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Ist mein Kind traumatisiert? Was Eltern wissen sollten und was sie zur Heilung beitragen können
Ist mein Kind traumatisiert?
Was Eltern wissen sollten und was sie zur Heilung beitragen können




Melissa Goldberg Mintz

Klett-Cotta , Junfermann
EAN: 9783749505630 (ISBN: 3-7495-0563-2)
192 Seiten, paperback, 17 x 24cm, August, 2024

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wenn ein Kind nach einem belastenden Erlebnis ein verändertes Verhalten zeigt, fragen Eltern sich, ob das noch im Bereich des Normalen liegt oder ob es Zeichen einer Posttraumatischen Belastungsstörung sein könnte. Was braucht das Kind jetzt, um sich wieder sicher zu fühlen? Die erfahrene Psychotherapeutin Melissa Goldberg Mintz erläutert, wie Kinder, je nach Lebensalter, auf belastende Erfahrungen reagieren und wie individuell unterschiedlich solche Reaktionen sein können. Sie gibt Eltern hilfreiche Tools an die Hand und beschreibt, wie sie ihrem Kind in Triggersituationen beistehen können. Ihr Fazit: Auch wenn das, was Eltern selbst tun können, irgendwann an Grenzen stößt und professionelle Hilfe nötig wird, ist nichts so wichtig im Genesungsprozess wie liebevolle elterliche Unterstützung.

Melissa Goldberg Mintz, Dr., ist klinische Psychologin. Sie ist in eigener Praxis tätig und lehrt am Baylor College of Medicine.
Rezension
Auch wenn traumatisierte Kinder in der Regel bei normaler Fürsorge genesen, sollte man sich der potenziellen Folgen in Form von problematischen Verhaltensweisen und bleibendnen Schäden bewußt sein. Genesungsförderliche Ansätze erfordern immer eine Konfrontation mit den traumatischen Gefühlen und Erinnerungen. Das Erlebte wird verarbeitet und eingeordnet. Dazu bedarf es einfühlsamer Personen, die sich mit Traumata auskennen. Die beste Ressource zur Stressbewältigung ist eine sichere Bindung. Dieses Buch hilft zu verstehen, was mit einem Kind nach einem potenziell traumatischen Erlebnis los ist und will dazu befähigen, dem Kind bei der Verarbeitung beizustehen. Das Buch beantwortet u.a. folgende Fragen: Wie werden Kinder überhaupt traumatisiert? Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung? Warum verhält sich das Kind anders als andere Kinder, die das Gleiche erlebt haben? Wie lassen sich neue problematische Verhaltensweisen verstehen?

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:

Resilienz
Trauma
Traumatisierung
Missbrauch
Eltern-Kind-Beziehung
Posttraumatische Belastungsstörung
Selbstverletzung
Vermeidung
Trigger
Impulsives Verhalten
Verhaltensauffälligkeiten
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung der Autorin 11
Vorwort 13
Danksagung 17
Einleitung: Ist Ihr Kind traumatisiert? 19
Was Sie von diesem Buch erwarten können 21

TEIL I: TRAUMA 23

1. Was ist ein Trauma? 25

Ereignisse, die ein Trauma verursachen können 26
Belastende Kindheitserfahrungen 26
Weshalb belastende Kindheitserfahrungen traumatisch sein können 28
Vermeidung: Eine Bewältigungsstrategie, die das Trauma begünstigt 30
Trauma ist ein häufig missverstandenes Phänomen 31
„So etwas passiert Kindern so gut wie nie“ 32
„Durch diese Erfahrung wird das Kind dauerhaft geschädigt“ 33
„Alle Kinder sind nach einer belastenden Erfahrung hilfsbedürftig“ 34
Wie kommt es schließlich zur Traumatisierung? 35
Kleine, auch zufällige Unterschiede im Erleben 35
Alter 36
Risiko- und Schutzfaktoren 36
Eine traumatische Familiengeschichte 37
Temperament 38
Bewältigungsfähigkeiten 38
Vorbilder 38
Das Zuhause 39
Das nähere soziale Umfeld 39
Das weitere soziale Umfeld 39
Stärke und Dauer des Vorfalls 40
Die Reaktion der Eltern bzw. Bezugspersonen 40

2. Ist Ihr Kind traumatisiert? 41

Der Verlauf posttraumatischer Symptome 41
Kenny: Resilient 43
Sebastian: Genesend 43
Brian: Chronisch 44
Ist mein Kind traumatisiert? 44
Trauma- und stressbedingte Störungen 46
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) 47
Akute Belastungsstörung (ABS) 48
Anpassungsstörung 48
Reaktive Bindungsstörung (RBS) 48
Nicht näher bezeichnete Traumastörung bzw. Reaktion
auf eine schwere Belastung 49
Wann sollte man sich professionelle Hilfe holen? 49
Altersbedingte Unterschiede 51
Säuglinge und Kleinkinder unter zwei Jahren 51
Von zwei bis sechs Jahren 51
Von sieben bis zwölf Jahren 52
Jugendliche 52

3. Sie sind die beste Hilfe für Ihr Kind 55

Die Wichtigkeit der Bindung 55
Bindung und Trauma 56
Was die Bildung der Beziehung fördert 58
Qualitätszeit 58
Mentalisieren 63
Lob 64
Aktives Zuhören 65
Freude 66
Was man beim Aufbau einer sicheren Bindung vermeiden sollte 67
Unbegründete Vorschriften 67
Sarkasmus 68
Kritik an der Person statt am Verhalten 68

TEIL II: WOMIT SIE ES ZU TUN HABEN 71

4. Verhaltensauffälligkeiten 73

Verhaltensauffälligkeiten und posttraumatischer Stress 73
Mögliche Verhaltensauffälligkeiten 74
Trigger 74
Erhöhte Emotionalität und regressives Verhalten 76
Geringfügiges Fehlverhalten 78
Rückzug und Vermeidung 79
Grobes Fehlverhalten 80
Impulsives Verhalten 81

5. Traumatrigger 83

Was tun Sie, wenn Ihr Kind getriggert wird? 85
Grundlegende Reaktionen: Vor allem einfühlsam und verständnisvoll 85
Wenn die grundlegenden Reaktionen nicht anschlagen 86
Das Gelernte im alltäglichen Umgang mit Triggern anwenden 94

TEIL III: MIT VERHALTENSAUFFÄLLIGKEITEN UMGEHEN 97

6. Wenn Kinder hochemotional und für ihr Alter unreif reagieren 99

Reden Sie darüber 101
Machen Sie Gespräche über Gefühle zur Gewohnheit 102
Fassen Sie Gefühle auch bei anderen Gelegenheiten in Worte 103
Subjektives Empfinden verdeutlichend widerspiegeln und anerkennen (validieren) 104
Körperliche Berührung 107
Extra viel Aufmerksamkeit 108

7. Geringfügiges Fehlverhalten und wie man damit umgeht 111

Selektive Aufmerksamkeit und Lob 113
Wahrnehmen und anerkennend rückspiegeln 115
Ignorieren 115
Grenzen setzen und einhalten 117

8. Rückzug und Vermeidung und wie man damit umgeht 121

Konfrontation 123
Bevor Sie beginnen: Braucht Ihr Kind eine Therapie? 125
Eine Konfrontation vorbereiten und ausführen 127
Unmotivierte Kinder 128
Beispielsituationen für elternbegleitete Konfrontationen 129
Wenn Ihr Kind Sie meidet 130

9. Grobes Fehlverhalten und wie man damit umgeht 133

Erstens: Sorgen Sie für Sicherheit 135
Zweitens: Sammeln Sie sich 136
Drittens: Gehen Sie auf Ihr Kind zu und beruhigen Sie es 137
Viertens und letztens: Grenzen setzen 138
Was ist mit „Stille Ecke“ und anderen Strafen? 139
Welche Ursachen für grobes Fehlverhalten gibt es? 141
Grünes und rotes Licht bei grobem Fehlverhalten 143
Grün 144
Rot 144

10. Selbstverletzung und impulsives Verhalten 145

Typisches impulsives Verhalten 146
Alkohol und Drogen 146
Riskanter Sex 147
Selbstverletzung 147
Wie ein Trauma in den Entscheidungsprozess eingreift 148
Weitere Risikofaktoren bei Impulsivität 149
Alter 150
Vorerkrankungen 150
Art des Traumas 150
Traumabewältigung 151
Mangel an gesunden Ventilen 151
Umgang mit traumabedingtem impulsivem Verhalten 152
Selbst Kontakt anbieten 153
Therapie 155
Sicherheitsplanung 156
Nichtkonfrontativ Grenzen setzen 157
Suizidversuche 158

TEIL IV: ELTERN SEIN PLUS 161

11. Professionelle Hilfe 163

Wann professionelle Hilfe notwendig wird 163
Welche Therapierichtungen sind für traumatisierte Kinder
und Jugendliche geeignet? 165
Traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (TFKVT) 166
Nicht jede Form passt für jeden Fall 167
Wie findet man die richtige Therapeutin? 170
Wie redet man mit Kindern über Therapie? 170
Was können Sie für sich selbst tun? 171
Hat Psychotherapie nicht einen schlechten Ruf? 173

12. Wie geht es weiter? 175

Bereiten Sie Ihr Kind auf Rückfälle vor 177
Halten Sie nach heiklen Momenten Ausschau 178
Ein Vorbild für emotionale Unterstützung 179
Reden über Gefühle: Sie sind normal und wertvoll 179

Literaturempfehlungen und weitere Ressourcen 183
Index 185