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Zeitschrift für Pädagogik und Theologie

Übersicht

Impressum

2003

ZPT 2/03
Interreligiöses Lernen

 
ZPT 1/03
 

2002

ZPT 4/02
Die Literatur, das Lesen und die Religion

 
ZPT 3/02
Wenn Engel uns beflügeln

 
ZPT 2/02
 
ZPT 1/02
Bildung und Diakonie

 

2001

ZPT 4/01
Religionslehrerinnen und Religionslehrer

 
ZPT 3/01
Bildung

 
ZPT 2/01
Rabbi Jesus und die Anfänge einer christlichen Lernkultur

 
ZPT 1/01
 

2000

ZPT 4/00
Gemeinde - Ort des Lernens?

 
ZPT 3/00
Elementarisierung

 
ZPT 2/00
 
ZPT 1/00
Prophetisches lernen - prohetisches Lernen

 

1999

ZPT 4/99
 
Zeitschrift für Pädagogik und Theologie 2/2000 -

Zeitschrift für Pädagogik und Theologie 2/2000
Der Evangelische Erzieher



 
Diesterweg - Verlagswebsite besuchen
ISSN 1437-7160

2000
80 Seiten, geheftet, 16 x 23 cm
 
10.00 Euro
 

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Unterschiedliche Themen werden in diesem Heft erörtert. Natürlich ist die Spannbreite weit, von der antiken Gnosis bis zu Marius Müller-Westernhagen, von Cyberorgien bis zu Silikon-Leichen, von Islamischem Religionsunterricht bis Otto Kerns Werbeverheißungen. Aber inhaltliche Bezüge zwischen den einzelnen Beiträgen sind durchaus erkennbar, ohne dass sie immer konkret ausgewiesen werden. Suchen Sie sich heraus, was Sie ansprechend finden oder wem Sie widersprechen wollen. Wir wünschen jedenfalls, dass Ihnen das Heft genügend Anlass für Auseinandersetzung und Nacharbeit bietet. Die mit den Beiträgen gestellten Fragen, mögen sie auch nicht explizit sein, halten wir für aktuell.

Es stand längst an, Gnosis in der Moderne, Thema und Frage von Samuel Vollenweider, zu problematisieren. Es ist beliebtes, meist despektierliches Deutungsmuster für viele Phänomene in der zeitgenössischen Religionswelt. Sind esoterische, psychagogisehe, theosophisch-anthroposophische Kulte und Praktiken Gnosisformen? Vollenweider differenziert genauer und überrascht mit neuen Analogien der Beziehung zwischen Cyberwelt und alter Gnosis. Hier werde der "reiche Schatz der antiken Gnosis" aktualisiert.

Albrecht Geck greift das Thema Religion und Konsum wieder auf. Dessen Relevanz muss nicht begründet werden. Die öffentliche Diskussion verbindet Reizthemen wie Globalisierung und Ökonomischer Liberalismus zunehmend mit Fragestellungen ethischer und theologischer Diskurse, mit den Fragen nach sozialer Gerechtigkeit, nach dem Menschenbild, nach Zukunftsvisionen. Am Beispiel von kommerziellen Werbeanzeigen protestiert Geck gegen die konsumistische Ausbeutung biblischer Tradition. Passen sich Theologie und Religionspädagogik den Marktgegebenheiten an? Bei anderen Theologen/Religionspädagogen beklagt Geck die Aufwertung von Werbung, Kornmerz und Konsum. Hat Rechtfertigung aus Gnade nichts mit Konsum und (kommerzieller) Werbung zu tun?

Der Dialog der Religionen in unserem Land ist nicht einfach. Vor allem, wenn es um die Beziehung von Christentum und Islam geht, sind viele (oft beiderseitige) Vorurteile im Spiel. Abseits von christlichem und islamischem Fundamentalismus gibt es viele Gespräche und Begegnungen, viel Austausch und Verständnis. Das Zusammenleben von Christen und Muslimen ist auf großer Ebene von brisanten Themen bestimmt: doppelte Staatsbürgerschaft, islamischer Religionsunterricht etc.

Bernd Schröder versteht seine Überlegungen als Beitrag für den Islamischen Religionstunterricht durchaus kritisch zum laufenden Schulversuch "lslamische Unterweisung". Wie realisiert sich interreligiöses Zusammenleben im kleinen Bereich, in der Familie, in der Kleinfamilie? Diese Frage ist um so wichtiger, je mehr Biographie als unumgängliches pädagogisches/religionspädagogisches Thema erkannt wird.

Regine Froese hat die entscheidenden familiären Bedingungen für einen zwischenreligiösen Dialog über Gott und die Welt untersucht. Sie hat eine empirische Untersuchung auf kleiner Basis durchgeführt. Die Befragung der Söhne und Töchter christlichmuslimischer Eltern hat Ergebnisse (Trends), die für religiöse und interreligiöse Erziehung zu beachten sind.

Die plurale Lebenswelt ist eine Welt vieler abgegrenzter und auch vermischter Konfessionalitäten. Dabei sind nicht nur konfessionelle Geltungs-, sondern auch Dominanzansprüche verbreitet. Was soll aus dem konfessionellen Religionsunterricht werden? Christine Reents plädiert für seine dringende Weiterentwicklung. Erfreulicherweise ist sie nicht vorsichtig: Sie formuliert (im Sinne GG 7,3) gemeinsam-christliche Grundüberzeugungen für einen kooperativen Religionsunterricht und rät nicht nur den Kirchen zu mehr ökumenischem und interreligiösem Dialog. Kann und soll es auf diesem Weg weitergehen?

Auch ein Beitrag zur konfessionellen Erziehung ist der Aufsatz von Rüdeger Baron. Er stellt in der evangelischen Erziehung in Internaten und Schülerheimen "ideale Voraussetzungen" für religionspädagogische Bemühungen fest. Der Vergleich mit den Überlegungen von Christine Reents bietet sich an. Geht es hier wie da um das gleiche Christsein und um die gleiche Konfessionalität?

Wir veröffentlichen den Beitrag von Gerd Buschmann und Julia Dieter über ein Musikvideo zu Jesus" Müller-Westernhagen unter der Rubrik "Impulse für die Praxis". Auch aus den anderen Beiträgen dieses Heftes ergeben sich Anregungen für die religionspädagogische Praxis (z.B. aus dem Aufsatz von Albrecht Geck). Musikvideos sind inzwischen zu einem religionspädagogisch besonders empfohlenen Unterrichtsmedium avanciert, vor allem wegen seiner Bedeutung in der Jugendkultun Die genaue Berücksichtigung seiner ikonographischen Traditionen, für die sich auch Buschmann/Dieter einsetzen, macht dabei den Unterschied deutlich: Unterrichtsarbeit ist kein Pop-Event. Oder mehr als Event.

"Zur Diskussion" stellen wir zwei unterschiedliche Voten zu Georg Baudlers Buch über Die Befreiung von einem Gott der Gewalt.

Rolf Sistermann und Klaus Koenen zeigen deutlich gegensätzliche Umgangsweisen mit Gewalt und ihren Sublimationen auf. Entscheidende (religionspädagogische) Visionen von Humanität kommen in den Blick: Verstehen als Suche nach Gemeinsamkeiten oder gelassenes, humanes Nichtverstehen. Innere Einheit oder versöhnliche Differenz.

Wie wird das Fremde geachtet? Hegemonialbedürfnisse sind menschlich. Führen sie notwendig zu Gewalt? Bedarf es einer unverfügbaren Gewalt (Gottes)? Oder soll Gott das Exempel der Gewaltlosigkeit sein?

In der sozialen Lebenswelt lassen sich (sublime) Gewalt und Gewaltlosigkeit oft nicht unterscheiden. Jedenfalls nicht auf den ersten und zweiten Blick.

"Das besondere Buch" rezensiert Klaus Wegenast. Er stellt das Buch von Peter Biehl vor, mit dem dieser sein bedeutendes Projekt Symboldidaktik abschließt. Wir möchten den religionspädagogischen Stellenwert unterstreichen.

jm Brennpunkt' (Dietrich ZilleBen) steht die umstrittene Ausstellung Körperwelten, die als Skandal oder Andacht empfunden wird. Das Thema wird auch in Global Art Rheinland 2000 in Szene gesetzt.

Dietrich Zilleßen

Inhaltsverzeichnis

Im Brennpunkt

Dietrich Zilleßen
Körperwelten

Beiträge

Samuel Vollenweider
Gnosis in der Moderne? Überlegungen zu einem spannungsvollen Verhältnis

Albrecht Geck
Consumo, ergo sum. Biblische Motive in kommerzieller Werbung

Bernd Schröder
Islamische Unterweisung in Nordrhein-Westfalen

Regine Froese
" Für mich sind Muslime und Christen dasselbe...". Junge Erwachsene aus christlich-muslimischen Familien

Christine Reents
Was soll aus dem konfessionellen Religionsunterricht werden? Thesen mit Begründungen

Rüdeger Baron
Evangelische Internate und Schülerheime als sozialpädagogische Einrichtungen - "Sozialisationskerne für das Christsein"?

Impulse für die Praxis

Gerd Buschmann / Julia Dieter
"Jesus" Müller-Westernhagen ikonographisch

Zur Diskussion

Der Gott der Gewalt
Rolf Sistermann und Klaus Koenen zu
Georg Baudler, Die Befreiung von einem Gott der Gewalt

Das besondere Buch

Klaus Wegenast
bespricht: Peter Biehl, Festsymbole

Buchbesprechungen