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Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen Ein Therapiemanual 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2019
Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen
Ein Therapiemanual


2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2019

Christoph Wewetzer, Gunilla Wewetzer

Hogrefe-Verlag
EAN: 9783801728731 (ISBN: 3-8017-2873-0)
137 Seiten, paperback, 22 x 29cm, 2019

EUR 39,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Neubearbeitung des Manuals liefert eine praxisorientierte Beschreibung der Behandlung von Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von etwa 8 bis 18 Jahren. In der Neuauflage wurden verschiedene Inhalte ergänzt, u.a. wird auf die Gestaltung der therapeutischen Beziehung, auf die Therapiemotivation und auf den Einsatz von Medien in der Psychotherapie eingegangen. Neue therapeutische Entwicklungen, wie z.B. metakognitive, achtsamkeits- und akzeptanzorientierte Strategien, wurden in das Behandlungsprogramm integriert. Zudem wird die Achtsamkeitsgruppe „MOMENTO“ vorgestellt, die begleitend zur Einzeltherapie bei Jugendlichen zum Einsatz kommen kann.

Das Manual stellt zunächst die Symptomatik und Klassifikation der Zwangsstörung dar und referiert aktuelle Befunde aus der Therapieforschung. Anschließend wird in Form von Modulen der gesamte Therapieprozess von der Diagnostik und Psychoedukation, über die Behandlung bis hin zur Rückfallpropyhlaxe dargestellt. Auf die Möglichkeiten der Einbeziehung der Eltern in die verschiedenen Therapiephasen wird ebenso eingegangen wie auf die Option einer die Psychotherapie begleitenden pharmakologischen Behandlung. Anhand von zahlreichen Fallbeispielen wird die therapeutische Vorgehensweise transparent gemacht. Häufige Fragen und Schwierigkeiten bei der Umsetzung der therapeutischen Interventionen werden problematisiert und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Das Manual ist für die Einzeltherapie konzipiert und kann sowohl im stationären als auch im ambulanten Setting eingesetzt werden. Zahlreiche Arbeits- und Informationsblätter, die auf der beiliegenden CD-ROM vorliegen, unterstützen die Umsetzung der therapeutischen Inhalte in die klinische Praxis.

Dipl.-Psych. Gunilla Wewetzer, geb. 1965. 1986–1992 Studium der Psychologie in Heidelberg und Marburg. Anschließend Tätigkeit als Diplom-Psychologin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Würzburg und der Universitätskinderklinik Freiburg. 1999 Approbation zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. 2000–2005 leitende Diplom-Psychologin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Freiburg. Seit 2005 leitende Diplom-Psychologin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der städtischen Kliniken Köln gGmbH.

Prof. Dr. med. Christoph Wewetzer, geb. 1959. 1982–1988 Studium der Medizin in Marburg. Anschließend Tätigkeit als Assistenzarzt an der Klinik für Psychiatrie der Universität Gießen und an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität Marburg. 1991 Promotion. 1994–2005 Oberarzt an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universität Würzburg. 2001 Habilitation. 2003 Berufung zum Universitätsprofessor an der Universität Würzburg. Seit 2005 Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der städtischen Kliniken Köln gGmbH.
Rezension
Die Zwangsstörung mit Beginn im Kindes- und Jugendalter ist häufig ein schweres und belastendes
Krankheitsbild. Epidemiologische Studien zeigen, dass es sich bei der Zwangsstörung um ein nicht seltenes Krankheitsbild handelt, deren Verlauf eine deutliche Tendenz zur Chronifizierung aufweist. Die Kinder und Jugendlichen haben einen hohen Leidensdruck. Mit Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter werden auch schulische Lehrkräfte konfrontiert und sie sollten den Sachverhalt einschätzen können. Zwangsgedanken und Zwangshandlungen stellen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie auch für deren Bezugspersonen häufig eine extreme Belastung dar. In der Folge kann es zu starker Verzweiflung, zu Aggressionen sowie zu Beeinträchtigungen schulischer oder beruflicher Beziehungen sowie in Gleichaltrigen- oder auch Paarbeziehungen kommen. Viele Menschen, in Deutschland ca. 1,5 Mio., leiden unter Zwangsstörungen, von Waschzwängen über Putz-Rituale bis hin zu Zwangsgedanken, - auch viele Kinder und Jugendliche leiden unter Zwangsstörungen: Waschen, Kontrollieren, Zwanghaftes Kaufen, Sammelzwang, Zählen, Zwanghaftes Ordnen usw., - oftmals mit anderen Störungen wie der Depression verbunden. Die Neuauflage dieses Therapiemanuals zur erfolgreichen Behandlung von Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter berücksichtigt neue therapeutische Entwicklungen – wie zum Beispiel Strategien zur Achtsamkeit. Zahlreiche Fallbeispiele, Arbeits- und Informationsblätter unterstützen die Umsetzung in die Praxis.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Dieses Buch richtet sich an:
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychiater, Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten, Psychiater sowie (Sozial-)Pädagogen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 2. Auflage 11

I. Theoretischer Hintergrund

Kapitel 1: Einleitung 15

1.1 Fallbeispiel 15
1.2 Historische Entwicklung 15

Kapitel 2: Klassifikation und Epidemiologie 17

2.1 Aktuelle Klassifikationskriterien 17
2.2 Epidemiologie 19

Kapitel 3: Symptomatik, Komorbidität und Verlauf 21

3.1 Symptomatik 21
3.2 Komorbidität 23
3.3 Verlauf der Zwangsstörung 24

Kapitel 4: Ätiologie 26

Kapitel 5: Stand der Therapieforschung 29

II. Durchführung der Therapiemodule

Kapitel 6: Aufbau der Therapiemodule 35

6.1 Einführung 35
6.2 Überblick über die einzelnen Module 35

Kapitel 7: Modul I – Diagnostik 40

7.1 Inhalte des Moduls 40
7.2 Hintergrundwissen 40
7.3 Basisdiagnostik I 41
7.4 Störungsspezifische Diagnostik 42
7.5 Basisdiagnostik II 45
7.6 Basisdiagnostik III 45
7.7 Einbeziehung der Eltern 46
7.8 Exkurs: Therapeutische Beziehung 47

Kapitel 8: Psychotherapeutische Fallkonzeption 49

8.1 SORC-Modell 49
8.2 Intrapsychische und interpersonelle Faktoren 49
8.3 Therapiesetting 51
8.4 Therapieschwerpunkte und Therapieziele 51
8.5 Exkurs: Therapiemotivation 51

Kapitel 9: Modul II – Psychoedukation 54

9.1 Inhalte des Moduls 54
9.2 Hintergrundwissen 54
9.3 Aufklärung über die Symptomatik 55
9.4 Entwicklung eines allgemeinen Erklärungsmodells 57
9.5 Entwicklung eines individuellen Erklärungsmodells 60
9.6 Einbeziehung der Eltern 62
9.7 Exkurs: Gruppentherapie für Patienten mit Zwangsstörung 63

Kapitel 10: Modul III – Erste Maßnahmen zur Eingrenzung der Zwänge 65

10.1 Inhalte des Moduls 65
10.2 Eingrenzung der Zwänge mit Unterstützung anderer Personen 65
10.3 Eingrenzung der Zwänge durch den Patienten 66
10.4 Reduktion der Einbindung der Eltern in Zwangshandlungen 67
10.5 Fallbeispiel – Marlene (7 Jahre) 68

Kapitel 11: Modul IV – Kognitive Therapie 71

11.1 Inhalte des Moduls 71
11.2 Hintergrundwissen 71
11.3 Dysfunktionale Strategien im Umgang mit Zwangsgedanken 73
11.4 Neubewertung dysfunktionaler Strategien 75
11.5 Funktionale Strategien im Umgang mit Zwangsgedanken 77
11.6 Neubewertung metakognitiver Denkfehler 78
11.7 Einbeziehung der Eltern 80
11.8 Fragen und Probleme 80
11.9 Fallbeispiel – Markus (15 Jahre) 80
11.10 Exkurs: Achtsamkeitsgruppe „MOMENTO!“ 82

Kapitel 12: Modul V – Expositionstherapie 88

12.1 Inhalte des Moduls 88
12.2 Hintergrundwissen 88
12.3 Erklärung der Expositionstherapie 90
12.4 Vorbereitung einzelner Expositionen 93
12.5 Expositionen mit Therapeutenbegleitung 96
12.6 Expositionen im Selbstmanagement 98
12.7 Expositionen mit Co-Therapeutenbegleitung 100
12.8 Einbeziehung der Eltern 100
12.9 Fragen und Probleme 101
12.10 Fallbeispiel – Julia (11 Jahre) 104
12.11 Fallbeispiel – Thomas (16 Jahre) 107
12.12 Exkurs: Einsatz von Medien in der Psychotherapie 109

Kapitel 13: Modul VI – Psychopharmakotherapie 112

13.1 Inhalt des Moduls 112
13.2 Hintergrundwissen 112
13.3 Indikation 113
13.4 Durchführung 114
13.5 Einbeziehung der Eltern 115

Kapitel 14: Modul VII – Nachsorge und Rückfallprophylaxe 117

14.1 Inhalte des Moduls 117
14.2 Hintergrundwissen 117
14.3 Bilanzierung des Therapieerfolges 118
14.4 Rückfallprophylaxe 120
14.5 Erweiterte Rückfallprophylaxe 121
14.6 Dysfunktionale Einstellungen 123
14.7 Einbeziehung der Eltern 126
14.8 Fallbeispiel – Markus (15 Jahre) 126

Literatur 128

Anhang

Übersicht über die Materialien auf der CD-ROM 136
CD-ROM
Die CD-ROM enthält PDF-Dateien aller Materialien, die zur Durchführung des Therapieprogrammes verwendet werden können.
Die PDF-Dateien können mit dem Programm Acrobat® Reader (vgl. www.adobe.com/de/reader) gelesen und ausgedruckt werden.