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Handlungsorientiert lehren und lernen Schüleraktivierung – Selbsttätigkeit – Projektarbeit 7., aktualisierte Auflage 2008
Handlungsorientiert lehren und lernen
Schüleraktivierung – Selbsttätigkeit – Projektarbeit


7., aktualisierte Auflage 2008

Herbert Gudjons

Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781516250 (ISBN: 3-7815-1625-3)
166 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2008

EUR 14,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Handlungsorientierter Unterricht ist ein viel diskutiertes Unterrichtskonzept. Das leuchtet ein, denn Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer veränderten Welt auf: Die Aneignung von Kultur und die Sozialisationsbedingungen haben sich tiefgreifend gewandelt. Vor die sinnlichen Primärerfahrungen mit der Welt schieben sich heute – vor allem durch die modernen Kommunikationsmedien – „Erfahrungen aus zweiter Hand“.

Wie kann die Schule darauf antworten?

Handlungsorientiertes Lehren und Lernen steuert dieser Entwicklung entgegen, indem es eine viele Sinne umfassende Auseinandersetzung und aktive Aneignung eines Lerngegenstandes in den Mittelpunkt rückt. (Kap.1)

Auch die moderne Lern- und Motivationspsychologie, ebenso wie Handlungstheorien, Hirnforschung und Kognitionstheorie liefern überzeugende Argumente für mehr Handlungsorientierung beim Lernen. Das vorliegende Buch stellt solche Begründungen vor, spürt sie in bereits vorhandenen verwandten Unterrichtsansätzen auf und arbeitet ein pädagogisches Konzept des handlungsorientierten Unterrichtes heraus. (Kap. 2)

Als Hochform des handlungsorientierten Lehrens und Lernens wird der Projektunterricht vertieft dargestellt (Kap. 3):

– woher kommt er,

– wie sehen Schritte und Merkmale eines Projektes aus,

– wie lassen sich Projekte methodisch planen, durchführen und auswerten

– welche aktuellen Entwicklungen gibt es?

Natürlich besteht Unterricht nicht nur aus Projekten. Im Mittelpunkt des Schlusskapitels (Kap. 4) steht daher eine Fülle von Anregungen, das Prinzip der Handlungsorientierung in die Praxis des (Fach-)Unterrichtes zu integrieren. Für alle Fächer, alle Schulformen und alle Altersstufen.



Prof. Dr. Herbert Gudjons, geboren 1940, lehrte Schulpädagogik und Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. Tätig in der Lehrerfortbildung.
Rezension
Diese Darstellung, erstmals 1986 erschienen, diskutiert und begründet (Kap. 2) den handlungsorientierten Unterricht, wie er sich besonders in den beruflichen Schulen, Haupt-, Gesamt- und Grundschulen findet und zunächst in der Praxis entstanden ist und erst später theoretisch begründet wurde. Handlungsorientierung versteht der Autor als Unterrichtsprinzip mit bestimmten Merkmalen: Handlungsorientierung rückt die aktive Aneignung eines Lerngegenstandes in den Mittelpunkt, es geht um Handeln lernen in einer handlungsarmen Lebenswelt (Kap. 1), das geschieht am besten im Projektunterricht (Kap. 3), läßt sich aber auch im "normalen" Fachunterricht einbringen (Kap. 4).

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 7

1. Handeln lernen in einer handlungsarmen Lebenswelt —
Zur praktischen Notwendigkeit eines handlungsorientierten Unterrichts 11


1.1 »Das allmähliche Verschwinden der Wirklichkeit« und die Schrumpfung von Handlungsmöglichkeiten 11
1.1.1 Der Wandel der kindlichen Lebenswelt und der Jugendkultur 11
1.1.2 Der Verlust der sinnlichen Erfahrung in der Schule und das Motivationsproblem 17

1.2 Handlungsorientierung in neueren didaktischen Ansätzen 20
1.2.1 Exemplarisch-genetisches Lernen 20
1.2.2 Entdeckendes Lernen 22
1.2.3 Offener Unterricht 23
1.2.4 Freie Arbeit 26
1.2.5 Erfahrungsbezogener Unterricht 27
1.2.6 Selbstgesteuertes Lernen 30
1.2.7 Soziales Lernen und Gruppenunterricht 33
1.2.8 Subjektive Didaktik — die Modellierung von Lernwelten 34

1.3 Handlungsorientierung in »Alternativen zur/in der Regelschule« 35

2. Handlungstheorien und handlungsorientierter Unterricht - Zur theoretischen Begründung handlungsorientierten Lehrern und Lernens 39

2.1 Unterschiedliche Theorieebenen - oder: Was nützt Theorie? 39

2.2 Aneignungstheorie und Handelnder Unterricht 43

2.3 Handlungsregulationstheorie: Das Modell einer »vollständigen Handlung« 46

2.4 Kognitive Handlungstheorie und handlungsorientierter Unterricht 51

2.5 Lern- und Motivationspsychologie und handlungsorientierter Unterricht 59

2.6 Pädagogische Begründung handlungsorientierten Unterrichts —
Zusammenfassung bisheriger Überlegungen 67

3. Projektunterricht — ein umfassendes Konzept handlungsorientierten Lehrens und Lernens 73

3.1 Woher kommt der Projektunterricht? 73

3.2 Was ist Projektunterricht? - Schritte und Merkmale eines Projektes 76
3.2.1 Merkmal: Situationsbezug 79
3.2.2 Merkmal: Orientierung an den Interessen der Beteiligten 80
3.2.3 Merkmal: Gesellschaftliche Praxisrelevanz 81
3.2.4 Merkmal: Zielgerichtete Projektplanung 83
3.2.5 Merkmal: Selbstorganisation und Selbstverantwortung 83
3.2.6 Merkmal: Einbeziehen vieler Sinne 84
3.2.7 Merkmal: Soziales Lernen 85
3.2.8 Merkmal: Produktorientierung 86
3.2.9 Merkmal: Interdisziplinarität 89
3.2.10 Merkmal: Grenzen des Projektunterrichts 90

3.3 Methodische Realisierung des Projektunterrichtes 93
3.3.1 Planung der Projektarbeit 93
3.3.2 Durchführung 100
3.3.3 Beendigung, Leistungsbeurteilung und Auswertung 102

3.4 Aktuelle Entwicklungen des Projektunterrichtes 106
3.4.1 Empirische Untersuchungen zum Projektunterricht 106
3.4.2 Zwischen Inflation und Konsolodierung 108

4. Handlungsorientierung in der Praxis des (Fach-)Unterrichts 115

4.1 (Fach-)Unterricht handlungsorientiert planen 117

4.2 Handlungssituationen in den (Fach-)Unterricht integrieren 120
4.2.1 Beispiel: Spielen und Lernen 120
4.2.2 Beispiel: Erkunden und Erforschen 122
4.2.3 Beispiel: Herstellen und Verwenden 124
4.2.4 Beispiel: Erfahren und Erleben 126
4.2.5 Beispiel: Probieren und Studieren 128
4.2.6 Beispiel: Zusammenarbeiten und Kommunizieren 129
4.2.7 Beispiel: Phantasieren und Experimentieren 131
4.2.8 Beispiel: Tätigsein und Verantworten 133
4.2.9 Beispiel: Eingreifen und Verändern 134
4.2.10 Beispiel: Klassenreise und Schulleben 135

4.3 (Fach-)Unterricht handlungsorientiert auswerten - Lernkontrolle und Zensuren 137

4.4 Vier didaktische Probleme des handlungsorientierten Unterrichts 140
4.4.1 Problem: Systematik des Lehrgangs und Zufallsmoment beim Handeln 140
4.4.2 Problem: Handlungsorientierung und Frontalunterricht 145
4.4.3 Problem: Lehrziele von Lehrenden und Handlungsziele von Lernenden 149
4.4.4 Problem: Institutionelle Bedingungen und die Einführung von handlungsorientiertem Unterricht 151

Statt eines Ausblicks 153
Literaturverzeichnis 155