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Übersicht

Impressum

2007

Info 4/07
Wir und die Anderen

 
Info 1/07
Quo vadis - Religionspädagogik?

 
Info 3/07
Interpretin Christi

 

2006

Info 4/06
Erfahrung - Werte - Religion

 
Info 3/06
Alles reiner Zufall

 
Info 2/06
"Er hat Gott gelästert ..."

 
Info 1/06
Faszination Vatikan

 

2005

Info 4/05
Arbeiten an ungeliebten Bibeltexten

 
Info 3/05
"Sag an, wer ist doch diese ..."

 
Info 2/05
Freude am Lernen

 
Info 1/05
Bewegung Gottes

 

2004

Info 4/04
Erstaunliche Nähe - bedrängende Ferne

 
Info 3/04
Einfach fantastisch!

 
Info 2/04
Philosophieren mit Kindern im Religionsunterricht

 
Info 1/04
Ars moriendi - Ars vivendi

 

2003

Info 4/03
Der Sinn für die Fülle

 
Info 3/03
Zeit für die Zeit

 
Info 2/03
"Nimm und lies"

 
Info 1/03
Der achte Schöpfungstag?

 

2002

Info 4/02
Was ist schief an PISA?

 
Info 3/02
Perspektivenwechsel

 

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Info 0/
Info heißt jetzt Eulenfisch

 
Info 3/2004 - Einfach fantastisch!

Info 3/2004
Informationen für Religionslehrerinnen und Religionslehrer

Einfach fantastisch!

Das Fantastische im Religionsunterricht



 
Verlag des Bischöflichen Ordinariates, Limburg - Verlagswebsite besuchen
ISSN 0937-8162

2004
86 Seiten, geheftet, 21 x 30 cm
 
2.00 Euro
 

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In meinem außer(lehr)planmäßigen Repertoire für den Religionsunterricht, insbesondere in der 5. und 6. Klasse, hat das Stichwort „Fantasie“, dem ganze Unterrichtseinheiten gewidmet waren, eine große Rolle gespielt. Wie denn nicht. Aber Achtung! Wir müssen die in Computerspielen, im Internet, den Medien überhaupt so nie dagewesene Industrialisierung der Fantasiewelten registrieren. Diese „Längeren Gedankensspiele“, wie der Experte Linus Hauser sie nennt, gehören inzwischen zur Realität der Kinderwelten. Fantasy produziert Futter im Übermaß. Pädagogen raten zur Diät. Zu viel Spielschrott im Kinderzimmer, zu viel Comic in der Glotze? Mag sein. Dennoch: Was wäre unser Kopf ohne das kontrafaktische Produktionsmittel Fantasie? Was wären wir ohne jene Länder hinter dem Mond oder hinter der Wand aus Reisbrei, durch die man sich hindurch essen muss, um zu den Schlaraffen zu kommen? Das Thema Fantasie bildet einen didaktischen Sonderfall. In der Schule haben wir nicht immer die Möglichkeit, Erfahrungen, über die wir dort reden, an Ort und Stelle selbst zu machen. Was eine Mahlzeit ist, davon verschaffen wir uns einen Begriff, wenn wir essen. Dann können wir immer noch darüber reden. Reden müssen wir aber auch über Mord, Krieg und Grausamkeit, geben uns aber doch wohl besser damit zufrieden, solche Erfahrungen nicht gemacht zu haben. Bei der Fantasie ist das anders. Hier können wir durchaus jene besondere Realität hereinlassen, über die wir dann sprechen. Das hat den Vorteil, dass es auch gemeinsame Erfahrungen sind, die wir reflexiv verhandeln. Reflexion ist aber immer wichtig. Wir beugen uns zurück und fragen: Was haben wir da gemacht? Was ist das für eine Realität, die es nur in unserer Fantasie gibt? Für den Religionsunterricht ist ein entscheidender Reflexionspunkt dann erreicht, wenn es um die Unterscheidung zwischen dem Schlaraffenland und dem Paradies geht. Von weitem betrachtet und wenn man die ausgepinselten Fixierungen anschaut, gibt es ja gewisse Familienähnlichkeiten.
Dass die eschatologischen Bilder der Bibel, insbesondere die aus der Apokalyptik, mit jener kontrafaktischen Produktionskraft Fantasie etwas zu tun haben, liegt auf der Hand. Die kontrafaktische Begabung, die sich in der Fantasie äußert, hat etwas mit dieser göttlichen Verwandtschaft zu tun. Nun kommt es aber darauf an, die spielerische Fantasie von jener notwendigen zu unterscheiden, die wir brauchen, um den Anbruch des Reiches Gottes zu realisieren. Spielenden Kindern ist die entscheidende Unterscheidung sehr geläufig. Da heißt es entweder „im Spiel“ oder „in echt“. Wenn der liebe Gott zum großen Bruder des Osterhasen, wenn das Schlaraffenland nur ein anderer Name für das Paradies ist, dann sind zwar nicht alle Katzen grau, aber alle Blüten gleich bunt. Oder sind die Erzählungen von der Auferweckung Jesu auch nur ein Produkt unserer Fantasie? So wie die Sakramentalien und Sakramente unserer Heilsgeschichte den selbst gebastelten Produkten unserer Symboldidaktik ähneln und doch einen Qualitätssprung ums Ganze machen müssen, so kommt es auch hier auf die Kunst der Unterscheidung an. Es gibt Fantasien, die sind mehr als Fantasien. Davon hängt im Religionsunterricht alles ab.

Dr. Eckhard Nordhofen
– Dezernent –

Inhaltsverzeichnis

BEITRÄGE

Der HERR DER RINGE und die HARRY-POTTER-Romane in philosophisch-theologischer Perspektive / Linus Hauser 144


UNTERRICHTSPRAXIS

Halloween zwischen Brauchtum und „Verbrauchertum“
Ute Lonny-Platzbecker 156

Jona bekommt Religionsunterricht. Gott will das Leben - Gott sendet Jona. Freiarbeit für das 3./4. Schuljahr
Susanne Heil 166

Manieren in Kirchenräumen? –
Kleiner römisch-katholischer Knigge
August Heuser 181


LITERATUR & MEDIEN

Rezensionen 185

Zur Person 194

Katholische Religion in der Weiter-Bildung 194

„Hauptsache gesund?“ – CD-ROM zur Pränataldiagnostik 201

Katharina Kasper-Stiftung: „Leben wählen – in seiner Vielfalt!“
Interview mit Dr. Ursula Rieke 202

Katholische Kirche zum möglichen Kopftuch-Verbot 203

Stellenanzeige „Haus am Dom“, Frankfurt am Main 204

INFO online 206

Stiftung DEY 207

INFO Einzelheftbestellung 208

„Was sagt mir ‘Gott’?“ 209

Das Wesentliche finden 209

Veranstaltungen 209


SONATIGES

Übersicht der Autoren/-innen und Rezensenten/-innen 217

Adressen Dezernat und Ämter 218

Verlagstext

INFO ist eine religionspädagogische Zeitschrift für alle, die im Bistum Limburg im schulischen Religionsunterricht tätig sind. Aber auch über die Diözese hinaus bietet INFO allen am Religionsunterricht Interessierten thematisch aufbereitete Informationen, Kommentare, Hintergrundberichte, Analysen, Interviews, Buchbesprechungen, Medientipps, unterrichtspraktische Hilfen und Fortbildungshinweise rund um den Religionsunterricht. INFO ist auch im Internet als INFO online verfügbar. Im Online-Archiv stehen sämtliche Themenhefte seit 1999 zur Verfügung.

Die Zeitschift kann unter http://www.ifrr.de/PDFs/INF_04_3.pdf heruntergeladen werden.