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Beziehungstraumatisierungen aus der Kindheit mit Imaginationen behandeln
Beziehungstraumatisierungen aus der Kindheit mit Imaginationen behandeln




Beate Steiner

Klett-Cotta , Schattauer
EAN: 9783608400618 (ISBN: 3-608-40061-3)
260 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, März, 2022

EUR 45,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dem verletzten inneren Kind heilsam begegnen

Verständliche Theorie: Sichtbare und unsichtbare Gewalt gegen Kinder heute und ihre Folgen

Hoher Praxisanteil: Zahlreiche Fallbeispiele zur Verdeutlichung der Anwendung

Als TraumatherapeutIn wissen Sie: PatientInnen, die bereits im Säuglings- und Kleinkindalter, aber auch im Kindesalter, Missachtung, Kälte, Ablehnung oder Gewalt ausgesetzt waren, haben ein besonders tiefliegendes Trauma. Denn da, wo die Seelennahrung von Bindung und Resonanz nur unzureichend gegeben ist, entstehen tote Zonen im Selbst. Die PatientInnen leiden ihr Leben lang unter ihrer deformierten Persönlichkeit.

Die Katathym Imaginative Psychotraumatherapie (KIPT) wurde bereits 2006 von Steiner & Krippner als psychodynamische tiefenpsychologische, auf Imaginationen beruhende Methode der Traumabehandlung erstmals in einem Lehrbuch beschrieben. In ihrem neuen Buch spezifiziert Steiner das richtlinienanerkannte Verfahren der Katathym Imaginativen Psychotherapie (KIPT) auf die Behandlung von Beziehungstraumatisierungen mit Wurzel in der Kindheit. Sie lernen, wie die KIPT wirkt und wie Sie Ihren PatientInnen helfen können, traumabedingte Bindungs- und damit verbundene Mentalisierungsstörungen umzuformen. Nutzen Sie die Wirkung von Imaginationen und Symbolen, um verloren geglaubte Seelenlandschaften zum Leben zu erwecken.

Dipl.-Psych. Beate Steiner, Psychologische Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin (DGPT), Dozentin, Lehranalytikerin und Supervisorin, Spezielle Psychotraumatologie (DeGPT), in eigener Praxis tätig, Leiterin des Instituts "Arbeitskreis für Psychotraumatologie und Katathym Imaginative Psychotraumatherapie" seit 2002. www.kipt.eu
Rezension
Dieses Buch möchte die Leser mit einer auf Imaginationen beruhenden Methode der Traumabehandlung bekannt machen, der Katathym Imaginativen Psychotraumatherapie (KIPT). Was lösen schlechte und gewalttätige Eltern in einem Kind aus und welche Folgen hat das für seine Selbst- und Identitätsentwicklung? Das ist die zentrale Fragestellung dieses Buchs. Die Katathym Imaginative Psychotraumatherapie (KIPT) als psychodynamische tiefenpsychologische, auf Imaginationen beruhende Methode der Traumabehandlung wird in diesem Buch auf die Behandlung von Beziehungstraumatisierungen mit Wurzel in der Kindheit angewendet. Trotz der späteren Betonung der Triebtheorie war es Sigmund Freud, der die Bedeutung von Beziehungstraumata, vor allem sexueller, früh erkannt hat. Auf der Basis der Traumatheorien von Janet, Freud und Ferenczi, gefolgt von namhaften anderen wie vor allem Winnicott und Balint, haben neuere Forschungen verschiedener Psychotraumatologen diese Ansätze erweitert und sowohl für die Psychotherapie als auch für die Psychoanalyse fruchtbar gemacht. Sie rücken besonders die Bedeutung von Bindungs- und Beziehungstraumata im Säuglings- und Kindesalter ins Zentrum von Verstehen und Einfühlung und fördern damit eine Kultur des Hinsehens statt Verleugnens.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Beziehung, Gewalt und Trauma 17

1 .1 Aggression und Gewalt unter psychologischer Perspektive 17
1 .2 Definition Beziehungstrauma 19
1 .3 Ein Blick zurück in die Geschichte der Kindheit 21
1 .4 Transgenerationale Traumatisierung 27
1 .5 Gewalt in der Beziehung zum Kind heute 33
1 .5 .1 Ursachen von Gewalt in der Beziehung zum Kind 39
1 .5 .2 Formen von Gewalt 40
Psychische Gewalt und ihre unsichtbaren Wunden 41
Physische Traumatisierung und ihre sichtbaren Wunden 53
1 .6 Akute und chronische Folgen von Beziehungstraumatisierung 61
1 .6 .1 Akute Folgen 61
1 .6 .2 Langfristige Folgen 63
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) 63
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) 64
Klinischer Masochismus 64
Perversion 68
Sexualisierung 70
Pädophilie 72
Sadomasochistische Paarbeziehungen 73
Schmerz und Trauma 74
Schwere Schuld- und Schamkonflikte 75

2 Klinische Traumakonzeptionen 82

2 .1 Psychotraumatologie und das Verlaufsmodell psychischer Traumatisierung 83
2 .1 .1 Traumatische Situation 85
2 .1 .2 Traumatische Reaktion 86
2 .1 .3 Traumatischer Prozess 90
2 .2 Freuds Traumamodell 91
2 .3 Das Traumamodell Sándor Ferenczis 95
2 .4 Traumakonzepte der Objektbeziehungstheorie 97
2 .4 .1 Das Traumamodell Donald Winnicotts 97
2 .4 .2 Das Traumakonzept Michael Balints 102
2 .5 Traumakonzepte der Selbstpsychologie Heinz Kohuts 104
2 .5 .1 Stadien der narzisstischen Entwicklung 104
2 .5 .2 Die Funktionen des Selbstsystems 106
2 .5 .3 Frühe Psychopathologie 108
2 .5 .4 Identifikation, Triebentwicklung und das ödipale Selbst 109
2 .6 Traumaansatz der psychoanalytisch orientierten Entwicklungstheorie
Daniel Sterns 110
2 .7 Das Traumamodell John Bowlbys und Mary Ainsworths in der Bindungsforschung und -theorie 116
2 .7 .1 Bindungsverhalten von Müttern und Kindern 118
2 .7 .2 Transgenerationale Weitergabe von Bindungsmustern 120
2 .7 .3 Kindesmisshandlung 123
2 .7 .4 Das Konzept der Feinfühligkeit und Metakognition bzw. Mentalisierung 124
2 .8 Das psychoanalytische Traumaverständnis Léon Wurmsers 126
2 .8 .1 Modell der Schichtung der Aggression 130
2 .8 .2 Reaktive Wut und ihre weiteren Folgen 131
2 .8 .3 Spezifische Verarbeitungsmuster 132
2 .9 Beziehungstraumatisierung und neurobiologische Strukturen 136
2 .9 .1 Frühe negative Bindungserfahrungen 137
2 .9 .2 Organisation der rechten Hirnhälfte 138
2 .9 .3 Dysregulierende traumatische Beziehungen 141
2 .9 .4 Dissoziation und der metabolische Zusammenbruch höherer Gehirnaktivitäten 142
2 .9 .5 Die epigenetische Forschung 145

3 Behandlung von Beziehungstraumatisierung in der Katathym Imaginativen
Psychotraumatherapie (KIPT) 147

3 .1 Szenisches Verstehen 149
3 .2 Halt gebender, Sicherheit vermittelnder Rahmen und therapeutische Allianz 150
3 .3 Interventionen zur Stärkung der Selbstwirksamkeit 152
3 .4 Stabilisierung und narzisstische Restitution als Voraussetzung der Traumabearbeitung 156
3 .5 Umgang mit intrusiven Phänomenen 157
3 .5 .1 Das Tresormotiv 158
3 .5 .2 Das Blumenmotiv 163
3 .5 .3 Das gestufte Basismotiv 170
Erste Stufe des Basismotivs 170
Zweite Stufe des Basismotivs 174
Dritte Stufe des Basismotivs 179
3 .5 .4 Arbeiten mit zusätzlichen Ressourcenmotiven 183
3 .6 Bearbeitung von Beziehungstraumata mit Imaginationen 186
3 .6 .1 Formen traumatischer Übertragung und Gegenübertragung 186
Konflikt um Macht und Ohnmacht 191
Gefahr einer Retraumatisierung 191
Gegenübertragung 192
3 .6 .2 Arbeiten mit dem inneren Kind 194
Theoretische Konzepte zum inneren Kind 195
Ein Kind, das Sie einmal waren 196
Das verletzte innere Kind 198
3 .6 .3 Unschädlichmachen einer schädigenden Repräsentanz 204
3 .6 .4 Unschädlichmachen destruktiver Über-Ich-Introjekte 211
3 .6 .5 Gezieltes Bearbeiten von Affekten und ihre Abreaktion 217
3 .6 .6 Durcharbeiten und weiteres Fördern von Traumaintegration 222
3 .6 .7 Integration des Traumas als lebenslanger Prozess 229

Literatur 233
Sachverzeichnis 246