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ISSN 0341-0005

2003
36 Seiten, geheftet, 21 x 28 cm
 
7.00 Euro
 

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Gott - die Frage nach dem Ganzen
Zu diesem Heft / Von George Reilly

In der Januarausgabe von »Young Miss«, (einer Modezeitschrift für heranwachsende Mädchen - und für neugierige Väter!), gibt es einen Artikel zu einem fünftägigen Treffen junger Christen in Kassel (»Christival«), das im Oktober vergangenen Jahres stattfand. Der Artikel erzählt von positiven Erfahrungen, die viele dieser 14- bis 24-jährigen Menschen mit ihrem Glauben machen. »Die Teilnehmer finden es cool, sich zu Gott zu bekennen, und verstecken ihren Glauben nicht.« Nora erzählt, dass es Zeiten gibt, in denen sie sich Gott nahe fühlt, und dann gibt es Momente, »in denen er ganz weit weg ist. Aber dennoch bleibt Gott mein Mittelpunkt, weil er mir die Kraft zum Leben gibt.«
Auch wenn diese christlichen Jugendlichen nur ein kleiner Ausschnitt der gesamten Jugend der Gesellschaft darstellen, wundert es doch, dass eine Jugend- (= Mädchen)zeitschrift der Berichterstattung über dieses Treffen einen solchen breiten und prominenten Raum gibt. Die meisten Leserinnen der Zeitschrift werden wohl nette, aber eher keine eifrig Glaubende sein. Eins scheint den Jugendlichen, die in ihrem Glauben an Gott Halt finden und denen, die häufig ablehnend bzw. skeptisch bzw. indifferent dem Gottesglauben gegenüberstehen, gemeinsam zu sein: Beide bringen den Glauben an Gott mit dem Wunsch nach Hilfe in Verbindung, um die Welt, in der sie leben, zu verstehen. Entweder finden sie in Gott ein Stück Lebenshilfe und formulieren einen eigenen Glauben an Gott (mehr oder weniger verankert in bzw. losgelöst von der christlichen Gottesvorstellung), oder sie lehnen den Glauben ab, weil er ihnen keine Antworten auf ihre »großen Fragen« gibt.
Im Vergleich zu einer Glaubensmesse á la »Christival« in Kassel hat der Religionsunterricht die Aufgabe, nicht nur den gläubigen Schülerinnen (sie werden wohl die Minderheit sein), sondern den
zweifelnden, den suchenden und den ablehnenden Hilfen anzubieten, ihren eigenen Weg zu einer reiferen Gottesvorstellung zu finden. Das Anregungspotenzial, das die feministische Theologie Religionslehrerinnen für diese Aufgabe bieten kann, hat in der Religionspädagogik nach wie vor keine angemessene Aufmerksamkeit erfahren. Das Plädoyer von Christine Lehmann, die feministische Gottesrede für den Unterricht fruchtbar zu machen, verdient daher besondere Beachtung.
In den Schülerzitaten, die in den Beiträgen dieses Heftes zu finden sind, sieht man, dass viele Schülerinnen eine eigene Meinung in Bezug auf den Glauben an Gott schon haben. Und das will etwas heißen; denn »ein Gottes-Bild ist auf alle Fälle kein Schnappschuss« (H.-G. Heimbrock), es setzt eine Fragehaltung, eine Bereitschaft zur Auseinandersetzung und zur Reflexion voraus. Es kommt darauf an, ihnen Angebote zu machen, die die Entwicklungsfähigkeit ihrer Auffassungen unterstützen.
Die Angebote, die unser Heft als Impulse zur Verständigung und Vergewisserung bietet, können sehr unterschiedlich sein: eine Entdeckungsreise durch die Verschiedenheit der biblischen Gottesbilder (siehe den Beitrag von R. Lemaire), oder eine Unterrichtsmethode (»Statio-
nenlernen«), die verschiedene Zugänge aufgreift (Beitrag von U. Mertens), können eine facettenreiche Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglichen. In der pluralen religiösen Situation der Gegenwart ist es für Schülerinnen auch wichtig, dass sie lernen, einen eigenen Standpunkt in Bezug auf unterschiedliche Vorstellungen in den verschiedenen Religionen zu gewinnen (C.P.Sajak).
Fruchtbar kann es auch sein, wenn ältere Schülerinnen sich mit den Gottesvorstellungen von jüngeren Schülerinnen befassen. In der Auseinandersetzung mit den eher positiven Aussagen von Kindern zum Thema »Gott« können ältere Schülerinnen lernen, ihren eigenen Standpunkt besser zu reflektieren (siehe den Beitrag von B. Bastian).
In der Vorbereitung des Unterrichts ist es immer eine große Hilfe, wenn man Materialien zur Hand hat, die einem eine gewisse Orientierung in der Sichtung der Unterlagen, die man für die Durchführung des Unterrichts in Betracht zieht, bietet. R Lemaire fügt seinem Artikel eine tabellarische Übersicht der verschiedenen Facetten des Gottesbildes in der Exodus-Erzählung bei. In dem Beitrag von D. Maas gibt es wertvolle Hinweise zur Beurteilung der Gottesbilder in Unterrichtsmaterialien.
Die Bilder unseres Heftes verfolgen die Spur Gottes auf ihre Weise. Sie wollen die Aufmerksamkeit auf alltägliche und singuläre Phänomene und Situationen lenken, die Menschen immer wieder angerührt und bedrängt haben, die Frage nach Gott als einen Anspruch an das Leben und seine Versprechen wahrzunehmen und wach zu halten. Für den Unterricht sind Bilder vergleichbarer und besserer Qualität leicht zugänglich.
Mit einem Dank an die Autorinnen für ihre Mitarbeit an diesem Heft verbinde ich den Wunsch, dass Sie als Leserinnen neue Anregungen für Ihren Unterricht in diesem Heft finden.

Inhaltsverzeichnis

Gott - die Frage nach dem Ganzen
Zu diesem Heft ................................................... Seite 41

Wie heute von Gott sprechen?
Ein Plädoyer, feministische Gottesrede für den RU fruchtbar zu machen

Christine Lehmann ................................................ Seite 42
»Mich liebt er nicht!«

Vom Wandel des Gottesbildes in sieben Schuljahren
Beate Bastian/Anita Müller-Friese.................................... Seite 48

Geht Gott auch zur Hauptschule?
Lernstationen - Anstöße für die Prag-Würdigkeit Gottes
Ursula Mertens ................................................... Seite 53

Gott in Lessings »Nathan«
»Da wird ein weisrer Mann auf diesem Stuhl sitzen«
ClaußPeter Sajak ................................................. Seite 58

»Ich-bin-da«
Mit Grundschülerinnen Gott in der Exodus-Erzählung entdecken
Rainer Lemaire.................................................... Seite 62

Versteckte Gottesbilder
Mit kritischem Blick Wort und Bild in den Medien nutzen
Dorothee Maas ..............Seite 67


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Religion als Stachel der Moderne
Josef Homeyer .................................................... Seite 70

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