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Christ sein
Christ sein




Stephan Schlensog (Hrsg.), Hans Küng

Herder Verlag
EAN: 9783451352089 (ISBN: 3-451-35208-7)
848 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 23cm, 2016

EUR 80,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Was es heißt, Christ zu sein

»Was ist die christliche Botschaft?« Küng arbeitet das von den Weltreligionen und modernen Humanismen Verschiedene und das den getrennten christlichen Kirchen Gemeinsame in präziser, aber zugleich verständlicher Weise heraus. Im Zentrum des Bandes steht Küngs Welterfolg »Christ sein« und seine »24 Thesen zum Christsein«. Dazu wird die umfangreiche Debatte über dieses Buch in Küngs »Antwort an meine Kritiker« und weiteren wichtigen Texten dokumentiert.

Hans Küng, Dr. theol., geb. 1928, bis zum Entzug der Lehrerlaubnis Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen, anschließend fakultätsunabhängiger Professor für Ökumenische Theologie und Direktor des Instituts für ökumenische Forschung, Gründer der Stiftung Weltethos, zahlreiche Auszeichnungen und Ehrendoktorwürden. Er ist einer der herausragenden Theologen der Gegenwart. Gegenüber Positionen der katholischen Kirche äußert er sich wiederholt kritisch.
Rezension
Im hier anzuzeigenden Band 8 der Sämtlichen Werke Hans Küngs geht es um das Christsein, also um spezifisch das, was das Christentum im Unterschied zu anderen Religionen aber auch zu einem modernen Humanismus ausmacht. Dazu hatte sich Küng besonders in seinem überaus erfolgreichen, voluminösen gleichnamigen Buch "Christ sein", Piper Verlag 1974 geäußert, das auch in verschiedenen Lizenzausgaben und als Taschenbuch erschienen ist und das in diesem Band den (Haupt-)Teil B ausmacht. Darin arbeitet Hans Küng das von den Weltreligionen und modernen Humanismen Verschiedene und das den getrennten christlichen Kirchen Gemeinsame in präziser, aber zugleich verständlicher Weise heraus. Seine "20 Thesen zum Christsein" von 1975 bilden Teil C. Dazu wird die umfangreiche Debatte über "Christ sein" in Küngs "Antwort an meine Kritiker" und weiteren wichtigen Texten (Teil D - F) dokumentiert (vgl. Inhaltsverzeichnis). - Der Herder-Verlag in Freiburg/i. Br. gibt z.Zt. Hans Küngs Sämtliche Werke in voluminösen 24 Bänden heraus (vgl. Editionplan). Der Tübinger Theologe Hans Küng hat ein umfangreiches theologisches Werk verfasst, in dem er sich mit zentralen Themen des christlichen Glaubens auseinandersetzt: z.B. Christentum, Gotteslehre, Jesus Christus, Kirche, Rechtfertigung, Eschatologie, Ökumene, bis hin zum Dialog der Religionen, dem Projekt Weltethos oder auch der Frage nach einem menschenwürdigen Sterben (zusammen mit dem Tübinger Rhetoriker Walter Jens). Geboren 1928 in Sursee/Schweiz studierte Küng an der Päpstlichen Universität in Rom Philosophie und Theologie, nahm als Experte am Zweiten Vatikanischen Konzil teil, ist katholischer Priester und Professor emeritus für Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen und Präsident der Stiftung Weltethos. 1979 wurde ihm wegen Kirchen- und Katholizismus-kritischer Äußerungen (zur Unfehlbarkeit des Papstes) vom Papst die kirchliche Lehrbefugnis entzogen.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Küngs Welterfolg »Christ sein«
Seine Reaktion auf die umfangreiche Kritik
Hans Küng Sämtliche Werke
Hans Küng hat ein umfangreiches und vielschichtiges Werk verfasst, in dem er sich mit theologischen Kernthemen (etwa Gotteslehre, Christus, Kirche, Rechtfertigung, Eschatologie, Ökumene), dem Dialog der Religionen, dem Projekt Weltethos oder der Frage nach einem menschenwürdigen Sterben auseinandersetzt. In seinen z.T. umfangreichen Büchern wird sein innovatives theologisches Denken deutlich, das seiner Zeit oft voraus war.
Die Reihe Hans Küng – Sämtliche Werke versammelt das Werk des herausragenden Theologen. Die im Wesentlichen chronologische Anordnung der Texte zeigt zugleich die Entwicklung der verschiedenen Themen, mit denen sich Hans Küng beschäftigt hat und beschäftigt. Die einzelnen Bände enthalten auch thematisch passende Texte, die in späterer Zeit entstanden sind, sodass die einzelnen Bände zugleich in sich stehen und das Denken Küngs zu einzelnen Themen verdeutlichen.
Jedem Band ist eine Einführung vorangestellt, die die aktuelle und bleibende Bedeutung des Bandes verdeutlicht. Mitherausgeber der Reihe ist Dr. Stephan Schlensog, Generalsekretär der Stiftung Weltethos und Geschäftsführer des Weltethos-Instituts (Universität Tübingen).
Editionsplan
Band 1:
Rechtfertigung
Band 2:
Konzil und Ökumene
Band 3:
Kirche
Band 4:
Kirchenlehrer, Frauen, Sakramente
Band 5:
Unfehlbarkeit
Band 6:
Kirchenreform
Band 7:
Philosophie – Theologie
Band 8:
Christ sein
Band 9:
Existiert Gott?
Band 10:
Ewiges Leben
Band 11:
Glaubensbekenntnis und Naturwissenschaft
Band 12:
Christentum und Weltreligionen
Band 13:
Spurensuche
Band 14:
Theologie im Aufbruch
Band 15:
Judentum
Band 16:
Christentum
Band 17:
Islam
Band 18:
Literatur, Kunst, Musik
Band 19:
Weltethos
Band 20:
Weltpolitik und Weltwirtschaft
Band 21:
Erinnerungen I
Band 22:
Erinnerungen II
Band 23:
Erinnerungen III
Band 24:
Varia
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Das Entscheidende und Unterscheidende des christlichen Programms 15

TEIL A. Ausgangsfrage: „Was ist die christliche Botschaft?“ (1970)

Was ist die christliche Botschaft? Vortrag auf dem Concilium- Kongress in Brüssel 19

Einleitung 19
Das Original und seine Übersetzungen 19
Biographischer Kontext 19

Was ist die christliche Botschaft? 22
I 23
II 25
III 28

TEIL B. Hauptwerk: „Christ sein“ (1974)

Christ sein 31
Einleitung 31
Das Original und seine Übersetzungen 31
Die Kurzfassung und ihre Übersetzungen 31
Biographischer Kontext 32

Mut zum Christ sein 35
Das Original und seine Übersetzungen 35
Mut zum Christ sein 35
Vorwort (zur Taschenbuchausgabe 1993) 39
Für wen dieses Buch geschrieben ist 43

A. Der Horizont 45

I. Die Herausforderung der modernen Humanismen 45
1. Wende zum Menschen 46
Säkulare Welt 46
Öffnung der Kirchen 48
2. Ausverkauf des Christlichen? 52
Die Seele verloren? 52
Kein Zurück 55
3. Keine Verabschiedung der Hoffnung 58
Humanität durch technologische Evolution? 60
Humanität durch politisch-soziale Revolution? 65
Zwischen Nostalgie und Reformismus 77

II. Die andere Dimension 83
1. Zugang zu Gott 83
Transzendenz? 83
Die Zukunft der Religion 87
Gottesbeweise? 92
Mehr als die reine Vernunft 97
2. Die Wirklichkeit Gottes 99
Die Hypothese 101
Die Wirklichkeit 104
Vieldeutigkeit des Gottesbegriffs 112
Die Aufgabe der Theologie 116

III. Die Herausforderung der Weltreligionen 124
1. Außerhalb der Kirche Heil 124
Aufgewertete Religionen 124
Reichtum der Religionen 127
2. Verwirrende Konsequenzen 133
Anonymes Christentum? 133
Vornehme Ignoranz? 135
3. Herausforderung gegenseitig 137
Keine Nivellierung 138
Helfende Diagnose 143
4. Nicht Ausschließlichkeit, sondern Einzigartigkeit 149
Christsein als kritischer Katalysator 150
Gemeinsame Suche nach der Wahrheit 153

B. Die Unterscheidung 159

I. Das Besondere des Christentums 159
1. Der Christus 159
Gefährliche Erinnerung 159
Die Begriffe beim Wort nehmen 163
2. Welcher Christus? 168
Der Christus der Frömmigkeit? 168
Der Christus des Dogmas? 171
Der Christus der Schwärmer? 176
Der Christus der Literaten? 182

II. Der wirkliche Christus 191
1. Kein Mythos 191
In Ort und Zeit 192
Unsicheres 195
2. Die Dokumente 197
Mehr als eine Biographie 197
Engagierte Zeugnisse 200
3. Geschichte und Glaubensgewissheit 202
Rückfrage nach Jesus 204
Verantworteter Glaube 211
Historische Kritik – eine Glaubenshilfe? 214

III. Christentum und Judentum 217
1. Die Leiden der Vergangenheit 217
Der Jude Jesus 217
Eine Geschichte von Blut und Tränen 219
2. Die Möglichkeiten der Zukunft 222
Wachsendes Verstehen 222
Gespräch über Jesus? 225

C. Das Programm 229

I. Der gesellschaftliche Kontext 229
1. Establishment? 229
Das religiös-politische System 230
Weder Priester noch Theologe 231
Nicht bei den Herrschenden 232
Radikale Veränderung 233
2. Revolution? 235
Die revolutionäre Bewegung 236
Die Hoffnung auf den Befreier 239
Kein Sozialrevolutionär 240
Revolution der Gewaltlosigkeit 243
3. Emigration? 246
Der apolitische Radikalismus 246
Das Mönchtum 248
Kein Ordensmann 251
Statt für die Elite für alle 256
4. Kompromiss? 258
Die Frommen 258
Moralischer Kompromiss 261
Kein Gesetzesfrommer 263
Gegen Selbstgerechtigkeit 267
Provokatorisch nach allen Seiten 270

II. Die Sache Gottes 273
1. Die Mitte 273
Reich Gottes 273
Apokalyptischer Horizont 275
Entmythologisierung unumgänglich 278
Zwischen Gegenwart und Zukunft 281
Gott ist voraus 284
2. Wunder? 288
Verschleierung der Verlegenheit 289
Was wirklich geschehen ist 292
Was überliefert wurde 295
Christian Science? 298
Hinweise, nicht Beweise 301
3. Die oberste Norm 303
Kein Naturgesetz 303
Kein Offenbarungsgesetz 305
Statt Gesetzlichkeit Gottes Wille 307
Der Sinn der Bergpredigt 310

III. Die Sache des Menschen 316
1. Humanisierung des Menschen 316
Das veränderte Bewusstsein 316
Was Gott will 319
Relativierte Traditionen, Institutionen, Hierarchen 320
2. Handeln 323
Gott und Mensch zugleich 323
Der mich gerade braucht 325
Auch die Feinde 327
Die wahre Radikalität 331
3. Solidarisierung 335
Parteiisch für die Benachteiligten 336
Welche Armen? 338
Die moralischen Versager 343
Das Recht der Gnade 346

IV. Der Konflikt 352
1. Die Entscheidung 352
Die für ihn waren 352
Eine Kirche? 358
Ohne Amt und Würden 363
Der Sachwalter 369
2. Der Streit um Gott 373
Kein neuer Gott 374
Der Gott mit menschlichem Antlitz 380
Der Gott mit Eigenschaften 385
Revolution im Gottesverständnis 391
Die nicht selbstverständliche Anrede 396
3. Das Ende 401
Angesichts des Todes 402
Ein letztes Mahl 406
Stationen 410
Warum? 421
Umsonst? 427

V. Das neue Leben 431
1. Der Anfang 431
Hinführung 431
Klärungen 437
Die letzte Wirklichkeit 447
Legenden? 454
Entstehung des Glaubens 465
2. Der Maßgebende 479
Gerechtfertigt 479
Ehrentitel 482
In Stellvertretung 488
Der definitive Maßstab 492
3. Das letztlich Unterscheidende 497
Umwertung 497
Jenseits von Schwärmerei und Erstarrung 501
Durch den Glauben allein 505
Keine andere Sache 510

VI. Deutungen 517
1. Differenzierte Interpretation 517
Grenzen der Entmythologisierung 517
Wahrheit nicht gleich Faktizität 521
Erzählende Darbietung und kritische Reflexion 523
2. Deutungen des Todes 526
Keine einheitliche Theorie 526
Gestorben für uns 528
Opfer? 533
Gott und das Leid 537
3. Deutungen des Ursprungs 548
Mensch geworden 548
Vergöttlichung oder Vermenschlichung? 553
Wahrer Gott und wahrer Mensch 558
Geboren aus der Frau 566
Maria 575

VII.Gemeinschaft des Glaubens 582
1. Inspiriertes und inspirierendes Wort 582
Inspiration? 582
Wort Gottes? 586
2. Der eine Geist 587
Unheiliger und heiliger Geist 588
Trinität 593
3. Die vielgestaltige Kirche 599
Versammlung, Gemeinde, Kirche 601
Gemeinschaft in Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit 604
Charismen, Ämter, Dienste 607
Die vielen Verfassungen 612
Ein Petrusdienst? 619
4. Der große Auftrag 630
Katholisch – evangelisch 630
Provisorische Kirche 632
Dienende Kirche 633
Schuldige Kirche 634
Entschiedene Kirche 636

D. Die Praxis 638

I. Die Praxis der Kirche 639
1. Entscheidung für den Glauben 639
Eine persönliche Entscheidung 639
Kritik an der Kirche 642
2. Entscheidung für die Kirche? 647
Warum bleiben? 648
Praktische Impulse 651
Wider die Resignation 653

II. Menschsein und Christsein 657
1. Normen des Menschlichen 657
Autonomie des Menschen 658
Theonomie des Menschen 662
Das Unbedingte im Bedingten 665
Fraglichkeit der Normen 668
2. Kriterium des Christlichen 670
Spezifisch christliche Normen? 671
Konkrete Person statt abstraktes Prinzip 676
Das unterscheidend Christliche in der Ethik 681
Das Grundmodell 684

III. Christsein als radikales Menschsein 687
1. Die gesellschaftliche Relevanz 687
Keine politischen Kurzschlüsse 688
Gesellschaftliche Konsequenzen 692
Engagement für die Befreiung 697
Keine unkritischen Identifikationen 701
2. Die Bewältigung des Negativen 708
Missbrauchtes Kreuz 708
Missverstandenes Kreuz 711
Verstandenes Kreuz 714
3. Zur Freiheit befreit 720
Rechtfertigung oder soziale Gerechtigkeit? 721
Worauf es letztlich nicht ankommt 723
Worauf es letztlich ankommt 727
4. Anregungen 731
Freiheit in der Rechtsordnung 732
Freiheit im Machtkampf 735
Freiheit vom Konsumdruck 737
Freiheit zum Dienen 740
Menschsein aufgehoben im Christsein 744
Theologische Grundliteratur 746
1. Lexika 746
2. Bibelkommentare 746
3. Neutestamentliche Theologien und Christologien 747
4. Dogmatiken 747
5. Einführungen ins Christentum oder ins Apostolikum 748
6. Abgekürzt zitierte Werke des Verfassers 748
Abkürzungen 749
Dankeswort 750

TEIL C. „20 Thesen zum Christ sein“ (1975)

20 Thesen zum Christ sein (1975) 755
Einleitung 755
Das Original und seine Übersetzungen 755
Biographischer Kontext 755
20 Thesen zum Christsein 756
Vorwort 756
A. Wer ist Christ? 758
B. Wer ist Christus? 761
C. Wer handelt christlich? 778

TEIL D. Debatte um das Buch „Christ sein“

I. „Hans Küng: Mein Spiegelbild. Eine Entgegnung des
Tübinger Theologen“ (1974) 789
Einführung 789
Das Original 789
Biographischer Kontext 789

Mein Spiegelbild 791
Fragen des „Christseins“ 792
Kirchliche Loyalität 795

II. „Antwort an meine Kritiker. Theologie für den Menschen?“ (1976) 796
Einführung 796
Das Original 796
Biographischer Kontext 796

Theologie für den Menschen? 799
Ist das Diskussion? 799
Keine kuriale Theologie 801
Formen des Arrangements 803
Der Ketzerhut des Arius 805
Kein Wohin, nur immer: Halt 807
Wo bleibt die Konsequenz? 809
Eine verpasste Chance 810

III. Brief an meine russischen Freunde (1977) 812
Einführung 812
Das Original 812
Biographischer Kontext 812

An die russischen Freunde 813

IV. Ein Appell zur Verständigung (1978) 815
Einleitung 815
Das Original 815
Biographischer Kontext 815
Ein Appell zur Verständigung 815
Ein neuer Stil? 816
Eine Erklärung, die nichts klärt 817
Eine Chance 822

TEIL E. Das Buch „Christ sein“ im Rückblick (2011)

Das Buch „Christ sein“ im Rückblick (2011) 831
Einleitung 831
Das Original und seine Übersetzungen 831
Biographischer Kontext 831

1. „Christ sein“ in nucleo 832
2. Eine hohe Messlatte für eine zeitgenössische Theologie 833
3. Eine verpasste Chance 835
4. Christliche Spiritualität 836
5. Weitere theologische Horizonte 836

TEIL F. „Jesus“ (2012)

„Jesus“ (2012) 841
Einleitung 841
Das Original und seine Übersetzungen 841
Wie ich mich Jesus annäherte 841
Inhalt 845

Dankeswort 846