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RelliS

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RelliS 3/2017 - Musik

RelliS 3/2017
Religion und Lehren und Lernen in der Schulen

Musik

SI/SII


Theologie
Christentum und Musik

Unterrichtspraxis
Ein Hoch auf Gottes Schöpfung 5/6

Pop-Exerzitien 9/10

Slam-Poetry als Zugan zur Theodizeefrage 11/12
 
Schöningh Schulbuch - Verlagswebsite besuchen
ISSN 2192-8037

2017
64 Seiten, geheftet, 21 x 30 cm
 
14.95 Euro
 

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

von Martin Luther ist der Vers überliefert: „Wer sich die Musik erkiest, hat ein himmlisch Werk gewonnen; denn ihr erster Ursprung ist von dem Himmel selbst genommen, weil die lieben Engelein selber Musikanten sein.“

In der Tat eignet der Musik eine himmlische Dimension. Nicht nur, dass sie Menschen und Völker unterschiedlichster Herkunft und Situation verbindet. Musik ist zugleich der Königsweg der religiösen Kommunikation. Keine Religion kommt ohne Musik aus, und viele, sehr viele musikalische Werke haben religiösen Charakter bzw thematisieren explizit oder implizit die Beziehungen der Menschen zur göttlichen Wirklichkeit. Eben darum erschien uns das Titelbild unseres Hefts überaus geeignet: die Darstellung der Engelsmusik zur Geburt Christi auf dem von Matthias Grünewald in den Jahren 1506 bis 1515 geschaffenen Isenheirner Altar, der im frisch renovierten Unterlindenmuseum zu Colmar nun in neuer Pracht zu bestaunen ist.

Es ist also mehr als naheliegend, dass RelliS sich der Musik annimmt und ihr bzw. ihrem Platz im Kontext des Religionsunterrichts ein eigenes Heft widmet. Doch sogleich stellen sich trotz der genannten Evidenz Fragen ein, die es in sich haben, Stellt der Einsatz oder die Thematisierung von Musik im Religionsunterricht nicht eine problematische Instrumentalisierung derselben dar? Und wird die Dignität der Musik dadurch nicht reduziert, sodass sie lediglich quasi als Magd der Religionspädagogik erscheint? Mit Blick auf die Schülerinnen und Schüler ist zu fragen, inwiefern der Einsatz aktueller oder populärer Musik in gewisser Weise nicht doch übergriffig ist, da er in die ureigenste Domäne der Kinder und Iugendlichen eindringt, die immer auch einen Abgrenzungsanspruch gegenüber der Erwachsenenwelt formuliert. Und birgt der emotionale Charakter jeglicher Musik nicht die Gefahr der Suggestion, dem sich die Schülerinnen und Schüler nicht oder kaum entziehen können? Beide Frageperspektiven werden ähnlich wie bei der Bilddidaktik achtsam und mit großer Sensibilität angeschaut und beantwortet werden müssen, bevor Musik im Religionsunterricht „verwendet“ wird. Wenn das produktiv und verantwortungsvoll geschieht, kann der religionspädagogische Zugang zur Musik oder auf dem Weg über die Musik zu bedeutsamen Fragen und Inhalten führen und vor allem ein Lernen mit allen Sinnen ermöglichen.

Die für diesen Rezeptionsprozess relevanten Aspekte werden in den theoretischen Beiträgen unseres Themenheftes von den ausgewiesenen Experten Clemens Leonhard, Peter Bubmann, Arthur Thöınmes und Stefan Herok angesprochen. Der Einsatz oder die Thematisierung von Musik im konkreten Unterricht hat in aller Regel primär methodischen Charakter. Deswegen haben wir bei der Zusammenstellung der unterrichtspraktischen Beiträge unseres Thernenheftes das vertraute Konzept von RelliS ausnahmsweise verändert. Die den einzelnen Jahrgangsstufen zugeordneten Lernsequenzen folgen nicht einem thematischen roten Faden. Vielmehr haben wir danach geschaut, welche thematischen Vorgaben der Bildungsplane für musikalische Zugänge geeignet sind. Zugleich haben wir die Autorinnen und Autoren unseres Heftes gebeten, bei der Konzeption der Lernsequenzen darauf zu achten, dass auch musikalisch Nichtversierte mit dem Angebot etwas anfangen können; wenngleich eine gewisse musikalische Affinität durchaus hiifreich ist.

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
wir hoffen, dass unser Themenheft mit seinen unterschiedlichen Beiträgen Sie anspricht und in Ihnen jene Wirldichkeit zum Klingen kommen lässt, die in den Worten Martin Luthers vom Himmel selbst kommt.

In diesem Sinne grüßen herzlich

W. Michalke-Leicht und C.P. Sajak

Inhaltsverzeichnis

Editorial 1



Theologische Perspektiven

Clemens Leonhard
Religiöse Musik und der Anfang des Christentums
Was macht Musik christlich? 4

Peter Bubmann
Klingende Freiheit
Religiöse Bildung und Musik 8

Arthur Thömmes
Populäre Musik im Religionsunterricht
Eine Fundgrube für jugendliche Sinnsucher 12

Stefan Herok
Vorsicht Intimitätsgrenzen!
Persönliche Erfahrungen mit Musik im Religionsunterricht 15




Unterrichtspraxis

Daniel Ladermann
Ein Hoch auf Gottes Schöpfung
Franziskus und die Natur
(Jahrgänge 5/6) 18

Rebecca Schall
Augen auf!
Ein Appell an die Menschheit
(Jahrgänge 8/9) 24

Klaus Depta
Hallelujah!
Begegnung mit Leonard Cohen
(Jahrgänge 8/9) 30

Arthur Thömmes
Pop-Exerzitien
Selbsterfahrungs- und Glaubenstage mithilfe populärer Musik
(Jahrgänge 9/10) 38

Claudia Klant
Zweifel – warum schweigt Gott?
Slam-Poetry als Zugang zur Theodizeefrage
(Jahrgänge 11/12) 41

Bruno Strnad
„Zeig uns durch deine Passion“
Der Hoheitstitel „Herr“ im Eingangschor der „Johannes-Passion“
(Jahrgänge 11/12) 50



Unterbrechung

Clauß Peter Sajak
Der Muezzin und die Friedensmesse
Gedanken zu Karl Jenkins’ Messkomposition „The Armed Man“ 32


REZENSIONEN UND AV-MEDIENTIPPS 58


NACHRICHTEN DES BKRG 62


VORSCHAU 64