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Tote Hose im Religionsunterricht? Gefahren und Chancen populärer Musik
Tote Hose im Religionsunterricht?
Gefahren und Chancen populärer Musik




Claus Graupe

Reihe: Religionspädagogische Perspektiven


Verlag die blaue Eule
EAN: 9783899240399 (ISBN: 3-89924-039-1)
132 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2003

EUR 12,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Seit einigen Jahren besteht von Seiten der Religionspädagogik ein starkes Interesse an dem Thema „Populäre Musik im Religionsunterricht''. Angesichts der zahlreichen Veröffentlichungen zu diesem Thema entsteht der Eindruck, als hätte die Religionspädagogik in der populären Musik ein Mittel gefunden, anhand dessen den Jugendlichen deutlich gemacht werden kann, dass eine Verbindung zwischen ihrer Lebenswelt und den zentralen Themen der Religion besteht. Leider kommt es bei einer kritischen Untersuchung oftmals zu einer Ernüchterung, denn so wissenschaftlich fundiert die verschiedenen Ansätze oftmals erarbeitet wurden, so naiv erscheinen die konkreten Vorschläge für einen religionsunterrichtlichen Einsatz.

Vor diesem Hintergrund analysiert die vorliegende Untersuchung die zu diesem Thema in den letzten Jahren veröffentlichten Positionen und stellt neben den Erwartungen auch die Gefahren, die an einen religionsunterrichtlichen Einsatz von populärer Musik gebunden sind, heraus. Aus den Erkenntnissen dieser Analyse werden dann Kriterien erarbeitet, die einen verantworteten Einsatz von populärer Musik in der konkreten religionsunterrichtlichen Praxis ermöglichen.

Claus Graupe, geboren 1974 in Oberhausen, verheiratet, Lehramtsstudium der Fächer Katholische Religionslehre und Deutsch für die Sekundarstufe l an der Universität Essen.
Rezension
Die Religionspädagogik wendet sich unter den Stichwort "Lebensweltorientierung" seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen mit besonderer Aufmerksamkeit zu. Sie sucht dort nach religiösen Inhalten, Strukturen und Fragmenten. Und sie sucht von dort her einen Anknüpfungspunkt für den Religionsunterricht. Eine solche Lebenswelt ist die Popmusik, die populäre Musik, in der nicht selten religiöse Versatzstücke begegnen: Madonna (!), Michael Jackson oder auch die Toten Hosen, - daher der interessante Buchtitel. Der Verfasser stellt diese Entwicklung in der Religionspädagogik dar, sichtet und betont aber auch die Gefahren eines religionspädagogischen Einsatzes von populärer Musik im (Religions-)Unterricht. Er entwickelt konkrete Kriterien für einen angemessenen Einsatz von Popmusik im Unterricht in kritischer Auseinandersetzung mit exemplarischen Positionen.

Gerd Buschmann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 11

ERSTER TEIL: POPULÄRE MUSIK - JUGEND

2. Populäre Musik 21

2.1. Welche Musik ist populär? 21
2.2. Nichtpopuläre religiöse Musik 23
2.2.1. Sacropop 23
2.2.2. White Metal 24
2.2.3. Bibel-Musicals 25
2.2.4. Absolute Musik 26

3. Die Bedeutung populärer Musik für Jugendliche 29

3.1. Populäre Musik als Konsumgut 29
3.2. Identität durch populäre Musik 30
3.2.1. Populäre Musik als ganzheitliche Erfahrung 31
3.2.2. Populäre Musik als Refugium 31
3.2.3. Populäre Musik als Gegenkultur 32
3.2.4. Populäre Musik als stabilisierender Faktor von Peer-groups 32

4. Fazit 35

ZWEITER TEIL: POPULÄRE MUSIK - RELIGIONSPÄDAGOGIK

5. Pädagogische Überlegungen vor dem Einsatz populärer Musik im Religionsunterricht 39
5.1. Populäre Musik als Spiegel jugendlicher Lebens- und Gefühlswelten 39
5.2. Populäre Musik als eine Gesprächsmöglichkeit zwischen Lehrern und Schülern 43
5.3. Die Funktion von populärer Musik im Unterricht 47

6. Theologische Überlegungen vor dem Einsatz populärer Musik im Religionsunterricht 53

6.1. Religiöse Identitätsbildung durch populäre Musik 53
6.2. Kultische Dimension der populären Musik 58
6.2.1. Populäre Musik als ursprünglich religiöse Musik 58
6.2.2. Kult um Stars 61
6.2.3. Die kultischen Riten der Konzerte 66
6.2.4. Ekstaseerfahrungen 68
6.3 Christliche Elemente in der populären Musik 74
6.3.1. Christliches Sprachgut in Texten 74
6.3.1.1. Direkte religiöse Aussagen 75
6.3.1.2. Indirekte religiöse Aussagen 76
6.3.2. Ethische Dimension 78

7. Fazit 87

DRITTER TEIL: POPULÄRE MUSIK - RELIGIONSUNTERRICHT

8. Untersuchungsleitende Kriterien 91

8.1 Handelt es sich bei der thematisierten Musik um populäre Musik? 91
8.2 Wird die Musik zum eigentlichen Gegenstand des Unterrichts gemacht? 92
8.3 Wie gehaltvoll sind die Hintergrundinformationen? 92
8.4 Wird die Klassensituation bedacht? 92
8.5 Welche Lernbereiche werden angesprochen? 93
8.6 Findet eine Prüfung der theologischen Aussagen statt? 93
8.7 Wird eine individuell ausgeprägte Sinnsuche beachtet? 93
8.8 Werden die religiösen Dimensionen kritisch untersucht? 94

9. Untersuchung zweier Unterrichtskonzepte 95

9.1. Beschreibung der Unterrichtskonzepte 95
9.1.1. Die Toten Hosen: Nichts bleibt für die Ewigkeit (Uwe Böhm / Gerd Buschmann) 95
9.1.2. Xavier Naidoo: Nicht von dieser Welt (Arthur Thömmes) 100
9.2. Bewertung der Unterrichtskonzepte 104

10. Fazit 111

11. Abschließende Stellungnahme 113

12. Literaturverzeichnis 119

13. Internetseiten 129

14. Discographie 131