Ulrich Kropač / Georg Langenhorst
„Mögen die Religionspädagogischen Beiträge weiterhin ein Forum darstellen für innovative und kontroverse Reflexionen im Felde vielgestaltiger religiöser Bildung auf Höhe heutiger Zeit, Kultur und Wissenschaft!“ Mit diesem Wunsch haben sich die beiden langjährigen Schriftleiter der Religionspädagogischen Beiträge, Werner Simon und Burkard Porzelt, in der letzten von ihnen verantworteten Ausgabe (RpB 68/2012) verabschiedet und damit uns, den Nachfolgern, das wissenschaftliche Staffelholz in Form einer programmatischen Formel in die Hand gegeben.
Wie aber ist dieser Wunsch zu realisieren – in Zeiten, in denen selbst anerkannte und gewissermaßen schon zur Institution gewordene religionspädagogische Zeitschriften zunehmend unter Druck geraten oder – wie im Fall rhs oder CpB – sogar eingestellt werden mussten? Die von Günter Stachel und Hans Zirker begründete, in „zweiter Generation“ von Herbert A. Zwergel und in „dritter“ von Werner Simon und Burkard Porzelt fortgeführte Zeitschrift Religionspädagogische Beiträge wird unserer Überzeugung nach die erlangte wissenschaftliche Höhe nur dann einhalten können, wenn ihre erfolgreiche Tradition zugleich aufgegriffen wie fortentwickelt wird. Dies soll – so unser Konzept – unter anderem dadurch geschehen, dass in die Zeitschrift künftig mehrere prägnante Rubriken eingezogen werden, die zwar nicht in jeder Ausgabe, aber regelmäßig bedient werden. Gedacht ist an folgende Kategorien:
• „Religionspädagogik pointiert“: Vorgestellt wird ein aktuelles Thema, das entweder religionspädagogisch en vogue ist, oder das es aus guten Gründen verdient, deutlicher in das religionspädagogische Problembewusstsein gerückt zu werden.
• „Religionspädagogik kontrovers“: Um die in den letzten Jahren etwas abgeflachte wissenschaftliche Streitkultur zu beleben, wird in dieser Rubrik jeweils eine Thematik unter zwei kontroversen Blickwinkeln verhandelt. Beide Beiträge eröffnen mit drei bis fünf markanten und provokanten Thesen, die im Weiteren begründet und ausgearbeitet werden.
• „Religionspädagogik diskursiv“: Wie bisher werden der alle zwei Jahre stattfindende
AKRK-Kongress sowie weitere Veranstaltungen der scientific community mit wissenschaftlicher Strahlkraft (z.B. deutsch-italienische Treffen, Veranstaltungen der AKRK-Sektionen mit expliziter Themensetzung) in Grundzügen dokumentiert. Dabei wird in manchen Fällen – wie z. B. bei den deutsch-italienischen Treffen – eine Unterstützung der Schriftleitung von Seiten der Veranstalter erforderlich sein, indem Artikel beschafft oder übersetzt werden.
• „Religionspädagogik international“: Einmal im Jahr soll ein Beitrag aus dem außerdeutschen Sprachraum erscheinen, vorzugsweise in englischer, eventuell – aufgrund der schon lange gepflegten freundschaftlichen deutsch-italienischen Kooperation – in italienischer Sprache, um Einblicke in die religionspädagogische Diskussion im internationalen Kontext zu gewinnen. Diese Beiträge werden bewusst nicht übersetzt.
• „Religionspädagogik aktuell“: Unter dieser Überschrift finden freie Beiträge ihren Platz. Trotz der Bildung von Rubriken bieten die Religionspädagogischen Beiträge, bisheriger guter Tradition folgend, den vielfältigen Forschungsaktivitäten in unserer wissenschaftlichen Gemeinschaft großzügigen Raum zur Artikulation.
• „Rezensionen“: Der seit Heft 50/2003 eingeführte Rezensionsteil wird weitergeführt. Auch künftig wird so ein breites Forum dafür zur Verfügung stehen, Qualifikations- und Forschungsarbeiten der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorzustellen und kritisch in den aktuellen Forschungsdiskurs einzubinden. Ein explizites Anliegen der Schriftleitung liegt darin, dass die abgedruckten Rezensionen sich dabei dem verbreiteten Trend entziehen, gegenüber der Darstellung der wesentlichen Inhalte und des argumentativen Duktus eines Werks dessen wissenschaftliche Einordnung und kritische Würdigung kleinzuschreiben.
Für die einzelnen Rubriken sind spezifische Seitenumfänge bzw. Zeichenzahlen festgelegt, um in der Zeitschrift insgesamt zu einer ausgewogenen Verteilung der Beiträge zu kommen. Die Umfänge können einem Merkblatt entnommen werden, das zugleich Richtlinien zur Abfassung von Artikeln für die Religionspädagogischen Beiträge enthält: http://www.akrk.eu/rpb.html (Download: „Formale Hinweise zur Erstellung von RpB-Beiträgen“).
Diese Richtlinien wurden gegenüber früheren Vorgaben in manchen Punkten geändert. Um Beachtung wird dringend gebeten! Nach wie vor können Manuskripte nur dann angenommen werden, wenn sie hinsichtlich Zeichenzahl und formaler Gestalt diesen Richtlinien entsprechen. Nicht ausgeschlossen ist hingegen die Vorlage eines Artikels ohne Rücksicht auf die Formatierungsvorgaben, wenn die Schriftleitung grundsätzlich prüfen soll, ob sich das Thema bzw. der intendierte Beitrag zur Aufnahme in die Religionspädagogischen Beiträge eignet. Die Schriftleitung ist bemüht, Autor(inn)en ein zeitnahes Feedback zu geben und dann einen Zeitraum zu vereinbaren, in dem die endgültige Erstellung des Artikels nach den formalen Vorgaben erfolgt.
Die Arbeit zur Erstellung der Religionspädagogischen Beiträge verteilt sich auf mehrere Schultern. Zunächst einmal gibt es innerhalb der grundsätzlich eng miteinander kooperierenden Schriftleitung eine gewisse Arbeitsteilung: Ulrich Kropač ist erster Ansprechpartner für den Programmteil der jeweiligen Hefte, in der primären Zuständigkeit von Georg Langenhorst liegen der Rezensionsteil und die „Geschäftsführung“. Entsprechende Angebote von Artikeln oder Anfragen sind am einfachsten an die jeweils zuständige Person zu richten:
• ulrich.kropac@ku.de
• georg.langenhorst@kthf.uni-augsburg.de
Freundlicherweise hat sich darüber hinaus Ulrich Riegel (Universität Siegen) bereit erklärt, die Sparte „Religionspädagogik international“ zu betreuen. Er wird sich um Kontakte zu Autor(inn)en im außerdeutschen Sprachraum bemühen und einen Artikel (in der Regel) in englischer Sprache pro Jahr akquirieren.
Die Hauptarbeit der Texterfassung und des Layouts geschieht durch Heidi Klehr, Sekretärin am religionspädagogischen Lehrstuhl von Ulrich Kropač in Eichstätt. Wir sind froh, mit Frau Klehr eine Sekretärin an unserer Seite zu haben, die mit ihrem großen Engagement und ihren versierten Textverarbeitungskompetenzen Entscheidendes dazu beiträgt, dass die Religionspädagogischen Beiträge ganz konkret Gestalt annehmen.
Die auffälligste Veränderung der Religionspädagogischen Beiträge zeigt sich in ihrem äußeren Erscheinungsbild. Es war unsere Absicht, die neuen inhaltlichen Akzentsetzungen mit einem veränderten Layout zu verknüpfen. Dies geschieht zukünftig in Zusammenarbeit mit dem Verlag LUSA (Babenhausen), einem aufstrebenden, engagierten Kleinverlag, der sich um Layout, Druck und Marketing der Zeitschrift kümmern wird. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit Ludwig Sauter, Gründer und Inhaber des Verlags, und seiner Mitarbeiterin, Luitgard Lehner.
Das vorliegende erste Heft unter neuer Herausgeberschaft trägt bereits die Signatur der intendierten Veränderungen bezüglich Struktur und Layout. Die Rubrik „Religionspädagogik pointiert“ eröffnet Carola Fleck mit einem Beitrag zur Elementarpädagogik – ein Bereich, der (zumindest in der katholischen Religionspädagogik) derzeit eher ein Schattendasein führt, zukünftig wohl aber vermehrt Beachtung erfahren wird. Mit Hans Mendl und Rudolf Englert haben wir zwei „altgediente Kämpen“ der Religionspädagogik eingeladen, in einen wissenschaftlichen Streit über den Konstruktivismus und seine Tragfähigkeit als Theorie für eine zukunftsfähige Religionspädagogik einzutreten. Wie gewünscht positionieren sich die Autoren durch Thesen zu Beginn ihres Beitrages und argumentieren dann mit Klarheit für ihre Auffassung. Beide zeigen so exemplarisch, wie die Sparte „Religionspädagogik kontrovers“ gedacht ist: als eine produktive wissenschaftliche (und eben nicht persönliche!) Auseinandersetzung, um die diskutierte Sache zu befördern.
Die Rubrik „Religionspädagogik diskursiv“ dient in diesem Heft als Resonanzraum für die Religionspädagogische Jahrestagung zum Thema „Im Anfang war das Wort …“ – Religiöse Spracherschließung in unterschiedlichen Sprachformen. Der vom 27.-30. September 2012 gemeinsam vom dkv und von der AKRK in Helfta abgehaltene Kongress wird in Auszügen dokumentiert. Dazu legen Thomas Schärtl, Claudia Gärtner, Mirjam Schambeck und Georg Langenhorst ihre für den Druck aufbereiteten Hauptreferate vor. Der wissenschaftliche Nachwuchs hatte in Helfta Gelegenheit, Dissertationsvorhaben in Posterform einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen. Der Einladung, diese Posterbeiträge für die Religionspädagogischen Beiträge zu verschriftlichen, folgten Stefan Bork, Laura
Enders, Simone Hiller, Veronika Klement, Rebecca Mariadasa, Lena Rehring und Eva Willebrand.
Wegen der umfänglichen Kongressdokumentation bleibt in diesem Heft die Rubrik „Religionspädagogik aktuell“ unbesetzt; bereits dafür eingegangene Beiträge werden im nächsten Heft publiziert. Präsentiert werden kann schließlich der erste Beitrag in der neugeschaffenen Sparte „Religionspädagogik international“: Die Australier Terence Lovat und Dan Fleming stellen einen Ansatz innovativer Ethik vor, der als Grundlage künftiger interreligiöser Dialogprojekte dienen kann. Mehrere Besprechungen aktueller Neuerscheinungen beschließen das Heft in der Rubrik „Rezensionen“.
Die neuen Schriftleiter wissen um die Verwurzelung in einer Tradition, die schon bestand, als keiner von ihnen an ein wissenschaftliches Engagement in der Religionspädagogik auch nur entfernt dachte. Deshalb ehren sie den am 16. Juni 2013 verstorbenen Günter Stachel, der die Religionspädagogischen Beiträge mitbegründet hat, in einem Nachruf.
Zugleich blickt die neue Schriftleitung nach vorn, um das Projekt Religionspädagogische Beiträge weiterzuentwickeln. Eingeladen sind alle in den Bereichen Religionspädagogik, Katechetik und Didaktik der Religionslehre wissenschaftlich Tätigen, Innovation, Reflexion und Diskurs in unserer scientific community durch gehaltvolle Beiträge in den Religionspädagogischen Beiträgen voranzutreiben. Davon lebt diese Zeitschrift in allererster Linie! Deshalb sind alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gleichermaßen herzlich wie nachdrücklich eingeladen, für die Religionspädagogischen Beiträge zu schreiben.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 3
Joachim Theis
Editorial 5
Ulrich Kropač / Georg Langenhorst
Religionspädagogik POINTIERT
Religiöse Bildung und Erziehung in der Frühpädagogik
Fragehorizonte und Zukunftsperspektiven 8
Carola Fleck
Religionspädagogik KONTROVERS
Konstruktivismus
Eine tragfähige Theorie für eine zukunftsfähige Religionspädagogik! ... 17
Hans Mendl
Helfen konstruktivistische Konzepte der Religionsdidaktik weiter? 24
Rudolf Englert
Religionspädagogik DISKURSIV
„Gott und das Kaninchen“
Über Religion als Fremd- und Muttersprache 33
Thomas Schärtl
Alles nur eine Frage der Sprache?
„Jugenddogmatik“ als Herausforderung für Religionspädagogik und Dogmatik 43
Claudia Gärtner
Religiöse Welterschließung – mehr als ein mäanderndes Phänomen
Plädoyer für eine positionelle Auseinandersetzung mit Religion 53
Mirjam Schambeck
Sprachkrise im ‚Theotop‘?
Zur Notwendigkeit radikaler Neubesinnung religiöser Sprache 65
Georg Langenhorst
Dan Brown macht (Glaubens-)Geschichte
Kirchengeschichtskulturelle Phänomene im Religionsunterricht 77
Stefan Bork
Die Rolle des/der katholischen Religionslehrers/Religionslehrerin 81
Laura Enders
Der islamische Religionsunterricht im Diskurs
Eine Diskursnetzwerkanalyse von Printmedien und Wissenschaftsbeiträgen 85
Simone Hiller
Glaubenskommunikation in weltkirchlichen Austauschprozessen
Komparative Überlegungen am Beispiel der Catequesis Familiar / Familienkatechese 90
Veronika Klement
Ein Text, zwei Menschen, drei Ansichten
Interaktive Interpretationen eines biblischen Textes in Unterrichtsgesprächen 93
Rebecca Mariadasa
Körperbild und Bildkörper
Reliquie und Reliquiar in der künstlerischen Auseinandersetzung
am Beispiel der Werkreihe „Technological Reliquaries“ von Paul Thek 97
Lena Rehring
Literarische Texte in Schulbüchern für den Religionsunterricht
Historische Entwicklung und Zukunftsperspektiven 101
Eva Willebrand
Religionspädagogik INTERNATIONAL
‚Us and them‘
Thinking beyond the Security Ethic 105
Terence Lovat / Dan Fleming
REZENSIONEN 115
NACHRUF
Professor Dr. phil. Lic. theol. Günter Stachel 140
Leseprobe
Vorwort
Um neue Entwicklungen in der Religionspädagogik vorzustellen, Diskussionen um religionsunterrichtliche und katechetische Probleme in wissenschaftlichen Fachberichten zu veröffentlichen und um sachlich pointierte Kontroversen zu führen, bedarf es eines Forums, das nicht kommerziell ausgerichtet ist, sondern sich ausschließlich der Sache verpflichtet weiß. Diesem Anspruch stellten sich Prof. Dr. Burkard Porzelt (Regensburg) und Prof. Dr. Werner Simon (Mainz) in den vergangenen zwölf Jahren. Maßgeblich haben sie als Schriftleiter das Profil der Religionspädagogischen Beiträge geprägt und geschärft.
Die Religionspädagogischen Beiträge als Fachzeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Katholische Religionspädagogik und Katechetik (AKRK) konzentrieren sich auf den Kern religionspädagogischer Forschung; Mainstream und Angepasstheit waren den beiden Schriftleitern fremd. Natürlich ist eine Verbandszeitschrift immer herausgefordert, den Ansprüchen ihrer Leserinnen und Leser zu entsprechen. Zudem stellen das Internet und seine vielfältigen Möglichkeiten auch ein wissenschaftliches Printmedium vor neue Aufgaben. Diesen Herausforderungen stellte sich die Schriftleitung der RpB, ohne dabei die sachlich-wissenschaftlichen Kriterien zu vernachlässigen. Nüchtern im Design, aufmerksam für wissenschaftliche Erkenntnisse und aktuell (manchmal auch gegen den Strom schwimmend) – so präsentierte sich die Zeitschrift. Für Porzelt und Simon waren Unabhängigkeit, Chancengleichheit der Autor(inn)en und Wissenschaftlichkeit zentral, nicht kommerzielle Ausrichtung.
Unabhängigkeit
Eine selbstkritische Rückfrage: Werden Innovationsfähigkeit und wissenschaftliche Entwicklung nicht oft durch Schrankenregelungen und die (leider oft üblichen) persönlichen Seilschaften beeinträchtigt? Ein wesentliches Kriterium für die Schriftleitung der RpB liegt in der Autonomie. Ein Grundanliegen der RpB besteht darin, die kreative Wissenschaftsfreiheit der Autorinnen und Autoren zu schützen. Hier steht außer Frage, dass das veröffentlichte Wissen unabhängig von Beziehungen publiziert wird und für jedermann zur freien Nutzung zur Verfügung steht.
Chancengleichheit der Autor(inn)en
Forschungen in Bildung und Wissenschaft werden besonders innovativ und kreativ gerade von Nachwuchswissenschaftler(inn)en vorangetrieben. Vielleicht liegt das daran, dass sie manchmal eher bereit sind, Denkverbote und Grenzen zu überschreiten. Von daher haben nicht nur wissenschaftlich Etablierte, sondern auch junge Kolleg(inn)en hier die Möglichkeit, ihre Forschungen zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Dieser Diskurs darf nicht abhängig sein von finanziellen Rahmenbedingungen – oft genug bleibt ein Großteil der Ressourcen daran gebunden, sogenannte Drittmittel zu beschaffen.
Nichtkommerzielle Ausrichtung
Wissen, Erkenntnisse und Entdeckungen der Theologie sind Gemeingüter und nicht Objekte, die beliebig vermarktet werden können und dürfen. Die Religionspädagogischen Beiträge stehen daher nicht im Interesse des Profits oder ökonomischer Verlagsinteressen. Nicht die äußerlichen Verkaufszahlen oder das
verdiente Geld, sondern allein der Nutzwert für die Wissenschaft steht im Mittelpunkt dieser Zeitschrift. Vielleicht ist es der Schriftleitung gerade deshalb – gegen den kommerziellen Trend – gelungen, die Auflage der Religionspädagogischen Beiträge über viele Jahre konstant hoch zu halten. Dieses Faktum bestätigt die Auffassung, dass insbesondere in den Geisteswissenschaften die Substanz und nicht die Verpackung entscheidend ist. Wissenschaftliche Überlegungen und intensives Nachdenken können und dürfen nicht der kommerziellen Nutzung, dem Massengeschmack oder der schnellen Verwertbarkeit zugeführt werden. Diese Mahnung gilt umso mehr angesichts der Tendenz solcher allein internetbasierten Zeitschriften, bei denen nicht mehr die Lesenden, sondern die Autorinnen und Autoren für die Veröffentlichung bezahlen müssen.
Wissenschaftlichkeit
Burkard Porzelt und Werner Simon konnten stets bestimmt und entschieden auftreten, wenn es um die Frage nach der Wissenschaftlichkeit der Artikel ging. Für die Religionspädagogischen Beiträge sind Sachlichkeit und methodische Genauigkeit zentral. Nur durch fundierte wissenschaftliche Forschung können bestimmte Zusammenhänge in Zukunft besser erklärt werden. Darin spiegelt sich auch die Erkenntnis wider, dass unser heutiges Wissen unvollkommen ist und daher die wissenschaftlichen Urteile nicht nur unvollkommen, sondern mitunter auch inkorrekt sind. Dabei gilt es, die alten Erkenntnisse zu überprüfen und immer wieder in Frage zu stellen, neue Überlegungen argumentativ zu diskutieren und weiter zu forschen. Dazu brauchen Bildung und Wissenschaft den öffentlichen Diskurs und den kritischen Dialog. Beides sollen die Religionspädagogischen Beiträge fördern und so dem Interesse der Religionspädagogik und Katechetik dienen.
Als Vorsitzender der AKRK möchte ich mich im Namen aller Leserinnen und Leser sehr herzlich bei Werner Simon und Burkard Porzelt für ihr außerordentliches Engagement und ihre aufwendige Arbeit als Schriftleiter der Religionspädagogischen Beiträge in den Jahren 2001 (ab Heft 46)- 2012 (Heft 68) bedanken. Zugleich freue ich mich, dass mit diesem Heft Prof. Dr. Ulrich Kropač (Eichstätt) und Prof. Dr. Georg Langenhorst (Augsburg) die verantwortungsvolle Aufgabe der Schriftleitung der Religionspädagogischen Beiträge übernehmen. Ich bin davon überzeugt, dass sie das wissenschaftliche Profil der Religionspädagogischen Beiträge und ihre Unabhängigkeit weiter stärken werden. Dass eine solche (ehrenamtliche) Aufgabe nicht ohne Unterstützung durchgeführt werden kann, steht dabei außer Frage. Deshalb gilt mein Dank an dieser Stelle der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt für die Unterstützung der Arbeit der Schriftleitung durch eine Anschubfinanzierung.
Joachim Theis