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Projektarbeit erfolgreich gestalten Über individualisiertes, kooperatives Lernen zum selbstgesteuerten Kleingruppenprojekt
Projektarbeit erfolgreich gestalten
Über individualisiertes, kooperatives Lernen zum selbstgesteuerten Kleingruppenprojekt




Silke Traub

Verlag Julius Klinkhardt , UTB
EAN: 9783825236571 (ISBN: 3-8252-3657-9)
256 Seiten, paperback, 15 x 22cm, 2012

EUR 17,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Projektarbeit erfolgreich gestalten konkretisiert selbstgesteuerte Kleingruppenprojektarbeit.

Ausgehend vom individualisierten und kooperativen Lernen stellt Silke Traub dar, wie schrittweise selbstgesteuerte Kleingruppenarbeit entwickelt und ein erfolgreicher Projektunterricht erreicht wird. Auf der Grundlage selbst-gesteuerten Lernens und historischer Projektmodelle wird zunächst das Sandwich-Prinzip als Rahmen für individualisiertes und kooperatives Lernen begründet, das dann in ein empirisch erfolgreich evaluiertes Projektmodell mündet.

Die Umsetzung erfolgt über die PROGRESS-Methode zur Entwicklung von Lernstrategien für individualisiertes und kooperatives Lernen. Konkrete Praxisbeispiele verdeutlichen die Möglichkeiten der Anwendung, Arbeits-aufgaben unterstützen die inhaltliche Auseinandersetzung.



Wie kann selbstgesteuerte Kleingruppenprojektarbeit erfolgreich gestaltet werden? Silke Traub führt über individualisiertes und kooperatives Lernen schrittweise zur Projektarbeit hin. Ihr Buch richtet sich an Studierende und Lehrende aller Schularten, die sich mit selbstgesteuertem Lernen und Projektarbeit befassen.
Rezension
Das hier anzuzeigende Buch ist quasi der ergänzende Praxisband zur eher theoretisch ausgerichteten Habilitationsschrift der Autorin zum gleichen Themenbereich: Silke Traub, Projektarbeit – ein Unterrichtskonzept selbstgesteuerten Lernens? Eine vergleichende empirische Studie, Julius Klinkhardt Verlagsbuchhandlung, 9783781518643, 2012. Die Habilitationsschrift hatte den in der Praxis durchgeführten Projektunterricht auf den Prüfstand gestellt und empirisch den Zusammenhang zwischen Projektarbeit und selbstgesteuertem Lernen analysiert. Im Mittelpunkt stand also die THEORIE des Projektunterrichts sowie des selbstgesteuerten Lernens. Die empirisch erhobene Hauptthese lautete: Projektlernen ist nicht mit selbstgesteuertem Lernen gleichzusetzen. - Der hier anzuzeigende Band der Autorin aus der UTB-Reihe stellt nun die PRAXIS dar. Um in der Projektarbeit selbstgesteuertes Lernen zu ermöglichen, muss diese optimiert werden, - und dazu dient der Praxis-Band.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
Einleitung 13

1 Das Sandwich-Prinzip als Lernumgebung für individualisiertes und kooperatives Lernen 21

1.1 Individualisiertes Lernen 22
1.2 Kooperatives Ler nen 31
1.3 Selbstgesteuertes Lernen 41
1.4 Das Sandwich-Prinzip 46
1.5 Zusammenfassung 53

2 Entwicklung einer Grundkonzeption für selbstgesteuerte Kleingruppenprojektarbeit 57

2.1 Kriterien eines „idealen“ Projektunterrichts 58
2.1.1 Das lineare Modell von Woodward 58
2.1.2 Das Integrative Modell von Richards 60
2.1.3 Das universelle Modell nach Kilpatrick 61
2.1.4 Die Problemmethode nach Dewey 62
2.2 Merkmale selbstgesteuerten Lernens 66
2.2.1 Prozessmerkmal selbstgesteuerten Lernens: Selbstregulation 66
2.2.2 Das soziale Merkmal: Kooperation 69
2.2.3 Das Merkmal der Einschätzung des persönlichen Lernerfolgs 70
2.3 Das Sandwich-Prinzip als Lernumgebung für selbstgesteuerte Projektarbeit 71
2.4 Neukonzeption einer selbstgesteuerten Kleingruppenprojektarbeit 73
2.4.1 Rahmendefi nition 73
2.4.2 Maßgaben 73
2.4.3 Rahmenrichtlinien 75
2.5 Zusammenfassung 77

3 Selbstgesteuerte Kleingruppenprojektarbeit: Neukonzeption eines Modells 79

3.1 Vorbereitungsphase (Phase 0) 82
3.2 Einstieg in die Projektarbeit (Phase 1) 88
3.3 Selbstgesteuerte Kleingruppenprojektarbeit (Phase 2) 93
3.4 Austausch der Informationen zwischen den Kleingruppen (Phase 3) 100
3.5 Verarbeitungsphase (Phase 4) 101
3.6 Ausstieg aus der Projektarbeit (Phase 5) 102
3.7 Das Modell im Überblick (grafi sche D arstellung) 104
3.8 Zusammenfassung 105

4 Umsetzung des Projektmodells: Die PROGRESS-Methode 107

4.1 Umsetzung des Projektsandwichs mit Hilfe der PROGRESS-Methode 109
4.2 Die PROGRESS-Methode: Wege der Umsetzung 118
4.2.1 Das Sandwich-Prinzip als Orientierung bietende Lernumgebung (Stufe 1) 120
4.2.2 Vom projektorientierten Lernen zur Projektarbeit (Stufe 2) 138
4.3 Zusammenfassung 151

5 Leistungsbeurteilung selbstgesteuerter Kleingruppenprojektarbeit auf der Basis der PROGRESS-Methode 153

5.1 Für und Wider einer Leistungsbeurteilung im Spiegel der Literatur 154
5.2 Projektprüfung und fächerübergreifende Kompetenzprüfung: das Beispiel Baden-Württemberg 157
5.2.1 Die Projektprüfung an baden-württembergischen Hauptschulen 158
5.2.2 Die fächerübergreifende Kompetenzprüfung an baden-württembergischen R ealschulen 159
5.2.3 Leistungsbewertung bei der Projektprüfung und der fächerübergreifenden Kompetenzprüfung 160
5.3 Vorschläge für eine angemessene Projektbeurteilung 162
5.3.1 Die Beobachtung 163
5.3.2 Prozess- und Produktbeurteilung 167
5.4 Leistungsbeurteilung im Projektmodell „selbstgesteuerte Kleingruppenprojekte auf der Basis der PROGRESS-Methode“ 170
5.4.1 Die Bedeutung der PROGRESS-Methode für die Durchführung einer Leistungsbeurteilung 170
5.4.2 Beurteilungsinstrumente 171
5.4.3 Leistungsdokumentation 176
5.5 Zusammenfassung 176

6 Umsetzung der PROGRESS-Methode im Unterricht: Praxisbeispiele 179

6.1 „Kirche erkunden“ – Ein Beispiel für eine projektorientierte Kleingruppenarbeit (Johann Frédéric Freund) 179
6.2 Wie aus Projektlaien eigenständige und selbstverantwortliche Akteure werden (Maresa Coly) 188
6.3 Beste Schule Deutschlands – Wir drehen einen Imagefilm (Anne Zapf ) 207
6.4 „Wir helfen dem Tierschutzhof!“ (Anne Zapf ) 221
6.5 Die Klasse HS 8a gestaltet eine Zeitungsseite – Ein Beispiel einer Kleingruppenprojektarbeit nach der PROGRESS-Methode (Steffen Wagner) 233
6.6 Zusammenfassung 242

7 Schlussbemerkung 243

8 Literaturverzeichnis 253


Vorwort
Nur in der reinen Lust eigenen Denkens, eigenen Empfi ndens, eigenen Urteils
atmet man den frischen Hauch geistiger Selbständigkeit
Moritz von Egidy
Als ich vor ca. 15 Jahren meine Diplomarbeit genau mit diesem Zitat überschrieben
habe, begann meine „reine Lust eigenen Denkens“, meine wissenschaftliche
Laufbahn. Ich begann mich für viele Bereiche der Schulpädagogik zu interessieren,
blieb in meiner eigenen geistigen Auseinandersetzung aber immer wieder an der
Gestaltung von Lehr-Lernprozessen und hierfür geeigneten Lernkonzepten hängen,
beziehungsweise ich kehrte dahin immer wieder zurück.
Deshalb setzte ich mich in meiner bisherigen publizistischen Tätigkeit mit Freiarbeit,
kooperativem Lernen und mit dem selbstgesteuerten Lernen intensiv auseinander.
Diese Lehr-Lernkonzepte beschäftigten mich aber auch schon als Realschullehrerin.
Auch hier stellte sich immer wieder die Frage, welches Lernkonzept ist für
welche Klasse und welche Zielsetzungen das am besten geeignete. In dieser – meiner
praktischen Erprobungszeit – lernte ich die Höhen und Tiefen der einzelnen
Konzepte kennen und wurde, wenn mein eigenes Denken zu „geistig“ und zu wenig
„praktisch“ wurde, von meinen Schülerinnen und Schülern auf den Boden der
Tatsachen zurückgeführt.
Damals wie heute war mein Augenmerk auch auf ein weiteres Lehr-Lernkonzept
gerichtet: auf den Projektunterricht.
Dieser bekam zu Beginn der 90er Jahre im Zusammenhang mit der Einführung
der Bildungspläne 1994 in Baden-Württemberg erneut eine Aufwertung und wir
Lehrerinnen und Lehrer setzten uns zusammen, um herauszufi nden, wie man ihn
denn umsetzt – den so hoch gelobten Projektunterricht, damals vor allem im Zusammenhang
mit fächerübergreifendem Lernen.
So richtig wussten wir es eigentlich nicht, aber wir haben nach unserem eigenen
Empfi nden und unseren Erfahrungen Ordner mit Vorschlägen für Projektunterricht
gefüllt, die nach Abschluss der Pädagogischen Tage in einem Regal in der
Lehrerbibliothek neben anderen „wichtigen“ Ordnern verstaut wurden und dort
auch verstaubten.
Immer wieder stellte ich mir die Frage, wie denn Projektunterricht „richtig“ funktioniert
und was damit tatsächlich erreicht werden könnte.
Für meine Zeit als Lehrerin fand ich durchaus eine Lösung: Auf der einen Seite
machte ich mit bei den meist für Schulfeste wichtigen Projekttage, führte Theaterprojekte
durch und organisierte mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam
Kuchenbuffets und Ausstellungen für das Schulfest. Das war irgendwie schon nett,
hat uns Lehrende mit den Lernenden stärker verbunden, ich lernte viele meiner
Schülerinnen und Schüler auch besser kennen, aber um auf das Zitat zurückzukommen
– für meine Schülerinnen und Schüler war das kein selbstständiges Lernen,
kein eigenes Urteilen, das entwickelt wurde, sondern Spaß, Action, Erlebnisse
und manchmal vielleicht auch nur blinder Aktionismus.
Meine Anforderungen an Projektunterricht waren damit nicht erfüllt.
Letztlich waren es meine Schülerinnen und Schüler, die mich auf die Spur selbstgesteuerten
Lernens in Projekten brachten. Sie äußerten in der Freiarbeit den Wunsch,
an eigenen Themen problemorientiert zu arbeiten und sich über die Ergebnisse auszutauschen
und hatten dafür auch schon Vorschläge. So begann eine Projekt arbeit,
die tatsächlich dazu führte, dass die Schülerinnen und Schüler „eigenes Denken,
eigenes Empfi nden, eigenes Urteilen“ erlernten und damit „den frischen Hauch
geistiger Selbständigkeit“ atmen konnten.
Mit diesem Ansatz habe ich mich weiter beschäftigt, viel dazu studiert, erprobt,
gesehen, um letztendlich meine Ergebnisse in dieser Arbeit zu veröffentlichen.
Ich wünsche den Leserinnen und Lesern, Lehramtsstudierenden, meinen Kolleginnen
und Kollegen, allen Schülerinnen und Schülern und nicht zuletzt mir selbst,
dass uns das obere Zitat zu einem Grundsatz für alles Lehren und Lernen werden
möge.
Wer sich intensiver mit selbstgesteuertem Lernen und Projektunterricht auseinandersetzen
möchte und wen die empirischen Studien dazu interessieren, den verweise
ich auf das Buch:
Silke Traub
Projektarbeit – ein Unterrichtskonzept selbstgesteuerten Lernens? –
Eine vergleichende empirische Studie
erschienen im Klinkhardt-Verlag 2012.
Wie bei jeder Forschungsarbeit und Publikation gibt es viele Menschen, denen ich
für die Unterstützung danke.
• Herrn Prof. Dr. Ludwig Haag von der Universität Bayreuth und Herrn Prof. Dr.
Diethelm Wahl von der Pädagogischen Hochschule Weingarten, die während der
gesamten Entstehungszeit dieser Arbeit mit Rat und Tat in vielen Gesprächen zur
Verfügung standen, hilfreiche Tipps gaben und bis zuletzt an die Fertigstellung
dieser Arbeit geglaubt haben;
• Dr. Klaus Konrad für das inhaltliche und Paul Traub für das sprachliche Gegenlesen
der Arbeit;
Traub, Projektarbeit erfolgreich gestalten
ISBN 978-3-8252-3657-1
VERLAG JULIUS KLINKHARDT, BAD HEILBRUNN 2012
Vorwort |11
• meinem Tutor Johann-Frédéric Freund für das Formatieren der Arbeit und das
Beisteuern eines Beitrags aus seiner Wissenschaftlichen Hausarbeit;
• den Lehrerinnen und Diplompädagoginnen Maresa Coly und Anne Zapf sowie
dem Lehrer Steffen Wagner für die Durchführung der Pilotstudie und der Erstellung
eines Praxisberichtes.
Um den Lesefl uss nicht zu beeinträchtigen und beiden Geschlechtern gerecht zu
werden, wurde – wenn möglich – die neutrale Form „Lehrende“ und „Lernende“
verwendet. Wo dies nicht möglich war und es das Lesen nicht erschwerte, wurde
über Schülerinnen und Schüler sowie von Lehrerinnen und Lehrern geschrieben.
Bei Zitaten oder Gedankengängen anderer wurde deren Formulierungsweise beibehalten.
Schien der Lesefl uss zu sehr zu leiden, dann wurde auf die Formulierung Schüler
und Lehrer zurückgegriffen, immer aber gedanklich die Schülerin und die Lehrerin
mitgedacht.

Karlsruhe im April 2012
Silke Traub