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Weltpolitik und Weltwirtschaft
Weltpolitik und Weltwirtschaft




Stephan Schlensog (Hrsg.), Hans Küng

Herder Verlag
EAN: 9783451352201 (ISBN: 3-451-35220-6)
584 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 23cm, 2020, Gebunden mit Schutzumschlag und Leseband

EUR 90,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Im 21. Jahrhundert stehen Weltpolitik und -wirtschaft vor neuen, globalen Herausforderungen. In „Weltethos für Weltpolitik und Weltwirtschaft” analysiert Hans Küng diese Herausforderungen und zeigt, wie notwendig Weltpolitik und -wirtschaft für eine friedlichere, gerechtere und humanere Welt eine ethische Grundorientierung brauchen: die Anwendung von „Projekt Weltethos” auf Politik und Wirtschaft. Der Band bietet dieses Schlüsselwerk samt aktualisiertem Wirtschaftsteil sowie weitere Texte im Kontext von Ökonomie, Weltrecht und Europa.

Hans Küng, Dr. theol., geb. 1928, bis zum Entzug der Lehrerlaubnis Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen, anschließend fakultätsunabhängiger Professor für Ökumenische Theologie und Direktor des Instituts für ökumenische Forschung, Gründer der Stiftung Weltethos, zahlreiche Auszeichnungen und Ehrendoktorwürden. Er ist einer der herausragenden Theologen der Gegenwart. Gegenüber Positionen der katholischen Kirche äußert er sich wiederholt kritisch.

Stephan Schlensog, geb.1958, Dr. theol., Generalsekretär der Stiftung Weltethos.
Rezension
Der Herder-Verlag in Freiburg/i. Br. gibt z.Zt. Hans Küngs Sämtliche Werke in voluminösen 24 Bänden heraus (vgl. Editionplan). Der Tübinger Theologe Hans Küng hat ein umfangreiches theologisches Werk verfasst, in dem er sich mit zentralen Themen des christlichen Glaubens auseinandersetzt: z.B. Christentum, Gotteslehre, Jesus Christus, Kirche, Rechtfertigung, Eschatologie, Ökumene, bis hin zum Dialog der Religionen, dem Projekt Weltethos oder auch der Frage nach einem menschenwürdigen Sterben (zusammen mit dem Tübinger Rhetoriker Walter Jens). Geboren 1928 in Sursee/Schweiz studierte Küng an der Päpstlichen Universität in Rom Philosophie und Theologie, nahm als Experte am Zweiten Vatikanischen Konzil teil, ist katholischer Priester und Professor emeritus für Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen und Präsident der Stiftung Weltethos. 1979 wurde ihm wegen Kirchen- und Katholizismus-kritischer Äußerungen (zur Unfehlbarkeit des Papstes) vom Papst die kirchliche Lehrbefugnis entzogen. - In dem hier anzuzeigenden Band 20 „Weltethos für Weltpolitik und Weltwirtschaft” zeigt Hans Küng, wie notwendig für eine friedlichere, gerechtere und humanere Welt eine ethische Grundorientierung von Weltpolitik und Weltwirtschaft ist. Es ist eine Anwendung von „Projekt Weltethos” auf Politik und Wirtschaft. Der Band bietet dieses Schlüsselwerk samt aktualisiertem Wirtschaftsteil sowie weitere Texte im Kontext von Ökonomie, Weltrecht und Europa.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
zur Reihe: Hans Küng Sämtliche Werke

Hans Küng hat ein umfangreiches und vielschichtiges Werk verfasst, in dem er sich mit theologischen Kernthemen (etwa Gotteslehre, Christus, Kirche, Rechtfertigung, Eschatologie, Ökumene), dem Dialog der Religionen, dem Projekt Weltethos oder der Frage nach einem menschenwürdigen Sterben auseinandersetzt. In seinen z.T. umfangreichen Büchern wird sein innovatives theologisches Denken deutlich, das seiner Zeit oft voraus war.

Die Reihe Hans Küng – Sämtliche Werke versammelt das Werk des herausragenden Theologen. Die im Wesentlichen chronologische Anordnung der Texte zeigt zugleich die Entwicklung der verschiedenen Themen, mit denen sich Hans Küng beschäftigt hat und beschäftigt. Die einzelnen Bände enthalten auch thematisch passende Texte, die in späterer Zeit entstanden sind, sodass die einzelnen Bände zugleich in sich stehen und das Denken Küngs zu einzelnen Themen verdeutlichen.

Jedem Band ist eine Einführung vorangestellt, die die aktuelle und bleibende Bedeutung des Bandes verdeutlicht. Mitherausgeber der Reihe ist Dr. Stephan Schlensog, Generalsekretär der Stiftung Weltethos und Geschäftsführer des Weltethos-Instituts (Universität Tübingen).

Editionsplan
Band 1:
Rechtfertigung
Band 2:
Konzil und Ökumene
Band 3:
Kirche
Band 4:
Kirchenlehrer, Frauen, Sakramente
Band 5:
Unfehlbarkeit
Band 6:
Kirchenreform
Band 7:
Philosophie – Theologie
Band 8:
Christ sein
Band 9:
Existiert Gott?
Band 10:
Ewiges Leben
Band 11:
Glaubensbekenntnis und Naturwissenschaft
Band 12:
Christentum und Weltreligionen
Band 13:
Spurensuche
Band 14:
Theologie im Aufbruch
Band 15:
Judentum
Band 16:
Christentum
Band 17:
Islam
Band 18:
Literatur, Kunst, Musik
Band 19:
Weltethos
Band 20:
Weltpolitik und Weltwirtschaft
Band 21:
Erinnerungen I
Band 22:
Erinnerungen II
Band 23:
Erinnerungen III
Band 24:
Varia
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Primat des Ethos gegenüber Wirtschaft und Politik 17

TEIL A. Ökonomie und Gottesfrage (1980)

Einführung 21
Das Original 21
Biographischer Kontext 21
1. Enorme Aufgaben 22
2. Die andere Dimension 26
3. Der Mensch als Aufgabe 31
4. Heitere Gelassenheit 35

TEIL B. „Die Schweiz ohne Orientierung? Europäische Perspektiven“ (1992)

Einführung 41
Das Original und seine Übersetzungen 41
Biographischer Kontext 41
1. Damals 42
Vor fünfzig Jahren 42
Orientierung nach innen 44
Orientierung nach rückwärts 45
2. Heute 46
Was damals richtig war, ist heute falsch 46
Veränderte äußere Situation 47
Veränderte innere Situation 48
Verschlechtertes Image 50
Verkehrte Medienpolitik 53
3. Morgen 55
Ein Prozess der Selbstbesinnung 55
Imperativ 1: Die Schweizer Geschichte kritisch lesen 57
Imperativ 2: Den Dialog zwischen politischer und intellektueller
Elite führen 60
Imperativ 3: Die demokratischen Strukturen erneuern 62
Imperativ 4: Die schweizerische Neutralität kritisch überdenken 64
Imperativ 5: Europa aktiv mitgestalten 66
Imperativ 6: Weltpolitisches Engagement zeigen 69
Imperativ 7: Die ethisch-religiösen Grundlagen neu ernstnehmen 71
4. Vision einer möglichen Zukunft 74
Werte und Maßstäbe 75
Eine europäische Pioniernation 77
Das Potential der Schweiz 78
Zum Schluss 82

TEIL C. Weltethos für Weltpolitik und Weltwirtschaft

Einführung 87
Das Original und seine Übersetzungen 87
Biographischer Kontext 87

I. Hauptwerk 1: Weltethos für Weltpolitik und Weltwirtschaft (1997) 91

Weltpolitik zwischen Realpolitik und Idealpolitik 91
Eine Vision gefragt 91
I. Wieder die alte Realpolitik? 95
1. Weltpolitik im alten Stil: Kissinger 96
a. Machtspiel Diplomatie 97
b. Machtpolitik als „Geopolitik“ 100
c. Politik ohne „moralische Gefühle“ 102
d. Ethik der Politik untergeordnet? 104
2. Souveränes Ignorieren der politischen Moral: Richelieu 108
a. Statt allgemeingültiger Werte die Staatsraison 108
b. Realisierter Machiavellismus 111
c. Alternative: religiöser Fanatismus oder politischer Zynismus? 113
3. Verkörperung der Realpolitik: Bismarck 116
a. Nicht Ideen, sondern Interessen 116
b. Statt einer Zukunftsvision Wille zur Macht 118
c. Macht – oberstes Kriterium der Politik? 120
II. Keine moralisierende Ideal-Politik 123
1. Versuch einer neuen Politik: Wilson 123
a. Eine neue Friedensordnung 124
b. Alles eine idealistische Illusion? 126
c. Der Sieg der „Realisten“ 127
d. Kreuzzug für die Demokratie? 129
2. Streit um die Politik-Theorie: Morgenthau 131
a. Politik als Machtmanagement 132
b. Woher die Machtpolitik-Theorie? 136
c. Die ungelöste ethische Frage 139
d. Auf der Suche nach allgemeingültigen Werten 141
3. Der Konflikt zwischen Macht und Moral 146
a. Das ambivalente Wesen Mensch und die Macht 146
b. Erfindungen gegen den Machtmissbrauch 148
c. „Wissenschaftliches“ Ignorieren der Ethik 150
d. Unaufhebbares Spannungsverhältnis zwischen Politik und Ethik 153
III. Politik aus Verantwortung 155
1. Umrisse eines neuen Paradigmas von Politik 155
a. Interessenwahrnehmung – aber wie? 155
b. Interessenwahrnehmung – ethisch zu verantworten 158
c. Der Mittelweg zwischen Realpolitik und Idealpolitik 160
d. Von der nationalen zur globalen Verantwortung 163
2. Ethos – eine Herausforderung für Politiker 165
a. Mehr scheinen als sein? 165
b. Zur Not auch unmoralisch? 167
c. Dürfen Politiker lügen? 170
d. Macht – wofür? 174
3. Ideale und Realitäten 176
a. Ist das Ethos ineffizient? 176
b. Kann man mit Ethos Wahlen gewinnen? 179
c. Eine realistische Menschenrechtspolitik? 183
d. Erfolge der Menschenrechtspolitik 186
IV. Weltethos als Grundlage der Weltgesellschaft 188
1. Herausforderungen und Antworten 188
a. Leitfragen und Leitsätze 188
b. Allgemeingültige ethische Standards 190
c. Die Suche nach dem Universalen: Wahrheit und Gerechtigkeit 191
d. Menschlichkeit: die Goldene Regel 195
2. Nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten 197
a. Zum Menschen gehören von Anfang an Pflichten 197
b. Nicht alle Pflichten folgen aus Rechten 199
c. Was sollen Rechte ohne Sitten? 200
3. Eine erste Ausformulierung des Weltethos 203
a. Wie soll das Weltethos konkretisiert werden? Kriterien 203
b. Was soll als Weltethos konkretisiert werden? Inhalte 206
c. Der Kern eines globalen Ethos 209
d. Verpflichtung auf Wahrhaftigkeit 210
V. Weltfrieden – Herausforderung für die Weltreligionen 212
1. Zusammenprall oder Frieden zwischen den Zivilisationen? 213
a. Die Tiefendimension weltpolitischer Konflikte 213
b. Religion – die fehlende Dimension der Staatskunst 218
c. Das warnende Beispiel: Jugoslawien 220
d. Krieg um des Friedens willen? 226
2. Was hält die moderne Gesellschaft zusammen? 231
a. Zeitdiagnosen 231
b. Spaltpilze der Gesellschaft 234
c. Drei Modelle von Europa 240
d. Ethos kein Religionsersatz 244
3. Vertrauensbildende Maßnahmen zwischen den Religionen 245
a. Religion im Staatengeflecht 246
b. Wie mit Islamismus und Fundamentalismen umgehen? 248
c. Was tun in regionalen, nationalen und internationalen Konflikten? 251
d. Persönliches Nachwort eines Christen für Christen 255

II. Hauptwerk 2: Anständig wirtschaften. Warum Ökonomie Moral braucht (2010) 260

Einführung 260
Das Original und seine Übersetzungen 260
Biographischer Kontext 260
Plädoyer für Menschenanstand in der Wirtschaft 261
I. Krise der Weltwirtschaft: Globalisierung im Zwielicht 265
1. Die Globalisierung war unvermeidbar 266
Übergang von der National- zur Globalökonomie 266
Neue wirtschaftlich-politische Machtverteilung 267
2. Die Globalisierung erwies sich als ambivalent 268
Neue Chancen: billiger, effektiver, innovativer, wohlstandsmehrend 268
Neue Risiken: menschenrechtsverachtend, ausbeuterisch, umweltzerstörend 269
3. Die Globalisierung bleibt unberechenbar 271
Unsichere Prognosen 271
Unvorhersehbare politisch-wirtschaftliche Entwicklungen 272
4. Die Globalisierung ist steuerbar 273
Internationale Regulierungen dringend notwendig 273
Globalisierung auch des Ethos erforderlich 275
5. Welches wirtschaftspolitische Konzept? 277
Keine Rückkehr zum Manchester-Liberalismus 277
Keine Rückkehr zur sozialistischen Planwirtschaft 278
Marktwirtschaft – aber welche? 278
II. Marktwirtschaft pur? 280
1. Der ökonomische Ultraliberalismus 280
Vorkämpfer des Ultraliberalismus: L. v. Mises, F. A. v. Hayek 281
Vorkämpfer des Sozialstaates: John Maynard Keynes 282
Der Inspirator von Reagonomics und Thatcherismus: Milton Friedman 284
Freier Markt und eingeschränkter Staat 285
2. Rückfragen: Domestizierung des Ethos durch die Ökonomie? 286
Meint Freiheit des Einzelnen Willkür? 287
Besteht das Ethos der Wirtschaft in Profitsteigerung? 288
Liberale Marktwirtschaft – einfach Naturgesetz? 289
Adam Smith: klassische Nationalökonomie – kein „Anythinggoes-capitalism“ 291
Bedenkenswerte Gegenthesen 293
Ein alternatives Konzept zur Marktwirtschaft pur? 295
III. Marktwirtschaft sozial? 297
1. Weder sozialistisch noch kapitalistisch 297
Der soziale Liberalismus: Ludwig Erhard 298
Der Erfolg der sozialverpflichteten Marktwirtschaft 299
Liberale Ordnungstheorie und Ordnungspolitik: W. Eucken, W. Röpke 301
Freier Markt mit sozialem Ausgleich 303
Realistische Voraussetzungen: Konfliktbewältigung durch Konsens 304
2. Rückfragen: die neuen Herausforderungen 305
Krise der Sozialen Marktwirtschaft 305
Protestbewegungen gegen die Restaurationspolitik 306
Die ökologische Herausforderung 308
Die ethische Herausforderung 309
Sozialstaat umbauen 310
Thesen zur Rückbesinnung 312
IV. Wege aus der Krise? 314
1. Krise der Verantwortlichkeiten 315
Drei Komplexe des Versagens: Märkte, Institutionen und Moral 315
Fehlende ethische Rahmenordnung 316
2. Irrwege 317
Aufstieg und Fall der „Theorie des rationalen Marktes“ 318
„New Economics“ 320
Bubble-Ökonomie 322
Ein Zentralbanker auf dem Irrweg 323
3. Irrläufer 324
Irrational handelnde Akteure 324
Irrationale Motivationen 325
Finanzmathematiker mit Tunnelblick 327
Neuorientierung gefordert 329
Lügner und Betrüger 331
4. Neuordnung des Weltfinanzsystems überfällig 333
Ein ungeregelter Finanzmarkt gefährdet das Weltfinanzsystem 333
Kein weiteres Hinausschieben einer grundlegenden Reform 334
Das Weltfinanzsystem am Abgrund 335
Die sieben Köpfe des Finanzmonsters 337
Uneinsichtige Banker? 339
V. Wirtschaften aus Verantwortung 340
1. Verantwortungsvolles und verantwortungsloses Wirtschaften 341
Verantwortung für Mitwelt, Umwelt und Nachwelt 341
Weltverantwortung und Selbstverantwortung 342
Profitgier – ein systemisches Problem 344
Institutionalisierte Gier: das Wallstreet-Casino 345
Institutionalisierte Lüge: Griechenland im Euroland 349
Markt ohne Moral? 353
2. Globale Marktwirtschaft erfordert ein globales Ethos 355
Homo sapiens – Homo oeconomicus? 356
Das europäische Gesellschaftsmodell im Zerfall? 358
Menschlichkeit – kein Gegensatz zu Wirtschaftlichkeit 359
Marktwirtschaft – kein Selbstzweck, sondern Dienst am Menschen 361
Primat des Ethos gegenüber Ökonomie und Politik 363
Wirtschaftliche Rationalität und ethische Verantwortung gehören zusammen 364
3. Umrisse eines neuen Paradigmas des Wirtschaftsethos 365
Ethische Konstanten und Variablen 366
Zur ethischen Beurteilung des Geldwesens in Judentum, Christentum und Islam 367
Keine unökonomische Gesinnungsethik von IdealÖkonomen 370
Keine gesinnungslose Erfolgsethik von Real-Ökonomen 372
Ethisch verantwortetes Wirtschaften: Reform
des internationalen Währungssystems 375
Beginn einer Finanzreform 377
Die nächste Blase: Staatsverschuldung! 378
Die ökosoziale Dimension 379
Nicht nur eine Kleingruppenmoral 382
VI. Ethos für Führungskräfte 384
1. Unanständiges Wirtschaften 385
Manager in Misskredit 386
Der größte Finanzbetrüger aller Zeiten 388
Die Nutznießer des Systems 389
Eine neue Kultur des Anstands 391
2. Verdienen die Manager, was sie verdienen? 392
Viele verdienen (mehr), (als) was sie verdienen 393
Manager – nicht Eigentümer, sondern Treuhänder 393
Unverantwortliches Spiel mit fremdem Geld 395
Welcher Maßstab für Managervergütungen? 396
3. Ethos – ein Mehrwert für Führungskräfte 398
Woher die Führungsstärke? 398
Keine Unternehmenskultur ohne Persönlichkeitskultur 400
Unternehmensberatung: Machiavelli für Manager? 401
Machthungrige, Vaterfiguren und Institutionsorientierte 404
4. Hat das Ethos in der Wirtschaft eine Chance? 405
Jenseits von Gut und Böse? 405
Woher das Gute? Biologische und soziokulturelle Faktoren 407
Die fünf C der wahren und der falschen Religion 408
Wer ist eine große Unternehmerpersönlichkeit? 410
Ethische Kompetenz 411
5. Anständiges Wirtschaften 412
Die Krise – ein Warnschuss 413
Menschen, nicht Institutionen sind moralische Akteure 415
„Integrity“, nicht nur „Compliance“ 416
Risiken unanständiger Geschäftsführung 418
Chancen anständiger Geschäftsführung 419
Wirtschaftsprüfung und Selbstprüfung 420
VII. Für die Menschheit ein Ethos der Menschlichkeit 422
1. Kulturübergreifende Normen 422
„Asiatische“ Werte gegen „westliche“ Werte? 422
Menschenrechte – Menschenpflichten 424
Säkulare Werte gegen religiöse Werte? 426
Wertschätzung auch der Werte anderer 429
Was hält die moderne Gesellschaft zusammen? 430
2. Ein Menschheitsethos 432
Werte, Maßstäbe und Haltungen 432
Vier Imperative der Menschlichkeit 434
Weltethische Kernnormen: Humanität und Gegenseitigkeit 435
Ethische Normen – philosophisch begründet 436
3. Eine ethisch fundierte Weltordnungspolitik 439
Ansätze zu einem internationalen Ethos 439
Einwürfe der Skeptiker und Schwarzseher 442
Dokumentation – Proklamation – Realisation 443
Globale Werte – das Kernstück einer Weltordnungspolitik 444
Ein globales Bürgerethos mit Rechten und Pflichten 446
4. Eine globale Charta der Zivilgesellschaft 448
Entwicklung, nicht nur ökonomisches Wachstum 449
Ein globales Ethos: warum und woher? 451
Rückfragen bezüglich der Religionen 452
Koalition von Glaubenden und Nichtglaubenden 453
Humanität – Kern des globalen Ethos 455
Verpflichtung auf Gerechtigkeit und Solidarität 457
VIII. Warum ein Manifest für ein Globales Wirtschaftsethos? 457
1. Was ist das Eigentümliche des Manifests für ein Globales Wirtschaftsethos? 457
Historische Autorität: kein Zufallsprodukt des Zeitgeistes 459
Interkulturelle Gültigkeit: keine provinzielle Initiative 459
Gelebte Humanität: keine humanistische Theorie 459
Auf der Linie des UN Global Compact 460
2. Globales Wirtschaftsethos als transkulturelles Management (Josef Wieland) 461
Die Notwendigkeit eines solchen Manifests 461
Grundprinzip: Humanität 462
Das gemeinsame Band transkultureller Werte 463
Die Werte sind auf transkultureller Ebene einzuüben 463
Charakteristika des Manifests 464
3. Unternehmerische Verantwortung im Licht der Erwartungen moderner
Gesellschaften (Klaus Leisinger) 464
Keinen Schaden anrichten – das Richtige tun 465
Vertrauenskrise in die Integrität von Menschen und Institutionen 466
Die Praxis der Auswahlprozesse im Unternehmen 466
Ethikausbildung mit Fallstudien 467
Zur Unterscheidung von „cleverem“ und unethischem Verhalten 467
III. Manifest Globales Wirtschaftsethos. Konsequenzen und Herausforderungen für die Weltwirtschaft (2010) 469
Einführung 469
Das Original und seine Übersetzungen 469
1. Die globale Wirtschaftskrise erfordert ein globales Ethos Manifest für ein Globales Wirtschaftsethos 469
(1) Das Versagen der Märkte, der Institutionen und der Moral ruft nach einer
ethischen Rahmenordnung 470
(2) Die Forderungen des UN Global Compact rufen nach kulturübergreifenden ethischen Werten und Standards 472
(3) Ein solches Weltethos basiert auf den Prinzipien Menschlichkeit und Gegenseitigkeit sowie auf den Grundstandards Gewaltfreiheit, Fairness, Wahrhaftigkeit und Partnerschaft 473
(4) Das Manifest für ein „Globales Wirtschaftsethos“ ruft allen Betroffenen („Stakeholders“) im globalen Wirtschaften ihre persönliche Verantwortung für die Humanisierung der
globalen Wirtschaft in Erinnerung: Globalisierung erfordert ein globales Ethos 474
2. Manifest Globales Wirtschaftsethos – Konsequenzen für globales Wirtschaften: Text des Dokuments 476
Präambel 476
Erklärung zu einem Globalen Wirtschaftsethos 477
I. Das Prinzip der Humanität 477
Artikel 1 477
Artikel 2 478
Artikel 3 478
Artikel 4 478
II. Grundwerte für globales Wirtschaften 478
Grundwerte: Gewaltlosigkeit und Achtung vor dem Leben 478
Artikel 5 479
Artikel 6 479
Grundwerte: Gerechtigkeit und Solidarität 479
Artikel 7 480
Artikel 8 480
Artikel 9 480
Grundwerte: Wahrhaftigkeit und Toleranz 481
Artikel 10 481
Artikel 11 481
Grundwerte: Gegenseitige Achtung und Partnerschaft 481
Artikel 12 481
Artikel 13 482
Schluss 482
Erstunterzeichner 482
IV. Friedenspolitik. Ethische Grundlagen internationaler Beziehungen (2003) 484
Einführung 484
Das Original 484
Biographischer Kontext 484
1. Weltpolitik und Weltethos 485
(1) Paradigmenwechsel in den internationalen Beziehungen 486
(2) Das neue Paradigma internationaler Beziehungen
und seine ethischen Voraussetzungen 489
(3) Weltpolitik aus Weltverantwortung 491
(4) Statt des Zusammenpralls der Dialog der Kulturen 493
(5) Die Religionen in Weltkonflikten 497
(6) Tragweite und Inhalt des Weltethos 499
2. Rückfall in das alte Paradigma? 504
Einführung 504
Das Original 504
(1) Eine Massenhysterie 505
(2) Wie es zum Krieg kam 511
(3) Ein unmoralischer Krieg 516
(4) Welche neue Weltordnung? 518

TEIL D. Weltethos und Recht

I. „(Was) Hält die deutsche Gesellschaft zusammen?“
Vortrag beim „Siebten Tübinger Rechtsgespräch“ am 24.04.2006 529
Einführung 529
Das Original 529
Biographischer Kontext 529
1. Fragestellung 530
2. Was spaltet die Gesellschaft? 532
3. Grundorientierung: Quo vadis Europa? 534
4. Der Zusammenhalt der Gesellschaft 538
5. Verbindende ethische Normen 539
II. „Weltrecht und Weltethos“
Vortrag am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, 28.10.2008,
Verein der Richter des Bundesverfassungsgerichts e.V. 542
Einführung 542
Das Original 542
Biographischer Kontext 542
1. Zum Verhältnis von Recht und Ethos 544
2. Philosophische Begründung ethischer Normen 547
3. Rechte und Pflichten 549
4. Pflichten, die nicht aus Rechten folgen 550
5. Idealistische und realistische Interpretation des Völkerrechts 552
6. Das Völkergewohnheitsrecht 552
7. Allgemeine Rechtsgrundsätze und ethische Prinzipien 553
8. Weltrecht und Weltethos 557
III. „Weltrecht und Weltethos“
Vortrag am Bundesgerichtshof in Karlsruhe, 20.4.2010, Juristische Studiengesellschaft 560
Einführung 560
Das Original 560
Biographischer Kontext 560
1. Ein konkreter Fall aus der Autoindustrie 562
2. Recht und Ethos – zwei verschiedene Ebenen 564
3. Was meint Weltrecht? 567
4. Was meint Weltethos? 568
5. Weltethos und Weltrecht in der Praxis 571
6. Weltethische Prinzipien zur Stützung der allgemeinen
Rechtsgrundsätze 575
7. Ein Manifest für anständiges Wirtschaften 576

Postscriptum 2019 579
Dankeswort 580


Leseprobe:

Einleitung: Primat des Ethos gegenüber Wirtschaft und Politik

Wirtschaft, Politik und Ethik sind keine unversöhnbaren Welten. Aber mir
ist daran gelegen deutlich zu machen, was den Vorrang, den Primat, hat.
Wichtig ist mir der Primat der Politik gegenüber der Ökonomie: Die Politik
muss die Regeln setzen und durchsetzen, und die Wirtschaft muss sich daran
halten. Aber noch wichtiger ist mir, den Primat des Ethos gegenüber der
Ökonomie und gegenüber der Politik zur Geltung zu bringen. So grundlegend
Wirtschaft und Politik sind, sie sind nur einzelne Dimensionen der allumfassenden
Lebenswelt des Menschen. Und um der Menschlichkeit des
Menschen willen müssen sie ethischen Maßstäben der Humanität und so
dem Gemeinwohl unterworfen sein. Vorrang hat also die in allem zu wahrende
unantastbare Würde des Menschen, seine mit dem Menschsein gegebenen
Grundrechte und Grundpflichten. Wirtschaft und Politik dürfen also nie
von ethischen Normen losgelöst operieren. Tun sie das, fahren sie ein Land
oder gar die Weltwirtschaft an den Abgrund.
So ist denn meine Position deutlich: Ich kann weder die bloße Gesinnungsethik
der Ideal-„Ökonomen“ akzeptieren, die Gewinnstreben als von vornherein
unmoralisch diskreditiert, noch die bloße Erfolgsethik der Real-Ökonomen,
wie sie hemmungslos besonders, aber nicht nur, an der Wall Street
praktiziert wird. Für sie „heiligt“ der Gewinn alle Mittel, im sogenannten
„Notfall“ auch unmoralische Mittel wie Vertrauensbruch, Lug und Trug
sowie hemmungslose Raffgier. Es geht mir also wie in der Politik so auch
in der Wirtschaft um ein Ethos der Verantwortung, welches wirtschaftliche
Strategien und ethisches Urteil überzeugend verbindet. Dieses neue Paradigma
von Wirtschaftsethos wird darin konkret, dass es – bei aller Legitimität
des Gewinns – wirtschaftliches Handeln daraufhin überprüft, ob es höhere
Güter oder Werte verletzt. Konkret, ob es sozialverträglich, umweltverträglich
und zukunftsverträglich ist.
Im vorliegenden Band sind meine wichtigsten Veröffentlichungen zu dieser
bleibend aktuellen Weltproblematik aus über drei Jahrzehnten zusammengeführt.

Tübingen, im Oktober 2019 Hans Küng