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RelliS 4/2012 - Paulus

RelliS 4/2012
Religion und Lehren und Lernen in der Schulen

Paulus



 
Schöningh Schulbuch - Verlagswebsite besuchen
ISSN 2192-8037

2012
64 Seiten, geheftet, 21 x 30 cm
 
14.95 Euro
 

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Neben Jesus ist Paulus die Wichtigste Gestalt im Neuen Testament. Obwohl er Jesus nicht mehr kannte, ist Paulus der älteste greifbare Theologe des Urchristentums. Zwar ist Jesus theologisch die Mitte des Neuen Testaments, literarisch aber ist uns Paulus näher. Denn Während Iesus keine einzige schriftliche Zeile hinterlassen hat, haben wir von Paulus eine Vielzahl von Äußerungen in Gestalt seiner Briefe. Über Paulus lässt sich trefflich streiten: Die einen machen ihn für die folgenschwere Verdrängung des historischen Jesus aus den frühchristlichen Bekenntnissen verantwortlich (H. Halbfas). Für die anderen ist er „der Glücksfall des Christentums“ (E. Biser), Weil Aufbrüche in der Kirchengeschichte oft mit seinem Namen verbunden Waren. Wer Paulus im Religionsunterricht thematisiert, Weiß, dass Paulus es „in sich hat“. Seine Briefe erzählen wenig und philosophieren viel, ihre Sprache ist deshalb oft schwer zu verstehen. Zwar ist Paulus für die Geschichte des Christentums unverzichtbar und vielfach in Unterrichtsmaterialien präsent. Als „sperriger“ Theologe ist er aber auch eines der unbeliebtesten Unterrichtsthemen. Wenn diese RelliS-Ausgabe Paulus zum Thema macht, dann will sie dazu ermutigen, wieder „mehr Paulus“ im Unterricht zu behandeln. Zum einen, Weil es ein Übergewicht des Bibel- unterrichts auf Iesus und den Evangelien gibt, dem ein wenig „mehr Paulus“ nicht schaden Würde. Zum anderen, Weil die sogenannte „Neue Paulusperspektive“ („New Perspective on Paul“), die in der neutestamentlichen Exegese seit Iahrzehnten verbreitet ist, im religionspädagogischen Bereich kaum rezi- piert Wurde. Sie hat es verdient, im Religionsunterricht mehr Gehör zu finden. Neben einer neuen Sicht auf die Rechtfertigungslehre legt die „Neue Paulusperspektive“ Wert darauf, dass Paulus stärker als jüdischer Theologe gewürdigt wird. Sie versucht zu zeigen, dass Paulus zeitlebens voller Überzeugung Iude blieb und in seiner Missionsarbeit ernst nahm, was bereits die Propheten Israels gepredigt haben: dass Israel als auserwähltes Volk eine Aufgabe für die Welt hat, nämlich die Heiden zum Glauben an den Einen Gott zu rufen. Diese und andere Perspektiven werden in den Beiträgen die- ses Heftes aufgenommen: Thomas Schmeller bettet Paulus in den Kontext der griechisch-römischen Philosophie ein und ak- zentuiert den Zusammenhang von Botschaft, Mission und Lebensstil des Völkerapostels. Walter Homolka zeichnet Paulus als jüdischen Theologen und erklärt, worin Paulus aus heutiger jüdischer Sicht „geirrt“ hat. Der Beitrag von Otto Hermann Pesch zeigt, wie Paulus zum „Heiligen der Reformation“ und Kronzeugen lutherischer Theologie Wurde, aber auch, Wo Luther Paulus offensichtlich falsch verstanden hat. Mein eigener Beitrag geht einigen bibeldidaktischen Schwierigkeiten nach, die Paulus im Religionsunterricht bereitet. Die Praxisbeiträge behandeln zentrale Texte und Themen bei Paulus: Gabriele Otten deutet das Damaskuserlebnis des Paulus als Erfahrung, die „im Kopf passiert". Clemens Bohrer und Frank Wenzel laden dazu ein, im Internet mithilfe von Google Earth und „BibleWorld“ die Missionsreisen des Paulus nachzuvollziehen. Ute Lonny-Platzbecker bringt biblische Paulus-Texte mit dem Iugendroman „Der erste Christ“ von Alois Prinz ins Gespräch und zeigt Möglichkeiten der Litera- turarbeit im Religionsunterricht. Angelika Fischer und Franziska Mellentin bieten ein Konflikttraining zu Paulus an und Alexander Schimmel stellt vor, wie die Rechtfertigungslehre als Alternative zum Leistungsprinzip begriffen werden kann. Das Thema „Kirche bei Paulus“ ist Themenschwerpunkt im Artikel von Thorsten Trautwein, der die unterrichtspraktischen Beiträge abrundet. Das Gemälde auf dem Heftcover stammt von Lovis Corinth. Es ist Teil seines Golgotha- Triptychons (1911) und zeigt den Völkerapostel im Gewand eines Propheten. Dass Paulus immer Wieder für Neuaufbrü- che und damit für eine (im besten Sinne) prophetische Unruhe sorgen möge, dass Wünsche ich Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen. Außerdem natürlich eine anregende Lektüre und viele unterrichtliche Sternstunden mit Paulus!

Ihr
Christian Cebulj

Inhaltsverzeichnis

Editorial 1



Theologische Perspektiven

Thomas Schmeller
Paulus und die Philosophie
Botschaft, Mission und Lebensstil des Völkerapostels im Kontext 4

Walter Homolka
Vom Pharisäer zum Völkerapostel
Paulus von Tarsus aus jüdischer Sicht 8

Otto Hermann Pesch
Paulus – der Heilige der Reformation
Wie der Völkerapostel zum Heiligen der Reformation wurde 12

Christian Cebulj
Kompetent mit Paulus
Bibeldidaktische Überlegungen zu einem „sperrigen“ Theologen im Religionsunterricht 16


Unterrichtspraxis

Gabriele Otten
Die Berufung des Paulus – oder:
Wie kann man etwas darstellen, „was im Kopf passiert“?
Eine Lernsequenz zu Apg 9,1 – 22
(Jahrgang 6) 20

Clemens Bohrer/Frank Wenzel
Paulus gegoogelt
Eine Lernsequenz mit BibleWorld
(Jahrgang 7/8) 26

Ute Lonny-Platzbecker
„Ihr seid zur Freiheit berufen!“ (Gal 5,13)
Den Lebensweg des Apostels Paulus nachspuren anhand des biografischen Romans
„Der erste Christ“ von Alois Prinz
(Jahrgang 9/10) 34

Angelika Fischer/Franziska Mellentin
Streiten lernen mit Paulus
Der Apostelkonvent als Modell konstruktiver Konfliktlösung?
(Jahrgang 9/10) 40

Alexander Schimmel
Paulus in der Leistungsgesellschaft
Rechtfertigungslehre als Alternative zum Leistungsprinzip
(Jahrgang 11/12) 46

Thorsten Trautwein
Die Geheiligten in Christus Jesus
Paulus und die Kirche
(Jahrgang 11/12) 52


Unterbrechung

Susanne Krahe
Nach Westen 32


REZENSIONEN UND AV-MEDIENTIPPS 58

NACHRICHTEN DES BKRG 62

VORSCHAU 64

Leseprobe

Inhalt der begefügten CD:


Unterrichtspraxis

Beitrag Gabriele Otten
M 1: Tiepolo, „Steinigung des Stephanus“
M 2: Folie, sukzessive in Reihenfolge der Nummerierung zu entwickeln
M 3: Berufung des Paulus
M 5: Das Damaskuserlebnis (nach Apg 9)
M 6a/b: Die Berufung des Paulus (Apg 9,1–22)
M 7: Die Berufung des Paulus (Apg 9,1–22) – mögliches Tafelbild
M 8: Die Bekehrung des Saulus
M 9: Michelangelo da Caravaggio, Die Bekehrung des Saulus – Wir deuten das Bild
M 11: „Das Damaskuserlebnis“ – Erschließung und Deutung der recherchierten Bilder

Beitrag Clemens Bohrer/Frank Wenzel
M 1: Paulus gegoogelt – eine Lernsequenz mit BibleWorld
M 3: Paulus gegoogelt – eine Lernsequenz mit BibleWorld + Beispiel
M 4: Paulus gegoogelt – eine Lernsequenz mit BibleWorld

Beitrag Ute Lonny-Platzbecker
M 1a/b: Konrad Weiß: Wie Saulus
M 2: Alois Prinz – Der erste Christ. Elemente eines Lesetagebuchs
M 3: Woher wissen wir von Paulus? Entstehungszeit der Quellen über das Leben des Apostels
M 4: Paulus verkündet einen Gott, der die Liebe ist. Wenn ich aber die Liebe nicht hätte ... – 1 Kor 13 in moderner Sprache
M 5a/b: Wendepunkt/Das „Damaskusereignis“
M 6b: Mögliche Lösung zu M 6a (Schülerarbeit)
M 7: Gerechtigkeit – Gesetz – Glaube – Freiheit. Die Grundzüge der paulinischen Rechtfertigungslehre
M 8: Beschneidung – ja oder nein? Diskussion auf dem „Apostelkonzil“
M 9: Streit in Antiochien. Ein Stuhltheater zum „Antiochenischen Zwischenfall“
M 11a/b: „Alles ist mir erlaubt!“ – Streitfragen in den christlichen Gemeinden
M 12: Die Macht der Briefe. Der Philemonbrief und Amnesty International
M 13: Und was ist mit dir?
M 14: Wir bauen und gehen ein „Paulus-Labyrinth“

Beitrag Angelika Fischer/Franziska Mellentin
M 2: Konfliktbarometer
M 3: Der Apostelkonvent (Apg 15,1 – 5): die Streitfrage
M 5: Konfliktbegriff
M 6: Relief aus dem 4./5. Jh.: Petrus und Paulus als Gegner
M 7: Fresko aus dem 12. Jh.: Petrus und Paulus
M 8: Der Apostelkonvent (Apg 15,6 – 12): Strategien
M 9: Vier Prinzipien konstruktiver Konfliktbearbeitung
M 10: Apg 15,13 – 35
M 11: Kreative Aufgaben zur Bewertung der Lösung Beitrag Alexander Schimmel
M 2: „Schlagzeilen“ (ppt)
M 3: „Thesen“ (ppt)
M 4: Das Gleichnis vom barmherzigen Vater (Lk 15,11–32)
M 5: Sebastian Dayn, Heilsbronner Rechtfertigungsbild (Ausschnitt)
M 6: Die Rechtfertigungslehre des Apostels Paulus in Auszügen aus seinem Brief an die Römer
M 7: Lucas Cranach der Ältere: Gesetz und Gnade

Beitrag Thorsten Trautwein
M 1: Hinführung zu Paulus (Hinweise für LuL)
M 1.1: FC St. Pauli-Flagge
M 1.2: St. Paul’s Cathedral, London
M 1.3: Bierflasche Paulaner
M 1.4: Mosaik Paulus
M 3a: Informationen zu den Arbeitsanregungen für LuL
M 4: Günstige Rahmenbedingungen der paulinischen Mission im Römischen Reich
M 5: Gruppe 1: Die Kirche als ein Leib aus vielen Gliedern (1. Kor 12,12 – 27)
M 6: Gruppe 2: Die Kirche und Israel (Röm 11,11 – 27)
M 7: Gruppe 3: Die Kirche und die staatlichen Organe (Röm 13,1 – 7)
M 8: Wie werden Bibelstellen abgekürzt und wie finde ich eine Bibelstelle?