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Theologie im Aufbruch - Hans Küng Sämtliche Werke Band 13
Theologie im Aufbruch - Hans Küng Sämtliche Werke Band 13




Stephan Schlensog (Hrsg.), Hans Küng

Herder Verlag
EAN: 9783451352133 (ISBN: 3-451-35213-3)
360 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 23cm, 2018, Gebunden mit Schutzumschlag und Leseband

EUR 60,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Hans Küng - Grundlagen einer neuen Theologie

Von Beginn an steht Hans Küng für eine Theologie, die sich nicht in der Interpretation des Alten erschöpft, sondern Herausforderungen der Zeit aufgreift, neue Sicht- und Denkweisen einfordert und zu neuen Ufern aufbricht. In seinem hermeneutischen Schlüsselwerk „Theologie im Aufbruch“ greift er die Paradigmentheorie von Thomas S. Kuhn auf, wendet diese auf die Theologie an und erklärt so die innere Dynamik des Christentums und dessen Herausforderungen heute. Diese heutige Zeit, „Nach-Moderne“ genannt, wird in ihren historischen, theologischen und politischen Dimensionen umrissen und es werden Grundlinien einer neuen kritisch-ökumenischen Theologie entworfen, die diesen Herausforderungen gerecht wird.

Neben diesem Grundlagenwerk bietet Band 13 der Sämtlichen Werke von Hans Küng Artikel zu aktuellen kontrovers-theologischen Fragen, sowie Synthesen, die einen ersten Ausblick bieten auf die in späteren Werken entfaltete ökumenische Theologie der Religionen.

Hans Küng, Dr. theol., geb. 1928, bis zum Entzug der Lehrerlaubnis Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen, anschließend fakultätsunabhängiger Professor für Ökumenische Theologie und Direktor des Instituts für ökumenische Forschung, Gründer der Stiftung Weltethos, zahlreiche Auszeichnungen und Ehrendoktorwürden. Er ist einer der herausragenden Theologen der Gegenwart. Gegenüber Positionen der katholischen Kirche äußert er sich wiederholt kritisch.

Herausgeber:

Stephan Schlensog, geb.1958, Dr. theol., Generalsekretär der Stiftung Weltethos.
Rezension
Hans Küng steht wie kein anderer Theologe der gegenwart für eine "Theologie im Aufbruch", für eine ökumenische Theologie, für eine Theologie im Dialog der Religionen und für ein religiöses Weltethos. Deshlab ist es naheliegend im hier anzuzeigenden Band 13 der Sämtlichen Werke Hans Küngs die "Theologie im Aufbruch" in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu hatte sich Küng besonders in seinenm Buch „Theologie im Aufbruch. Eine ökumenische Grundlegung“ von 1987 geäußert, das hier den Hauptteil A ausmacht (vgl. Inhaltsverzeichnis). Welche Theologie hat Zukunft? Dass Theologie auch im Zeitalter von Säkularisierung, Individualisierung, Pluralisierung Zukunft hat, davon ist Küng überzeugt. Aber zu dieser Überzeugung gehört auch, dass nicht jede Theologie Zukunft hat. Doch welche Theologie hat Zukunft? Um diese Frage zu beantworten, genügen programmatische Wegweiser nicht, es braucht vielmehr eine durch theologische Praxis erprobte Wegbeschreibung. - Der Herder-Verlag in Freiburg/i. Br. gibt z.Zt. Hans Küngs Sämtliche Werke in voluminösen 24 Bänden heraus (vgl. Editionplan). Der Tübinger Theologe Hans Küng hat ein umfangreiches theologisches Werk verfasst, in dem er sich mit zentralen Themen des christlichen Glaubens auseinandersetzt: z.B. Christentum, Gotteslehre, Jesus Christus, Kirche, Rechtfertigung, Eschatologie, Ökumene, bis hin zum Dialog der Religionen, dem Projekt Weltethos oder auch der Frage nach einem menschenwürdigen Sterben (zusammen mit dem Tübinger Rhetoriker Walter Jens). Geboren 1928 in Sursee/Schweiz studierte Küng an der Päpstlichen Universität in Rom Philosophie und Theologie, nahm als Experte am Zweiten Vatikanischen Konzil teil, ist katholischer Priester und Professor emeritus für Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen und Präsident der Stiftung Weltethos. 1979 wurde ihm wegen Kirchen- und Katholizismus-kritischer Äußerungen (zur Unfehlbarkeit des Papstes) vom Papst die kirchliche Lehrbefugnis entzogen.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Hans Küng Sämtliche Werke
Hans Küng hat ein umfangreiches und vielschichtiges Werk verfasst, in dem er sich mit theologischen Kernthemen (etwa Gotteslehre, Christus, Kirche, Rechtfertigung, Eschatologie, Ökumene), dem Dialog der Religionen, dem Projekt Weltethos oder der Frage nach einem menschenwürdigen Sterben auseinandersetzt. In seinen z.T. umfangreichen Büchern wird sein innovatives theologisches Denken deutlich, das seiner Zeit oft voraus war.
Die Reihe Hans Küng – Sämtliche Werke versammelt das Werk des herausragenden Theologen. Die im Wesentlichen chronologische Anordnung der Texte zeigt zugleich die Entwicklung der verschiedenen Themen, mit denen sich Hans Küng beschäftigt hat und beschäftigt. Die einzelnen Bände enthalten auch thematisch passende Texte, die in späterer Zeit entstanden sind, sodass die einzelnen Bände zugleich in sich stehen und das Denken Küngs zu einzelnen Themen verdeutlichen.
Jedem Band ist eine Einführung vorangestellt, die die aktuelle und bleibende Bedeutung des Bandes verdeutlicht. Mitherausgeber der Reihe ist Dr. Stephan Schlensog, Generalsekretär der Stiftung Weltethos und Geschäftsführer des Weltethos-Instituts (Universität Tübingen).
Editionsplan
Band 1:
Rechtfertigung
Band 2:
Konzil und Ökumene
Band 3:
Kirche
Band 4:
Kirchenlehrer, Frauen, Sakramente
Band 5:
Unfehlbarkeit
Band 6:
Kirchenreform
Band 7:
Philosophie – Theologie
Band 8:
Christ sein
Band 9:
Existiert Gott?
Band 10:
Ewiges Leben
Band 11:
Glaubensbekenntnis und Naturwissenschaft
Band 12:
Christentum und Weltreligionen
Band 13:
Spurensuche
Band 14:
Theologie im Aufbruch
Band 15:
Judentum
Band 16:
Christentum
Band 17:
Islam
Band 18:
Literatur, Kunst, Musik
Band 19:
Weltethos
Band 20:
Weltpolitik und Weltwirtschaft
Band 21:
Erinnerungen I
Band 22:
Erinnerungen II
Band 23:
Erinnerungen III
Band 24:
Varia
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Welche Theologie hat Zukunft? 11

1. Auseinandersetzungen um Theologie und Kirche 11
2. Charakteristika einer neuen Theologie 11
3. Amerikanische Impulse 12
4. Das Denken in Paradigmen 14
5. Ein neues Paradigma von Theologie 15
6. Von der Moderne zur Nachmoderne 16

TEIL A. Hauptwerk: „Theologie im Aufbruch. Eine ökumenische Grundlegung“ (1987)

Einführung 21
Das Original und seine Übersetzungen 21
Biographischer Kontext 21

Die Richtung: Auf dem Weg in die „Postmoderne“ 25
1. Postmodern – ein „Such-Begriff“ 25
2. Krise und Aufbruch zu Neuem 28
3. Die Funktion von Religion in der Postmoderne 29

A. Klassische Konflikte 36

I. Ökumenische Theologie zwischen den Fronten. Konsequenzen aus dem Streit zwischen Rom, Luther und Erasmus 36
1. Chancen für eine Dritte Kraft? 36
2. Die Restauration der Gegenreformation 37
3. Der ungeliebte Erasmus 39
4. Ein Reformer vor den Reformatoren 41
5. Der Ernstfall: Wittenberg contra Rom 46
6. Zwischen Rom und Wittenberg: Neutralität statt Engagement? 48
7. Der Schuldanteil Martin Luthers 53
8. Über die Verantwortung der Theologie in der Stunde der Wahrheit 56
9. Ökumenische Theologie zwischen Aggressiv- und Fluchtverhalten 60

II. Die Bibel und die Tradition der Kirche. Unbewältigtes zwischen Katholizismus, Protestantismus und Orthodoxie 66
1. Schrift „und“ Tradition: die katholische Antwort auf Luther 67
2. Schrift „oder“ Tradition: schwacher Kompromiss des Vatikanum II 68
3. Schrift – wortwörtlich: Unfehlbarkeit auf protestantisch 69
4. Inspiriert, also irrtumslos? Das Vatikanum II und die Bibel 71
5. Die ökumenische Lösung: Schrift als Zeugnis der Offenbarung 73
6. Ist die orthodoxe Tradition der Schrift gemäß? Die ostkirchliche Problematik 75
7. Ja zu Bibel, Tradition, Autorität: Nein zu Biblizismus, Traditionalismus, Autoritarismus 77
8. An was Christen glauben 80

III. Kirchenspaltung durch die Bibel? Zum Problem der Einheit von
Schrift und Kirche 81
1. Begründet der neutestamentliche Kanon die Einheit der Kirche? Ernst Käsemann 82
2. Der Streit um die Einheit: Hermann Diem 87
3. Eingrenzung des Diskussionsfeldes: Übereinstimmungen 91
4. Der Grund der Vielzahl der Konfessionen: die Auswahl 92
5. Evangelische Katholizität als Imperativ 97
Postskriptum 1986 102

IV. Dogma gegen Bibel? Historisch-kritische Exegese als Provokation für die Dogmatik 103
1. Über das Elend heutiger Dogmatik 103
2. Sakramente – „von Christus eingesetzt“? 106
3. Kirchliche Ämter – „in der Nachfolge der Apostel“? 109
4. Jesus Christus – im Schatten der Dogmen? 113

B. Perspektiven nach vorn 117

I. Wie treibt man christliche Theologie? Schritte zur Verständigung 117
1. Das Vatikanum II und die Folgen 117
2. Vergleich zweier Christologien: Edward Schillebeeckx 120
3. Was ist Norm christlicher Theologie? 122
4. Der Konsens über die historisch-kritische Exegese 125
5. Was tun im Hypothesendickicht? 126
6. Was ist Horizont christlicher Theologie? 129
7. Kritische Korrelation ohne kritische Konfrontation? 131

II. Paradigmenwechsel in Theologie und Naturwissenschaft. Eine grundsätzliche historisch-theologische Klärung 135
1. Auf der Suche nach Zusammenhängen 135
2. Der wissenschaftstheoretische Rahmen 140
3. Was heißt: Paradigmenwechsel? Thomas S. Kuhn 143
4. Makro-, Meso- und Mikroparadigmen 145
5. Wie entsteht Neues? Parallelen aus Naturwissenschaft und Theologie 147
6. Totaler Bruch? Die Frage nach der Kontinuität 163
7. Unterschiede zwischen Theologie und Naturwissenschaft 165
8. Eine kritische ökumenische Theologie 170
9. Horizont? Die Welt (erste Konstante) 173
10. Maßstab? Die christliche Botschaft (zweite Konstante) 175

III. Ein neues Grundmodell von Theologie? Strittiges und Unstrittiges 178
1. „Paradigma“: ein umstrittener Begriff 179
2. Klärungen 181
3. Die heutige Krise: Worüber man nicht mehr zu streiten braucht 183
4. Vier Dimensionen des postmodernen Paradigmas 184

IV. Theologie auf dem Weg zu einem neuen Paradigma. Rückblick auf den eigenen Weg 189
1. Das Paradigma des katholischen Traditionalismus 189
2. Spekulative Auswege? Karl Rahner 193
3. Theologie der Krise: Karl Barth 194
4. Überwindung der Kluft zwischen Exegese und Dogmatik 198
5. Die christliche Botschaft als Grundnorm der Theologie 201
6. Die heutige Erfahrungswelt als Horizont der Theologie 202
7. Vom modern-aufklärerischen zum postmodernen Paradigma 203
8. Theologie im postmodernen Paradigma 205
9. Ethos und Stil kritischer ökumenischer Theologie 208

C. Aufbruch zu einer Theologie der Weltreligionen 212

I. Zum Paradigmenwechsel in den Weltreligionen. Vorüberlegungen zu einer Analyse der religiösen Situation der Zeit 212
1. Die Unterscheidung zwischen Religion und Paradigma 212
2. Die Frage der Epochenschwellen 215
3. Das Weiterleben „überlebter“ Paradigmen in Kunst und Religion 217
4. Bedeutet Paradigmenwechsel Fortschritt? 221
5. Konstanten und Variablen im Buddhismus 225

II. Gibt es die eine wahre Religion? Versuch einer ökumenischen Kriteriologie 228
1. Eine oder mehrere: Lösung auf pragmatische Weise? 230
2. Vier grundsätzliche Positionen 231
3. Die heikle Frage nach einem Kriterium für Wahrheit 238
4. Das Humanum: allgemein ethisches Kriterium 240
5. Das Authentische oder Kanonische: allgemein religiöses Kriterium 245
6. Über das spezifisch christliche Kriterium 247
7. Auf dem Weg zu immer größerer Wahrheit 249

TEIL B. Kontroversen

I. „Der Streit um den Religionsbegriff“ (1986) 257
Einführung 257
Das Original und seine Übersetzungen 257
Biographischer Kontext 257

Der Streit um den Religionsbegriff 259
I. Argumente gegen das Wort „Religion“ unzureichend 259
II. Was ist Religion? 261
II. „Wie ich mich geändert habe“ (1997) 264

Einführung 264
Das Original und seine Übersetzungen 264
Biographischer Kontext 264

Wie ich mich geändert habe 265

III. „Zehn Antworten auf bischöfliche Ausreden zum KirchenVolksBegehren“ (1995) 272
Einführung 272
Das Original 272
Biographischer Kontext 272
Reformen sind längst überfällig. Zehn Antworten auf bischöfliche
Ausreden zum KirchenVolksBegehren 273

IV. „Zehn Thesen für eine Reform des Papstamtes in der Zukunft:
Umsteuern, damit das Schiff der Kirche wieder auf Kurs kommt“ (1996) 279
Einführung 279
Das Original und seine Übersetzungen 279
Biographischer Kontext 279
Das Schiff wieder flott machen 279

V. „Grundsätzliche Überlegungen zur römischen Herrschafts- und Unfehlbarkeitsideologie“ (1999) 283
Einführung 283
Das Original 283
Biographischer Kontext 283
Was die katholische Kirche aufzuarbeiten hätte 283

VI. „Ermutigung zur Zivilcourage“ (1999) 289
Einführung 289
Das Original 289
Biographischer Kontext 289
Ermutigung zur Zivilcourage 290

VII.„Dominus Jesus?“ (2001) 298
Einführung 298
Das Original 298
Biographischer Kontext 298
Dominus Jesus? 298

TEIL C. Synthesen

I. „Zwanzig Jahre ökumenische Theologie – wozu?“ (1983) 305
Einführung 305
Das Original und seine Übersetzungen 305
Biographischer Kontext 305
Zwanzig Jahre ökumenische Theologie – wozu? 306
1. CONCILIUM als Folge des Konzils 306
2. Neuralgische Punkte 308
3. Ökumenische Grundlagenfragen 313
4. Waren wir auf dem richtigen Weg? 315
5. Aufbruch zu neuen Ufern 316

II. „Zu einer ökumenischen Theologie der Religionen. Einige Thesen zur Klärung“ (1986) 318
Einführung 318
Das Original und seine Übersetzungen 318
Biographischer Kontext 318
Zu einer ökumenischen Theologie der Religionen 319

I. Vier ungenügende Grundpositionen 320
II. Die kritische ökumenische Position 321
III. Das spezifisch christliche Kriterium 322
IV. Wohin führt ein Dialog ohne Glaubensüberzeugungen? 324
V. Wohin führt ein Dialog auf der Basis von Glaubensüberzeugungen? 325
Zum Schluss 326

III. „Über den Nutzen der Paradigmenanalyse für eine Geschichte des Christentums. Eine Einladung“ (2001) 328
Einführung 328
Das Original 328
Biographischer Kontext 328
Über den Nutzen der Paradigmenanalyse für eine Geschichte des
Christentums 329
Was meint Paradigmenwechsel? 329
Anwendung auf Theologie und Kirchengeschichte 330
Bleibende Glaubenssubstanz und wechselnde Paradigmen 332
Die „neue Geschichtsforschung“ 334
Die Rückkehr verdrängter Aspekte 336
Die Makroparadigmen des Christentums 338
Die Persistenz und Konkurrenz früherer religiöser Paradigmen 339

IV. „Die drei abrahamischen Religionen. Geschichtliche Umbrüche – gegenwärtige Herausforderungen“ (2010) 341
Einführung 341
Das Original 341
Biographischer Kontext 341
Die drei abrahamischen Religionen 341
I. Das bleibende Zentrum und Fundament 342
II. Epochale Umbrüche und Herausforderungen 345
III. Konsequenzen für Gegenwart und Zukunft 350

Dankeswort 353