... 163

„...bloß, dass ihn die Buddhisten nicht wie einen Gott ansehen!"
Erkundungen zur Wahrnehmung des Dalai Lama bei Schülerinnen und Schülern
Ulrich Löffler.............................................................. 175

Zur Weiterarbeit
Peter Schreiner / Ursula Sieg / Volker Elsenbast (Hg.):

Handbuch Interreligiöses Lernen
Wolfram Kerner............................................................ 190