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Impressum

2007

Info 4/07
Wir und die Anderen

 
Info 1/07
Quo vadis - Religionspädagogik?

 
Info 3/07
Interpretin Christi

 

2006

Info 4/06
Erfahrung - Werte - Religion

 
Info 3/06
Alles reiner Zufall

 
Info 2/06
"Er hat Gott gelästert ..."

 
Info 1/06
Faszination Vatikan

 

2005

Info 4/05
Arbeiten an ungeliebten Bibeltexten

 
Info 3/05
"Sag an, wer ist doch diese ..."

 
Info 2/05
Freude am Lernen

 
Info 1/05
Bewegung Gottes

 

2004

Info 4/04
Erstaunliche Nähe - bedrängende Ferne

 
Info 3/04
Einfach fantastisch!

 
Info 2/04
Philosophieren mit Kindern im Religionsunterricht

 
Info 1/04
Ars moriendi - Ars vivendi

 

2003

Info 4/03
Der Sinn für die Fülle

 
Info 3/03
Zeit für die Zeit

 
Info 2/03
"Nimm und lies"

 
Info 1/03
Der achte Schöpfungstag?

 

2002

Info 4/02
Was ist schief an PISA?

 
Info 3/02
Perspektivenwechsel

 

0

Info 0/
Info heißt jetzt Eulenfisch

 
Info 4/2006 - Erfahrung - Werte - Religion

Info 4/2006
Informationen für Religionslehrerinnen und Religionslehrer

Erfahrung - Werte - Religion

Tag der Religionspädagogik 2006



 
Verlag des Bischöflichen Ordinariates, Limburg - Verlagswebsite besuchen
ISSN 0937-8162

2006
86 Seiten, geheftet, 21 x 30 cm
 
2.00 Euro
 

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Die Gesellschaft braucht Werte, Werte sind ein knappes Gut und daher nach allen Regeln der Ökonomie kostbar. Wer kann diese Werte aber produzieren? Tatsächlich lässt sich empirisch ganz gut zeigen, dass die Bindungswirkung von Ethik und Moral ungleich größer ist, wenn sie in der Religion
wurzelt. Unter einem funktionalistischen Gesichtspunkt ist Religion plötzlich wieder gut im Geschäft – ein Stabilisator von Staat und Gesellschaft.
Es kann sein, dass plötzlich Ungläubige einen dringenden Bedarf nach Religion anmelden, eine Religion, an die sie selbst natürlich nicht glauben. Der Soziologe Hans Joas liegt voll auf der Linie der biblischen Aufklärung, die sich gegen selbst gemachte Götter wendet: Normen, die mich binden sollen, müssen mir als etwas entgegenkommen, das nicht selbst gemacht ist.
Auch in der Beziehung zwischen zwei Menschen, die sich lieben, muss der oder die Andere mir als wirklich Anderer oder Andere entgegenkommen. Eine Partnerin, ein Partner darf nicht das Produkt der eigenen Fantasie sein. Es kommt darauf an, das eigene Ich zu transzendieren. Von Anfang an ist der Gott der Bibel ein Gegenüber, wie wir es auch aus menschlichen Liebesbeziehungen kennen – allerdings größer und anders und nicht kalkulierbar. Der Evangelist Johannes bringt es auf den Punkt: Gott ist die Liebe. Wenn es Gott gibt, dann muss er ein wirkliches Gegenüber sein, ein Gegenüber wie ein Liebender. Diese Kritik der biblischen Aufklärung hat etwas mit der Vernunft zu tun. Wir sehen hier eine tief gründende Verwandtschaft zwischen Vernunft und Liebe, die auch im Zentrum der wichtigsten Verlautbarungen eines gleichzeitig intellektuellen wie liebevollen Papstes stehen. Ihr Gegensatz ist
die Gewalt. Dieses Stichwort ist in der päpstlichen Anfrage an die Muslime auf eine Weise hochgeschnellt, die uns alle erschreckt hat. Aber was wäre ein interreligiöser Dialog zwischen Christen und Muslimen, wenn nicht vor allen Debatten eine Art Abrahamspakt geschlossen wäre: Abraham, auf den sich alle berufen, könnte der Namenspatron für einen Pakt folgenden Inhalts sein: Lasst uns argumentieren im gegenseitigen Respekt, Gründe und Bekenntnisse austauschen – aber eines muss klar sein: Der Verzicht auf Gewalt steht am Anfang jeden Dialogs. Der Brief der islamischen Autoritäten an Papst Benedikt XVI. und sein Besuch in der Türkei sind hier ein Hoffnungszeichen.
Die Beiträge des vorliegenden Heftes kreisen um die drei Begriffe: Vernunft, Liebe und Gewalt. Die mitversandte Leseprobe des Magazins CICERO zur „Rückkehr der Religion“ kann durchaus als zeitgeistiger Kommentar des oben Gesagten gelesen werden.

Am Ende eines ereignisreichen Jahres wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen inspirierten Start ins neue Jahr!

Eckhard Nordhofen
– Dezernent –

Inhaltsverzeichnis


BEITRÄGE

Kontingenz und Gewissheit – Religion und das Ende der
Säkularisierungsthese / Hans Joas 164
Aus den Arbeitskreisen 171
Die neue Anziehungskraft der Religion – Wachsendes Interesse
an Glaube und Kirche / Renate Köcher 177
Nicht vernunftgemäß zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider.
Regensburger Rede / Papst Benedikt XVI. 180
Religion und Gewalt / Bischof Franz Kamphaus 186
Ein Kind zur Zähmung –
Dämonen vor Betlehem Stall / Johannes Rauchenberger 191


UNTERRICHTSPRAXIS

Vernunft – Glaube – Gewalt. Reaktionen auf die Regensburger
Vorlesung von Papst Benedikt XVI. / Thomas Menges 192


LITERATUR & MEDIEN

Literaturverzeichnis 200
Rezensionen 201


INFOS & AKTUELLES

Zur Person 212
Plakat: Jugendwettbewerb – Alles Echt! 213
Gespräche mit Papst Benedikt XVI. 214
„Muslime müssen Farbe bekennen“ 215
Die Herausforderungen annehmen – Missio Tagung 2006 216
Elisabeth von Thüringen: heilig und provokant 217
In den Startlöchern: Das Haus am Dom in Frankfurt am Main 218
Mit Georg den Limburger Dom entdecken 220
Der Frankfurter Kaiserdom – Ein neuer Kunstführer 220
Stiftung DEY 222
Veranstaltungen 223


SONSTIGES

Unsere Autorinnen und Autoren / Rezensentinnen und Rezensenten 226
Ämter für Katholische Religionspädagogik im Bistum Limburg 227