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Jesus  Dieses Buch enthält die überarbeiteten Kapitel B 1,1; 11,1-2; C I-V,2; D 11,1-2; 111,2 des Buches »Christ sein« (1974).
Jesus


Dieses Buch enthält die überarbeiteten Kapitel B 1,1; 11,1-2; C I-V,2; D 11,1-2; 111,2 des Buches »Christ sein« (1974).

Hans Küng

Piper Verlag GmbH
EAN: 9783492054980 (ISBN: 3-492-05498-6)
304 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 20cm, März, 2012

EUR 19,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Schon seit gemeinsamen Tübinger Tagen stehen sich die Jesus-Bilder von Joseph Ratzinger und Hans Küng diametral gegenüber. Hier der verkirchlichte, dogmatisierte Christus Ratzingers, dort der lebendige Jesus aus historischer Perspektive. Ein Mann, der wirklich gelebt hat und auch rationalen Menschen von heute etwas zu sagen hat.

Vor Jahren hat Hans Küng in einzelnen Teilen von "Christ sein" das Bild, das das Christentum von seinem Stifter hat, wieder zum Leuchten gebracht. Neu gefasst bringen diese Texte ebenso den konkreten Jesus von Nazareth zum Vorschein wie seine ursprüngliche Botschaft, die unter jahrhundertelanger Dogmatisierung durch die Kirche gelitten hat. Für Glaubende und Nicht-Glaubende, für Nicht-Mehr-Glaubende oder Gern-Glauben-Wollende, aber von der kirchlichen Lehre Enttäuschte öffnet dieses Buch einen Zugang zu der Gestalt, die die Geschichte der Menschheit verändert hat.
Rezension
Die sehr unterschiedlichen Verstehensweisen des katholischen Glaubens und der Konflikt zwischen Joseph Ratzinger (jetzt: Papst Benedikt XVI.) und Hans Küng bestehen seit Jahrzehnten und rühren aus gemeinsamen Tübinger Professoren-Zeiten her. Und man hat ein wenig den Eindruck, dass das hier anzuzeigende (gar nicht neue) Jesus-Buch Hans Küngs quasi eine Antwort auf Joseph Ratzingers jüngste Jesus-Bücher sein soll (Joseph Ratzinger, Jesus von Nazareth. Erster Teil. Von der Taufe im Jordan bis zur Verklärung. Freiburg 2007 / Jesus von Nazareth, Band 2, Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung. Freiburg 2011), obwohl es nichts Neues bringt, sondern lediglich eine Kompilation aus längst bekannten Texten (zum Thema Jesus) aus Küngs voluminösen Buch "Christ Sein" (erschienen 1974). Aber ob es dessen bedarf? Denn die Jesus-Bücher des Papstes haben längst ein kontroverses Echo hervorgerufen, vgl. u.a.: "Jesus von Nazareth" kontrovers. Rückfragen an Joseph Ratzinger, hg. v. Karl Kardinal Lehmann, Münster 2007 (LIT-Verlag, EAN: 9783825805999). Jedenfalls könnte der Unterschied zwischen Ratzinger und Küng auch hinsichtlich ihrer Jesus-Deutungen größer nicht sein: Hier der verkirchlichte, dogmatisierte Christus Ratzingers, dort der lebendige Jesus aus historischer Perspektive.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Hans Küng, geboren 1928 in Sursee/Schweiz, studierte an der Päpstlichen Universität in Rom Philosophie und Theologie, nahm als Experte am Zweiten Vatikanischen Konzil teil, ist katholischer Priester und Professor emeritus für Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen und Präsident der Stiftung Weltethos. Ihm wurde 1979 - wegen kritischer Äußerungen - vom Papst die kirchliche Lehrbefugnis entzogen. 2012 wurde Hans Küng mit dem italienischen "Nonino-Kulturpreis" ausgezeichnet.

Pressestimmen:

»Ich halte mich an den Theologen Hans Küng und stehe zu meinem - wie er es ausdrückt - ´in der Vernunft begründeten Vertrauen´ in einen allmächtigen Gott.« Thomas Gottschalk in DER SPIEGEL
Der Spiegel

»In gewohnt klarer und didaktisch geschickter Art und Weise lässt Küng seine Leserinnen und Leser an seiner Interpretation der Evangelien teilnehmen und zeigt auf, wie diese nach bibelwissenschaftlichen Erkenntnissen zu lesen sind.«
NZZ am Sonntag
Inhaltsverzeichnis
Wie ich mich Jesus annäherte 9

I. Das Besondere des Christentums 15

1. Was ist christlich? 17
Gefährliche Erinnerung 17
Die Begriffe beim Wort nehmen 21

2. Der geschichtliche Christus 26
Kein Mythos 27
In Ort und Zeit 31
Unsicheres 33
Mehr als eine Biographie 35
Engagierte Zeugnisse 39

II. Das gesellschaftliche Koordinatenkreuz 43

1. Establishment? 46
Das religiös-politische System 46
Weder Priester noch Theologe 47
Nicht bei den Herrschenden 49
Radikale Veränderung 50

2. Revolution? 54
Die revolutionäre Bewegung 55
Die Hoffnung auf den Befreier 58
Kern Sozialrevolutionär 60
Revolution der Gewaltlosigkeit 63

3. Emigration? 68
Der apolitische Radikalismus 68
Das Mönchtum 71
Kein Ordensmann 74
Statt für die Elite für alle 81

4. Kompromiss? 83
Die Frommen 84
Moralischer Kompromiss 87
Kein Gesetzesfrommer 90
Gegen Selbstgerechtigkeit 95
Provokatorisch nach allen Seiten 99

III. Die Sache Gottes 103

1. Die Mitte 105
Reich Gottes 106
Apokalyptischer Horizont 108
Zwischen Gegenwart und Zukunft 110
Gott ist voraus 112
Umkehr aus vertrauendem Glauben 114

2. Wunder? 116
Was wirklich geschehen ist 118
Hinweise, nicht Beweise 121

3. Die oberste Norm 126
Weder Naturgesetz noch Offenbarungsgesetz 127
Statt Gesetzlichkeit Gottes Wille 130
Der Sinn der Bergpredigt 134

IV. Die Sache des Menschen 139

1. Humanisierung des Menschen 141
Das veränderte Bewusstsein 142
Was Gott will 144
Relativierte Traditionen, Institutionen, Hierarchen 146

2. Handeln 150
Gott und Mensch zugleich 151
Der mich gerade braucht 153
Auch die Feinde 156
Die wahre Radikalität 159

3. Solidarisierung 164
Parteiisch für die Benachteiligten 165
Welche Armen? 168
Die moralischen Versager 173
Das Recht der Gnade 177
Rechtfertigung der Sünder? 180

V. Der Konflikt 185

1. Die Entscheidung 188
Ohne Amt und Würden 188
Die Anklage 193
Ein Sach-Walter Gottes und des Menschen 197

2. Der Streit um Gott 199
Revolution im Gottesverständnis 200
Vater der Verlorenen 202
Die nicht selbstverständliche Anrede 207
Sein Vater und unser Vater 210

3. Das Ende 214
Ein letztes Mahl 214
Verhaftung, Prozess, Verurteilung 218
Die Hinrichtung 221
Warum er sterben musste 223
Umsonst gestorben? 228

VI. Das neue Leben 233

l. Der Neuanfang 235
Ist mit dem Tod alles aus? 235
Schwierigkeiten mit dem Auferstehungsglauben 239
Ist Auferweckung historisch, vorstellbar, leiblich? 243
Was also meint Auferweckung? 252
Radikalisierung des Gottesglaubens 257

2. Der Maßgebende 259
Gerechtfertigt 259
Ehrentitel 262
Was meint »Gottes Sohn«? 264
Sturz der Götter 268

VII. Folgen für eine christliche Lebenspraxis 271

Normen des Menschlichen 274
Was meint Nachfolge? 277
Auch Kreuzesnachfolge? 278
Konkrete Person statt abstraktes Prinzip 284
Christliches Ethos und Weltethos 288
Das eine Licht und die vielen Lichter 292
Grundmodell einer Lebensschau und Lebenspraxis 295
Menschsein aufgehoben im Christsein 298

Der Autor dieses Buches 302
Bücher des Autors zur Vertiefung 304