» Zur gesamten Fächerübersicht auf lehrerbibliothek.de
Zeitschrift für Pädagogik und Theologie

Übersicht

Impressum

2003

ZPT 2/03
Interreligiöses Lernen

 
ZPT 1/03
 

2002

ZPT 4/02
Die Literatur, das Lesen und die Religion

 
ZPT 3/02
Wenn Engel uns beflügeln

 
ZPT 2/02
 
ZPT 1/02
Bildung und Diakonie

 

2001

ZPT 4/01
Religionslehrerinnen und Religionslehrer

 
ZPT 3/01
Bildung

 
ZPT 2/01
Rabbi Jesus und die Anfänge einer christlichen Lernkultur

 
ZPT 1/01
 

2000

ZPT 4/00
Gemeinde - Ort des Lernens?

 
ZPT 3/00
Elementarisierung

 
ZPT 2/00
 
ZPT 1/00
Prophetisches lernen - prohetisches Lernen

 

1999

ZPT 4/99
 
Zeitschrift für Pädagogik und Theologie 2/2001 - Rabbi Jesus und die Anfänge einer christlichen Lernkultur

Zeitschrift für Pädagogik und Theologie 2/2001
Der Evangelische Erzieher

Rabbi Jesus und die Anfänge einer christlichen Lernkultur



 
Diesterweg - Verlagswebsite besuchen
ISSN 1437-7160

2001
80 Seiten, geheftet, 16 x 23 cm
 
10.00 Euro
 

Bestellen per eMail
Unbestritten hat das Bild vom lernenden und lehrenden Jesus das Lernen und Lehren innerhalb des Christentums und der Kirche geprägt. Aber wie dies am Anfang geschah und sich bis heute fortsetzte, dazu gibt es unterschiedliche Analysen, Hypothesen, Interpretationen und Wünsche. Wir haben eine Reihe verschiedener aktueller Perspektiven zusammenstellen können:

Grundsätzliche Überlegungen zum Thema bietet der Beitrag von Jens Schröter. Er erinnert an die zum Teil offen judenfeindlichen Deutungen des 19. und 20. Jahrhunderts und warnt davor, die eigene "historische Einbildungskraft" und die "Wahrheit" zu verwechseln. Er stellt das Bild des Lehrers Jesus nach dem Quellenbefund der Evangelien differenzierend vor und weist dann auf die Lehre selbst. Diese bietet sich nach seiner Warhnehmung der Quellen nicht monolithisch dar, sondern als situative Rede von der "Thora im Lichte der Gottesherrschaft". Auch Karl-Wilhelm Niebuhr fragt nach den hermeneutischen und methodischen Voraussetzungen der "Rekonstruktion" eines Bildes vom lehrenden Jesus. Er zeichnet die weisheitlichen Aspekte in der Rede Jesu von der Gottesherrschaft nach und entwickelt daraus religionspädagogische Perspektiven für "gelingendes Leben". Anne-Dore Bunke zeigt den Lernweg des Jesuskindes nach der Darstellung des Lukas-Evangeliums. Sie unterscheidet dann die aus den jüdischen Quellen zu erschließende Rolle des erwachsenen Lehrers Jesus von Nazaret und die Umdeutung dieser Rolle durch die Evangelisten, die bereits in der Konfrontation mit dem pharisäischen Judentum standen. Klaus Wegenast weist darüber hinaus auf didaktische Konsequenzen der exegetischen Befunde im Religionsunterricht der Sekundarstufe 1. Einen ungewöhnlichen, zugleich überraschend einleuchtenden Zugang zum Thema wählt Henning Schröer, indem er die neutestamentlichen Gleichnisse als (theo)poetische Didaktik entdeckt und jene eschatologische Didaktik auch bei Franz Kafka und anderen modernen Gleichniserzählern wiederfindet. Auch dieser Beitrag gibt Wegweisungen für den Unterricht.

Auf den anderen großen Lehrer im Neuen Testament, Paulus, verweisen zwei Beiträge: Renate Kirchhoff analysiert die neutestamentlichen Quellen, welche Auskunft über die Lehrtätigkeit des Apostels bei den "Anfängerinnen und Anfängern des Glaubens" geben und fragt nach Parallelen zur gegenwärtigen Lernsituation im Konfirmandenunterricht. Matthias Schwarzkopf blickt weiterführend auf die Paulus-Rezeption beim Kirchenvater Tertullian und entdeckt dort eine "paulinische Pädagogik", welche einerseits eine klare christliche Ethik formuliert, andererseits eine pädagogisch-vorbildhafte Gemeindebeschreibung liefert.

Zwei sehr unterschiedliche Impulse für die Praxis enthält dieses Heft:

Wilhelm Behrendt entwickelt zur Geschichte vom Zöllner Zachäus Unterrichtsideen zum selbständigen, erfahrungsbezogenen und handlungsorientierten Lernen in der 5. und 6. Jahrgangsstufe. Dabei präsentiert der Göttinger Lehrer aus seiner Arbeit an der Integrierten Gesamtschule nicht nur Methoden, Materialien und Spielanleitungen, sondern auch Texte von Schülerinnen und Schülern, die im Verlauf der Unterrichtssequenz entstanden. Aus dem Religionsunterricht in der Sekundarstufe II in Halle an der Saale berichtet Raimund Hoenen. Er sah dort den Versuch einer überwiegend nicht religiös geprägten Lerngruppe, einen Jesus-Text von Marius Müller-Westernhagen zu verstehen, und macht sich Gedanken über das Fehlen und die Notwendigkeit von Orientierungswissen im Bereich religiöser Bildung.

In Korrespondenz zu solchen Überlegungen kann Klaus Wegenasts Besprechung des besonderen Buches "Lebensweg und religiöse Erziehung", hg. von Rainer Lachmann und Horst F. Rupp, gelesen werden.


Frauke Büchner / Ralf Koerrenz

Inhaltsverzeichnis

Thema: Rabbi Jesus und die Anfänge einer christlichen Lernkultur

Jens Schröter
Jesus als Lehrer nach dem Zeugnis des Neuen Testaments

Karl-Wilhelm Niebuhr
Jesus als Lehrer der Gottesherrschaft und die Weisheit. Eine Problemskizze

Anne-Dore Bunke
Lehren und Lernen als Thema der Evangelien

Klaus Wegenast
Lehren und Lernen in den synoptischen Evangelien - Anleitung für religiöse Bildung im 3. Jahrtausend oder historische Spurensuche?

Henning Schröer
Jesu Gleichnisse als biblisches Sprachereignis (theo)poetischer Didaktik

Renate Kirchhoff
Was lernten die verschiedenen Anfängerinnen und Anfänger im Glauben bei Paulus?

Matthias Schwarzkopf
Tertullian als Beispiel für die Rezeption neutestamentlicher .Pädagogik" bei den Kirchenvätern

Impulse für die Praxis

Wilhelm Behrendt
Alle lieben Zachäus. Ein Beispiel für freies Arbeiten, selbständiges Lernen und offenen Unterricht

Raimund Hoenen
Zum Kursthema Jesus Christus" in der gymnasialen Oberstufe Sachsen-Anhalts

Das besondere Buch

Klaus Wegenast bespricht: Rainer Lachmann / Horst F. Rupp (Hrsg.), Lebensweg und religiöse Erziehung (Religionspädagogik als Autobiographie Bd. 31)

Buchbesprechungen