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Pop Geschichte eines Konzepts 1955-2009
Pop
Geschichte eines Konzepts 1955-2009




Thomas Hecken

Transcript
EAN: 9783899429824 (ISBN: 3-89942-982-6)
568 Seiten, paperback, 14 x 23cm, 2009

EUR 35,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Pop ist weit mehr als ein Kürzel für »populär«. Der Pop-Begriff führt gleich in mehrere Bereiche hinein, die für die Kultur der westlichen Welt von großer Bedeutung sind. Pop steht für die bunte, reizvolle Ästhetik des alltäglichen und medialen Konsums, Pop steht für wichtige Tendenzen im Unterhaltungssektor und in der modernen Kunst. Zudem wird unter dem Zeichen von Pop oft sogar für eine hedonistische Form der Gegenkultur gestritten. Die publizistischen und intellektuellen Debatten rund um die Popkultur, um Popmusik, Pop-art, Pop-Theorie und um Camp, Underground, New Journalism, Postmoderne und Lifestyle zeichnet »Pop. Geschichte eines Konzepts« erstmals international umfassend nach. Damit liegt nicht mehr und nicht weniger als ein Standard- und Nachschlagewerk zur Geschichte des Pop-Diskurses vor.



Thomas Hecken (Dr. phil. habil.) ist Privatdozent für Deutsche Philologie am Germanistischen Institut der Ruhr-Universität Bochum. Veröffentlichungen zuletzt u.a.: »Theorien der Populärkultur« (Bielefeld 2007), »Populäre Kultur. Mit einem Anhang ›Girl und Popkultur‹« (Bochum 2006).
Rezension
Mit diesem voluminösen Werk liegt ein Standard- und Nachschlagewerk zur Geschichte des Pop-Diskurses vor, das die ganze Geschichte und Bandbreite des Sachverhalts ausleuchtet von der Entstehung in den 50er Jahren bis hinein in die aktuelle Gegenwart. Es dürfte für Kulturwissenschaftler, Germanisten, Kunstgeschichtler, Musikwissenschaftler, Anglististen, Amerikanisten, Soziologien, Medienwissenschaftler etc. gleichermaßen bedeutsam sein und stellt eine wahre Fundgrube für alle popkulturell interessierten Zeitgenossen dar. Das Buch zeigt das unendliche Ringen der Intellektuellen mit Phänomenen auf, die ursprünglich für sie nicht gemacht worden sind: Illustrierte, Popmusik, moderne Autos, Modetrends, dekoratives Design etc. Hier wird gezeigt, wie sich der Kulturbegriff ändert.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Thomas Hecken (Dr. phil. habil.) ist Privatdozent für Deutsche Philologie an der Ruhr-Universität Bochum.

Das Buch im Spiegel der Medien:
»Es ist [...] ein wichtiges, vor allem als Nachschlagewerk äußerst wertvolles Buch.«
FAZ, 23.09.2009

Schlagworte:
Pop, Postmoderne, Gegenkultur, Popmusik, Pop-Art
Adressaten:
Kulturwissenschaft, Germanistik, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Anglistik, Amerikanistik, Soziologie

Interview
... mit Dr. phil. habil. Thomas Hecken
1. »Bücher, die die Welt nicht braucht.« Warum trifft das auf Ihr Buch nicht zu?
Jedes Buch, das im deutschsprachigen Raum unter Akademikern an Spielweisen und Prinzipien der Oberflächlichkeit, des Materialismus, der Dekoration, des Hedonismus und der Künstlichkeit abseits avantgardistischer oder anderer anerkannter künstlerischer Formen erinnert, kann aktuell noch einen Beitrag zu einer Änderung des ästhetischen und politischen Kanons leisten.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
»Pop. Geschichte eines Konzepts 1955-2009« zeigt das unendliche Ringen der Intellektuellen mit Phänomenen, die ursprünglich für sie nicht gemacht worden sind – Illustrierte, Popmusik, moderne Autos, Modetrends, dekoratives Design –, und es zeigt den Reichtum an Überlegungen, den man bei der Betrachtung dieser Dinge gewinnen kann, wenn man sich ihnen zuwendet.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Da die Quellen – vor allem Zeitungsaufsätze und Zeitschriftenartikel – bisher kaum erschlossen worden sind, allein deshalb schon historische wie systematische Betrachtungen fehlen mussten und zudem in Deutschland die Konzentration überwiegend der recht bedeutungslosen Pop-Literatur galt, erhebt das Buch den Anspruch, die Pop-Forschung erstmals auf ein tragfähiges Fundament zu stellen.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Mit den Kulturwissenschaftlern, deren Kulturverständnis in Deutschland an den Universitäten bis heute leider ganz überwiegend von Foucault, Agamben, Butler, Handke, Godard, Benjamin, Dylan etc. bestimmt wird und nicht von Reyner Banham, Charles Jencks, George Melly, Motown, Hollywood-Komödien usw.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Von ABC bis XTC, von Abba bis Zappa, von Archigram bis Warhol – aus der Sicht von Lawrence Alloway bis Tom Wolfe.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9

I. Vorgeschichte: Spuren in der idealistischen, dekadenten und avantgardistischen Ästhetik

Der Reiz des Populären:
Garve, Herder, Schiller, Kant 17
Künstliche Erregung: Gautier, Baudelaire,
Huysmans, Wilde, Nietzsche 20
Unromantische Intensität: Futuristische Avantgarde 30
Partikulare Reize und massenhafte Konstruktion:
Expressionismus, Dadaismus, Surrealismus, Kubofuturismus 35
Funktionale Lust: Jazz Age und Neue Sachlichkeit 43

II. Die Entstehung des Pop aus der Pop Art 1955-1964

Wichtige frühe Einschätzungen zu Gegenständen der Populärkultur 51
Begriffe: Massenkultur und populäre Kultur 58
Die englische Independent Group und die Popkultur 60
Zwischenbilanz: Pop Art und die Tradition
der Dekadenz und Avantgarde 76
Die Herausbildung der Pop-art in den USA 79

III. Die Durchsetzung von Pop Mitte der 60er Jahre

Ein neues Konzept: »Pop« 93
Camp und Pop 103
Teenager, Subkultur 116
Zwischenbilanz: Pop als
kapitalistisch-demokratischer Hedonismus 136
Pop-Zeichen im Film- und Musik-Feuilleton 151

IV. Underground und Pop 1964-1968

Neoavantgarde 169
Pop und Rock, Rock gegen Pop 184
Zwischenbilanz am deutschen Beispiel 239

V. Die Dimensionen der Pop-Theorie

Einleitung 259
Oberflächen-Ästhetik 265
Pop-Gegenkultur 271
Kommerz-Pop 278
Konsum-Freiheit 279
Große Manipulation 285
Kunst-Welt 286
Medien-Botschaft 287
Reiz-Angriff 290
Anti-Narration 292
V-Pop 293
Pop-Populismus 295
Image-Zeichen 298
Meta-Pop 301

VI. Postmoderne im Sinne von Pop 1968-1977

Einleitung 305
Swinging London und die
antifunktionalistische Postmoderne 306
Bestimmungen des postmodernen Stils
in der Architekturtheorie und -kritik 309
Postmoderne Grenzüberschreitung 320
Postmoderne Vorzeichen I: Pop-art 322
Postmoderne Vorzeichen II: Rock-Eklektizismus 326
Der erweiterte Kanon 329
Postmoderne Vorzeichen III: Glam 334
Postmoderne Vorzeichen IV: Punk 337

VII. Die Vollendung der Pop-Affirmation 1976/77-1985

Pop-Tradition 345
Postmoderne Mode 349
Poststrukturalistische Theorie 356
New Wave-Distinktionen 371
New Pop und Pop-Theorie 1979-1985 378

VIII. Rekombinationen der Pop-Theorie

Einleitung 425
Pop-Postmoderne 425
Pop-Subversion 429
Konstrukt-Pop 431
Avant-Pop 432
Pop-Hedonismus 433

IX. Nachgeschichte 1985-2009

Einleitung 437
Pop und Avantgarde 446
Pop-Akademisierung 457
Pop und Politik 466

Schluss 469
Literatur 479
Index
Sachen und Begriffe 547
Personen, Gruppen, Zeitungen und Zeitschriften 551