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Sterbehilfe im säkularen Staat
Sterbehilfe im säkularen Staat




Norbert Hoerster

Suhrkamp
EAN: 9783518289778 (ISBN: 3-518-28977-2)
193 Seiten, paperback, 11 x 18cm, 1998

EUR 10,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Ich glaube, daß die Sterbehilfe eine der höchsten ärztlichen Aufgaben und ebenso wichtig wie Behandeln und Heilen ist.«



Dr. Timothy Quill, Medizinischer Leiter eines Hospizprogramms
Rezension
Man muss die Intention des Verfassers nicht teilen; es gehört aber zum demokratischen Dialog, Positionen wahrzunehmen, ihre Argumention zu erfassen und kritisch zu würdigen. Hoerster gehört in Deutschland zu denjenigen, die für eine Legalisierung der Sterbehilfe eintreten und er entwickelt in diesem Buch zu diesem Zweck einen Änderungsvorschlag im Hinblick auf die bundesdeutsche Gesetzeslage. Er wird dafür gelegentlich angefeindet und seine Thesen werden als "menschenverachtend" bezeichnet, - so wie es in Deutschland auch der Australier Peter Singer ("Praktische Ethik") schwer hat, seine Thesen zu Gehör zu bringen. Hoerster wird seine eigene Argumentation keineswegs als menschenverachtend begreifen, im Gegenteil: er versucht zu zeigen, wie humanes und nüchtern-rationales Denken zusammengehören können. Hoerster kann keinen Grund erkennen, warum die wohlerwogene Bitte eines Menschen nicht respektiert werden sollte, der sein Leiden als sinnlos erkennt und Hilfe beim Sterben verlangt. Ein Arzt, der einen schwer und unheilbar leidenden Menschen auf dessen abgewogenen Wunsch hin tötet, tut daher nach Hoerster nichts Unmoralisches. Auch den Vergleich zur nationalsozialistischen "Euthanasie" lehnt Hoerster begründet ab: er betont den Unterschied zwischen einem verhängten und einem gewünschten Sterben. - Das Buch kann in einem Philosophie-, Ethik- oder Religionsleistungskurs nützlich eingebracht werden, um einen dezidierten Sterbehilfe-Befürworter zu Wort kommen zu lassen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Norbert Hoerster, geboren 1937, Dr. jur. et phil., 1974 - 1998 Rechts- und Sozialphilosoph an der Universität Mainz. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Ethik und Rechtsphilosophie.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

1. Unantastbarkeit menschlichen Lebens? 12

2. Interessenverletzung durch Tötung auf Verlangen? 27

3. Tötung unheilbar Leidender? 36

4. Verhinderung der Selbsttötung? 51

5. Behandlung bis zum Lebensende? 58

6. Sterbehilfe ohne ausdrückliche Ermächtigung? 70

7. Herbeiführung des Todes im Interesse der Gesellschaft? 99

8. Mehr Schaden als Nutzen? 124

9. Religion als Maßstab des Rechts? 154

10. Ein Gesetzgebungsvorschlag 167


Nachwort 186
Literatur 189