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Die Kunst der Migration
Aktuelle Positionen zum europäisch-afrikanischen Diskurs. Material - Gestaltung - Kritik
Marie-Hélène Gutberlet, Sissy Helff (Hrsg.)
Transcript
EAN: 9783837615944 (ISBN: 3-8376-1594-4)
370 Seiten, paperback, 14 x 23cm, 2011, zahlr. Abb.
EUR 32,80 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Entgegen den bekannten »Afrika«-Katastrophenszenarios beschäftigt sich dieses Buch mit der Repräsentation afrikanisch-europäischer Migration aus interdisziplinärer Perspektive. Versammelt sind hier 25 Positionen zu afrikanischen Avantgarden in Kino, zeitgenössischer Kunst, Literatur, digitalen Medien, Architektur und Computerspielen bis hin zu aktuellen Debatten der Medienkritik.
Ein gewinnbringendes Buch, das Autoren zu Wort kommen lässt, die sich aus geläufigen Mustern im Umgang mit Afrikabildern hinausbewegen und so dazu ermutigen, afrikanisch-europäische Migration neu und anders zu denken.
Rezension
Afrika - dieser Kontinent erscheint Europäern als verlorener Kontinent, als Chaos, als Hungergebiet, als Unterentwicklung, als Bedrohung, z.B. durch die (jüngsten) afrikanisch-europäischen Migrationsbewegungen (aktuell: Bootsflüchtlinge aus Tunesien). Unser Afrika-Bild ist einseitig geprägt und vorurteilsbehaftet. Der hier anzuzeigende Band nimmt hier eine erfreuliche Gegen-Position ein; denn afrikanisch-europäische Migration kann auch anders und neu gedacht werden: Ein Buch, das Autoren zu Wort kommen lässt, die sich aus geläufigen Mustern im Umgang mit Afrikabildern hinausbewegen und so dazu ermutigen, afrikanisch-europäische Migration neu und anders zu denken. So entsteht ein anderes, nicht einseitiges, vielfältiges und differenziertes Afrika-Bild.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Repräsentation, Europa/Afrika, Migration, Rassismus, Medienkritik, Postkolonialismus, Transkulturalität, Klandestinität
Adressaten:
Soziologie, Kultur- und Medienwissenschaft, Ethnologie, Anthropologie, Africa Studies
Marie-Hélène Gutberlet (Dr. phil.) lehrt Film- und Medienwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt/Main und ist freie Kuratorin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind afrikanisches Kino, Experimentalfilm, Kontexte der Film-Schau, Film im Kino-, Medien- und Kunstkontext und -diskurs.
Sissy Helff (Dr. phil.) lehrt Anglistik und Cultural Studies an der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Diaspora- und Migrationsdiskurs, Postkoloniale/Interkulturelle und Transkulturelle Studien, Repräsentation von Flucht in Literatur, Film und digitalen Medien.
Editorial zur Reihe:
Das klassische Feld der Geisteswissenschaften sieht sich seit geraumer Zeit einer grundsätzlichen Herausforderung gegenüber: Die Kultur- und Medienwissenschaften haben sich nicht nur als eigenständige Disziplinen etabliert, sie erheben weit über ihre Disziplingrenzen hinaus den radikalen Anspruch, die tradierten Episteme der Geisteswissenschaften neu zu bestimmen. Die Reihe Kultur- und Medientheorie geht dieser Transformation eines ganzen Wissensfeldes in der Vielfalt ihrer Facetten nach.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung | 9
FILMISCHE PARALLAXEN
Inner Voice Over
Skizze zu grenzüberschreitenden Bewegungen in Bild und Ton
in BOROM SARRET (1966), CONTRAS’ CITY (1968) und LEOPOLDVILLE (1946)
Annett Busch | 21
Meine Filme, meine Orte
Gedanken eines schwarzen Filmemachers im Exil
Idrissou Mora-Kpai | 33
Ortswechsel
Transsaharische und transmediterrane Reisen in zeitgenössischen Filmen
Marie-Hélène Gutberlet | 39
Warten auf Glück
Der Film HEREMAKONO von Abderrahmane Sissako
Julien Enoka Ayemba | 61
Schmerzenswanderungen
Zu Cheikh Hamidou Kanes Roman L’Aventure ambiguë und Alain Gomis’ Film L’AFRANCE
Dirk Naguschewski | 69
GRENZEN IN VISUAL CULTURE
Digitales Schwarzsein
Afrofuturismus, Authentizitätsdiskurs und Rassismus im Cyberspace
Sissy Helff | 95
Spiel ohne Grenzen
Serious Games zwischen dokumentarischer Übersetzung und Kartographien des Politischen
Soenke Zehle | 113
Enklaven, Ausnahmezustände und die Camps als Gegen-Labore
Florian Schneider | 137
Camps und Heterotopien der Gegenwart
À propos de RIEN NE VAUT QUE LA VIE, MAIS LA VIE MÊME NE VAUT RIEN
Brigitta Kuster | 147
Das Camp und ich
Moise Merlin Mabouna | 159
Genesen
RIEN NE VAUT QUE LA VIE, MAIS LA VIE MÊME NE VAUT RIEN
Frankfurt a.M., 13.-18.12.2007
Marie-Hélène Gutberlet | 161
Architekturen der Migration/Migration der Architektur
Künstlerische Annäherungen
Kerstin Pinther | 169
Germination
Transitorische Verhältnisse der zeitgenössischen afrikanischen Kunst in Deutschland
Ulf Vierke | 183
Visuelle Kontaktzonen in der bildenden Kunst, Europa – Afrika
Bärbel Küster | 201
MOBILE NARRATIVE
Ausbruch aus den Kerkern der Differenz
Wilfried N’Sondés Roman Le coeur des enfants léopards
Thorsten Schüller | 215
Orte aus Sprache und Liebe
Der Schriftsteller Wilfried N’Sondé
Jan Wilm | 231
Raus aus den Kerkern der Differenz
Interview mit Wilfried N’Sondé
Petra Kassler | 235
Manifesto/Ars Poetica
Raptor Mudra und andere Gedichte
Uche Nduka | 241
Postkoloniale Situationen, postkoloniale Erinnerungen
Großbritannien und Ostafrika in Abdulrazak Gurnahs Romanen
Eva Ulrike Pirker | 245
Die Macht des Ungesagten
Uganda im Krieg in der Erzählung Waiting
Doreen Strauhs | 273
Englisch ist ein untrennbarer Teil von mir
Goretti Kyomuhendo über die Bedeutung von Sprache in der ugandischen Literatur
Doreen Strauhs | 287
Schreiben ist wie eine Berufung
Die Schriftstellerin Goretti Kyomuhendo
Doreen Strauhs | 297
Mediterranea
Ein nicht endendes Konzeptkunstprojekt
Rasheed Araeen | 303
Wem verkauft der intellektuelle Migrant sein kulturelles Kapital?
Jacob Emmanuel Mabé | 327
ANHANG
Autorinnen und Autoren | 337
Bildnachweis | 341
Filmindex | 343
Personenindex | 345
Sachindex | 349
Dank
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