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Die ethischen Probleme der Sterbehilfe Eine kritische Analyse
Die ethischen Probleme der Sterbehilfe
Eine kritische Analyse




Barbara Häcker

Reihe: Philosophie im Kontext


LIT
EAN: 9783825889517 (ISBN: 3-8258-8951-3)
208 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2007

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die ethischen Probleme der Sterbehilfe sind vielfältig, wie die Diskussionen um immer neue Einzelaspekte zeigen. Allerdings fehlt dabei meist ein wesentlicher Gesichtspunkt, der sich hinter der gesamten ethischen Diskussion um die Sterbehilfe verbirgt: das Tötungsverbot. Seine Gültigkeit wird, so die Grundthese dieser Untersuchung, mit jeder Form der Sterbehilfe in Frage gestellt. Daher kann eine sinnvolle Auseinandersetzung mit den ethischen Problemen der Sterbehilfe nur gelingen, wenn das Verbot, einen anderen Menschen zu töten, in die Überlegungen einbezogen wird.
Rezension
Die Sterbehilfe bietet nicht nur schwierige ethische Problemfelder, schon der Begriff Sterbehilfe ist einigermaßen vielfältig, schillernd und komplex. In beide Bereiche bringt diese Münchner philosophische Dissertation aus dem Jahr 2005 einiges Licht und bildet damit eine Basis zur sachanalytischen Unterrichtsvorbereitung für Lehrer/innen der Fächer Religionslehre, Philosophie, Ethik, Sozialkunde und Politik/Gesellschaftslehre; denn das Thema zählt zu den relevantesten Problemen der praktischen Ethik in der Gegenwart, an dem sich exemplarisch grundlegende ethische Positionen darstellen lassen. Schon der Begriff Sterbehilfe kann sehr verschieden gebraucht werden: Tötung auf Verlangen, (ärztliche) Beihilfe zum Suizid, Behandlungsabbruch (passive Sterbehilfe) - das zentrale ethische Problem der Sterbehilfe ist und bleibt aber das Tötungsverbot.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Philosophie im Kontext
Herausgegeben von Prof. Dr. Wilhelm Vossenkuhl
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11

1. Einleitung 13

2. Definitionen und Differenzierungen 17

2.1. Worum es eigentlich geht 17
2.2. Sterbehilfe oder Euthanasie? Zur Begriffsgeschichte 28

3. Tötungsverbot: Leben, Sterben und Tod 33

3.1. Vom Leben, Sterben und Tod 34
3.2. Tötungsverbot und Lebensschutzprinzip 38
3.3. Der humane Tod - die stillschweigende Grundannahme der Sterbehilfe 39

4. Die Aktiv-Passiv-Unterscheidung 41

4.1. Deskriptive Bedeutungsebene 42
4.1.1. Tun - Unterlassen 43
4.1.2. Geschehenlassen durch Handeln 45
4.1.3. Töten und Sterbenlassen 48
4.2. Ethische Implikationen 51
4.2.1. Das Motiv 52
4.2.2. Die Intention 53
4.2.2.1. Die Lehre von der Handlung mit der Doppelwirkung und ihre Anwendung auf die Sterbehilfe 54
4.2.2.2. Sterbenmachen - Sterbenlassen 59
4.2.3. Reversibilität - Irreversibilität und die Natürlichkeit des Sterbens 62
4.3. Zwischenbilanz 66
4.4. Killing - Letting die: Zur Psychologie des Tötens 68
4.4.1. Das Trolley-Problem 69
4.4.2. Der Modus der Gewalteinwirkung und ein psychologisches Experiment 73
4.5. Der Unterschied zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe 77

5. Die Rechtfertigungsprinzipien von Tötunghandlungen 81

5.1. Zur Rechtfertigung der Tötung Schuldiger 82
5.2. Zur Rechtfertigung der Tötung Unschuldiger 84
5.2.1. Das Ausschlussprinzip 86
5.2.1.1. Ein nützlicher Personenbegriff 88
5.2.1.2. Ein Gegenentwurf 92
5.2.1.3. Ist das Ausschlussprinzip ein ethisches Prinzip? 95
5.2.2. Das Austrittsprinzip 97
5.2.2.1. Die Selbsttötung 99
5.2.2.1.1. Ethische Einwände gegen die Selbsttötung 101
5.2.2.1.2. Der Akt der Selbsttötung 105
5.2.2.1.3. Motive für die Selbsttötung 108
5.2.2.2. Ist das Austrittsprinzip ein ethisch sinnvolles Prinzip? 110
5.2.3. Lebensinteresse, Lebenswert und Lebensqualität 113
5.3. Zusammenfassende Überlegungen 117

6. Zu den rechtlichen Problemen einer Sterbehilfe 119

6.1. Strafrechtliche Überlegungen zur Sterbehilfe in Deutschland 120
6.1.1. Die Garantenstellung des Arztes 125
6.2. Die schwierige Frage nach der Patientenautonomie 129
6.2.1. Autonomer oder natürlicher Wille bei nichteinwilligungsfähigen aber noch bewusstseinsklaren Patienten? 131
6.2.2. Der dauerhaft bewusstlose Patient und der mutmaßliche Wille 134
6.3. Sollte es in Deutschland ein eigenständiges Sterbehilfegesetz geben? 137

7. Dammbruchargumente 139

7.1. Die Euthanasiepraxis der Nationalsozialisten 142
7.2. Die niederländische Euthanasiepraxis und aktuelle
Erfahrungen mit Entscheidungen am Lebensende 151
7.3. Besteht die Gefahr eines Dammbruchs? 154

8. Wie soll man sich entscheiden? Beziehungsethische Aspekte 157

8.1. Zwischen Paternalismus und Autonomie: Die Arzt-Patienten-Beziehung und die humanitäre Krise der Medizin 159
8.1.1. Die Situation der Sterbehilfe und das ärztliche Selbstverständnis 163
8.1.2. Die Stimmigkeit des Sterbens 168
8.1.3. Moralische Dilemmata und tragische Konflikte 173
8.2. Das Prinzip der Gerechtigkeit oder Wie verteilt man knappe Ressourcen? 179
8.3. Sterbehilfe zwischen individuellem Sterben und ökonomischem Zwang 186
9. Abschließende Bemerkungen 189

Literaturverzeichnis 193