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Traumatisierte Kinder und Jugendliche im Unterricht
Ein Praxisleitfaden für Lehrkräfte
2., aktualisierte und erweiterte Auflage 2025
David Zimmermann
Beltz Verlag
EAN: 9783407633439 (ISBN: 3-407-63343-2)
150 Seiten, paperback, 16 x 24cm, Juni, 2025
EUR 25,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Traumata – seien sie durch Flucht, Vernachlässigung, sexualisierte oder andere Gewalterfahrungen ausgelöst – hinterlassen Spuren, die sich auch im Unterricht zeigen. Dieser Praxisleitfaden hilft Lehrkräften aller Schularten, das Erleben und Verhalten traumatisierter Schüler:innen zu verstehen und zeigt Möglichkeiten pädagogischer Unterstützung auf. Fundierte Theorie und schulische Praxis werden aufeinander bezogen. So gibt das Buch Antworten auf drängende Praxisfragen, wie z.B.:
1. Wie können pädagogische Praktiken wie Beziehungsgestaltung, Klassenführung und Lernumgebungen traumasensibel gestaltet werden?
2. Wo liegen die Grenzen?
3. Wie lässt sich ein traumapädagogisches Fallverstehen in der Schule umsetzen?
Fallbeispiele aus den Bereichen Förderschule, Willkommensklassen für junge Geflüchtete, Grund- und Gesamtschulen sowie zum Fallverstehen veranschaulichen die Umsetzung in der Praxis.
Die 2. Auflage ist aktualisiert, die Praxisbeispiele teilweise erneuert. Zudem wurden verstärkt die »großen sozialen Fragen« in den Blick genommen, ohne die die Traumapädagogik nicht mehr zu denken ist, z.B. Armutsverhältnisse, rassistische Übergriffserfahrungen, teilweise auch Ohnmachtserleben in der Klimakrise.
David Zimmermann, Prof. Dr., ist Professor für Pädagogik bei psychosozialen Beeinträchtigungen am Institut für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Er forscht und lehrt zu den Themen »Trauma«, »Traumapädagogik«, »Psychoanalytische Pädagogik« und »reflexive Professionalisierung«. Seine Projekte verbinden eine fachwissenschaftliche Perspektive mit Lehrkräftebildung und schulischer Praxis. Gemeinsam mit Lars Dabbert und Hans Rosenbrock leitet er das »Institut für Traumapädagogik Berlin« (ITB ). Zuvor war er in der Schule, der ambulanten Familienhilfe und in der stationären Arbeit mit Menschen mit Behinderungen tätig.
Rezension
In deutschen Schulen sind (u.a. aufgrund von Migration und Flucht) zunehmend traumatisierte Kinder anzutreffen. Trauma und Schule bilden ein bislang noch weitgehend unterbelichtetes Problemfeld. Hier will dieses druckfrische Buch Hilfestellung bieten: Wie erkennt man traumatisierte Kinder? Wie kann man ihnen helfen? Neben einer ausgezeichneten Darstellung von Aufgaben, Möglichkeiten und Problemen der Traumapädagogik in der Schule werden mehrere Best-Practice-Beispiele vorgestellt. Erkenntnisse aus der Traumapädagogik und psychotraumatologisches Grundwissen können hier für Lehrkräfte nützlich sein; denn Trauma als Verletzung wird in der Schule kaum wahrgenommen. Fallgeschichten traumatisierter Kinder sowie ihre schulische Situation werden in diesem Buch vorgestellt. Zu einem traumatischen Prozess gehört immer Vergangenes und Gegenwärtiges und schulische Beziehungspersonen eine hohe Bedeutung für den Fortgang dieses Prozesses haben.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Trauma | Traumapädagogik | Schule | Flucht | Missbrauch | Flüchtlingskinder | Flüchtling | Gewalt | Traumatherapie
Presse-/Leserstimmen:
»[...] nicht nur für Praktiker_innen, sondern auch für Studierende sehr bereichernd. Für die Traumapädagogik im bislang vernachlässigten Arbeitsfeld Schule stellt dieses Buch eine wichtige und sinnvolle Weiterentwicklung dar.« Christin Schörmann, socialnet.de, 3.1.2018
»Neben einer ausgezeichneten Darstellung von Aufgaben, Möglichkeiten und Problemen der Traumapädagogik in der Schule werden mehrere Best-Practice-Beispiele [...] vorgestellt. [...] Traumspezifisches Grundwissen kann nur schwer allein und nur mit großen Schwierigkeiten aus eigenen Erfahrungen gewonnen werden. Dieses Grundwissen kann durch dieses äußerst hilfreiche Buch gut erworben werden.« Peter Jansen, schulmagazin 5-10, 4/2018
Inhaltsverzeichnis
1. Die Bedeutung pädagogischer Beziehungs arbeit anhand schulischer Fallskizzen 7
Praxisbeispiel
Axel Weyrauch/Kevin Zech
Ist die Gemeinschaftsschule Wenigenjena ein sicherer Ort? 15
2. Was ist ein Trauma? 26
2.1 Annäherungen an einen populären Fachbegriff 26
2.2 Psychiatrische Perspektiven 29
2.2.1 Posttraumatische Belastungsstörung 29
2.2.2 Entwicklungsbezogene Traumafolgestörung 30
2.3 Psychoanalytische Perspektiven 33
2.3.1 Verlusterfahrungen und Überflutung 34
2.3.2 Übertragung und Gegenübertragung 35
2.4 Sequentielle Traumatisierung 38
2.5 Pädagogische Perspektive: Trauma als Beziehungsstörung und der institutionelle Anteil an traumatischen Prozessen 41
Praxisbeispiel
Monika Jütte
Traumatisierte geflüchtete Kinder und Jugendliche im Unterricht 44
3. Traumapädagogik in der Schule 57
3.1 Entwicklung und Leitgedanken der Traumapädagogik 57
3.2 Theoretische Rahmung einer Traumapädagogik: Die »frühe«
psychoanalytische Pädagogik und ihre Bedeutung für die Schule 59
3.3 Konzeptualisierung der Traumapädagogik in der Schule 62
3.3.1 Entwicklungsfeld I: Professionalisierung durch Nicht-Intervention und Kooperation 64
3.3.2 Entwicklungsfeld II: Der sichere Ort in der Schule 67
3.3.3 Entwicklungsfeld III: Pädagogik der Selbstbemächtigung 72
3.3.4 Die Pädagogik des guten Grunds in der Schule 76
Praxisbeispiel
Gerald Möhrlein/Eva-Maria Hoffart
Das SchulCHEN des Erich Kästner Kinderdorfs – ein Projekt stellt sich vor 79
4. Pädagogisches (Fall-)Verstehen – eine zentrale Kompetenz für alle Lehrkräfte 90
4.1 Fallverstehen und Diagnostik für Regelschullehrkräfte? 90
4.2 Ein Handlungsmodell pädagogischen Fallverstehens 94
Praxisbeispiel
Anne Lindner
Tayé und Ich. Protokoll eines traumapädagogischen Fallverstehens 104
5. Strukturen und Methoden einer Traumapädagogik in der Schule 115
5.1 Überblick über heilsame Strukturen und Methoden 115
5.2 Lernorte als sichere Orte 117
5.2.1 Räumliche Aspekte 117
5.2.2 Unterrichtsinhalte und Didaktik 122
5.3 Traumapädagogische Methoden 128
5.3.1 Gibt es eine traumapädagogische Methodik? 128
5.3.2 Methodenbereich Sicherheit 129
5.3.3 Methodenbereich Stabilität/Umgang mit Dissoziation 132
5.3.4 Selbstwirksamkeit/Selbstbemächtigung 133
Praxisbeispiel
Anke Billing
Reflexionsorientierte Entwicklung einer Grundschule in einem hoch belasteten Umfeld 135
Literatur 145
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